auf dem Weg nach Kanada

 

 

 

17.08.2011 Madrid > London > Las Vegas

 

Die Nacht war zu kurz und viel zu heiß. Das Zimmer hatte keine Klimaanlage, dafür hing die Klimaanlage für die Aufenthaltsräume direkt unter unserem Fenster was das öffnen des selbigen wegen der Lautstärke nicht möglich machte. Also lagen wir bei gefühlten 35 Grad in unserem kleinen Zimmer und flossen dahin. Um 4:15 Uhr hatte es dann ein Ende. Das Handy klingelte und wir machten uns auf den Weg zum Taxistand welches uns dann zum Flughafen bringen  sollte. Der Taxifahrer wollte uns aber am liebsten mit der Ausrede: „ Der Bus fährt heute nicht wegen dem Papstbesuch“ direkt zum Airport fahren. Wir hatten uns aber informiert und sagten nur: Touristinfo Si. Er: „ Papa No“  Im Endeffekt fuhr er uns zwar zum Bus, aber mit einer halben Standrundfahrt. A….loch. Danach lief alles super. In London hatten wir 2 Stunden Aufenthalt bevor wir in den Flieger nach Las Vegas stiegen. Die Flugroute ging über Island, Grönland und Kanada in den Westen Amerikas. Beim Blick aus dem kleinen Fenster des Flugzeuges konnten wir einen Blick auf das riesige, unberührte Eisfeld von Grönland werfen. Unbeschreiblich, unglaublich, wunderschön. Da müssen wir auch mal hin. Nach Lunch, Getränken, kurzem Nickerchen und 2 Spielfilme in englisch später, hatten wir Las Vegas erreicht. Die Stadt die nie schläft empfing uns mit einem heißen Wind, der einem das Wasser wie noch in Madrid im Hostel, vom Körper laufen ließ. Also schnellstmöglich in die Jugendherberge. 16:00 Uhr angekommen hielt es uns aber nicht lange dort und wir machten uns wieder auf in die“Stadt“. Stadt kann man nicht sagen. Las Vegas besteht nur aus Hotels und Apartments. Es ist eine Vergnügungsmeile wie in Hamburg der Kiez nur etwas größer. Hier bestimmt das Geld was geht. Es gibt nichts was es nicht gibt. Spielhöllen, Casinos, Heiraten im Minutentakt, Alkohol, leichte Mädels in 20 Minuten aufs Zimmer und Unterhaltungskünstler auf der Straße. Wir machten nur mit letzterem Bekanntschaft. Ein Magier zauberte unseren 5 $ Schein in eine Zitrone. Hab noch nicht rausbekommen wie, aber es war ein Trick. Da bin ich mir ganz sicher. Danach noch etwas unmotiviert 3 $ in den berühmten einarmigen Banditen versenkt und einen Cocktail in uns. Dann wurde es Zeit für uns nach über 36 Stunden mal ins Bett zu gehen. Es hat gereicht. Morgen abend geht’s dann nach Vancouver / Kanada um dann nach 3 Wochen wieder zurück nach Vegas zu kommen. Dann knacken wir den Automaten…..

  

18.08.2011

Heute bestand eigentlich nur aus Shopping im Outlet – Center Las Vegas und danach zum Flughafen um nach Vancouver zu fliegen. Bei den Preisen hier vergisst man schnell die Zeit und so hätten wir fast unseren Flug verpasst. Waren die letzten die eingecheckt haben, dafür aber mit ein paar Kilos mehr. Der Flug verlief reibungslos und so waren wir 22:30 Uhr in unserem Hostel angekommen. Noch kurzer Smalltalk mit unseren Schweizer Bettnachbarn und ab ins Bett. Übrigends sind hier in der Jugendherberge sowie auch schon in Las Vegas so viele deutschsprachige Leute unterwegs, das können wir gar nicht glauben.

 

19.08.2011

Sehr gut geschlafen. Um 9:00 müssen wir uns aus dem Bett quälen um noch Frühstück zu bekommen. Ab jetzt heißt es nicht mehr Cafe con leche und Tortilla sondern Bagels mit Erdnussbutter und Coffee. Andere Länder andere Fritten. Die Jugendherberge gefällt uns so gut das wir gleich noch um 2 Tage verlängert haben. Das heißt die nächsten Tage gutes Bett, Frühstück und Wifi gesichert. Nachdem“ Ankommen“ in Vancouver haben wir uns auf den Weg zum Hafen gemacht. Das Wetter war ein Traum. Perfekt für einen langen Spaziergang um schon mal Bekanntschaft mit dem neuen Land und den neuen Preisen zu machen. Und die sind gesalzen und gepfeffert zu gleich. Dafür aber sehr schön und wir sind schon sehr gespannt wann wir den ersten Bären sehen. Davon soll es ja ein paar mehr geben. Nun geht’s ab ins Bett um morgen fit für unsere Radtour zu sein.  

