Neuseeland

24.11.2011 Ankunft im Kiwi-Land

Um kurz nach 14:00 Uhr betraten wir zum ersten Mal in unserem Leben, neuseeländischen Boden. Kurz zuvor im Landeanflug konnten wir schon ein paar Blicke auf das Land der Maoris werfen. Grüne Hügel, weiße Strände und blauer Pazifik machten schon jetzt, Lust auf mehr. Um den Flughafen verlassen zu dürfen, mussten wir noch durch die Pass und Biometrik Kontrolle. Unsere Trekking Schuhe wurden auf Verunreinigungen kontrolliert und das Zelt zur speziellen Entkeimung kurzfristig einbehalten. So kamen wir dann erst gegen halb vier, an die im wahrsten Sinne, frische Luft. Der Temperaturunterschied zu Fiji lag bestimmt bei Minimum 10 Grad. Also Fleecejacken raus und in den noch kälteren, klimatisierten Bus. Warum in Gottes Namen, läuft hier eine Klimaanlage? Soll das etwa der neuseeländische Sommer sein? Dem Kleidungsstil der Einheimischen zufolge haben die jedenfalls schon Hochsommer. Die uns auf der Fahrt in die Stadt, mal wieder begleitenden Hamburg Süd Container und den DB Schenker LKW, fanden nicht mehr so große Beachtung, wohl aber die sehr guten Straßen und der Transferpreis von 16 $ p.P.. Der Preis um von A nach B zu fahren, hat sich somit im Vergleich zu Fiji in Punkto Bequemlichkeit aber auch im Fahrpreis um das 8 fache erhöht. Aber braucht man das wirklich? Keine 45 Min später, standen wir jedenfalls in unserem gebuchten Hotel vor der Zimmertür. Karte ins elektronische Schloss und rein ins japanisch, anmutende Wohnklo. Recht klein, aber mit allem ausgestattet was man braucht. Küchenzeile, TV, Radio, Internetzugang und sogar eine eigene Waschmaschine. Das Bett ist bequem und die Dusche heiß. Soviel Luxus sind wir ja gar nicht mehr gewohnt und brauchen wir auch nicht. Aber wenn es schon mal da ist… Für uns ging es heute nur nochmal kurz vor die Tür, um uns einen kleinen Überblick zu verschaffen und noch Abendbrot zu essen. Gegen 22:00 Uhr lagen wir im Bett und lauschten den Geräuschen der Großstadt. Trotz Partymusik, Menschengeschrei, Autolärm und Krankenwagen-Sirenen konnten wir aber sehr gut schlafen. Besser als bei Meeresrauschen und Tiergeräuschen auf dem Dach. Was soll man davon halten? Good night. PS: In einem Monat ist Weihnachten.

25.11.2011 Auckland

Good morning heißt es jetzt wieder im Fahrstuhl auf dem Weg nach unten. Haben sehr gut geschlafen und nach dem Würmer freien Oatmeal im Zimmer haben wir uns auf den Weg zur Automeile gemacht. Haben eventuell vor, einen kleinen PKW zu kaufen um, damit dann 8 Wochen durchs Kiwi-Land zu fahren. Wenn es gut läuft können wir im Gegensatz zum Mieten eine ganze Menge an Geld sparen. Heute hieß es erstmal Lagesondierung. Internetangebote checken und den anliegenden Autohäusern mal einen Besuch abstatten. Die Automeile im Süden der Stadt war aber nicht das richtige für arme Backpacker. Hauptsächlich wurden europäische Luxusautos angeboten. Nur ein alter Toyota für 2650 $ weckte unser Interesse und lag in unserer Preisklasse. Also spontan eine Probefahrt gemacht und mit dem Händler gesprochen. Fühlte und hörte sich gar nicht so schlecht an, aber mit dem Kaufen sind wir dann doch nicht so spontan. Außerdem bekommen wir heute Abend, von unseren alten Bekannten Patrick und Karin, noch wertvolle Tipps zum Thema Autokauf in Neuseeland. Die Beiden sind schon seit 2 Wochen in Neuseeland und auf der Suche nach einem fahrbaren Untersatz. Also ging es zum vereinbarten Termin wieder zurück in die Innenstadt. Um kurz nach 17:00 Uhr trafen wir uns und tauschten unsere Erfahrungen und Erlebnisse der letzten 2 Monate aus. Nach guten 2 Stunden war fürs Erste, das Gröbste besprochen und wir waren um einiges schlauer. Wenn man ein gutes Auto gefunden hat und das nicht geklaut ist, noch mit Rechnungen oder eine Art Hypothek belastet ist, kann man es ganz einfach bei der Post anmelden. Bei uns bleibt es spannend, während die Beiden heute endlich einen Camper ihr Eigen nennen können. Morgen werden wir uns wiedersehen und einen entspannten Abend verbringen. Für uns ging es nun zurück ins Hotel und aßen vor dem zu Bett gehen, noch eine leckere Instant-Nudelsuppe. PS: Wann ist eigentlich der 1. Advent?

26.11.2011 Auckland

Wir erwachten gegen 9:00 Uhr und mussten uns sputen denn um 10:00 Uhr hieß es Check out Time. Haben uns schon ein bisschen geärgert das wir nicht länger gebucht hatten. Nun gab es das Zimmer nicht mehr für 60 $ pro Nacht, sondern für 40 $ mehr. Zu teuer für uns und so zogen wir mit Sack und Pack 5 Straßen weiter ins Silverfern Hostel. Das 4 Betten Zimmer war aber auch super. Da unsere Autosuche noch nicht erfolgreich war, ging es heute auf den Backpacker Carmarket. Die Enttäuschung stellte sich aber schnell ein. Nur Schrott oder wenn halbwegs in Ordnung, nicht zu bezahlen. Das Problem ist das die Backpacker den Sinn für Realität verloren haben. Die Autos die vor 6 Wochen für 2000 $ gekauft wurden, stehen jetzt mit 10 000 km mehr auf der Uhr und für 3000 $ auf dem Hof. Jeder versucht nämlich mehr zu bekommen als er ausgegeben hat. Die spinnen doch. Also verschafften wir uns mal in der Beachroad einen Überblick über Mietwagen-Angebote. Hier liegen nämlich die Autovermieter alle nebeneinander. Und siehe da, die Angebote aus dem Internet die viel zu teuer waren, fielen dann auch von einer Tür zur anderen. Am Ende lagen wir gute 600 $ unter dem Internetangebot und so kam dann wieder der sicherheitsbewusste Bausparer durch. Lieber für 2160 $ ein Auto mieten und keinen Stress haben, als für über 3000 $ eines kaufen und nicht zu wissen ob das nicht an der nächsten Ecke zusammenbricht. Weil wir natürlich auch nicht wissen können, ob wir das Ding wieder los werden, führte schließlich dazu dass wir am Nachmittag die Unterlagen fertig machen ließen. Mit gutem Gefühl machten wir uns dann auf den Heimweg. Im Outdoor-Laden noch schnell, das auf dem Flughafen in L.A., verloren gegangene Messer ersetz und eine Gaskartusche gekauft. Übermorgen wird wieder gecampt. Um 18:00 Uhr trafen wir uns wie verabredet mit Karin und Patrick in der Stadt. Ein Restaurant war schnell gefunden und so entwickelten sich nette Gespräche, die später in der Bar mit Live Musik und Bierchen fortgesetzt wurden. Erst gegen Mitternacht trennten sich unsere Wege, aber mit Sicherheit nicht für lange. Fortsetzung folgt….

