New York

18.11.2013 We want to be a part of it… New York

Hamburg, 7:00 Uhr  Regen, die Frisur sitzt. Während Franzi schon versuchte unsere Backpacks einzuchecken, suchte ich einen kostenlosen Parkplatz in der Nähe des Flughafens. Dieses klappte mal wieder ausgesprochen gut. Jetzt hoffen wir nur, dass die nächsten 8 Tage bis zu unserer Rückkehr vom Big Apple kein Halteverbot eingerichtet wird. Weniger gut funktionierte das Einchecken ohne meine Anwesenheit. Bereits gestern, beim Versuch online einzuchecken, wurde uns  klar, dass diese Mission komplizierter werden würde als bei einem Flug in der EU. Dass wir aber scheitern sollten, hätten wir nicht gedacht. Unsere Pässe müssen nun noch am Schalter verifiziert werden, das war die Finale Info die der Computer ausspuckte. Jetzt am Ort des Geschehens wurden wir erstmal mit Fragen zum Gepäck gelöchert, welche wir aber zur Zufriedenheit der Dame richtig beantworteten. Der Weg der Verifizierung stand nun frei und wir durften unsere Sachen abgeben. Dann die üblichen Leibesvisitationen und wir saßen am Boarding Gate C4 und warteten auf den Einlass in die Boeing. Leichte Enttäuschung machte sich breit, als wir die Maschine der United Airlines betraten. Doch nur ne kleine Blechbüchse mit Flügeln. Wenigstens hatte jeder seinen eigenen Fernseher zum 9 stündigen Zeitvertreib. Dies taten wir dann auch mit Filme gucken und Musik hören. John Mc Clain starb das 5. Mal hart und bereitet mich mit seinen markanten Sprüchen auf das New Yorker Leben vor. Kurz danach konnten wir dann endlich einen Blick aus dem Fenster  auf die Mega City werfen. Leider saßen wir auf der falschen Seite und sahen nur Ausschnitte der berühmten Skyline an uns vorbeiziehen. Da wir nicht direkt in New York gelandet sind, sondern 20 km außerhalb in New Jersey/Newark, stand dann auch gleich ein Besuch des New Jersey Garden Outlet Center auf dem Plan. Die Einreise verlief problemlos, trotz meines Wissens um Wikileaks und so standen wir dann um 13:00 Uhr im Konsumtempel. All zu lange hielten wir uns aber nicht auf, denn wir mussten noch irgendwie per Bus und Bahn zu unserem Apartment kommen. Um 18:00 Uhr waren wir dann nach fast 2 Stunden Fahrt quer durch NY an unserem Endziel in Brooklyn/Bushwick. Pauline die Nachbarin unseres Vermieters empfing uns sehr freundlich und zeigte uns die Räumlichkeiten. Die nächsten Tage können wir ein 6m² Zimmer + kleines Duschbad unser zu Hause nennen. Nach einem kleinen Abendbrot fielen wir dann gegen 20:00 Uhr tot ins Bett.

