USA

Westküste

07.09.2011 Vegas die Zweite

Der Tag verlief wenig aufregend. Gut und ausreichend lange geschlafen, verließen wir das Hostel. Wenig später waren wir dann auch schon im Landeanflug auf San Francisco und konnten sogar die Golden Gate Bridge sehen, wie sie sich in eine Wolke hüllte. Nur eine Stunde sollte der Aufenhalt dauern, bis wir nach Vegas weiter flogen. Da wir ja schon ortskundig waren, war der Weg zu unserer Suite mit Kingsizebett schnell genommen. Das Rio Hotel war monströs. Die über 1200 Suiten hatten alle riesige bodentiefe Panoramafenster. Obwohl wir auf´s Upgrade verzichteten, hatten wir trotzdem einen tollen Blick auf den Las Vegas Boulevard. Nachdem Frischmachen, gingen wir im Planet Hollywood etwas essen und später noch in die Pianobar auf einen Absacker. Kurz nach Mitternacht lagen wir dann in unseren warmen und weichen Betten und genossen es.

08.09.2011 Tag 2 in Vegas

Super Nacht gehabt... keine laute Eisenbahn, keine lärmende Straße, keine kalten Füße und keine wilden Tiere raubten uns den Schlaf. Stephan konnte sich schon seit einigen Tagen mit dem Gedanken vertraut machen, dass heute geshoppt wird. So nahmen wir gegen Mittag den Shuttlebus zum Outlet im Süden der Stadt. Erst nach 5 Stunden erblickten wir wieder das Tageslicht. Nach anfänglichem Frust, wendete sich zum Glück das Blatt und wir gingen beide zufrieden nach Hause. Die Show des Magiers Jan Rouven die wir eigentlich um 19:00 Uhr anschauen wollten, fand auf Grund des ausgedehnten Einkaufsbummels, leider ohne uns statt. Schick gestylt in unseren neuen Errungenschaften, trat Plan B in Kraft. Stratosphere Tower mit Aktionsprogramm. Eh wir uns versahen, standen wir in 1000 ft Höhe und blickten von oben auf Las Vegas bei Nacht. Einfach grandios diese Aussicht. Und wo ist hier jetzt das Aktionsprogramm? Nur noch ein kleines Stück über uns und es hörte auf den Namen Power Shot und Extrem Scream. Beim Power Shot wurden wir ordentlich verzurrt und gute 70ig/80ig Meter in die Höhe geschossen, um dann im freien Fall wieder zurück zukommen. Wir wussten gar nicht wo wir schreien sollten. Beim hoch oder beim runter. Also die ganze Zeit. Das reichte aber noch nicht und wir setzten uns in den Extrem Scream. Hier wiederrum wird man in einem offenen Bobschlitten nicht nach oben, sondern über den Rand des Towers geschossen und bleibt da dann hoffentlich stehen. Ist das geglückt, fällt man plötzlich ca.5 Meter in die Tiefe, um dann zum Startpunkt zurückgeholt zu werden, um nochmals zu starten. Suuuuuppppeeeerrr fand Franzi, ich nicht. Gott sei Dank musste ich meine Brille aus Sicherheitsgründen abnehmen. So konnte ich nicht sehen was wir taten. Nach dieser Aufregung sollte uns ein kleiner Absacker wieder auf den Boden bringen. Im Supermarkt versuchten wir 2 Flaschen Smirnoff Ice zu kaufen. Da ich keinen Ausweis dabei hatte, aber die Flaschen aufs Band stellte, reichte es der netten Kassiererin nicht, dass Franzi sich ausweisen konnte. Also durfte sie nochmal zurück, neue Flasche holen und bezahlen. Amerika, das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Leicht angeschwippst landeten wir wieder im Zimmer 28013 im 28igsten Stock unseres Palastes. Noch einmal den schönen Ausblick auf uns wirken lassen und realisierten dann, dass wir mitten in Las Vegas stehen. Wow....

09.09.2011 Las Vegas die Dritte und jetzt reichts.

Draußen lachte schon wieder die Sonne, nur in meinem Gesicht nicht. Ich glaube heute hatte ich mal meine Tage. Mit leichtem Kater checkten wir um 11:00 Uhr aus und ich hoffte der Tag würde sich noch positiv gestalten. Tat er aber nicht. So wie wir in Kanada in der heißen Quelle kochten, wurden wir heute in Vegas gegrillt. Trotzdem nahmen wir den langen Weg zum berühmtesten Ortseingangsschild der Welt in Kauf und machten uns zu Fuß auf den Weg. Hatten heute eh nicht viel in der sündigen Stadt geplant, in der man mit Geld alles machen kann. Bei den ganzen namenhaften Designerläden, Spielcasinos, Abendshows, Stripclubs mit den leichten Mädchen, aber auch an die Selbstdarsteller auf der Straße kann man sein Geld schnell los werden. Nach unserem Fotoshooting, bei besagtem Wahrzeichen ging es den Boulevard wieder zurück zum Hotel um unsere Rücksäcke zu holen. Da wir spät dran waren, um unseren neuen Mietwagen um 18:00 Uhr am Airport abzuholen, nahmen wir uns ein Taxi. Dieses brachte uns in Rekordzeit zum Flughafen und nahm leider ein Gepäckstück von uns wieder mit. Kurzum, ich hab unseren kleinen Rucksack mit Laptop und Videokamera drin liegen lassen. Auch das Hinterherlaufen brachte nichts. Der war weg. Scheiß Tag. Die Nachricht das unser Mietwagen mal eben 300 $ teurer wurde, weil unser Vermieter vor Ort die  Vollkaskoversicherung anders versteht, als wir in Deutschland, trug nicht gerade zur Stimmungsaufhellung bei. Scheißtag die Zweite. Ein kleines Lächeln stand uns im Gesicht als wir wenigstens über die Größe des Mietwagens staunten. Wir hatten nämlich mit einem Smart gerechnet, da unser aufdringlicher Servicemitarbeiter uns unbedingt upgraden wollte. Fahren jetzt einen PT Cruiser nur von Chevrolet. Unseren kleinen Rucksack hatten wir noch nicht abgeschrieben und fuhren zurück zum Hotel. Dort setzten wir alle Hebel in Bewegung, um vielleicht unsere geliebten Stücke zurück zu bekommen. Dank der Aufmerksamkeit des Doorman, der uns das Taxi gerufen hatte, konnten wir die Taxigesellschaft in Erfahrung bringen. Er rief dann freundlicher Weise dort an und eine halbe Stunde später waren wir wieder vereint. Glückstag und ein bisschen Pippi in den Augen. Nun war es schon so spät und wir waren echt fertig, dass ich auf weiterfahren keine Lust hatte und wir in das uns schon bekannte Tod Hostel fuhren. Hier wurden wir freundlich begrüßt und uns ein Doppelzimmer zum Preis vom Mehrbettzimmer angeboten. Schon beim ersten Badezimmerbesuch sah Franzi die Kakerlaken flitzen. Nachdem ich die dritte getötet hatte, zogen wir freiwillig ins Mehrbettzimmer. Und siehe da, an der Tür war unser Rio Hotel von letzter Nacht groß aufgemalt. So schnell kann es gehen. Vom 4 Sterne Suite Hotel zum Hostel mit einem aufgemalten 4 Sterne Suite Hotel auf der Eingangstür. In 2 Minuten ist dieser Scheißtag endlich vorbei. Gute Nacht.