27.11.2011 Auckland am 1. Advent

Zu gut geschlafen und um 8:30 Uhr zum Frühstück gequält. Gab es nämlich nur bis 9:00 Uhr und es war ja bezahlt. Danach duschen und frisch machen für das Highlight des Tages. Große Christmas Parade in der Innenstadt. Viele Straßen waren gesperrt damit die 150 000 Leute Platz zum Staunen hatten. Also ging es um 13:00 Uhr auf die Queensstreet wo das Spektakel stattfinden würde. Die Straße war schon gut gefüllt und wir holten uns für die Weihnachtstimmung noch eine heiße Schokolade. Glühwein bekommt man hier aber auch wirklich nicht, bei über 20 Grad. Pünktlich zum Umzug kam dann die Sonne raus und wir schwitzten das Erste Mal in Neuseeland. Nun gut ist halt mal was anderes, aber die Parade wird uns schon in Stimmung versetzen. Los ging es mit einer Kirchengruppe die an Christ in Christmas erinnerte. Hatten sie ja auch recht. Nur leider hielt sich der Rest der nachfolgenden Gruppen nicht ganz ans Thema. Von Bob dem Baumeister und Donald Duck als riesige, mit Heißluft gefüllte Figuren, bis Karate Kämpfer und Ronald Mc Donald war alles dabei. Die Cheerleader tanzten, die Schotten spielten ihr Nationalinstrument und der Bürgermeister und Miss Auckland fuhren im Cabrio durch die Straße. Um den Weihnachtsgedanken zwischen verschiedensten Werbeauftritten nicht ganz zu verlieren, fuhr dann auch mal ein Wagen mit Tannenbaum, Schneemann oder Engeln vorbei. Weihnachtslieder liefen ungefähr 3 Stück ansonsten Rock & Pop. Auch der letzte Wagen mit dem Weihnachtsmann an Board schaffte es dann nicht mehr unsere 1. Kerze am Kranz anzuzünden und so gingen wir leicht irritiert, warum das jetzt Christmas Parade hieß zum Bus. Irgendwas sinnvolles wollten wir noch machen und weil wir von Auckland noch nicht viel gesehen haben außer Automärkte, sind wir auf den Mount Eden gefahren. Ein ehemaliger Vulkan mitten in der Stadt von dem man einen herrlichen Ausblick haben soll. Das war dann auch so. Wir lagen ungefähr eine Stunde auf dem Gipfel des 200m hohen Berg und genossen die Sonne. Mit dem Bus ging es dann auch wieder zurück ins Hostel. Tasche packen und nicht mehr an Weihnachten denken, denn morgen geht’s zelten. Yippi

28.11.2011 Raus aus der Stadt, rein in die Natur

Frühstück um 9:00 Uhr war wieder eine Qual. Also saßen wir mit kleinen Augen und großen Rändern im Frühstücksraum bei Kaffee und Toast. Die Vorfreude auf unser Auto schaffte es dann aber, dass wir um 10:00 Uhr unser Zimmer verließen um noch ein paar Sachen in der Stadt zu erledigen. Um Punkt 12:00 Uhr wurden wir dann von unserem Vermieter abgeholt und zur Anmietstation gefahren. Keine halbe Stunde später saßen wir im Auto und fuhren zum Supermarkt um Lebensmittel zu bunkern. Von Karin und Patrick bekamen wir dann nach dem Einkaufsbummel noch zwei Stühle geschenkt. Danke nochmal. Dann ging es endlich wieder auf in die Spur. Raus aus der Stadt mit Tempo 90. Viel schneller wollte unser Vehicle nämlich nicht. Der Nissan Sunny mit Automatic wollte irgendwie nicht in den 4. Gang schalten. Nach 30 km bemerkte ich einen Hinweis auf der Instrumentenübersicht. (OD off) Was dat denn? Nach kurzer Suche fand ich dann noch einen Knopf zum OD anschalten und schon konnten wir auch schneller fahren. Uuuppss. Nun war auch Zeit, neben dem Fahren auch mal auf die Natur zu achten. Grüne Hügel, Wälder mit tropischem Flair, weiße, breite Strände und Wasser wo man nur hinschaute. So schlengelten wir uns über Berg und Tal und kamen nach guten 2 Stunden auf unserem Campground in der Nähe von Goat Island an. Ein traumhafter Platz für die erste Nacht im Zelt. Umzingelt von grünen Hügeln gaben 2 Lücken die Sicht auf den Pazifik und Goat Island frei. Die untergehende Sonne ließ die Farben noch mehr leuchten und es roch nach frisch geschlagenem Holz. Kühe und Schafe grasten zu unseren Füßen und die Vögel gaben ein Ständchen. So genossen wir auf den geschenkten Stühlen einen herrlichen Abend inklusive Sterne gucken nach dem Einbruch der Dunkelheit. Gutes Nächtle.

29.11.2011 Goat Island und ein Traum wird wahr

Der Regen in der Nacht bescherte uns eine etwas unruhige Nacht, weshalb wir noch bis halb zehn im Zelt lagen. Dann schnell die Sachen gepackt und bis 10:00 Uhr ausgecheckt. Frühstück gab es unten direkt an der Steilküste mit Blick auf das Meer. Beim Essen bemerkte ich das neben einem Boot und zwei Schnorchlern noch etwas anderes sich im Wasser bewegte. Es war aber zu weit weg, um es genau zu erkennen. Es ließ mir aber keine Ruhe und so holte ich die Videokamera raus und hoffte bei voller Vergrößerung, Licht ins Dunkel bringen zu können. Eine Rückenflosse war zu erkennen und kurz darauf sprang ein Delphin aus dem Wasser. Wow, 5 Delphine tummelten sich in der Bucht und schienen Spaß zu haben, mit den Schnorcheln um die Wette zu schwimmen. Ich war aus dem Häuschen, genau wie die Schulklasse die gerade eingetroffen war. In Neuseeland findet Biologieunterricht in der Wirklichkeit statt. Besonders die ca. 10 jährigen Mädchen sprangen vor Freude und riefen immer wieder“ Dolphins“ Scheint also nicht so selbstverständlich zu sein, dass man Flipper zu sehen bekommt. Unser Frühstück war beendet und wir fuhren zu unserem Camp zurück und liehen uns Wetsuits und Schnorchel Equipment. Keine halbe Stunde später sprangen wir ins 16 Grad kalte Wasser und nahmen direkten Kurs auf die Tümmler. Franzi ganz mutig voran und wir wurden belohnt. Die 5 Delphine hatten noch nicht genug gespielt und bewunderten uns mindestens genau so wie wir sie. Sie hatten genau so wenig Angst wie wir, als sie ca. 1 Meter an uns vorbei zogen. Ein unvergessliches Erlebnis. Und sei es nicht schon genug, zweimal ganz dicht an diese friedliebenden Geschöpfe heran zu kommen, sprangen alle ca. 20m von uns entfernt, mehrmals aus dem Wasser, um dann kurz abzutauchen. Wir beide waren voll begeistert und mit den Kräften am Ende. Die Finger froren nach fast einer Stunde im Wasser und wir mussten raus. Erst an Land realisierten wir, mit breitem Grinsen, was geschehen ist. Wir beobachteten das Treiben noch ein wenig und machten uns dann weiter auf den Weg Richtung Westküste. Es ging wie gestern schon, durch herrliche Landschaften, vorbei an traumhaften, weißen Stränden (Pakiri Beach) bis nach Baylys Beach. Der Campground nicht zu vergleichen mit dem von letzter Nacht, aber ok. Es gab noch Abendbrot und dann fielen wir müde ins Bett und träumten von…..