19.11.2013 Der 1. Tag.

Die Zeitumstellung hing uns noch ein wenig in den Knochen, weshalb meine Nacht schon gegen 4 Uhr ein Ende fand. Habe es aber irgendwie geschafft, noch bis 7:30 Uhr im Bett zu bleiben. Dann ging es aber hoch, denn wir hatten um 11 Uhr eine Tour im World Trade Tribute gebucht. Wahrscheinlich die traurigste Geschichte der New Yorker. Aber erstmal mussten wir dort hinkommen. Mit hunderten Berufspendlern quetschten wir uns in die Metro Richtung Manhattan und kämpften uns beim Umsteigen durch ein Labyrinth von Wegen und Treppen, um nach Lower Manhattan zu gelangen. Wenn man das System der Metro mal verstanden hat, ist es bestimmt effektiv und gut durchdacht. Für uns blieben heute allerdings noch ein paar Fragen offen, weshalb es auch etwas länger dauerte als gedacht. Nicht das es nur Linien mit Buchstaben oder Zahlen gibt, nein auf einem Gleis fahren auch mehrere Linien gleichzeitig und wochentags abhängig. Hinzu kommt dann logischer Weise noch die Auswahl in welche Richtung man fahren möchte. Lower/Upper Brooklyn/Queens/Harlem/ Jamaica etc. Puuhh! Wie gesagt, wenn man es verstanden hat... Auf jeden Fall standen wir pünktlich vor dem WTC 9/11 Museum und ließen uns 12 Jahre in die Zeit zurückversetzen, die wir nur aus dem Fernseher kannten. Die Stimmung war natürlich sehr gedrückt als wir originale Flugzeugteile begutachteten, die aus einem der 2 eingestürzten Türme geborgen und hier nun ausgestellt wurden. Dazu die vielen Bilder und Vermisstenanzeigen der Opfer vom 11.September. Das dieser Tag vieles in der Welt, den USA und speziell in NY verändert hat, zeigte sich ja bereits gestern beim Check-in am Flughafen in Hamburg. Aber auch direkt vor der Tür des Museums auf der Baustelle des Ground Zero sieht man die Auswirkungen. Die Baustelle auf dem das neue One World Trade Center errichtet wird, gleicht einer Festung. Alles was rein oder raus will, wird kontrolliert und durchleuchtet. Um das Gelände stehen überall Polizisten oder andere Security. So ging es dann auch erst nach einer Kontrolle wie auf dem Flughafen, um 11:00 Uhr auf das Gelände der Gedenkstätte. Dort wo einst die beiden Türme standen, sind zwei riesige Becken mit den Namen der Opfer in den Boden eingelassen. Von den Wänden der Innenseite stürzt Wasser in die Tiefe und verschwindet in der Mitte des Beckens in einem kleineren Quadrat. Dieses Wasser symbolisiert die Tränen die nach den Anschlägen vergossen wurden und noch immer vergossen werden. Bestes Beispiel dafür waren unsere beiden Tourguides, die auch geliebte Menschen hier verloren haben. So wurde es ein wirklich bewegender Augenblick, als sie ihre Geschichten erzählten. Nach diesen persönlichen Eindrücken endete dann die Tour und wir hatten noch die Möglichkeit auf diesem geschichtsträchtigen Ort zu verweilen. Mit etwas gedrückter Stimmung ging es danach auf dem Broadway, der Manhattan von Süd nach Nord durchschneidet, in Richtung Empire State Building. Kleine Kaffee- und Shoppingstopps wurden eingelegt ,bis wir kurz vor Sonnenuntergang vor dem weltberühmten, viel besungenem und in Filmen als Kulisse genutztem Gebäude standen. Die 27,- $ für das Observationdeck im 86. Stockwerk zahlten wir zwar nicht gerne, aber der Ausblick lohnte sich wirklich. Nach der 2. Leibeskontrolle an diesem Tag standen wir dann in 320m Höhe über der Metropole am Hudson River. Die Bemerkung des deutschen Paares neben uns über das Wetter: “ Was wir für einer Kaiserwetter hätten“ kann ich nur bestätigen und in den  New Yorker Slang  übersetzten. What a f*** good weather. So verschwand die Sonne dann auch bald im Westen und verfärbte den Himmel, bevor unter uns die Lichter der Stadt leuchteten. Natürlich wurden viele Fotos geschossen ehe wir wieder abtauchten, um in das Lichtermeer einzutauchen. Am berühmten Timesquare, inmitten der bunten Leuchtreklamen  sollte unser ereignisreicher Tag ein würdiges Ende finden.