10.09.2011 Las Vegas nach Page

Ein neuer Tag, ein neues Glück. Wurden heute mit Pancakes zum Frühstück beglückt. Danach waren wir gestärkt um bei Walmart unseren neuen fahrbaren Untersatz mit Lebensmittel zu befüllen. Dieses nahm in dem Supercenter etwas mehr Zeit in Anspruch als gedacht. Voll bepackt und 100 $ ärmer fuhren wir auf den Highway 15 Richtung Norden. Knappe 300 Meilen später, es war schon dunkel, fuhren wir kurz vor den Toren von Page auf den Wahwaep Campground auf. Im Scheinwerferlicht das Zelt aufgebaut und Abendbrot gegessen. Leider blieb die Küche aber kalt, da wir noch keinen Shop gefunden haben, der die passende Gaskartusche für unseren Campingkocher angeboten hat. Von unserer Umgebung haben wir heute nichts mehr mitbekommen außer das Himmelsleuchten am weit entfernten Horizont.

11.09.2011 Page/Antelope Canyon

In der Nacht gab es einen kurzen, aber kräftigen Schauer, doch der Morgen empfing uns mit einer lachenden Sonne und einem tollen Ausblick auf den Lake Powell. Die Landschaft sieht hier so ganz anders aus als in Kanada. Karge Berge die durch Schluchten zerklüftet sind. Keine Bäume oder Blumen sind zu sehen, nur kleine dürre, Sträucher säumen die Umgebung. Außer kleine Hasen, Echsen und Chipmunks gibt es nichts zu beobachten was man als Wildlife bezeichnen könnte. Wir müssen uns noch dran gewöhnen um das hübsch zu finden. Nach dem entspannten Frühstück in der Sonne, zog es uns dann kurz in die Stadt Page, um eine Gaskartusche zu besorgen. Doch leider ohne Erfolg. Heute ist Sonntag und der einzige Laden der eventuell unseren so dringend benötigten Stoff hat, war geschlossen. Das Auto voll mit Lebensmittel aber keine Möglichkeit es zuzubereiten. Bleibt die Küche wieder kalt. Nach dieser Ernüchterung fuhren wir ins Gebiet der Navajo Indianer zum Antelope Canyon. Hier hat der liebe Gott es gut gemeint und uns vor die Wahl gestellt welchen wir den sehen wollen. Den upper oder den lower Canyon. Da wir mal wieder uns nicht entscheiden konnten, dauerte es fast zwei Stunden bis wir nach dem bezahlen von 26 $ p.P. vor dem „Eingang“ des lower Canyon standen. Eingang kann man da eigentlich nicht nennen. Es war eine Spalte von vielleicht 50 cm wo die schon leicht übergewichtigen nicht mehr durch gepasst hätten. Es ging auf einem angelegten Pfad mit provisorischen Leitern steil in die Schlucht hinab. Unten wurde es dann breiter und man kam sich nun wie in einer Hölle vor, wenn nicht von irgendwo weit oben noch Licht eingefallen wäre. Die rote Farbe und die sanften Formen des Steines plus das einfallende Licht schufen eine so bizarre Umgebung das wir es kaum glauben konnten. Die Kameras hatten heute Höchstleistungen zu verbringen. Jeder Schritt eröffnete neue Perspektiven die festgehalten werden mussten. Unbeschreiblich was die Natur hier geschaffen hat. Nach diesem Erlebnis schickte uns das Schicksal zwei Hamburger und diesmal nicht von einer Burgerkette. Mit Sönke und Julia kamen wir am Ausgang ins Gespräch und bekamen für den Abend eine Einladung zum Grillen. Gibts wohl doch was warmes. Hätte das Wetter mal nicht wieder plötzlich von blau auf grau umgeschlagen und es nicht angefangen zu Blitzen/Donnern und Regnen hätten wir gerne noch eine kleine Wanderung zu den hängenden Gärten unternommen. So sind wir dann gezwungener Maßen bei Ronald eingekehrt, haben unsere Seite aktualisiert und sind dann später zu unseren neuen Bekannten auf den Zeltplatz gefahren. Ein schöner, unterhaltsamer und leckerer Abend fand dann um 23:00 Uhr ein Ende.

12.09.2011 Page nach Grand Canyon N.P.

Man war das warm in der Nacht. Das Wetter hier kann man aber auch echt nicht einschätzen. Dieses werden wir noch des Öfteren zu spüren bekommen. Der Tag startete jedenfalls mit herrlichem Sonnenschein, so dass wir gemütlich frühstückten und im Anschluss unsere gestern verpasste Wanderung zu den hängenden Gärten nachholten. War aber leider nicht so sehenswert weshalb wir weiter zum Lake Powell fuhren. Hier gab es für uns eine kleine Abkühlung im 25 Grad warmen Wasser. Nach dieser Erfrischung hatten wir noch eine Mission zu erfüllen. Gaskartusche besorgen. In unserer 1. Anlaufstelle wieder kein Erfolg, aber der Hinweis auf einen anderen Laden. Dort gab es dann den ersehnten Stoff. Endlich wieder Kaffee zum Frühstück. Letztes Highlight in Page sollte nun der Horshoe Bend Lookout werden. Doch plötzlich zogen dunkle Wolken auf, Blitze zuckten durch den Himmel und es fing an zu schütten. Nach einer Stunde bei Mc Donalds hatte sich das Wetter immer noch nicht gebessert und wir fuhren leicht enttäuscht weiter zum Grand Canyon N.P.. Nach 2 Stunden Fahrt durch den Regen, vorbei an reißenden Strömen, kamen wir zum Sonnenuntergang im Desert View Campground an. Nach unseren leckerem, heißen Abendessen hatten wir genug vom Tag und freuten uns auf die Nachtruhe.   