30.11.2011 Westküste der Nordinsel

Die Nacht war ruhig und das Frühstück lecker. Toast mit Erdnussbutter und Nutella. Um 10:00 Uhr erlebten wir dann schon unser 1. Highlight des Tages. Nachdem wir eine Stunde über den Baylys Beach gelaufen sind, haben wir uns ins Auto gesetzt und sind mit 80zig Sachen, ganz legal über den Strand geheizt. In Neuseeland sind viele Strandabschnitte auch gleichzeitig offizielle Straßen, die aber nicht häufig genutzt werden. Also konnten wir noch schöne Pirouetten drehen bis uns schlecht wurde. Wat fürn Spaß. Weiter ging es an der Westküste auf der Asphaltpiste bis nach Maunganui Bluff. Hier befindet sich ein Berg mit stolzen 480m direkt an der Küste. Den Tipp haben wir von einer netten Dame aus dem Visitorcenter in Dargaville bekommen. Anscheinend steht dieser Wanderweg noch nicht in den einschlägigen Reiseführern, denn außer 3 Leuten haben wir niemanden getroffen. Die Wege waren mit Gras überwuchert und die Steigung recht anspruchsvoll. So keuchten wir uns in 1,5 Stunden von Meeresniveau auf fast 500 m. Schwindelfrei sollte man übrigens auch sein, denn der Weg führt ohne Sicherung direkt am Abhang entlang. Nach dem wir über dschungelähnliche Pfade und über eine Wiese gelaufen sind, waren wir endlich oben. Belohnt wurde die Anstrengung dann mit einem fantastischen Blick über die Küstenlinie. Von hier oben konnte man sogar die Erdkrümmung mit dem bloßen Auge sehen. Nach kurzem Nickerchen ging es wieder abwärts und wir waren froh als wir unten waren. Völlig geschafft fuhren wir auf unseren Campground im Trounson N.P. Der Platz war schon gut gefüllt und wir bauten schnell unser Zelt auf. Nach einer heißen Dusche und leckerer Pasta, rafften wir uns nochmal für eine Nachtwanderung auf dem Bushwalk auf. Wir wollen unbedingt mal einen Kiwi sehen. Bewaffnet mit Taschenlampe bekamen wir aber nur andere Nachtwandler zu sehen. Einziges und letztes Highlight für heute waren unzählige Glühwürmchen, die die Dunkelheit ein wenig erhellten. Schön anzusehen und ein schöner Abschluss des Tages.

01.12.2011 Westküste Waipoua N.P.

Nach dem anstrengenden Tag von gestern, hieß es heute den Tag mal entspannter angehen lassen. Ich hatte auch einen kräftigen Muskelkater in den Beinen. Also ging es erst gegen 10:00 Uhr nochmals auf den Bushwalk von gestern. Mal sehen wie es hier bei Helligkeit aussieht. Vor dem Betreten des Parks mussten wir auch heute wieder unsere Schuhe desinfizieren um keine fremden Arten einzuschleppen. Zu sehen gab es dann jede Menge Kauri Bäume, die alles andere überragten. Diese spezielle Art ist schon mehrere hundert Jahre alt. Die größten und ältesten gab es dann aber später im Waipoua N.P. zu sehen. Keine 30 min Autofahrt entfernt steht der Lord of the Forrest. Tane Mahuta misst 51,5 m, hat einen Umfang von 13,8 m und ist ca. 2000 Jahre alt. Ähnlich beeindruckend wie die Sequia Bäume in den USA. Für heute reichte es erstmal mit Bäumen gucken und wir fuhren weiter Richtung Norden. Am Hokianga Harbour hatten wir dann mal wieder ein kleines Wow – Erlebnis. Nach einer Stunde Fahrt nur durch das Grüne fuhren wir über den millionsten Hügel und dann sahen wir auf eine riesige Sanddüne und türkisblaues Wasser. Nächste Ausfahrt links und Fotostopp. Mit von der Party ein Schweizer Paar, was wir schon seit gestern vom Campground mitschleppen. Leider bekommen sie nie die Zähne auseinander, um mal zu grüßen. Und weiter geht die Berg- und Talfahrt nach Ahipara. Hier sitzen wir nun, essen Abendbrot und schreiben Berichte. Vielleicht bekommen wir heute noch einen schönen Sonnenuntergang zu sehen. Das Meer liegt nämlich nur 5 min entfernt. Ende und aus.

02.12.2011 Westküste Ahipara > Cape Reinga

Erst hörten wir es Schnarchen, dann Babys Geschrei von nebenan. Die Zeltwände sind einfach zu dünn. Als dann irgendwann in der Nacht die Kühe muuhhten, Gott weiß was die dort taten, ärgerten wir uns richtig die Ohropax nicht zur Hand zu haben. Nun gut, am Morgen sattelten wir schnellstmöglich die Pferde und machten uns auf den Weg zum nördlichsten Punkt von Neuseeland. Der Wetterbericht hatte mal nicht gelogen und die Sonne schien vom strahlend, blauen Himmel. Unterwegs noch frisches Gemüse gekauft und wenig später standen wir am Cape Reinga. Hier treffen Pazifik und Tasmanische See aufeinander. Ein Mini-Leuchtturm und ein Wegweiser markieren das Ende oder den Anfang vom Kiwi-Land. Für die Maoris ist dieser Platz jedenfalls beides und somit auch der heiligste Platz in ihrem Land. Nach ihrem Glauben tritt hier nach dem Tode die Seele eines Maoris die letzte Reise zurück in die Heimat Hawaiiki an. Wir genossen unser Leben im Hier und Jetzt mit einem herrlichen Blick über die Küste. Das Wasser leuchtete wiedermal und ergab einen schönen Kontrast zum hellen Strand und den grünen Hügeln. Nach einem kleinen Rundgang fuhren wir auf den nur 3 km entfernten Campingplatz. Hier bezahlten wir gleich für 2 Tage, denn morgen wollen wir es ruhig angehen lassen. Zelt aufgebaut und einen Nachmittagssnack zubereitet. Tomatensalat mit Mischbrot und Philadelphia nach deutscher Art. Ja, wir haben das erste Mal nach verlassen Deutschlands ein Mischbrot bekommen. In Ahipara gab es ein Cafe das German-Mischbrot verkaufte und wo wir natürlich eines mitgenommen haben. Schmeckte sicher nicht wie zu Hause, aber im Gegensatz zu den ganzen Toastbroten ein echter Genuss. Den Nachmittag gestalteten wir dann ganz relaxed am Strand. Zum Abend sind wir dann nochmal zum Cape hochgefahren und erfreuten uns am Sonnenuntergang.