20.11.2013 …you must born again / Lady Liberty / a new Star is born

Unser Tag begann früh. Bereits um 7:00 saßen wir in der Metro Richtung Zentrum. Heute  mit im Gedränge der Apostel Luther. Er schickte uns mit den weisen Worten Gottes in den Tag und verkündete immer wieder:“ You must born again. Na hoffentlich nicht heute. Wir hatten nämlich eine 9:00 Uhr Audienz bei  Lady Liberty. Um 8:00 Uhr spuckte uns die Metro in der Station Bowling Green aus. Von hier waren es nur noch ein paar Meter bis zur südlichsten Spitze von Manhattan. Doch bevor es mit der Fähre nach Liberty Island ging, galt es noch 2 Sachen zu erledigen. 1. Frühstück. Wir entschieden uns für den Klassiker in NY, Bagel mit Creme Cheese und Kaffee vom Straßenrand. Lecker und weckt die Lebensgeister. Der 2.Punkt auf der Liste, war die Sicherheitskontrolle vor dem Boarding. Zum Glück gab es nicht so viele Frühaufsteher, sodass wir die 1. Leibeskontrolle schnell überwunden hatten. Dann ging es endlich auf die 10 minütige Bootstour rüber zur Freiheitsstatue. Nach einem kurzen Walk am Fuße des 100m hohen Wahrzeichens der Freiheit, ging es nun ins Innere. Und wieder hieß es nackig machen. Die 2. Kontrolle ging zwar auch ganz schnell, aber nervig ist es trotzdem. Im Inneren des Sockels erfuhren wir dann interessante Informationen über die Planung und Entstehung der Statue. Übrigens war die Statue ein Geschenk der Franzosen. Die Außenhülle wurde von F.A.Bartholi entworfen und G.Eiffel plante die Statik. Wir durchquerten die Ausstellung und nahmen die Treppe hoch zur  Sockelplattform, wo wir zu Füßen der alten Dame, herrliche Ausblicke auf die Skyline von Manhattan genossen. Das Wetter war mal wieder:“ Damn good“ Mit diesen Eindrücken ging es dann eine Insel weiter auf die Ellis Island. Dieses Eiland haben zwischen 1892 und 1954 ca. 12 Millionen Einwanderer aus aller Welt betreten, in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Hier war das Lampedusa der Neuzeit nur mit dem Unterschied, dass die Menschen Willkommen waren. Das interessante Museum versetzte uns in die damalige Zeit zurück und vermittelte einen Eindruck wie sich die Einwanderer gefühlt haben. Das auch viele unter ihnen Deutsche waren, zeigte sich nicht nur in Statistiken, sondern auch an der Wall of Honor, die in der Außenanlage steht. Stellvertretend für alle Einwanderer stehen hier 700 000 Namen auf mehreren Gedenktafeln, die über Ellis Island ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten eingereist sind. Und da standen sie nun die Mueller, Meyer, Schulze, Buchholz und Gercke. Sollten wir uns mal auf die Suche nach dem reichen Onkel machen?  Nein, für uns ging es zurück ans Festland ins, oder besser ans Zentrum der Macht. Die Wallstreet liegt nur ein paar Blocks entfernt und gleicht einem Sicherheitstrackt. Da wunderte es mich , dass sich auch normale Menschen  ohne die sonst  üblichen Kontrollen dem Gebäude bis auf 10 m nähern können. Hinein kommt man natürlich nicht, an den Ort wo jeden Tag mehrere Milliarden Dollar transferiert werden.  Ob das alles so gut ist sei mal dahin gestellt. Für Franzi war das Gebäude nebenan sowieso interessanter. Hier konnte man für richtiges Geld, richtige Klamotten kaufen. Also ging es weiter in Richtung Chinatown. Wenn man schon mal in China war, ist es aber weniger sehenswert. Spannender fanden wir wenig später die Grand Central Station. Genau zur Rushour standen wir in der riesigen Halle mit  spiegelverkehrtem Sternenhimmel. Spiegelverkehrt, vielleicht falsch abgemalt oder die verbreitetere Variante, aus Sicht Gottes. Es geht hier zu in einem  Ameisenhaufen. Hunderte queren die Halle und verschwinden in verschiedenen Gängen in der Hoffnung den Zug noch pünktlich zu erreichen, der sie dann nach Hause in den Feierabend bringt. Wir stürzten uns auch ins Gewühl und fuhren nach Harlem ganz im Norden von Manhattan. Unser Ziel hieß nicht Feierabend, sondern Partytime im weltberühmten Apollo Theater. Diese heilige Bühne hat schon Stars wir Michael Jackson, Ray Charles, Aretha Franklin und vielen anderen Stars eine Chance gegeben, als sie noch nicht berühmt waren. Auch heute gab es wieder eine  Amateur Nacht. Hier treten jeden Mittwoch ausgewählte Talente auf und stellen sich dem erbarmungslosen Publikum. Wer nichts kann, kann gehen und wird von der Bühne gebuuuuuhhtt. Soviel vorweg, alle machten ihre Sache großartig und durften zu Ende performen. Durch den Abend führte der Comedian Capone, der nach seinen Angaben eine kleine Berühmtheit ist. Doch am Anfang stand DJ Jess auf der Bühne, der eindeutig als Einheizer für gute Stimmung sorgte. In Deutschland undenkbar kochte der Saal schon nach wenigen Minuten. Das gemischte Publikum bestehend aus Touris und Einheimischen stand in den Sitzreihen und tanzte zu WMCA von den Village People. Die Europäer eher verhalten, dafür aber die einheimische Fraktion welche mehrheitlich aus Personen mit Musik im Blut bestand, gingen richtig ab. Selbst eine, gefühlt 90-jährige, die direkt vor uns saß, hob ihren Gehstock und wippte mit zu den fetten HipHop Beats. So wurde es ein sehr lustiger Abend, an dem noch so viele Lacher passiert sind, um sie hier niederzuschreiben. Fazit: Der Südkoreaner und  verstoßene Sohn von Kim Jong Il überzeugte „the Audience“ mit seiner Beatbox Performence und gewann knapp vor einer aus Brooklyn stammenden Tanz und Gesangsgruppe. Den 3. Platz belegte ein Typ mit einer Art Geige. Er spielte zum Hip Hop Sound bekannte Melodien auf  seinem Streichinstrument und kreierte so einen neuen Crossoversound. Idee gut, aber noch ausbaufähig. Die anderen Teilnehmer, 3 fulminante Damen und ein Herr im Stil von Barry White machten ihre Sache gut und brachten den Saal zeitweise zum Kochen. Nach 2,5 Stunden war dann Schluss und wir verließen leicht heiser den Saal.