13.09.2011 Grand Canyon N.P.

Wieder wurden wir von der Sonne geweckt. Nach einem leckeren Frühstück mit heißem Kaffee, wartete der Desert View Drive entlang der Grand Canyon mit tollen Aussichtspunkten auf uns. Die größte Schlucht der Welt ( Länge: 446 km, Breite bis 26 km ) ist so groß, dass wir die Ausmaße mit dem bloßen Augen nicht erfassen können. Wir können uns nicht vorstellen wie ein normaler Fluss, wie der Colorado River, diesen Canyon geformt hat. Nach mehreren Fotostopps mit unglaublichen Ein und Ausblicken kamen wir an unserem Endziel dem Mather Campground an. Unser Zelt bauten wir jedoch, auf Grund der Thunderstorm Vorhersage für den Nachmittag, noch nicht auf sondern nutzen das gute Wetter noch für einen Spaziergang aus. Pünktlich um 14:00 Uhr war es dann soweit. Gleiche Spiel wie gestern, nur heute zusätzlich mit Hagel. Gefangen in einem Buchladen saßen wir das schlimmste aus, danach ging es im Dauerlauf zu unserm Auto. Die restlichen, dunklen Wolken verschwanden bei einer leckeren Brokkolisuppe im Bistro im Ort. Jetzt hieß es für uns ab auf unseren Zeltplatz und alles für die Nacht vorbereiten. Mit einem Gute Nacht Gebet an den Wettergott verabschieden wir uns bis morgen.         

14.09.2011 Grand Canyon Mistwetter 

Um 9 Uhr in der Früh, waren wir unterwegs zu unserem auserwählten Wanderweg für heute. Der Bright Angel Trail führt vom Canyonrand runter zum Colarado River. Da das aber ein Mehrtagestripp ist und wir keine Camperlaubnis beantragt haben, genügen uns 600 m hinab, bis zum 3 Mile Resthouse. Die Serpentinen wurden künstlich in den Canyon geschlagen, einfach zu laufen, aber aufgrund des Höhenunterschiedes sehr steil. Nach 2/3 des Trails zogen dunkle Wolken über uns, die eigentlich erst für den Nachmittag vorhergesagt waren. Da wir direkt an der Wand des Canyon liefen, war es für uns eine Überraschung als es über uns hereinbrach. Erst begann leichter Regen, der dann rasch stärker wurde. Weil Blitz und Donner die ganze Lage noch verschärften, entschlossen wir, uns unter einen Felsvorsprung zu kauern. Und schon fielen erbsengroße Hagelkörner vom Himmel und von den Hängen schoss eine rote Suppe gemischt mit Sand und Steinen. Zwei kleine Angsthasen saßen nun mittendrin und hofften, dass es bald aufhörte. Nach 5 min war der Spuk vorbei, doch an Weitergehen war nicht zu denken. Zügig versuchten wir wieder den Aufstieg, auf dem aufgeweichten und zum Teil überschwemmten Weg. Zum Glück entschieden wir uns für die Rückkehr, denn kurz vor der nächsten Schutzhütte folgte Teil2. Nur dieses Mal noch heftiger und anhaltender. Nach 20 Minuten Weltuntergangsstimmung kam plötzlich die Sonne über den Berg. Jetzt aber weg, denn als wir das Auto endlich erreichten ging es von vorne los und hörte bis zum Abend nicht mehr auf. Wir nutzten die Zeit für Gespräche mit Nachteulen in Deutschland, gingen duschen und wuschen Wäsche. Erwähnten wir schon, dass wir dachten, dass es hier in der Wüste nicht regnen würde?! Morgen geht’s über die Route 66 ins Death Valley.

15.09.2011 Route 66 zum Hoover Dam

Keine Sonne die uns geweckt hat, dafür aber jede Menge Regen, der uns in der Nacht wach gehalten hat. Wir packten unsere sieben Sachen und verließen das Tal der Tränen. Schon nach wenigen Milen klarte das Wetter auf und die Sonne lachte. In Williams, ein historisches Städtchen an der Route 66, hielten wir zu erst und genossen ein ausgiebiges Frühstück in einem originalen Diner. Bei einer kleinen Sightseeingtour liefen wir uns dann den Frühstücksspeck ab. Nächster Stopp war Seligman, ein sehr bunter und touristischer Ort. Hier haben wir die Darsteller von dem Trickfilm „Cars“ wieder gesehen. Einige Läden waren zugeklebt mit Visitenkarten ihrer Besucher und aus anderen Geschäften guckten halbe Autos heraus. Lustig anzuschauen. Unterwegs kamen wir noch an ein, zwei Orten mit originellen Häusern und Autos vorbei. Unser Ziel war heute der Hoover Dam und so landeten wir am Nachmittag bei brütender Hitze am Damm. Der Damm wurde 1935 fertiggestellt und ist nach einem ehem. Präsidenten, J.Edgar Hoover benannt. Da wir in Page gerade einen Staudamm begutachtet haben, erschien uns der Hoover Dam zwar groß, aber nicht spektakulär. Die Harztalsperre ist auch toll. Kurz darauf schlugen wir direkt an dem Lake Mead unser Zelt auf und Stephan machte ein Feuerchen. Es geht heute früh ins Bett, da es Hasi nicht gut geht. Morgen ist alles wieder gut.

16.09.2011 vom Tal des Feuers zum Tal des TodesDas erste Mal weckte uns die Müllabfuhr um 7Uhr und das zweite Mal wurden wir von der Sonne wach geküsst. Der Tag begann ganz entspannt mit einem ausgiebigen Frühstück und Hasenbesuch. Wir fuhren weiter am Lake Mead entlang bis zu einer schönen Bademöglichkeit, wo wir ins warme Nass sprangen. Nicht erfrischt, aber gewaschen ging es weiter auf der Landstraße zum Valley of Fire National Park. Dort erwarteten uns ungewöhnliche und feuerrote Felsformationen, diese trugen Namen wie Elefant Rock, The Arch oder Piano. Nach einem Mittagssnack ging es weiter Richtung Death Valley. Da wir ja unmittelbar Las Vegas kreuzten, gewährte Stephan einen einstündigen Shoppinghalt am Outlet, wo wir getrennt loszogen und beide erfolgreich wiederkehrten. Im Licht der untergehenden Sonne zogen die Berge wie Kulissen an uns vorbei. Wir überquerten die Grenze zu Kalifornien und nur noch wenige Kilometer trennten uns vom Death Valley NP. Hier wehte ein Fönwind Stufe 3 und das bei 36°C um 20 Uhr. Wie sollen wir hier ein Auge zu tun. Nach einem Stopp am einzigen klimatisierten Hotel, fahren wir völlig entsetzt wegen des Preises weiter, auf unseren 14,-$ Campgound. Es wird heiß heute Nacht.  