03.12.2011 Cape Reinga

Guten Morgen, aber wo ist das gute Wetter hin? Ein trübe Nebel/Wolkensuppe hängt über der Nordspitze Neuseelands. Zum Glück regnet es aber nicht. Somit fällt der Strandgammeltag aus und es wurde ein Strandspaziergangstag. Gegen Mittag machten wir uns auf und liefen vom Cape Reinga den Weststrand, welcher noch zum 90 Mile Beach gehört, entlang. Gute 4 Stunden schlenderten wir so über den Zuckersandstrand und waren nach dem Wiederaufstieg auf ca. 300 Metern zum Cape richtig geschafft. Zur Stärkung gab es dann im Camp einen Kaffee und Müsliriegel. Zum Abendbrot machten wir uns eine mit Zucchini verfeinerte Dosensuppe und das restliche Mischbrot und der Nachtisch war Schoki. Zum Schlafen nen Klaps auf den Po…

04.12.2011 Flucht vom Cape > Whatuwhiawhai Karikari Halbinsel

Ich hatte gerade die letzten Sätze in den Computer getippt, als der Wind plötzlich auffrischte und wenig später es zu regnen begann. Ok, kein Problem ist ja nicht das erste Mal. Leider verschlimmerte sich das Wetter stündlich, sodass wir kein Auge zu bekamen. Wenn nicht wir Schaden nehmen würden, dann bestimmt das Zelt. Also beschlossen wir um 2:00 Uhr das Auto zum Schutz vor dem Wind direkt vors Zelt zu fahren. Das half etwas, aber leider haben sich bei der Aktion ein paar fiese Mücken mit Einlass verschafft und nervten uns noch zusätzlich. Die Nacht war also für´n Ar…! Morgens um 8:00 Uhr, als es immer noch nicht aufgehört hatte und das Wasser so langsam unter dem Zelt stand, hieß es Sachen packen. Das sah dann so aus… Im Zelt alles so klein wie möglich packen und zur Übergabe ins Auto vorbereiten. Ich, nur im Schlüpfer, alles andere würde eh nass werden, raus in die Sintflut und rein ins Auto. Das Auto so geparkt, dass ein reibungsloses transferieren vom Zelt ins Auto gelingt. Das klappte ausgesprochen gut. Nun musste das Zelt nur noch im zusammengepackten Zustand ins Auto. Also zusammen raus in den Regen und in Boxenstopp-Manier das Zelt abgebaut. Die ganze Aktion dauerte keine 5 min und trotzdem waren wir durch. So sollte kein Sonntag beginnen. Auf dem Weg runter von der Halbinsel schüttete es munter weiter und hörte auch bis zum Abend nicht auf. Frühstück gab es dann erst um 11:00 bei Mc Do in Karikari. Und wer das goldene M kennt weiß, dass es kein Frühstück mehr gibt. Also Bic Mac, Chickenburger, Pommes, Cola und ein Eis für 9,90$ ( 5,60 € ). Das ganze dann für jeden, denn Mittag musste ja auch noch abgedeckt werden. Satt, aber ohne Plan stiegen wir wieder ins Auto. Aber wohin bei dem Wetter und vor allem wo schlafen wir heute Nacht. Auf das nasse Zelt hatten wir keine Lust mehr, also auf einen Campingplatz und eine Cabin gemietet. Und weil uns Petrus heute ärgern wollte, hörte es nach Bezug des Raumes auf zu regnen und die Sonne schien vom blauen Himmel. Also haben wir das Zelt wenigsten zum Trocknen aufgehängt und das Abendbrot ( Ma´s Rezept von Fiji ) in der Gemeinschaftsküche zubereitet. Danach nur noch duschen und im Bett von besserem Wetter träumen…

05.12.2011 Kiwis in Sicht, Aroha Island

Guten Morgen oder nicht, entschied sich nach dem Öffnen der Gardine. Kein Sturm, kein Regen und etwas freundlicher als gestern. Das Zelt ist über Nacht getrocknet und das Frühstück mit Ei zauberte ein Lächeln auf unsere Gesichter. Also ging es weiter an der Nordküste vorbei an der Doubtless Bay und Whangaroa Bay bis zu den Rainbow Falls kurz vor Kerikeri. Zum Rainbow fehlte allerdings noch die Sonne. Das Wasser war leider durch den Sturm und den vielen Regen eine trübe Brühe und ließ die Schönheit dieses Wasserfalls nur erahnen. Also fuhren wir weiter auf unseren Campground auf Aroha Island. Diesen hatten wir zur Abwechslung mal aus dem Lonely Planet rausgesucht, wussten aber nicht genau was uns erwartet. Kurz nach Ankunft klärte sich alles und wir waren begeistert. Diese kleine Insel, die durch eine Brücke mit dem Festland verbunden ist, ist ein Naturschutzgebiet auf dem die seltenen Wappentiere Neuseelands zu Hause sind. Hier wurden wir freundlich aufgenommen und erfuhren einiges über diese einzigartigen Vögel. Sie leben auf dem Boden und ihre Flügel sind deshalb verkümmert. Statt Federn haben sie ein Fell und ihre Krallen sind überproportional ausgeprägt. Ebenfalls sind ihre Schnäbel extrem lang, um somit Würmer aus dem tiefen Boden zu holen. Alles in allem, ein schräger Vogel. Wenn wir viel Glück haben, können wir heute Nacht einen sehen. Also auf zum 2. Versuch. Mit von der Party waren noch Christian, Deutsch/Neuseeländer und Angela aus Itzehoe. Die beiden kamen am späten Abend noch auf dem Campground an und nach dem gemeinsamen Abendbrot und netten Gesprächen, machten wir uns um 23:00 Uhr auf den Weg. Bewaffnet mit rotem Taschenlampenlicht zum Schutz der Kiwis, machten wir uns auf in den Wald. Nach 20 min hörte Christian ein komisches Schnarchen oder Grunzen, welchem wir ganz gespannt nachgingen. Und da saßen 2 Kiwis die sich anscheinend unterhielten und Würmer pickten. Sie ließen sich auch nicht stören als wir sie alle mit den Taschenlampen anleuchteten. Nach dem Delphinerlebnis, haben wir nun auch Kiwis in der freien Natur gesehen. Mit strahlenden Gesichtern zogen wir uns zurück und ließen den knuddeligen Dingern ihre Ruhe. Wir unterhielten uns noch bis nach Mitternacht, bevor wir uns in die Koje legten.

06.12.2011 Nikolaus? Bay of Islands

Der Morgen empfing uns mal wieder mit Sonne und relativ blauem Himmel. Das war aber auch das einzige Nikolaus Geschenk. Unsere Schuhe waren vom nächtlichen Kiwi gucken so dreckig, dass er wohl nichts für uns übrig hatte. Bei warmen 22 Grad, wäre aber auch so alles geschmolzen. Wir genossen zu viert einen ganz entspannten Vormittag mit Frühstück in der Sonne und weiteren Gesprächen. Angela werden wir vielleicht auf der Südinsel nochmal treffen. Adressen wurden ausgetauscht und Christian kommt beim nächsten Heimatbesuch zu Franzi und lässt sich neue Brillen machen. Dann ging es los in Richtung Russel. Unterwegs machten wir noch einen Stopp an den Haruru Falls. Hat sich aber nicht gelohnt. Ich finde die Kaskaden auf dem Ludwigsluster Schlossplatz schöner. In Russel, welches eine kleine, niedliche Stadt an der Bay of Island ist, haben wir spontan für morgen einen Segeltörn durch die Bucht gebucht. Auf einem kleinen Segelboot mit max. 10 Leuten werden wir bei hoffentlich schönen Wetter, 6 Stunden von Insel zu Insel schippern. Jetzt sitzen wir auf dem Top 10 Campground in Russel und genießen das noch immer gute Wetter. Später wird noch gekocht…

 