21.11.2013 Central Park

So wie wir gestern Abend ins Apartment gefahren sind, ging es heute wieder in Richtung Harlem zurück. Um 11:00, sollte laut Reiseführer, eine Hip Hop Messe in der Zion Church stattfinden. Leider blieb es bei dem sollte. Aus welchen Gründen auch immer, heute wurden die Leute jedenfalls nicht zu Hip Hop Beats bekehrt. Also fuhren wir wieder mit der Bahn gen Süden und stiegen in Höhe Central Park wieder aus. Die erste Mahlzeit, in Form von Bagels und Kaffee, gab es dann gemütlich auf einer Bank in der Sonne. So ließen wir den normalen New Yorker Alltag an uns vorbei ziehen und entspannten ein wenig. Dieses Fleckchen Erde hat schon was einmaliges. Wenn da nicht die typische Großstadtakustik und die immer in sichtweite stehenden Hochhäuser wären, könnte man denken, man ist wirklich in der Natur. Beim Spaziergang durch den …. Hektar großen Park, konnten wir kleine Squirls, bei der Futteraufnahme und Jogger, bei der Kalorienverbrennung beobachten. Als wir das untere Ende des Parks erreicht hatten, schlenderten wir durch die berühmte 5th. Avenue mit allen namenhaften Designer Shops. So langsam wird auch hier die Weihnachtszeit eingeläutet, den die ersten Geschäfte erstrahlten schon in festlichem Outfit. Leider hatte der Tannenbaum vor dem Rockefeller Center noch ein Baugerüst um sein Tannenkleid gelegt und wurde noch für seinen großen Tag hergerichtet. Am 28.11. werden dann feierlich die Kerzen eingeschaltet und die Weihnachtszeit somit offiziell eröffnet. Die Schlittschuhbahn hingegen war schon gut besucht und lud die Leute zu einem kleinen Tänzchen ein. Uns reichte es dann langsam für heute. Nach einer kleinen Mahlzeit beim Italiener ging es ab nach Hause