17.09.2011 Death Valley, Prädikat: sehr empfehlenswert

Unsere erste und einzige Nacht im Death Valley, dem tiefst gelegenen (86m unter n.N.) und heißesten Ort Amerikas. Hier kommt man sich vor wie beim Aufguss, wenn der Mann mit dem Handtuch wedelt. Im Park wird man gewarnt mit Schildern wie… Gefahr! Extreme Hitze! Und… Hitze tötet! Nach unserem ausgiebigen Programm im Park, wussten wir auch warum. Wir starteten mit einem Besuch im Visitor Center, um zu erfahren was sehenswert ist. Darauf fuhren wir zum Badwater Basin (86m unter nN), einem ausgetrocknetem See, der eine Salzwüste hinterließ. Echt spannend. Nur einige hundert Meter weiter kamen wir zum Devils Golf Course. Es sah aus wie ein umgepflügter, gefrorener Acker, nur aus Salz. Man konnte viele kleine Salztürmchen bei näherem Hinsehen entdecken. Wieder ein paar Meter weiter mit dem Auto warteten die Artists Palette. Dafür, dass es Death Valley heißt, ist es hier ganz schön bunt. Eine Vielzahl von Farben erstrahlten aus den Bergen, angefangen von einem zart-rosa, über türkis-blau bis hin zu tief-rot und schwarz. Als heißester Höhepunkt folgte der Besuch in einer Sandwüste, Mesquite Flat Sand Dunes. Nach 15 Minuten flüchteten wir in unser klimatisiertes Auto und traten die Ausreise an. In einem kleinen Ort namens Bishop fanden wir ein Lager für die Nacht, bei angenehmen 15°C.

18.09.2011 Bishop über Inyo N.P zum Yosemite N.P.

Bishop am Morgen. Wir finden uns nach angenehmer Nacht bei Jack´s wieder. Hier gab und gibt es die leckersten Pancakes der nördlichen Hemisphäre. Wir bestellen jeder 2 Stück und als Vorspeise einen Pumkinmuffin. Dieser hatte solche Ausmaße, dass wir mit unseren Pancakes echt zu kämpfen hatten. War aber super lecker. Wurden nur etwas komisch angeguckt weil wir nur „sweet“ bestellten und nicht noch fettige Würstchen und Speck. Nach diesem reichlichen Frühstück rollten wir ins Auto und dieses dann mit uns zur nahegelegenen Einkaufsstätte. Mussten noch ein paar Kleinigkeiten für die nächsten Tage in den Nationalparks kaufen. Dann ging es aber ab auf den Highway. Den Tempomat auf 65 Mph gestellt und schon waren wir im Inyo N.P. Hier gab es wieder mal einen Wasserfall zu bestaunen und noch ein Wunder der Natur. Devils Postpile heißt das Schauspiel bei dem aus Lava und Eis vor 100 000 Jahren 60 Meter hohe, 6 eckige Stäbe entstanden sind. Und so sind sie auch heute noch zu bestaunen. Ich persönlich denke ja, dass all diese Naturwunder die wir hier schon sehen konnten, von Hollywood inszeniert sind. Also weiter zum nächsten Blockbuster. Im Mono Lake sind aus komplizierten chemischen Prozessen bizarre Gebilde gewachsen. Da wir beide den Chemieunterricht gehasst haben, konnten wir auch nur der Schönheit des Ganzen was abgewinnen. Die Sonne verabschiedete sich langsam, was dann unser Zeichen zur Suche nach einem Nachtlager war. Also noch 20 Meilen in den Yosemite N.P. gefahren und im Schein unseres Lagerfeuers das Zelt aufgebaut und auf die Nacht vorbereitet.

19.09.2011 Yosemite N.P.

Guten Morgen du schöner Nationalpark. Hier sieht alles ganz anders aus als noch vor 30 Meilen. Grüne Wiesen und Weiden, grasende Rehe am Straßenrand, große Nadelbäume und kristallklare Seen. An einem von den vielen machten wir Rast und frühstückten in der Sonne. Weil wir es so schön fanden, blieben wir noch etwas länger, sonnten uns am Strand und testeten das a…kalte Wasser. Wir waren so entspannt bis wir wieder dran erinnert wurden das der Akku der Kamera fast leer war und wir bisher keine Stromquelle gefunden hatten. Also machten wir uns auf die Suche und hofften das auf dem Weg nach Yosemite Village keine schönen Motive auftauchten. Zum Glück hielt der Akku noch für zwei, drei Bilder bevor wir ihn illegal in einem Restaurant aufladen konnten. Im Village besuchten wir das Postamt, die Visitorinfo und den Yosemite Fall. Für alle Wissbegierigen, dieses ist der 5 höchste Wasserfall der Welt. Hatte momentan aber wenig Wasser, weshalb er nicht ganz so imposant wirkte. Jetzt sitzen wir gemütlich beim Weinchen am Feuer und lassen den Tag ausklingen. PS: Hier gibt es wieder Bären.

20.09.2011 Yosemite der zweite Tag

Der Tag begann um 6 Uhr mit einem Boxenstopp, danach wurde sich wieder eingekuschelt und bis 9 Uhr weiter geschlafen. Die Sonne lacht, das Frühstück schmeckt, das wird ein toller Tag. Zum Beginn des Tages gab es etwas Kultur. Wir besuchten das Indian Valley und erfuhren etwas über die ersten Siedler des Yosemite Valley. Die 84-jährige Julia Parker, Überlebende des Stammes Miwok, saß leibhaftig im Museum. Sie fertigte traditionelle Körbe und machte somit die Geschichte lebendig. Kurzer zweiter Fotostopp am Bridalveil Fall, bevor es weiter zum Sentinel Dome ging. Vom Sentinel Dome hat man einen 360° Blick über die gesamte Bergregion des Yosemite, wofür wir auf 2476m steigen mussten. Der Aufstieg wurde belohnt mit einem tollen Panorama über den Half Dome (2693m), El Capitan (2307m), Yosemite Valley (Tal), verschiedene Wasserfälle und einem Sandwich. Auf dem Heimweg konnten wir noch drei Rehe beim grasen beobachten. Auf dem Wawona Campground angekommen, wurden wir von einem dt. Pärchen (Sandra und Dirk) auf eine Übernachtung eingeladen. Der Abend endete mit Marshmallows am Feuerchen, einem Fotobattle und einer Sterne-App. Und so schliefen wir behindertengerecht in der Waagerechten ein.

21.09.2011 Mariposa Grove of Giant Sequoias

Zum Glück war Dirks Sensationslust nicht so groß das er uns mit Erdnussbutter am Zelt verschonte. Er wollte eigentlich und unbedingt mal einen freilaufenden Bären sehen. Danke dafür… Zusammen machten wir uns um 9:30 Uhr auf zum Shuttlebus, der uns in den südlichsten Teil des Yosemite N.P. zu den Riesenmammutbäumen bringen sollte. Der Park beheimatet über 500 Mammutbäume, diese sind über 1800 Jahre alt, bis zu 88m hoch und haben einen Stammdurchmesser von bis zu 12m. Der größte Baum ist der Grizzly Giant, sein stärkster Ast misst fast 2m im Durchmesser. Gigantisch. Nur schade, dass keiner der Bäume auf ein Foto passt, ohne dass man selbst verschwindet. Nach dieser, alt wie ein Baum Nummer, verabschiedeten wir uns von den Bäumen, von Yosemite und von Sandra und Dirk. Unser neues Ziel liegt wieder in der Zivilisation. San Francisco heißt es und liegt ca. 230 Meilen entfernt. Geplant war es kurz vor den Toren der Stadt einen Campground anzufahren, welches aber aufgrund fortgeschrittener Zeit nicht mehr bei Helligkeit zu möglich war. Also landeten wir auf dem J.Hatfield Zeltplatz den man besser als Moskitowiese bezeichnet hätte. Außer uns trauten sich nur 2 Jugendlichen hier ihr Zelt aufzuschlagen. Schnell noch was gegessen und ab in unseren Save Room in der Hoffnung wir sind alleine drin.