07.12.2011 Segeltörn Bay of Islands

Gestern gab es noch nette Gespräche mit anderen Weltreisenden und so ging es erst gegen Mitternacht ins Bett. Als wir dann im Bett lagen, konnten wir ein Telefongespräch aus dem Nachbarzelt mithören. Ein kurzer Auszug. Ollo. Hür is döer Morcel.Isch ab jetze ne nöie Vodofonkorte. Nö! Nö! Wir haben uns köstlich amüsiert. Marcel ein ca. 18 Jähriger Sachse in Neuseeland mit dem Fahrrad unterwegs und sprach mit dem Opa zu Hause. Das tat uns irgendwie leid, weil er ganz alleine war. Am liebsten wären wir rüber gegangen und hätten ihn geknuddelt. Die Sonne weckte uns dann am Morgen und wir verließen Marcel und den Campground um zu unserem Segeltörn durch die Bay of Islands zu starten. Um 10:15 Uhr standen wir am Hafen von Russel und warteten auf unser Segelschiff. Die Gungha ließ auch nicht lange auf sich warten und wir stießen in See. Perfektes Wetter mit Sonne und Wind brachte uns schnell voran und wir machten nach guten 2 Stunden einen Stopp an der Robertson Island.   Hier unternahmen wir eine kleine Wanderung auf den Inselberg und hatten einen schönen Überblick über die Bucht. Wer mochte, konnte dann noch Schnorcheln oder Kajakfahren. Wir waren zu allem zu faul und blieben an Bord. Nach dem Mittag ging es auch schon wieder zurück Richtung Russel. Es ging im Zick Zack durch die von den grünen Bergen eingerahmte Bucht. Der Wind frischte auf und der Kapitän legte das Schiff auf die Backe. Im 45 Grad Winkel segelten wir nun hart am Wind, begleitet von Möwen und Delphinen. Gegen 16:30 Uhr liefen wir wieder im Hafen ein. Michael, mit dem wir den Tag über viel erzählt hatten, schlug vor noch einen Kaffee trinken zu gehen. Also saßen wir wenig später im Thai Restaurant und tranken das schwarze Gold. Für uns hieß es dann gegen 18:00 Uhr aufbrechen zu unserem Nachtlager. Eine Stunde sind wir noch gefahren und sitzen jetzt in irgendeinem Dorf an der Küste und blicken auf das Meer. Die frische Luft hat uns aber so müde gemacht, dass wir schnell im Zelt verschwunden sind.

 

 

08.12.2011 Coromandel

Wir schliefen wie die Babys und wurden von schönstem Wetter geweckt. Heute ging es auf die letzte Etappe im nördlichsten Teil von Neuseeland. 1. Stopp waren die Whangarei Falls in der gleichnamigen Stadt. Nach etlichen Wasserfällen beeindruckten uns diese Wasserspiele nicht mehr wirklich und wir machten uns auf zu unserem Highlight des Tages. Die Abbey Cove im Osten der Stadt, wurde uns als Geheimtipp von einem Schweizer Ehepaar ans Herz gelegt. So ganz geheim war der Tipp aber nicht, denn wir fanden ihn auch im Lonley Planet. Sei es drum, als wir unser Auto an der Straße abstellten, gingen gerade 4 Mädels in Richtung Höhle. Das waren aber auch die einzigen die wir trafen. Der Eingang war nach einem kurzen Wanderweg erreicht und wir stiegen mit Stirnlampen hinab. Nicht ganz ungefährlich, weil es ganz schön steil und rutschig war. Einen Weg gab es eigentlich nicht, denn wir kletterten über Steine und suchten uns so einen Weg in die Unterwelt. Unten angekommen standen wir gleich knöcheltief im eiskalten Wasser. Wir waren aber mit kurzen Hosen und den Teva Sandalen bestens vorbereitet. Also ging es hinein ins Dunkel. Das Wasser wurde tiefer und tiefer bis es kurz unter der Hüfte den tiefsten Punkt erreichte. Danach wurde es wieder flacher und wir standen kurz darauf im Trockenen. Kein Tageslicht fand den Weg mehr hier herein, als wir auch noch die Lampen ausschalteten. Jetzt kam der Moment weshalb wir hier rein geklettert sind. An der Decke hingen hunderte Glühwürmchen und verzauberten die triste Höhlendecke in ein Planetarium mit perfektem Sternenhimmel. So schön anzusehen, dass wir fast 2 Stunden in der Dunkelheit verbrachten und nach immer neuen Entdeckungen an der Decke suchten. Als wir wieder ans Tageslicht kamen, leuchtete das Grün von den Bäumen und Gräsern, gefühlt mehr als je zuvor. Die bizarren Steinformationen, die um die Höhle verteilt liegen bestaunten wir auch noch, bevor es für uns zurück ins Auto ging. Jetzt kam der lästige Teil des Tages. Strecke machen, soll heißen gute 300 km bis nach Coromandel fahren. Es ging in der Rushhour durch Auckland und somit landeten wir erst gegen 19:00 Uhr auf unserem Campground. Noch kurz was gegessen und ab in die Falle.

09.12.2011 Coromandel

Coromandel ist das Mallorca der Neuseeländer. In den großen Ferien fahren ganze Herrscharen aus ganz Neuseeland auf die Halbinsel nahe Auckland. Zum Glück ist hier im Moment noch Nebensaison und alles verläuft ganz ruhig. In Coromandel Town war heute Markt und somit unser Glückstag. Wir erstanden von einer ausgewanderten Deutschen für 6 $ ein Dinkelbrot. Noch besser als das, was wir vor gut 1 Woche hatten. Dieses war richtig frisch und so lecker das wir um 11:00 Uhr schon Mittagspause einlegten. Zusammen mit frisch geräuchertem Fisch und Muscheln saßen wir an einem Lookout und verputzen die Leckereien. Weiter ging es nach Whitianga auf der Ostseite der Halbinsel. Franzi besuchte eine Bone carving Werkstatt in der sie sich auch selber ein Kunststück aus Kuhknochen schleifen konnte. Das Ergebnis gibt es im Bild zu sehen. Schick sag ich nur. Ich verbrachte 3 Stunden im Internet, um endlich eine Ferienwohnung für Weihnachten zu finden. Patrick und Karin die nun auch mit von der Party sind, hatten auch fleißig gesucht, sodass wir jetzt eine schöne Auswahl zusammengestellt hatten. Zusammen haben wir dann via Skype eine Entscheidung getroffen und hoffen das es dann jetzt mit dem Buchen auch klappt. Dann steht der Ente im Ofen nichts mehr im Wege. Vorausgesetzt wir bekommen eine. Irgendwann ging es dann ins Bett.

 

10.12.2011 Cathedral Cove und Auto fahren

Was soll ich schreiben. Heute ist nicht viel passiert. Das Wetter hat wieder auf grau umgeschwenkt und ein kalter Wind gesellte sich auch noch dazu. So hatten wir es nicht eilig am Morgen und verließen erst gegen Mittag den Zeltplatz. Nach kurzer Fahrt hielten wir an der Top Attraktion von Coromandel Island. Auf dem Parkplatz herrschte reges Treiben und unterstrich somit die Sehenswürdigkeit dieses Felsens. Ein 45 minütiger Wanderweg führte vom Parkplatz am oberen Ende der Steilküste entlang und später hinunter zum Strand. Dort konnten wir dann Cathedral Cove bestaunen. Ein natürlich durch Wasser entstandener Tunnel durch einen massiven Felsen. Wenn man unerlaubter Weise diesen durchquerte, erreichte man einen weiteren Strand. Wir taten es trotz Verbots, denn aus dem Warnschild auf deutsch geschrieben, wurden wir nicht schlau. Verwarnungsfelsen – Fall – Gefahr – Gebiet….. Was bitte ist ein Verwarnungsfelsen? Nach diesem Nervenkitzel ging es wieder zurück zum Auto. Gute 4 Stunden saßen wir dann im Auto und sind bis zum Rotorua Lake gefahren. Einen Campground fanden wir dann am Okatere Lake. Der Platz hatte eigentlich nur 12 Stellplätze, war aber völlig überfüllt. Eine große Gruppe mit kleinen Kindern machte einen Wochenendausflug. Wir hatten keine Lust weiterzufahren und quetschten unser Zelt auch noch auf den Platz. Die kleinen Racker sahen wir erst gegen 22:00 Uhr, als sie mit ihren Betreuern von einer Nachtwanderung aus dem Wald kamen. Mit viel Geschrei gingen sie dann auch noch bei 15 Grad Außentemperatur baden, während wir schon im Zelt lagen und unser neues Hörbuch ( Der Schwarm ) hörten. Irgendwann war dann Ruhe.