22.11.2013 Auf der Jagd.

Unser Tagesprogramm sah heute keine Top Attraktionen vor. Da heute mal kein fucking good weather war, sondern nieselte, verließen wir erst gegen 11:00 Uhr das Apartment. Erstes Ziel für heute irgendwo gemütlich zu frühstücken. Und so kehrten wir bei Starbucks in der Delancey Street ein. Hier war es warm, es gab leckere Snacks und einen schönen Blick auf eine typische New Yorker Kreuzung. Nebenbei wurde das Internet genutzt und festgestellt, dass der umstrittene Street Art Künstler Banksy vor kurzem in New York jeden Tag ein Werk an Häuserwänden produziert hat. Wie der Zufall es wollte, saßen wir nur wenige Blocks von 3 seiner Arbeiten entfernt. Somit war die Jagd eröffnet. Allzu große Hoffnung machten wir uns nicht, denn diese Art von Kunst ist nicht sehr langlebig. Man darf nicht vergessen, dass es illegal ist Häuser zu besprühen. Nach gut 10 Minuten hatten wir dann aber den Beweis, dass er hier war. Eines der kleinsten Werke wurde gesichtet und für die Ewigkeit auf der SD Karte gesichert. Weiter ging es durch die Stadtteile Chinatown, SOHO und Nolita. Leider fanden sich keine weiteren Werke von dem geheimnisvollen Künstler, von dem niemand weiß wer er ist. Dafür haben wir aber andere interessante Graffitis gesehen, sowie wirklich nette Straßenzüge im Nolita Viertel. Hier waren kleine Boutiquen, Cafes und ein gemütliches Flair zu finden. So ganz los ließ uns das Banksy Fieber aber nicht,  weshalb wir mit der Bahn ins Chelsea Viertel fuhren. Aber auch hier geöhrte das Werk der Vergangenheit an. Apropos Vergangenheit. Werke großer Künstler der Vergangenheit gab es dann für uns im Museum of Modern Art ( MoMa ) zu sehen. Matisse, Cezanne, Monet, Picasso, Dali und Munch konnten hier im 5. Stock bestaunt werden. Bei diesen Werken muss man keine Angst haben, dass sie über Nacht übermalt werden. So ging dann unser Tag zu Ende und wir fuhren zurück in unsere 4 Wände.

23.11.2012 High Line und Bleecker Street

Frühstück gab es heute im Bett, denn das ist ja auch mal nett. Mit Oatmeal und Kaffee waren wir gut gerüstet für den Tag, denn heute würden wir wieder Kilometer machen. Los ging es mit einem gemütlichen Spaziergang auf der High Line bei herrlichem Sonnenschein. Leider dachten sich das auch hunderte anderer Leute, weshalb es auf der ehemaligen Hochbahn-Line etwas eng wurde. 1991 wurde die in den 20ziger – 50ziger Jahren als Güterverkehrsline genutzte Hochbahntrasse zu einem Park umgewandelt und somit vor dem Abriss bewahrt. Der Erfolg dieses fast 200 Millionen teueren Projekts gibt den Planern Recht, denn die New Yorker, sowie die Touristen lieben diesen Platz. Auch wenn das Vogelgezwitscher nur aus Lautsprechern kommt, fühlt man sich gleich etwas entspannter im Großstadt-Dschungel. Am interessantesten ist wohl eine Art Tribüne direkt über der 10th. Avenue. Hier kann man durch eine Panoramascheibe das Treiben auf der Straße unter sich beobachten. Das ist wie Live-Kino. Nach diesem entspannten Einstieg in den heutigen Tag ging es zu Fuß rüber in die Bleecker Street. Diese Straße ist ähnlich wie die Prince Street in SOHO, bekannt für ihre trendigen Läden und leckere Spezialitäten. So bummelten wir durch einige Boutiquen und den Young Designer Market. Gefunden haben wir leider nichts, weshalb wir nochmal einen Laden in Downtown ansteuerten. 21 Century heißt der Konsumtempel und ist nicht nur bei New Yorkern, sondern auch bei den Touristen beliebt. Hier kannst du für 10,-$ oder 10 000,-$ einkaufen. Sprich, für jeden Geldbeutel ist was dabei. Dementsprechend voll war die Bude, weshalb ich schnell ins Cafe verschwunden bin. Nachdem Franzi ein paar Sachen gefunden hatte, ging es was essen und danach zur Brooklyn Bridge. Mittlerweile war es schon dunkel und die Stadt hell erleuchtet. Wir schossen ein paar Fotos und wunderten uns wenig später über die ersten Schneeflocken. Bevor ich diesen Tag mit den Worten:“ und so fuhren wir nach Hause,“ beende, kann ich noch über eine neue Erkenntnis berichten. Wenn von 15 U-Bahn Waggons, 14 überfüllt sind und einer fast leer, dann kann das kein Zufall sein, so geschehen heute Nachmittag. Als wir verwundert in den Wagen einstiegen, stieg uns ein penetranter Geruch in die Nase, das man hätte wieder aussteigen müssen. Die anderen Passagiere saßen schon mit Tüchern vor der Nase und Tränen in den Augen da und hatten ihren Spaß über die Gesichter der Neuankömmlinge. Der Übeltäter, ein älterer Herr saß in der Ecke und schien davon nichts zu merken. Auch so, schien er recht abwesend zu sein. Wenn ich mich recht erinnere, zeigte er auch keinerlei Regung. Ich hoffe nicht, dass er tot war und schon seit 3 Tagen seine Runden dreht. In New York ist alles möglich. Zum Glück hatten wir nur 2 Stationen bevor wir raus mussten. So lange amüsierten wir uns dann auch über die schrägen Gesichter der Neuankömmlinge