22.09.2011 San Francisco oder kurz Frisco

In der Nacht heulten die Coyoten in der Ferne. Nächste Nacht werden es höchstens die Feuerwehr oder der Krankenwagen sein. Wir freuen uns auf die verrückte Stadt an der San Francisco Bay. Kräftig zerstochen, von den Mücken letzte Nacht, machten wir uns auf den Weg. Franzi bekam noch kurz vor Abfahrt eine Injektion von Dr. Moskito in die Oberlippe, weshalb sie mit Schmollmund die letzten Kilometer an die Küste antreten musste. Sie sah ein bisschen aus wie nach einer missglückten Schönheits-OP. Ein dickes Ohhhhh von allen bitte. So wie sich das für eine Großstadt gehört, standen wir dann auch erstmal schön im morgendlichen Berufsverkehr im Stau und quälten uns zu unserem Hostel ins Zentrum. Nach den Formalitäten in unserer Unterkunft hielt es uns nicht länger dort und wir erkundeten sofort die Stadt. Ein Wohlgefühl und ein bisschen Heimweh kamen beim Spaziergang am Hafen auf und mussten mit Burritos und Schokolade weggefuttert werden. Nach diesem Ausflug ging es wieder zurück ins Hostel, denn es standen noch Körper und Wäschepflege auf dem Plan. Nach 3 Tagen ohne Dusche und 7 Tagen ohne Waschmaschine war das mal wieder dringendst nötig. Ein Abendessen am Pier 39 später, fielen wir glücklich und zufrieden in ein frisches BETT.    

 

23.09.2011 Napa Valley

Good Morning Frisco! Nach unserem Frühstück machten wir uns erst mal auf Bettensuche. Weil wir mal wieder spontan waren und mal wieder an einem Wochenende in der Stadt waren, gab es nur noch völlig überteuerte Zimmer (299 $) in schäbigaussehenden Motels. Also Plan B. Ab über die Golden Gate, die auch wieder nicht viel von sich preisgab und im Marin Headlands NP nach einem Campground gesucht. Wir fuhren durch dichte Nebelschwaden an der Küste entlang, bis wir auf ein Hostel stießen. Wie es das Schicksal wollte, war es frei und super gemütlich. Jetzt konnten wir zum Tagesplan übergehen und fuhren ins weltbekannte Napa Valley. Aufgrund eines Tipps im Visitorcenter nahmen wir an einer Führung auf dem Weingut “Robert Mondavi“ teil. Hier haben wir interessante Einblicke in den Weinanbau, sowie die Weiterverarbeitung nach der Lese bekommen. Nach anschließender Weinverkostung, fuhren wir noch zum ältesten Weingut “Beringer“ im Napa Valley. Wie der Name vielleicht schon verrät, hatten hier die Deutschen wieder ihre Finger im Spiel. Als wir abends dann im Hostel gekocht hatten, genossen wir unser Fläschchen Cabernet Sauvignon aus dem Napa Valley. Prost!

24.09.2011 San Francisco und die Alma

Das Handy weckte Franzi um 6:30 Uhr, die mich wiederum wach machte, da ich mal wieder nicht auf die Ohropax verzichten konnte. Wir wollten mal sehen, ob die Golden Gate Bridge auch schon wach ist und noch nicht in ihrem normalen Nebel-Tagesoutfit auf die Touristen wartete. Die schlechte Sicht und die von weitem hörbaren Nebelhörner verhießen aber nichts Gutes. Und so war es dann auch. Frustriert fuhren wir wieder ins Hostel und genehmigten uns erstmal einen Kaffee zum Wachwerden. 4 Stunden später waren wir dann soweit zur weiteren Tagesplanung überzugehen. Segeln auf dem alten Transportschiff Alma von 1891. 3 Stunden wurden wir vom Wind, ganz gemütlich durch die San Francisco Bay getragen. Informationen über die Stadt bekamen wir von einem ausgesprochenen coolen Typen in Ranger-Tarnung. Was der wohl nach Feierabend macht, hätten wir gerne gewusst. Nachdem wir völlig ausgehungert ( alle hatten was zu essen, nur wir nicht! )und halb erfroren das Schiff verließen, machten wir uns auf den Weg in die Innenstadt um dort unsere alten Bekannten Sandra und Dirk zu treffen. Auf der gemeinsamen Suche nach einem Restaurant machten wir noch einen Abstecher in einen Halloween Shop. Was wir hätten da kaufen können, glaubt man eigentlich nicht. Gruselbabypuppen die am eigenen Fuß nagen oder ihr Gehirn fressen. Abgehackte Köpfe, Beine und elektrische Zombies die über den Boden krabbeln. Und wir dachten, Halloween ist ein Fest für Kinder. Da uns der Appetit nicht ganz vergangen war, landeten wir wenig später in einem Restaurant und aßen scharfe oder nach nichts schmeckende Pizza. Der Höhepunkt des Abends war dann ein Gespräch mit einem gutgelaunten Obdachlosen. Er kämpfte mit Erfolg für die Freigabe von Marihuana auf medizinischer Basis. Nach gemeinsamem Foto gingen alle wieder getrennte Wege und so fand ein unterhaltsamer Tag ein Ende.