Westküste

2. Tag in Vancouver 20.08.2011

 

Auch diese Nacht wieder gut geschlafen. Haben anscheinend auch noch viel nachzuholen. Nach dem leckeren Frühstück haben wir uns zwei Räder geliehen und uns auf den Weg zum Grouse Mountain gemacht. Wir fuhren durch die belebte Davie Street, entlang des Stanley Parks wo wir eine nette Begrüßung „ fucking idiots“ von einem anderen Radfahrer erhielten. Nur weil wir verkehrt in einer 2 spurigen Einbahnstraße fuhren. Kann ja mal passieren. Die weiteren Kilometer der 12,4 km langen Strecke verliefen soweit reibungslos, abgesehen von dem kräfteraubenden Anstieg. Angekommen am Fuße des Berges wussten wir schon vorher, dass wir die 40,- CAD p.P. für die Seilbahn nicht zahlen wollen, weshalb wir uns entschieden zu laufen. Bevor es aber los ging, gab es noch für uns noch Kaffee von Starbucks und einen Vogelschiss für Franzi von oben. Wenn das mal kein Glück bringt.  Also frohen Mutes auf die 2,9 km sehr steil bergaufführende Strecke über Stock und Stein. Nach 2 Stunden war das Werk vollbracht und wir standen auf 1231m mit schönstem Ausblick auf Vancouver und seine umliegenden schneebedeckten Berge. Einfach traumhaft. Kurz vor dem Betreten der Seilbahn abwärts ( für nur noch 10,-CAD ) konnten wir ein Rentier beim Ka…. beobachten. Gegen 18:00 waren wir wieder unten und fuhren mit den Rädern zurück. Diesmal aber mit mindestens 50 km/h bergab.  Zurück im Hostel gaben wir die Räder zurück und haben uns beim Thailänder was Leckeres zu essen bestellt. Nun geht’s noch unter die Dusche und dann ab ins Bett. Noch eine Info für alle Raucher. Eine Schachtel Marlboro kostet 7,85 €. Das war die erste und letzte Schachtel. ( in Kanada )

21.08.2011 3. Tag in Vancouver

 

Nachtrag zum Thema Zigaretten. Diese sind nirgendwo frei zugänglich präsentiert, sondern gibt es nur auf Nachfrage immer aus einem verschlossenen Schrank. Manch einer mag sich da an die sogenannte „ Bückware“ aus der DDR erinnern. Hatten letzte Nacht neue Mitschläfer in unserem, schon trauten Heim. An die Zimmerregel nicht zu schnarchen wurde sich nicht gehalten, weshalb wir die Fremdkörper gleich am nächsten Tag entfernen ließen und um neue Gäste baten. Der Tag verlief sehr ruhig und gemächlich. Frühstücken, skypen, Hostel für Calgary gebucht und irgendwann in die Stadt gezogen. Bei Hasi und Mausi frische Unterwäsche für Stephan gekauft und für Franzi ein Tanktop in apfelgrün. Ein Traum sag ich euch. ( Die Schlüpfer ) Bei all der Konsumlaune ist es uns aber nicht verborgen geblieben das in Vancouver sehr viele Obdachlose durch die Straßen ziehen. Im Winter sei es noch viel schlimmer, hörten wir dann wenig später. Dann kommen nämlich alle mittellosen Bürger aus den kalten Regionen nach Vancouver. Hier muss nämlich keiner Angst haben, im Winter auf der Straße zu erfrieren, da die Temperaturen meist über dem Gefrierpunkt bleiben. Nach kurzer Pause im Park, mit Nutella – Brötchen und Reiswaffeln ging es wieder Richtung Davie Street ins Hostel. Zum Abendbrot gibt es neben einem netten Plausch, mit zwei Deutschen, instant Nudelsuppe und Yoghurt. Danach gingen wir aber mal nicht schon ins Bett, sondern zum Open Air Kino in den naheliegenden Park. Gezeigt wurde“ The Italien Job“ mit vielen bekannten Schauspielen. Leider war der Streifen nicht so spannend, dass wir auch auf Grund der Kälte, nach ¾ des Filmes doch das warme Bett vorzogen. Zu Hause angekommen standen auch unserer neubestellten Gäste vor der Tür. Und wieder zwei Deutsche. Da auch Sie sich nicht an die Zimmerregeln hielten rächten wir uns am nächsten Morgen mit Tüten rascheln und Türen knallen. Wir checken aus.