24.11.2013 Brooklyn and Lets go Nets

Heute ging es mal nicht über den East River nach Manhattan. Heute blieben wir mal in unserer Nachbarschaft. Als erstes Tagesziel hatten wir den Brooklyn Fleamarket in Williamsburg auserkoren.  An 150 Ständen verkaufen die hippen Leute der Gegend ihre Klamotten, Schmuck und Gedöns, welches nicht mehr benötigt wird. Ein richtiger Flohmarkt halt. Das Wetter sah für diese Unternehmung augenscheinlich perfekt aus. Als wir aber aus der Tür traten, dachten wir, wir sind über Nacht in die Antarktis gereist. Dazu pfiff ein kräftiger Wind um die Häuserecken, welches den Kälteeindruck noch verstärkte. Am Veranstaltungsort, direkt am East River angekommen, wurde schnell klar, dass sich nur verrückte bei dem Wetter auch nur 10 Minuten draußen aufhalten würden. Wir hatten stellenweise Probleme vorwärts zu kommen, so stürmte es. Also traten wir den Rückzug an. Hierbei entdeckten wir einen größeren Laden, vor dem buntes Treiben herrschte. Also rein ín die gute Stube und zwischen Kunsthandwerksständen ein bisschen gestöbert. Hierher hatte sich also der Markt vor dem Wetter versteckt. Danach ging es dann erstmal Frühstücken. Leckere Pancakes sollten uns für den Rest des Tages stärken, denn heute stand noch ein kleines Highlight auf dem Programm. Die Brooklyn Nets spielten in der nationalen Basketball Liga ( NBA ) gegen die Detroit Pistons. So saßen wir dann pünktlich um 14:00 Uhr auf unseren Plätzen in der Barkleys Arena und riefen:“Lets go Nets“. Die Stimmung war leider etwas verhalten in der riesigen Halle, was ein bisschen enttäuschte. Vielleicht war das auch der Grund warum die Nets dann auch verloren haben. Dieses war dann die achte Niederlage im neunten Spiel. Erstaunlich das niemand von den Zuschauern buuuhhhh rief und alle ganz entspannt nach Hause gingen. Beim Fußball in Deutschland wäre da mehr Stimmung gewesen und der Trainer gefeuert worden. Ich werd das mal beobachten wie es weiter geht. Für uns ging es dann doch noch mal rüber nach Manhattan auf den Weihnachtsmarkt zum Union Square. Auch wenn das kalte Wetter perfekt für den Besuch war, wollte nicht das gleiche Feeling wie zu Hause aufkommen. Grund hierfür, haben wir das Fehlen von Glühwein, Mutzen und anderen Leckereien ausgemacht.  Eigentlich bestand der Markt nur aus kleinen Handwerksständen mit überzogenen Preisen. Also ging es nochmal in das Shopping Center 21 Century um  ein paar Kleinigkeiten zu besorgen. Danach wollten wir eigentlich noch gemütlich was essen, aber auf einem Sonntag im Bankenviertel keine gute Idee. Warum? Weil es hier genauso tot ist wie in Valluhn. Kann man sich nicht vorstellen, aber hier war der ruhigste Platz in ganz New York. Also blieben nur unsere Freunde vom goldenen M.