25.09.2011 San Francisco die Letzte.

Beim Blick aus dem Fenster ging das Wetter nicht mit unserem Tagesplan nicht konform. Nieselregen bei Sightseeing-Tour kommt nicht so gut. Obwohl wir schon den 3. Tag in S.F. sind haben wir die Top Highlights noch nicht gesehen. Das wurde heute alles erledigt. Zum Start ging es zur Crookedest Street, die wohl am meisten fotografierte Straße. Während alle anderen Straßen wie an der Schnurr gezogen geradeaus verlaufen, schlängelt sich diese Straße im zick zack, zwischen schönangelegte Vorgärten und Häusern steil bergab. Spaß machte mir natürlich nur, recht rasant diese Straße zu fahren unterdessen Franzi die Fotos schoss. Gleich nebenan fuhren wir dann auf und ab, mit dem weltberühmten Cable Car und erkundeten die Straßen von San Francisco. Nächster Halt das Viertel Haight/Ashbury. Hier fand die Hippi Bewegung in den Sixties ihren Anfang. Ein kleines bisschen ist die Zeit hier stehen geblieben. Viele bunte Läden, Häuser und Menschen. Neben dem John Lennon Gedächtnis Beet hatte nun auch Amy Winehouse eines bekommen. Viele Leute haben den Absprung geschafft und einige leider nicht. Dieses ist nicht nur bei den Berühmtheiten so, sondern eben auch bei Mc Donalds am Ende der Straße. Hier werden Drogen verkauft und dann im Golden Gate Park konsumiert. Zum Glück alles sehr friedlich als wir dort waren. Wir unterstützten dann mal lieber den Einzelhandel und kauften für Franzi noch ein Kleid. Letzter Punkt nach diesem Love, Peace and Drogs lag nur wenige Blocks entfernt. Die Victorianischen Häuser im Alamo Square. 5 hübsche, alte Häuser stehen in mitten einer Grünanlage, vor der Skyline von S.F. in denen auch Leute wohnen. Die können einem ja leid tun. Da hat wohl mal jemand ne Postkarte von der Häuserzeile auf den Markt geschmissen und nun rennen tagtäglich tausenden Touristen vor deren Fenster lang und schießen Fotos. Wir ja auch. Mittlerweile hatte sich das Wetter um Längen gebessert und wir beendeten unseren Stadtrundlauf und führen mit dem Bus zurück zu unserem Startpunkt. Ab ins Auto und das letzte mal die Straßen von S.F. unsicher gemacht, denn mit vereinzelten Verkehrsregeln kennen wir uns nach 3 Wochen USA immer noch nicht aus. Unser Ziel war das Hostel Montara Lighthouse. Pünktlich zum Sonnenuntergang fuhren wir auf den Parkplatz des direkt am Meer gelegenen Hostels. Herrlich. Beim späteren Abendbrot in der Jugendherberge machten wir Bekanntschaft mit den zwei 19 jährigen Mädels Coco und Katrin aus Düsseldorf. Bei lustigen Gesprächen über Musik (Papaya Song ???) und amerikanisches Essen fand der Tag erst am Morgen ein Ende.

26.09.2011 Santa Cruz und Ukulele

Frischer Pancakeduft lag in der Luft, als wir am späteren Morgen in die Küche kamen. Die Jugend war schon wach und lud uns zum Mitessen ein. Kaffee und getoastete Bagels gab es von unserer Seite. Perfekter Start für uns. Kein Stress und ein Internetzugang erlaubten noch kurze Gespräche mit den Lieben zu Hause. Um 12 Uhr luden wir die Busreisenden Mädels ein und fuhren in die Stadt, Half Moon Bay. Einen crazy Kaffee ( mit Zimt oder Salz Caramel )bei Starbucks und einen Muffin später verließen wir die Beiden und machten uns auf den Weg Richtung Süden. In Santa Cruz gab es nicht viel zu sehen, aber eine gebrauchte Ukulele zu kaufen. Das Geld spiele ich dann in den nächsten Wochen wieder rein. Weiter ging es dann auf dem Highway 1 direkt am Meer zum Big Sur Campground. Doch was für einen Frechheit. 45 $ für einen Zeltstellplatz. Wieder 2 Meilen zurück, auf einen einfacheren Campground mit Rehbesuch, Geraschel im Gebüsch, Feuerchen, Sternenhimmel und lecker Pasta. Löffel mussten wir uns aus der Nudelpackung bauen, da ich unsere, im 1 km entfernten Auto nicht finden konnte. Franzi ist ja erfinderisch. Satt und leicht ängstlich gingen wir ins Zelt.      

        

27.09.2011 Wiedersehen

Ein entspannter Tag sollte es werden und wurde es auch. Tagsüber ist nichts Spannendes passiert. Außer das es bei uns im Auto spukt. Unsere Schokobons die am Abend noch auf der Mittelkonsole lagen, fanden sich am Morgen ausgeschüttet im Handschuhfach. Wie und vor allem Wer das getan hat ist uns ein Rätsel. Wir glauben wir brauchen mal Urlaub. Ich fand es nicht weiter wild, Franzi dafür umso mehr. Nach dem Frühstück mit Ausblick auf die Küste Kaliforniens mit herrlichem Sonnenschein, verzogen sich auch über uns die Gewitterwolken. Weiter ging es Richtung San Luis Obisbo zum kurzen Stadtbummel. Nach nur 1 Stunde ging es dann aber schon weiter, da wir noch eine Verabredung mit Dirk und Sandra auf dem Campground in Pismo hatten. Pünktlich zum Sonnenuntergang kamen wir an und genossen diesen, die letzten 10 Minuten. Danach hieß es für die Männer Feuer machen und für die Frauen Essen vorbereiten. Klassische Rollenverteilung, wobei die Herren nach Erledigung ihrer Aufgabe noch in der Küche mithelfen durften. Dank an die Frauen und an Dirk für das perfekte Zerdrücken der Avocado. Nun stand einem mexikanischen Abend mit selbstgemachten Burritos und frischen Maiskolben nichts mehr im Weg. Die Ukulele kam noch zu ihrem ersten Minieinsatz und so ging es dann gegen Mitternacht ins Bett/Zelt.

 

28.09.2011 Abschied und Pismo

Dirk und Sandra verabschiedeten sich um 8:00 von uns, woraufhin wir uns nochmal in die Schlafsäcke kuschelten und erst um 10:30 Uhr in Fahrt kamen. Das Superwetter von gestern war vom Winde verweht und von Little Miss Sunshine war nichts mehr zu sehen. Es wurde ein foggy day in Pismo Town. Wir schlenderten durch den Nebel am Strand entlang, durch die Stadt und wieder zurück zum Zeltplatz. Zum Mittag gab es das schon mehrfach Prämierte Clam Chowder im Splash Cafe. Hierbei handelt es sich um eine Art Meereseintopf mit Kartoffeln, Porree und Pilzen. Einfach lecker und wird neben Tortilla patata und Pancakes in unsere Liste“ Schlemmereien dieser Welt „aufgenommen. Da die Uhr erst 15:30 Uhr zeigte, entschlossen wir uns noch nach Downtown ins Outlet-Center zu fahren. Franzi ging shoppen und ich verzog mich mit Laptop zu Starbucks. Dort gibt es nämlich auch kostenloses Internet und keine fettigen Burger. Unser Problem mit dem Bilderhochladen musste nochmal angegangen werden. Und wie ihr seht mit Erfolg. Doch nicht nur ich war glücklich. Franzi stand freudestrahlend wenig später auch im Cafe und somit war es ein gelungener Ausritt. Der Tag fand ein schnelles Ende. Morgen geht’s nach Santa Barbara zu den Schönen und Reichen.      