11.12.2011 Rotorua

Die Lütten sind später ins Bett und waren schon wieder um 8:00 Uhr aktiv. Wir können das nicht mehr. Wir krochen aus unseren Federn und verließen den Platz so schnell es ging. Keine 5 km weiter, fanden wir am Blue Lake ein schönes Plätzchen zum Frühstücken. Der kostenlose BBQ Grill zauberte aus unserem labbrigen Weißbrot leckeren Toast, während wir auf den See schauten. Nachdem Kaffee, Müsli und Brot verspeist waren, wurde im See abgewaschen. Dabei wurde klar warum die Kids gestern Abend noch in den See gesprungen sind, er war nämlich warm. Für meinen Geschmack viel zu warm für die herrschenden Außentemperaturen. Also kann es nur damit zusammenhängen, dass die ganze Region auf vulkanischem Grund steht und die Erdwärme die Seen erwärmt. Da kann man nur hoffen, dass keiner der umliegenden Vulkane mal wieder ausbricht. Der letzte Ausbruch des Mount Ruapehu liegt gerade erst 4 Jahre zurück. Darüber machten wir uns weiter keine Sorgen, packten zusammen und fuhren in die Stadt Rotorua. Die Stadt am gleichnamigen See ist eine mittelgroße Stadt und voll auf Tourismus getrimmt. Aber auch hier ist noch keine Hochsaison und deshalb liegt die Stadt im Dornröschenschlaf. Selbst auf dem Trödel/Handwerksmarkt herrschte besinnliches Kleinstadttreiben. Wir erstanden bei einer Mutti selbstgemachte Marmelade, nachdem wir fast lecker aussehende Hundekuchen, getarnt als Schokonaschereien, gekauft hätten. Eine Blaskapelle spielte in der Ferne Weihnachtslieder als wir wieder aufbrachen. Und da war sie wieder, die Erinnerung. Heute ist schon der 3. Advent und Weihnachten ist nicht mehr weit. Auch nicht weit entfernt lag eine Minigolf – Anlage auf der wir uns die Zeit vertrieben. Unentschieden ging das Spiel aus und somit mussten wir beide Abendbrot zubereiten und hinterher abwaschen und abtrocknen. Unser Schlafplatz wurde heute strategisch ausgewählt. Wir fuhren schon so dicht wie möglich an unser morgiges Tageshighlight. Dazu dann später mehr.

12.11.2011 Thermal Wonderland und Taupo Um 7.15 Uhr hieß es aufstehen und Sachen packen. Unser Tag begann etwas früher als sonst, denn heute stand das Wai-o-tapu Thermal Wonderland auf unserer Liste. Nach guten 20 min Autofahrt, standen wir um kurz vor halb 9 Uhr auf dem Parkplatz. Was würde uns hier erwarten? Eine 18 Quadratkilometer große Thermalfläche auf Vulkangebiet, welches übersät ist mit kollabierten Kratern, heißen und kalten Seen, Schlammtümpeln und dampfenden Erdspalten. Der Star des Wunderlandes ist aber ein Geysir, der täglich um 10:15 Uhr eine 20m – 30m hohe Wasserfontaine ausstößt. Also Karten gekauft und ab zum Lady Knox Geysir. Wer zuerst kommt hat die besten Plätze. Ich, mit meiner Gutgläubigkeit, dachte noch bis 10:10 Uhr er würde sich auf natürlichem Wege ergießen. Ein Parkranger nahm mir dann meine Illusion als er das Mikro ergriff. Er erzählte was von der Entstehung und das er gleich etwas Ökoseife in den Schlot kippt und wenig später sich der Geysir entladen würde. Wie doof ist das denn bitte!? Dann hätte man doch auch 12:15 Uhr sagen können, damit man wenigstens ausschlafen kann. Was soll´s. Er kippte die „ Abführhilfe“ in den Schlot und wenig später spuckte die Lady als hätte sie zu viel Prosecco gehabt. Erst blubberte nur Schaum und kurz darauf folgte der C - Strahl. Circa 5 Minuten dauerte das Specktakel, wobei sich die Lady mehrerer tausend Liter entledigte. Leicht enttäuscht und mit der Hoffnung, dass der Rest besser wird starteten wir auf den 3 km Rundwalk. Und zum Glück wurde es besser. Schon nach wenigen Metern waren wir begeistert. Wir standen an einem kräftig in neongrün und gelblich schimmernden Schwefel-Arsen-See. Treffender Weise bekam er den Namen „ Teufelsbad“. Im Anschluss folgten der „Champagne Pool“ und „Palette des Künstlers“. Diese Wasserfläche hat eine Temperatur von 74 Grad und leuchtet in den verschiedensten Farben. Überall qualmt und zischt es, die Farben reichen von Rot über Gelb und Grün bis Schwarz. Ein bisschen unangenehm sind die Gerüche die in der Luft liegen. Von verfaulten Eiern, über Blitzknaller bis hin zu Urin ist einiges zu ertragen. Beim Panoramablick über die gesamte Anlage konnte man aber auch frische Luft atmen und sich eine Auszeit gönnen. Um 12:30 Uhr hatten wir dann genug und der Akku der Kamera war leer, sodass wir den Mud-pool in unserem Gedächtnis behalten müssen. Dann hieß es weiter fahren nach Taupo. Heute und Morgen werden wir in einem Hostel schlafen, da das Wetter mal wieder zu wünschen übrig lässt. In unserem Zimmer machten wir dann Bekanntschaft mit Sven aus Rostock und hatten noch einen schönen Abend.

13.12.2011 Taupo

Wenn jemand mal fragen sollte warum Neuseeland so grün ist, könnte man zur Antwort geben „ das liegt am vielen Regen“. Auch heute regnet es wieder und dieser wird sich auch bis Freitag fortsetzen. Scheiße! Unsere, bereits auf einen Tag gekürzte 4-Tages Wanderung würde somit ganz ausfallen. Bringt ja nicht wirklich was, wenn man im Dauerregen und Nebel durch eine schöne Landschaft läuft und nichts davon sieht. Auch Kanu fahren macht bei so einem Wetter keinen Spaß, weshalb wir nur rumgammelten. Sven haben wir nach dem Frühstück verabschiedet und sind dann zu einer Indoor - Kletterwand gefahren. Doch wie sollte es anders sein, wegen Renovierungsarbeiten war der Teil geschlossen. Und nu? Da der Regen sich eine Pause gönnte, wanderten wir 3 km zu den Huka Falls. Auf dem Rückweg sprang ich für lau, in eine heiße Quelle. Dieses sah so aus. Eine durch Erdwärme erhitzte Quelle, fließt in einen kalten Fluss. Da wo einem die Temperatur angenehm erschien, setzte man sich einfach rein. So einfach, genial und voll entspannend. Leicht errötet verließ ich nach 30 min das heiße Nass und wir fuhren einen Kaffee trinken. E-Mails gecheckt und eine Bestätigungsmail von unserem Vermieter bekommen. Super, das Haus für Weihnachten ist also gesichert. Um 16:00 Uhr fuhren wir zum nahegelegenen Stausee, wo wir beobachten konnten wie die Schleusen geöffnet wurden, um Wasser aus dem übervollen See abzulassen. Innerhalb kurzer Zeit ist aus dem kleinen Bach hinter der Staumauer ein reißender Strom geworden, unter der Beobachtung der anwesenden Zuschauer. Auf dem Weg zurück, bogen wir noch fix zu „ the crater of the Moon“ ab. Ein, wie der Name schon sagt, großer Krater wie er auf dem Mond zu finden ist. 6 $ p.P. Eintritt waren uns aber zu viel, weshalb wir verbotener Weise von einem am oberen Rand entlanglaufenden Pferdeweg das Loch im Boden begutachteten. Das Geld was wir hier gespart haben, investierten wir dann später in Kinokarten im vermutlich kleinsten Kino der Welt. Unser „Saal“ hatte 11 Plätze und eine „Leinwandgröße“ von 2m x 2,5m. So lustig wie das klingt, war es auch. Der Film dann aber nicht. Wir sahen eine Doku über das schwere Erdbeben vom Februar in Christchurch. Wie schnell die Natur doch alles zerstören kann. Leicht bedrückt verließen wir und die 2 anderen Gäste das Kino. Für uns ging es ab ins Bett.