22.08.2011 4.Tag und letzter Tag in Vancouver (  der Himmel weint weil wir abreisen )

 

Haben heute verschlafen. 9:28 Uhr gucken wir auf die Uhr. Um 09:32 Uhr standen wir mit zerzausten Haaren und vermutlich nicht so toll riechend unten im Frühstücksraum. Da Buffet war schon abgeräumt, bekamen aber trotzdem noch unseren Wachwerdkaffee und Bagels. Na Gott sei Dank. Nachdem wir dann unsere Sachen in unseren Rucksäcken verstaut hatten und ausgecheckt hatten machten wir uns noch im World Wide Web breit und recherchierten für die nächsten Tage. Währenddessen trat Stefan aus Hamburg auf die Bühne. Er ist einer der beiden Deutschen mit denen wir gestern schon geschnackt haben. Er ist zu den Weltmeisterschaften der Oldies im Badminton in Vancouver( als Spieler ) und hatte gerade sein erstes Spiel gewonnen. Wenn er nicht auf dem Feld steht, verkauft er Lampen in Lurup. Franzi hatte gestern in der Vorstellungsrunde verstanden, er hat ein Lamm - Laden und sagte nur: „ Hmm lecker, esse ich gerne. Ich sag nur Uuupppsssii. Heute erzählte er uns dann weitere Geschichten über die Glühbirnen und deren Mafia in Gestalt von Philips und Osram. Alles Lug und Trug mit den Energiesparbirnen und für die Gesundheit, wäre das wegen der jetzt fehlenden UV-Strahlung, auch nicht so toll. Wir hoffen uns bringt jetzt keiner um die Ecke mit soviel Wissen. Wenn doch seit ihr auch dran. Mal Spaß bei Seite. Wer Lust hat guckt mal auf seine Seite lichtservice-schrader.de Nachdem wir Ihm noch viel Glück für alles weitere gewünscht haben sind wir was essen gegangen. Sushi stand heute auf dem Plan. Wir haben für das Lunch Menü entschieden und lagen wiedermal daneben. Ab sofort keine Tagesmenüs mehr. Das hat schon in Spanien nicht funktioniert, wieso bei einem Japaner in Kanada. Um 18:15 Uhr standen wir dann pünktlich an unserem Bus der uns in 16 Stunden fast 1000 km nach Calgary bringen sollte. Tat er auch. Warum wir diese Tortur auf uns genommen haben können die nur  57,-  CAD p.P. erklären.  Gute Reise.

23.08.2011

 

Calgary um 10:15 Uhr. 2 vollverpennte Deutsche stehen am Busbahnhof.  Das Wetter ist aber wieder der Knaller. Sonne satt, so können wir unsere Augen wenigstens hinter der Sonnenbrille verstecken. Weil wir wiedermal gut vorbereitet sind, finden wir den Weg ins Hostel ohne Probleme und stehen schon um 11:30 unter der Dusche. Erstmal wach werden. Danach gleich in die Stadt der Winterolympiade von 1988. Was können wir erzählen. Schöne Stadt, nicht zu groß, nicht zu klein, sauber und viele Mc Donalds. Dort gab es dann auch traditionelles kanadisches Essen. Dem darf man sich ja auch nicht verwehren. Mittagsschlaf dann im Prince´s Island Park der mitten im Bow River liegt. Der Kaffee später machte uns dann wieder munter und wir gingen in einen Outdoor Store und schauten uns ein paar Zelte an. Wir wollen campen die nächsten Tage. Raus in die Natur und weg von den Großstätten. Morgen holen wir unseren Leihwagen und dann geht’s ab in die Nationalparks. Ein bisschen haben wir schon auf der Busfahrt von der neuen Umgebung mitbekommen. Wir sind jetzt mitten in den Rocky´s. Berge, Seen und Wälder. Wir freuen uns schon total. Also wenn ihr die nächsten Tage nichts von uns hört. Wir sind dann mal weg.

Gutes Nächtle oder für Euch einen schönen Tag.  