        

29.09.2011 Santa Barbara

Franzi hatte das Frühstück schon fertig, als sie mich weckte. Gestärkt ging es auf den Weg nach Santa Barbara. Hier sollten wir eventuell neben den Stars und Sternchen auch Patrick und Karin, die wir ja in Kanada kennengelernt hatten, treffen. Die Verkehrsführung bzw. die Ausschilderung ins Zentrum war aber mal wieder fürn Ar…. und wir konnten das Zentrum einfach nicht finden. Entnervt und im Glauben die kleine Einkaufsstraße mit 10 Läden wäre das Zentrum fuhren wir enttäuscht weiter. 5 Meilen weiter landeten wir im Örtchen Carpenteria. Hier fanden wir im Supermarkt eine Postkarte mit einem Stadtplan von Santa Babara. Nach dem Mittagstisch im mexikanischen Restaurant ging es also mit Postkarte als Wegweiser wieder zurück. Partick und Karin hatten sich mittlerweile auch noch gemeldet und so trafen wir uns im Zentrum von Santa Babara im Starbucks. 1,5 Stunden tauschten wir uns über die Wochen nach unserem letzten Treffen aus. Das nächste Treffen ist in Neuseeland anberaumt. Nach der Verabschiedung bummelten wir noch ein wenig durch die Haupteinkaufsstraße. Auffällig viele Antiquitäten-Geschäfte und Secondhandläden lagen nebeneinander. Ist den Stars das Geld ausgegangen oder ist das gerade trendy? Nach guten 2,5 Stunden kamen wir wieder bei unserem Auto an und wunderten uns nicht wirklich über einen grünen Zettel hinter dem Scheibenwischer. Wir haben die Höchstparkdauer um lediglich 1:15 Stunde überzogen, was uns 48 $ ärmer gemacht hat. Die nächsten 3 Tage gibt es nun also kein Eis und keine Schlemmersachen mehr. Ach Menno, ärgerlich. Nach dem Besuch auf dem Polizeirevier machten wir uns dann auf dem Weg um den Zeltplatz direkt am Strand aufzusuchen, von dem uns die beiden Kölner berichtet hatten. Und so liegen wir jetzt 30 Meter vom Meer entfernt im Zelt. Vor unserer Behausung brennen die Kerzen, über uns leuchten die Sterne und den Highway, der gleich hinter dem Zelt verläuft, hören wir nicht da die Wellen so laut sind. Ach zum Abendbrot gab es zum 3. Mal in zwei Tagen Bohnen und Reis in verschiedenen Ausführungen. Das Vorzelt haben wir zur Sicherheit mal offen gelassen. Gute Nacht.

30.09.2011 Baywatch und L.A.

Der Morgen begann so schön wie der Abend geendet ist. Die Sonne schien und eine Robbe zog an uns vorbei und suchte nach Frühstück. Das sollte unser Startzeichen sein. Wenig später startete der Motor unseres Autos, welches wir heute in L.A. abgeben mussten. Schon wieder 3 Wochen vergangen. Wir fuhren die letzten Meilen auf dem Küstenhighway nach Malibu zu den berühmten Rettungsschwimmern. Doch was für eine Enttäuschung. Kleiner Strand und die Türme waren sehr spärlich und mit den Senioren besetzt. Also weiter nach Santa Monica, wo wir ein HI-Hostel für die nächsten 3 Tage gebucht hatten. Eingecheckt und unsere Klamotten aus dem Auto geladen. Die letzten Stunden wollten wir noch sinnvoll nutzen und uns noch was von L.A. angucken. Da man den Platz, um das Hollywood Zeichen zu fotografieren nur mit dem Auto erreichen kann, war ein Ziel schnell gefunden. Nach langer Fahrt, dann die zweite Enttäuschung des Tages. Das ja voll mini oder sind wir einfach zu weit weg? Nach 90 Minuten Dauerstau durch L.A., gaben wir das Auto in Null-Komma-Nix am Airport ab und fuhren für nur 1 $ mit dem Bus zurück nach Santa Monica. Nach leckerer Pizza bei Joe´s ging es ins Hostel, um den Abend ausklingen zu lassen.

01.10.2011 Urlaubsfeeling

Die Nachtruhe wurde nicht nur vom Straßenlärm und klappernden Türen gestört, sondern auch von unserer holländischen, kotzenden Mitbewohnerin, die sich über dem Waschbecken entleerte. Also Ohropax rein und bis 8:00 Uhr weitergeschlafen. Heute stand Entspannung auf dem Plan. Das Wetter spielte auch mit und so landeten wir Punkt 12:00 Uhr zur Mittagssonne, gut eingekremt am Strand von Santa Monica. Am herrlichen Strand an dem wir auch Delphine beobachten konnten, hielten wir es dann doch nicht so lange aus und machten uns zu Fuß auf den Weg nach Venice Beach. Auf dem Weg kamen wir am Santa Monica Pier vorbei, wo es doch tatsächlich ein Bubba Gump Shrimps Restaurant aus dem Film Forrest Gump gibt. Hier werden wir die Tage mal einkehren. Gute 3 km liefen wir am Strand Richtung Venice Beach an dem uns schon mächtig, komische Leute entgegen kamen. ( siehe Foto ) Was wir aber vor Ort dann erlebten, toppte alles. Der Strand von Venice ist ein bunter Mix aus zu knapp bekleideten Mädchen, schlechtgeschminkten Männer in Frauenkleidern, Gangster-Rapper, Obdachlose die versuchen mit handgemachten Sachen oder Trödel Geld zu verdienen. Ein Rezept für Marihuana kann man sich übrigens auch ausstellen lassen. Man braucht dafür nur Stress auf der Arbeit oder zu Hause haben oder einen Verkehrsunfall gehabt haben. Am Muskle Beach direkt am Strand, war enttäuschend wenig los. Nichts zu gucken. Zum Sonnenuntergang liefen wir zurück nach Santa Monica. Jetzt liegen wir entspannt im Hostel und rauchen… grins!

 

02.10.2011 Grand L.A. Tour and Stars Homes

Für nur 20 $ p.P. haben wir uns, für eine von uns nicht so geliebte Touri - Tour durch L.A. angemeldet. Nach dem Frühstück ging es im kleinen Bus los zu den Stars. Wir fuhren durch die Stadtteile Bel Air, und Hollywood Hill. Unter anderem kamen wir an den Anwesen von Leonardo di Caprio, Ben Stiller, Jack Nicholsen, Julia Roberts, Jenifer Aniston und Brangelina vorbei. Promis gab es aber nicht zu sehen. Unsere leicht nervige Busfahrerin schrie zwar bei fast jedem Luxuswagen der uns entgegen kam“ Who´s inside“ geholfen hat es nichts, denn kurz darauf kam die Antwort“ Nobody“. Ein kurzer Stopp in der Luxus-Einkaufsmeile Rodeo Drive zum Windowshopping und schon standen wir wieder vor dem Hollywood Sign, welches immer noch nicht größer war. Danach ging es zum Hollywood Boulevard und dem Walk of Fame. Wer bekommt eigentlich so ein Ding und warum hat Brad Pitt noch keinen? Wenn Donald Trump und Kid Rock schon einen haben, gehört ein Name von den hunderten bestimmt auch dem Hausmädchen von Naomi Campell. Sie hätte den Stern dann aber auch verdient. Die Fuß bzw. Handabdrücke und Unterschriften der Berühmtheiten vor dem Chinese Theater brachten da schon mehr Persönlichkeit ins Spiel und weckte mehr Interesse bei uns. Nachdem wir dann L.A. Downtown besichtigt hatten, welches absolut nicht sehenswert war, wussten wir warum wir in Santa Monica geblieben sind. Ein kleiner mexikanischer Markt stimmte uns wieder etwas heiterer, bevor es wieder zur Rushhour zurück nach S.M. ging. Mit viel Hunger kehrten wir dann bei Forrest Gump´s ( Bubba Gump ) Shrimp Lokal ein und aßen natürlich Shrimps