14.12.2011 Taupo > New Plymouth

Um 5:00 Uhr klingelte der Wecker. Hatten gestern doch noch überlegt den Tongario Alpine Crossing Walk zu machen, nachdem sich das Wetter recht gut gehalten hatte. Es blieb aber beim Wecker ausschalten. War uns doch zu früh und wir schliefen bis 9:00 Uhr weiter. Diese Entscheidung erwies sich dann später auch als die Richtige. Auf dem Weg von Taupo nach New Plymouth mussten wir zwangsläufig an dem Tongario N.P. vorbei. Zu sehen gab es nichts, außer Regen und Nebel. Also fuhren wir weiter und bogen auf den vergessenen Highway 43 auf. 150 km führte uns dieser dann durch schönste Natur, bergauf und bergab und von einer Kurve in die andere. Nach guten 4 Stunden Fahrt und ein paar Fotostopps landeten wir bei Regen in Stratford. „Für die nächsten 24 Stunden gibt es eine Unwetterwarnung und wir sollten aufpassen in Flussnähe„ waren die ersten Sätze von der freundlichen Dame aus der Touri-Info. Super, dann suchen wir wohl nach einem günstigen Hostel. Wir liegen jetzt trocken und warm in New Plymouth im Ducks and Drakes Hostel und hören den Sturm und den Regen draußen ans Fenster klopfen. Haben gleich für 2 Nächte gebucht, denn erst am Freitag sagen die Meteorologen Besserung voraus. Hoffentlich haben sie mal Recht. Erwähnen muss ich noch, dass es heute zum Abendbrot gute deutsche Küche gab. Kartoffeln, Blumenkohl und Klops. Lecker!

15.12.2011 Happy Birthday…

to you.. Happy Birthday to you… Happy Birthday liebe Mama… Happy Birthday to you! Leider regnet es schon wieder, aber zum Glück haben wir ein richtiges Dach über dem Kopf und dazu noch so ein schönes. Das ist mit Abstand das gemütlichste Hostel was wir je gesehen haben. Frühstück gab es dann auch erst um 11 Uhr, da wir den Weg nicht eher aus dem Bett gefunden haben. Dann wurde ein Partie Schach gespielt, nach eigenen Regeln, da das letzte Spiel so lange zurück liegt. Vielleicht könnte uns ja Max weiter helfen, wie der Bauer läuft und wie er schlägt!? Auf jeden Fall habe ich (Franzi) gewonnen!!! Ein kleiner Ausflug in die Stadt und schon sitzen wir wieder gemütlich auf dem roten Sofa, trinken grünen Tee und warten das die Sauna heiß ist! Klingt fast so als wäre es Winter… Grins! Später gibt es Bauernfrühstück und ein Gläschen Wein. Danke, dass es wirklich den ganzen Tag regnete, denn so entspannt waren wir lange nicht!

16.12.2011 New Plymouth > Wellington

Der Morgen begann schon mal gut. Wir trafen eine alte Bekannte wieder. Die Susonne blickte durch unser Fenster und erleichterte etwas das Aufstehen. Nach dem Frühstück hätten wir gerne mit ihr was unternommen, doch sie hatte wohl noch andere Dinge zu erledigen. Also wartete wieder nur unser Freund, Rainer Regen auf uns. So fuhren wir den Surf-Highway 45 Richtung Wanganui. Rechts der Ozean und links….. Tja da soll der Mount Taranaki stehen. Ein 2518m hoher Vulkan mit Schneemütze, doch seit unserer Ankunft vor 2 Tagen, ist er im Nebelmantel eingehüllt. Heute war dann wenigstens der Fuß des schlafenden Feuerspuckers gut genug zu erkennen, dass wir die Existenz bestätigen können. Leicht enttäuscht über die Tatsache, dass wir auch hier wegen des schlechten Wetters nicht einen Kilometer des 300 km weitreichenden Wandernetzes laufen konnten, entfernten wir uns immer mehr aus der Region des Taranakis. Als wenn sich jemand bei uns entschuldigen wollte, verschwanden für ungefähr 5 Minuten die Wolken um den Vulkan und ermöglichte somit einen kurzen Blick auf den schneebedeckten Gipfel. Also nächste Ausfahrt links in eine Seitenstraße und gestaunt, Fotos wurden geschossen und wenig später war der Moment Geschichte. Den Rest des Tages verbrachten wir im Auto bis wir in Wellington landeten. Die Hauptstadt Neuseelands empfing uns mit Regen und einem eisigen Wind. So langsam kommt Weihnachtsstimmung auf. Wir verkrochen uns in einem Hostel, denn an zelten ist nicht mal zu denken. Morgen werden wir die Stadt erkunden und hoffen, dass es endlich aufhört zu regnen.

17.12.2011 Wellington

Unsere Nacht im Cambridge Hostel ist ruhig verlaufen und ich machte erst um 10:00 Uhr die Augen auf, als Franzi schon frisch geduscht mich weckte. Das soll schon was heißen, wenn ich mal länger schlafe als meine Süße. Nach dem Frühstück zogen wir uns dick an und machten uns auf den Weg zum Hafen. Draußen wehte ein kalter Wind, dafür regnete es mal nicht, als wir am Underground Designer Market ankamen. Viele kleine Stände mit selbstgemachten Schmuckstücken, Kleidung sowie Leckereien. Ein Schlaraffenland für alle( Franzi) die´s lieben zu stöbern und zu sammeln (Frauen). Ein dezenter Hinweis von Franzi, auf einen Stand, gab mir den entscheidenden Hinweis auf ein Geschenk vom Weihnachtsmann. Wenn schon shoppen, dann aber richtig. Also ging nach dem Verlassen des Marktes, der Einkaufsbummel erst richtig los. Franzi wollte auch noch etwas für mich zu Weihnachten besorgen. 3 Stunden später war alles in Sack und Tüten und der Weihnachtsstress hätte nicht geringer ausfallen können. Generell können wir sagen, dass die Neuseeländer das Fest der Liebe ganz entspannt angehen. Keine Kaufhausschlachten, keine Verkehrstaus in den Tiefgaragen der Innenstädte, aber auch keine Weihnachtsbeleuchtung und keine Weihnachtsstimmung wie wir sie kennen. Dieses Jahr wird für uns auf alle Fälle ein Weihnachten, wie wir es bisher noch nie erlebt haben. Im Hostel wieder angekommen tranken wir noch einen Tee zum Aufwärmen und lasen ein wenig in unseren Büchern. Eigentlich hätten wir das gerne in der Stadt getan, jedoch schließen hier die meisten Cafe´s schon um 17:00 Uhr. Ist wohl verpönt, weit nach dem 3 Uhr Tee noch ein Heißgetränk zu konsumieren. Abends sind wir dann mal essen gegangen. Die Auswahl an Lokalen ist riesig, sodass wir nach einigem hin und her, bei einem Marokkaner gelandet sind. Sehr lecker war es und wir verließen kugelrund das Restaurant, um dann ins Bett zu gehen.