25.11.2013 Reste Sightseeing

Der letzte, richtige Tag in New York wurde genutzt, um die noch vergessenen Sehenswürdigkeiten abzuhandeln. Hört sich etwas abwertend an, sollte aber nicht so sein. Die Brooklyn Heights Promenade, der John Lennon Gedenkstein und das Love Sign in der 6th. Avenue sind jetzt nicht unbedingt und ausschließlich eine N.Y. Reise wert, wenn man aber schon mal da ist...... So ging es mit der Metro an den östlichsten Rand von Brooklyn. Im Viertel Brooklyn Heights, gab es dann in einem belgischen Cafe für uns ein typisch deutsches Frühstück. Jede Menge verschiedene Brotsorten mit Marmelade und Honig standen bereit um zu verspeist zu werden. Kurz darauf standen wir dann auf der zum Stadtteil gehörenden Promenade, mit einem herrlichen Blick auf die Skyline von Manhattan und die Brooklyn Bridge. Zu Fuß überquerten wir diese und stiegen auf der Manhattan-Seite in die Metro, um zum Central Park zu fahren. Auf Höhe der 73. Straße hat Yoko Ono für ihren ermordeten Mann einen Gedenkstein errichtet.  Nicht weit entfernt von diesem Ort wurde John Lennon am 08.12.1980 von einem geistig verwirrten Mann erschossen. Was ist außer diesem Gedenkstein noch geblieben von dem Ex Beatle? Viele großartige Songs von dem einer ganz besonders war. Imagine! … Stell dir eine Welt ohne Länder, Religionen und Kriege vor. So steht es hier im Central Park für die Ewigkeit geschrieben. Hört sich gut an, jedoch sind wir ganz weit davon entfernt. Nicht weit entfernt das nächste symbolische Zeichen. Ein gut 3 x 3 m großer Liebesgruß an die Liebste, den Liebsten, an New York, an das Leben oder was auch immer. So positionierten wir uns vor dem LOVE Schriftzug und hielten den Moment für die Ewigkeit fest. So sehr wir auch von Luft und Liebe leben, blieb uns ein Besuch im Restaurant für die nötige Nährstoffaufnahme nicht erspart. Mit vollen Bäuchen liefen wir rüber zum Time Square in der Hoffnung auf ein paar günstige Tickets einer Broadway Show. Leider war unter 70 $ nichts zu bekommen und da auch nichts wirklich Interessantes lief, entschieden wir uns getreu dem Motto:“ Mut zur Lücke“.  Auf Teufel komm raus muss das jetzt auch nicht sein. Ist ja auch nur ein Musical. So ging es noch in den Disney Shop, um ein paar Weihnachtsgeschenke für die Kiddies zu besorgen. Sind ja nur noch 4 Wochen.

26.11.2013 und tchüss

Heute geht es wieder nach Hause. Unser pappschachtelgroßes Apartment war schnell zur Übergabe hergerichtet. Pauline klingelten wir um 9:00 Uhr aus dem Bett und übergaben den Schlüssel mit den besten Wünschen und einem großen Dankeschön. Ein letztes Mal ging es mit der Linie J nach Manhattan Downtown. Von der World Trade Center Station brachte uns der Path-Train aus New York, rüber nach New Jersey. Von hier ging es dann im Bus zum Airport. Der Check-In klappte ohne große Fragerei zu unserem Gepäck und war in wenigen Minuten erledigt. Dann blieb jetzt noch genug Zeit, dem Outlet Center vom 1. Tag einen Besuch abzustatten. So endete dann unser New York Aufenthalt, wie er begonnen hatte. Um 17:40 Uhr ging es dann pünktlich auf das Rollfeld und mit voller Schubkraft in Richtung Hamburg. Die Flugzeit wurde mit 7 Stunden angegeben und auch gehalten, weshalb wir bereits um 7:00 Uhr deutscher Zeit in unserer alten Heimat aufsetzten. Ende im Gelände.