03.10.2011 Tag der Vereinigung und Warner Brothers Studio

21 Jahre sind Ost und West wiedervereinigt und 9 Jahre davon wir. Kinder wie die Zeit vergeht. Nach dem der Morgen ganz entspannt begonnen hatte, fuhren wir mit 3 verschiedenen Buslinien, ganze 2 Stunden nach Hollywood zu den W.B. Studios. Glücklicher Weise erreichten wir gerade noch pünktlich das Ziel und unsere Tour begann. Zu Beginn hielten wir in einer originalen New Yorker Straßenkulisse. Selbst bei näherem Hinschauen erkannte man nicht das es alles aus Pappe war. Nur durch den Klopftest war die Fälschung enttarnt. Selbst der Kaugummi auf dem Asphalt war geplant. Hier wurden Filme wie „ Die Maske und „Krieg der Welten“ mit Tom Cruise gedreht. Wir bekamen auf der weiteren Tour einen kleinen Einblick was alles möglich ist. Alle Häuser haben 2 Gesichter und tauchen in mehreren Filmen auf. Hierzu werden nur Einstellungen, Licht, Farben und Requisiten verändert und schon entsteht ein neues Filmset. Mein Highlight auf der Tour war der originale, tannengrüne, 1972er Ford Gran Torino aus Clint Eastwoods gleichnamigem Film, der gleich neben Harry Potters fliegendem Ford Angelia stand. Im Museum konnten wir dann noch viele verschiedene Originalkostüme und Requisiten bestaunt werden. Unter anderem das Outfit von dem schon verstorbenem Heath Ledger aus der Rolle des Jokers in Batman. Franzis großes Highlight blieb leider aus, da in den Kulissen der Gilmore Girls gerade gedreht wurde. Mit einer Riesenschippe konnten sie nur von Rory´s geliebten Lernbaum ein Foto schießen. Nach dieser Enttäuschung und dem Ende der Tour, fuhren wir nach kleiner Aufmunterung im Fanshop wieder 2 Stunden zurück ins Hostel. Bei einem „ Candlelight“ Dinner im mexikanischen Imbiss ließen wir den Abend ruhig ausklingen.

04.10.2011 NISCHT!

Heute mal in Stichpunkten: ausgeschlafen, gefrühstückt, geskypt, Peruinfos gesammelt, Flugtickets gedruckt, aufgemacht zum Strand, Frisbee im ersten Shop für 5 $ NICHT gekauft, am Strand für 9 $ als Wucher empfunden, nach 1 Stunde durch die Stadt im ersten Shop für 5 $ gekauft, Pizza gegessen, wieder zum Strand, 3 mal geworfen, festgesellt Frisbee ist Schrott und außerdem zu windig, an Strand gelegt, nach 30 Minuten wegen zu kalt wieder ins Hostel, Internet angeschmissen, geduscht, All you can eat Pasta im Hostel für 4 $, Berichte geschrieben und eingestellt, Film geguckt, gute Nacht gesagt, festgestellt KEINE FOTOS geschossen, noch ein Foto geschossen.

05.10.2011 Das Ende naht.

4 Wochen USA neigen sich dem Ende und pünktlich zum Abschied weint der Himmel. Besser, es schüttet wie aus Eimern. Doch das störte erstmal nicht. Unsere schwierigste Aufgabe heute bestand darin, all unsere Habseligkeiten in unsere Rucksäcke zu packen. Da wir ja reichlich shoppen waren, war das mal gar nicht so einfach, denn die Rucksäcke sind nicht wie unsere Bäuche, die letzten Wochen mitgewachsen. Würde uns wirklich mal interessieren was wir und auch die Rücksäcke mittlerweile wiegen. Nach dem die Backpacks bis zum Anschlag voll gestopft waren, schätzen wir uns glücklich darüber, das wir noch einen kleinen Tagesrucksack gekauft hatten in dem dann die restlichen Sachen verstaut wurden. Bepackt wie die Maulesel ging es dann am Nachmittag zum Airport. Dort klärte sich dann wenigstens das Gewicht der Rucksäcke. 17,5 kg und 15,0 kg zeigte die Waage. Geht ja noch, trotzdem trage ich den kleinen Rucksack vorne um nicht nach hinten überzukippen. Wenig später wurden wir dann an der Sicherheitskontrolle um ca. 200g erleichtert. Der Beamte am Röntgengerät schrie auf einmal“ Double Check „ Wenig später kam er dann mit unserem Rucksack und der Frage ob da ein Messer drin sei wieder. Uuuupppssss. Hat sich unser Schweitzer Taschenmesser irgendwie ins Handgepäck geschmuggelt. Wir sahen uns schon bei Wasser und Brot die nächsten Nächte in der Zelle verbringen. Shit! Doch der Grenzbeamte nahm es recht locker und erklärte uns auf DEUTSCH entweder zurück zum Check in und das Messer evtl. für eine Gebühr aufgeben oder wegschmeißen. Die Antwort haben wir ja schon vorweg genommen. Also auf zum Gate 106, in den Flieger gestiegen, Abendbrot gegessen und Videos geguckt. Geschlafen wurde aufgrund mehrfacher Turbulenzen eher weniger.

Unser Fazit für die USA: Da wir die Staaten vorher ja nur aus dem Fernsehen kannten, machte sich an einigen Stellen Ernüchterung breit. In Las Vegas kann man gar keine Münzen in den Automaten stecken, sondern nur noch Scheine oder Prepaidkarten. Der Grand Canyon kam auch nicht rüber wie gedacht. Wer Malibu Beach toll findet war noch nicht in Sankt Peter Ording. L.A. mit dem Stadtteil Hollywood wird auch leicht überbewertet. Wir wollen diesen Flecken Erde jetzt nicht schlecht machen, aber es ist nun mal nicht das Wunderland von dem immer alle schwärmen. Die Nationalparks und S.F. sind unbedingt empfehlenswert sowie auch das günstige Shoppen. Die USA ist das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Das stimmt. Man kann stinkereich werden, aber auch genauso gut und schnell auf der Straße landen. Anders sind die unzähligen Obdachlosen die wir auf der gesamten Strecke gesehen haben nicht zu erklären. Alleine in L.A. leben 80 000 Obdachlose die nichts mehr haben. Träume werden von Hollywood erzeugt, die Realität beginnt aber schon vor der Studiotür.