18.12.2011 Wellington, ein Tag im Museum

Die Sonne ist da …. Hu hu huhu. Die Sonne ist da. Was macht man an so einem herrlichen Sonntag? Logisch, man geht in´s Museum. Die Sonne in Neuseeland, ist auf Grund des Ozonloches, so aggressiv das man ihr besser aus dem Weg geht. Nur dumme Leute finden keine Argumente. So standen wir dann gegen Mittag im Nationalmuseum, Te Papa. Ein kostenloses, riesiges Museum auf 4 Etagen, welches sich der Entstehung und Kultur Neuseelands widmet. Wir hatten schon viel und nur Positives über diese Ausstellung gehört und wurden nicht enttäuscht. Viele interaktive Spiele luden zum Entdecken ein und im Erdbebenhaus konnte man erleben, wie Erdstöße ein Haus zum schwanken bringen. Ganz schön erschreckend. Nicht viel angenehmer waren die Ausführungen über die zerstörerische Kraft von Vulkanen. Von der Ferne aus gesehen, mit Sicherheit ein faszinierender Anblick, jedoch von Nahem eine tödliche Katastrophe. In Etage 3 gab es dann was über die Ureinwohner zu lernen und zu bestaunen. Ein komplettes Versammlungshaus, Lagerhaus und Boote der Maori waren hierbei die Herzstücke. Die sicherlich auch schöne Kunstsammlung haben wir dann nicht mehr gesehen, da das Museum seine Tore schloss. Wir waren nun auch geschafft, genossen am Hafen die untergehende Sonne und tankten unsere Körper mit Vitamin B auf. In unseren Mägen landete hingegen ein Kebab von Ali. Ein bisschen Skypen am Abend im Hostel und dann ging es erst nach Mitternacht ins Bett.

19.12.2011 Wellington und Umgebung

Dienstag 8:00 Uhr. Das Aufstehen fiel uns nicht leicht, nachdem wir gestern noch so lange auf waren. Aber auch als Reisender hat man Verpflichtungen. Heute hieß es bis 10:00 Uhr auschecken, aber was noch viel wichtiger war, das Auto vor der Ticketmafia retten. In Wellingtons Innenstadt einen kostenlosen Parkplatz zu finden ist schon ein Abenteuer. Entweder man füttert die Parkuhr oder man muss ein Couponheft kaufen, mit dem man nur in einer Coupon Area stehen darf. Irgendwie hatten wir Glück und haben für unseren gesamten Aufenthalt in Wellington nur ein mal einen Dollar gezahlt. Nun hieß es aber Aufbruch, denn das Wetter lud wieder zum Campen ein. Wenn sich jetzt jemand wundern sollte warum wir noch nichts über die Hauptstadt geschrieben haben, hat das einen Grund. Wir haben nicht so viel gesehen und das was wir gesehen haben, lässt sich kurz zusammen fassen. Wellington war windig, kalt und regnerisch. Als das Wetter einen Spaziergang zuließ, konnte man eine Stadt umgeben von Wasser und grünen Bergen sehen. Einen Container Hafen direkt neben der City, zu viele Cafes, Restaurants und Häuser in bunt gemixten Baustilen nebeneinander. So war es keine Seltenheit, dass neben einem schönen Holzhaus aus dem vermutlich 18. Jh. ein 20 stöckiger Glasbaustein stand. Neben einer der vielen hübschen Kirchen, eine Bausünde aus den 60igern. In Deutschland wäre das eine klassische Kriegsbebauung. Hier wohl eher ein schlechter Stadtplaner!? Sei es drum, wir holten pünktlich das Auto vom Parkplatz und fuhren auf den Mount Victoria und danach in den Botanischen Garten. Bei einer Tasse Kaffee genossen wir die Stille und den Ausblick auf die Umgebung. Das soll es von Wellington gewesen sein, denn wir fuhren wieder ein Stück raus, um einen schönen Campground zu finden. Gar nicht so einfach im Einzugsgebiet von einer Großstadt was Nettes zu finden. Nach dem 4. Anlaufpunkt um 17:00 Uhr waren wir dann aber endlich glücklich. Etwa 20 km vor Wellington sind wir auf einem Farm Campground untergekommen. Ganz idyllisch in den Bergen an einem Bach gelegen. Schafe blöken, Vögel zwitschern und die Autos auf der Straße werden gegen Abend weniger. Das erste Feuer in Neuseeland ist schnell angezündet und so genießen wir dann die herrschende Ruhe. Wir sind übrigens die Einzigen hier auf dem Platz. Die Ruhe wurde aber plötzlich von einem lauten, dumpfen Knacken gestört. Der Ranger hatte sich gerade verabschiedet und wir waren eigentlich alleine. Oder doch nicht? Beide guckten wir in die Richtung des Dickichts. Und wieder knackte es. Niemand zu sehen. Beim nächten Knacken senkte sich ein Baum um gute 10 Zentimeter in unsere Richtung. Jetzt war uns klar was geschieht. Gleich gibt es noch mehr Holz für unser Feuer. In Sicherheit bringen und Foto/Videokamera raus. Keine 2 Minuten später krachte es noch einmal laut und der Baum sauste und krachte einen Meter neben unserer Feuerstelle nieder. Das nenn ich mal an der Natur teilhaben. Nach dieser Aufregung spielten wir noch eine Runde Frisbe, bevor wir uns einmummelten und im Zelt verschwanden.

20.12.2011 Battle Hill Farm – Ein entspannter Tag

Die Sonne schien schon als wir die Augen aufmachten. Die Nacht war sternenklar und somit auch saukalt. Haben etwas gefroren und wärmten uns beim Frühstück mit einem heißen Kaffee auf. Die Tagesausflügler die schon da waren, hatten ein Feuerchen an und belebten den Platz. Was die können, kann ich schon lange und schmiss etwas trockenes Holz auf den von gestern noch leicht glimmenden Holzscheid unserer Feuerstelle. Viel größer war unser Aktionsradius heute dann auch nicht. Vom Zelt zur Feuerstelle, von der Sitzbank zur Toilette und zurück in unsere Faltstühle. (Danke nochmal an K.&P.) Gegen Abend als alle anderen schon wieder weg waren, schafften wir es gute 300 m zur Schafweide. Wir machten ein paar Fotos und beobachteten das wollige Treiben. Bhöö, Bhööööö. Gras vorne rein und in anderer Form hinten wieder raus. Der Tag der Schafe glich somit fast unserem. Grins. Haben gerade noch Besuch bekommen, wenn man das so nennen darf. Ein Mercedes Campervan ist vorgefahren, ausgestiegen ist aber noch niemand. Zu viel Natur hier draußen. Ähnlich wie beim Fernsehen wird jetzt zwar nicht in die Röhre geguckt, aber aus dem Fenster. Spannend was man da so sehen kann. Wir legen noch ein bisschen Holz nach ( ist ja reichlich da ) und kochen was auf dem Campingkocher. Dann geht’s in den Schlafsack, denn morgen geht es früh auf die Fähre zur Südinsel.