Fazit: We were a part of it.

8 Tage New York. Was bleibt hängen? Cool is, gerne wieder. Große, laute Stadt. Multi Kulti in Vollendung, krasses Metro-System.Kein Stadtteil gleicht dem anderen. 9/11 die traurigste  Geschichte der New Yorker, die hoffentlich einmalig bleibt. Dicke Autos mit Hip Hop Musik im Straßenverkehr. Unterhaltungs-/Gourmetmetropole, Shoppen. Cheesecake war auch lecker, Hot Dog eher nicht, da gehen wir lieber zu IKEA.

New York ist keine Schicki Micki Stadt. In dieser Stadt wird gelebt, so dass sie an vielen Stellen abgenutzt und verbraucht aussieht. Das wiederum macht sie aber so authentisch und liebenswert.  Authentischer und liebenswerter als all die netten „How are you“ in den Geschäften, wo man nur mit Glück noch einen netten Blick oder ein ehrliches Lächeln bekommt. Auf dieses Getue können wir gerne verzichten. Nicht verzichten kann man hingegen auf die Metro. Sie ist ein immer treuer Begleiter durch die Stadt und ein guter Indikator in was für einem Viertel man sich gerade befindet. Ich würde mal behaupten, man könnte sogar in dem System der Unterwelt gut leben. Hier gibt es alles was man braucht. Es ist warm und trocken. Es gibt andere Menschen, was zu essen, Kunst und Unterhaltung an jeder Ecke. In den Bahnhöfen stehen Musiker und geben was zum Besten. In der U-Bahn selbst wird gepredigt oder werden Gedichte aufgesagt. Eine Hip Hop Dance Combo hangelt und springt durch die Wagons mit dem Versuch ein paar Dollars zu machen. Nur mit der Ruhe und dem Schlafen sieht es etwas schlecht aus. So war es dann auch nicht unsere 1. Adresse in New York.  Wir wohnten in Bushwick, einem Stadtteil von Brooklyn. Diesem Viertel werden noch große Zeiten verhergesagt. Auf der Suche nach bezahlbarem Lebens-/Arbeitsraum ziehen Musiker, Künstler und Gastronomen hierher um sich zu verwirklichen. Mit Stolz können wir behaupten zu den ersten Touristen gehört zu haben, die dieses Potential entdeckt und unterstützt haben. In ein paar Jahren wird es hier so aussehen wie in Williamsburg und die Trendsetter werden wieder weiterziehen, weil es zu teuer geworden ist. So ist es halt überall und nicht nur in New York. Auch ansonsten ähnelt dieser urbane Platz am Hudson River anderen Städten in der Welt. Sei es nun die Aufteilung in Stadtviertel wie Chinatown, Little Italy, das Viertel der Reichen und Schönen, das der Arbeiter, Hippster und der Alternativen. Und alle vereint eines, die Suche nach etwas Ruhe in der Natur. Diese finden Sie dann in den Parks der Stadt in welche sie sich zurückziehen, um dem Großstadtdschungel zu entfliehen. In den Konsumtempeln und Boutiquen wird das hartverdiente oder zugefallene Geld ausgegeben oder abends in den Clubs und Bars vom stressigen Alltag abgeschaltet. That´s life!? Ein baulicher Unterschied ist uns aber dann doch noch aufgefallen. An den Flussufern der Stadt stehen keine teuren Villen oder sind ganze neumodische Hafencites entstanden. Gerade an den Ufern zwischen Manhattan und Brooklyn stehen  verfallene oder noch im Betrieb befindliche Industrieanlagen. Ich denke aber, wenn wir das nächste Mal vorbeischauen, wird sich das bestimmt geändert haben. Also bis dann…