24.08.2011 Calgary

Heute sollen wir wieder mobil sein. Die nächsten 2 Wochen werden wir nun durch die Nationalparks Kanadas fahren. Ob das mit dem Autofahren noch klappt? Nach Pancakes und Muffins zum Frühstück fuhren wir mit dem Bus zum Flughafen um unseren gemieteten Wagen abzuholen. Die Übergabe zog sich sehr in die Länge, waren dann aber froh, über unseren neuen fahrbaren Untersatz. Ein Toyota Matrix in einem Traum in blau wird uns nun das Tragen der Rucksäcke abnehmen. Yippie. Erster Stopp Walmart. Hier wurden Vorräte zu angenehmen Preisen gebunkert. Danach noch unser neues Heim im Outdoorladen gekauft und weiter geht die wilde Fahrt, entlang dem Highway 1, in den Banff Nationalpark. Am Eingang den Parkpass ( 67,70 CAD p.P. ) gekauft und auf unseren ersten Campground Two Jack aufgefahren. Hier dürfen wir für 21,50 CAD unser Zelt aufbauen und drin schlafen. Duschen gab es leider nicht. Geht auch mal ohne. Da es nun schon 19:00 Uhr war, kam unser Campingkocher, den wir ja schon über den Jakobsweg geschleppt haben, endlich zum Einsatz. Er zauberte uns ein leckeres 1 Gang Menü. Reis an Hühnchen Suppe. Das hättet ihr kosten müssen. Unsere Freunde aus Österreich hätten bestimmt gesagt“ Der Weltbeste Reis“ Zum Dessert dann die Krönung. Einen leckeren Schokopudding, serviert im Kunst“voll“stoff-Becher. Satt und müde fielen wir ins Isomatten-Bett mit Schlafsackauflage nachdem wir alle Lebensmittel, bärensicher im Auto verstaut haben. Das haben wir ja noch gar nicht erwähnt. Hier gibt Grizzlies und Black Bears. Dazu später mehr, falls Sie uns nicht gefressen haben.

 

 

25.08.2011 Banff N.P.

Hurra, wir leben noch. Die Nacht verlief erstaunlich ruhig und so wachten wir erst um 8:30 Uhr auf. Der Frühstückstisch war schnell gedeckt und es gab alles was das Herz begehrt. Nur das Ei fehlte zur Note 1. Was machen wir heute war nun die entscheidende Frage. Uns steht ja alles offen.  Da wir nicht weit fahren möchten, landeten wir nur 58 km weiter in Lake Louise.( 2000m über dem Meer ) Einer der Hauptattraktionen, wenn man das so nennen darf, im Banff N.P. Unseren Campingplatz mit Dusche erreichen wir um 11:30 Uhr und buchen gleich für 2 Nächte. Wir bekommen Platz E 1 zugewiesen und bauen unser Zelt gleich wieder auf. Um nochmal auf die Bärengefahr zurückzukommen, unser Schlafplatz liegt inmitten eines Waldes und ist komplett mit einem Elektrozaun eingekreist. Zum Schutz der Bären und der Camper, so wird es den Leuten suggeriert. Ahhh ja, wo war der Zaun gestern eigentlich? Keine Zeit zum nachdenken, wir wollen los die grandiose Landschaft genießen. Keine 20 min später stehen wir vor der Kulisse aus türkisblauen See,( Lake Louise) grünen Wäldern und schneebedeckten Bergen.  Unbeschreiblich schön. Die Touristenmassen kann man bei diesem Anblick fast vergessen. Aber nur fast, weshalb wir uns für einen Wanderweg entlang des Sees entschließen und zu Agnes Teahouse nochmal 2,9 km auf dann 2500 Meter über dem Meer hinaufsteigen. Nach und nach werden es weniger Touristen und die Grizzly Angst steigt ein wenig. Franzis Bestellung beim Universum heute keine Bären zu treffen wird sich aber erfüllen. Angekommen bei Agnes Teahouse verschlägt es uns noch einmal die Sprache. Gleiche Kulisse wie  unten, aber trotzdem anders. Kleine Chipmunks begrüßen uns und Agnes lädt in eine urige Blockhütte direkt am See zum Tee ein. Wir sitzen auf der Veranda bei Hot Chocolate mit Marshmallows und genießen den traumhaften Blick auf das untenliegende Chateau Louise und  auf einen kleinen Teil des Sees. Das Brot mit Peanutbutter und Marmelade gibt weitere Kraft für noch einen Aufstieg. 1,9 km bergauf zu einem noch spektakuläreren Ausblick auf die gesamte Region. Nach einer 1 Stunde standen wir nun auf 2800m und konnten es  nicht fassen. Wir fühlten uns in dem Moment soooo klein und winzig. Uns lagen die Rockies zu Füßen, Lake Louise und Lake Agnes waren in voller Schönheit zu bewundern. Die umliegenden Berge mit den Schneegipfeln überragten uns noch um einiges mehr. Auf dem Rückweg pfiffen wir uns dann die Angst vor den Bären weg und ließen uns bei einem Programmabend im Campground, über die Regeln im Umgang mit Bären aufklären. Wusstet ihr, dass ein Grizzly umgerechnet 74 Big Macs am Tag isst und bis zu 60 km/h schnell laufen kann? Nach dieser Lehrstunde konnten wir beruhigt in unserem Hochsicherheitstrakt schlafen gehen.

26.08.2011 Lake Moraine

Brrrrr, ist das kalt. 5 Grad zeigte das Thermometer um 7:30 Uhr als wir aufgestanden sind. Damit haben wir nicht gerechnet, als wir gestern ins Bett sind. Wie auch, haben ja noch vor 12 Stunden bei guten 25 Grad geschwitzt. Da hilft erstmal nur ein heißer Kaffee.  Heute steht der Moraine Lake auf dem Programm. Um 8:00 Uhr springt der Toyota an und wir setzen uns in Bewegung. Um 8:30 Uhr stehen wir bereits am noch ruhig daliegenden See. Wenige Touristen sind mit uns noch vor Ort und genießen die Stille und die Aussicht. Haben unsere Schlaf-Funktionsunterwäsche unter unseren normalen Klamotten angelassen, denn es ist immer noch saukalt. Solange die Sonne nicht über die Berge ist wird sich das auch nicht ändern. Also erstmal einen heißen Tee to go und diesen auf einer Bank mit Blick auf die Landschaft genossen. Gegen 9:30 Uhr war die Sonne dann da und wärmte uns auch von außen. Nach kurzem Spaziergang am See mit herrlichen Fotomotiven wollten wir noch ein bisschen wandern gehen. Doch das gestaltete sich nicht so einfach. Alle vom See abgehenden Wege waren mit großen Hinweisschildern versehen. Wandern hinter diesem Punkt ist nur Gruppen von mindestens 4 Personen erlaubt. Strafe bei Missachtung 5000 CAD. Was schreckt jetzt mehr ab, der Grizzly oder die Geldstrafe? Da wir ja arme Weltreisende sind, natürlich das Geld. Also warteten wir auf weitere Wanderer, denen wir uns anschließen konnten. Es dauerte ein wenig bis 3 Schweizer unseren Weg kreuzten und wir uns auf den Consulation Trail machten. Nach 2,6 km kamen wir an den Menschen und auch Bären leeren Consulation-See. Die umliegenden Berge mit Gletscher spiegelten sich im stillen, kristallklaren Wasser. Einfach herrlich. Selbst die Schweizer waren entzückt. Gleicher Weg zurück zum Auto und ins Basiscamp zum späten Mittag. Danach ging es dann zum Shoppingversuch in die Stadt Lake Louise. Keine große Ausbeute, weil zu wenig Angebot. Also nochmals zum See Lake Louise. Im Gepäck, Gaskocher, Wasser und Kaffee. Direkt am See aufgebrüht und im Glanze der untergehenden Sonne Berichte ins Tagebuch und Laptop geschrieben. Zurück auf dem Zeltplatz stattete uns ein riesiger Elch einen Besuch ab. Das war wie im Zoo, nur das wir die jenigen waren die hinterm Elektrozaun standen. Wir langweilten ihn anscheinend mit unserem Fotoapparat so sehr, dass er nur ein bisschen Gras fraß, bevor er im Dickicht wieder verschwand. Dann ging es für uns ins dunkle Zelt, diesmal aber mit dickem Pulli.

27.08.2011 Yoho N.P.

Nicht gefroren, ausgeschlafen und erst zur Check Out Time um 11:00 Uhr vom Hof gefahren. Eine Stunde später standen wir dann vor einem der größten Wasserfälle Kanadas, den Takakkaw Falls. Eiskaltes Gletscherwasser stürzt in die Tiefe und mündet dann in den Yoho River. Spontan entschieden wir auf dem nahegelegenen Campground 2 Nächte zu bleiben. Diesen erreichte man nur zu Fuß, dann aber mit Blick auf den Wasserfall. Da passt der Slogan von der kanadischen Region British Columbia „ Best Place on Earth“  Also schnell das Zelt aufgebaut und wieder ab ins Auto. Auf uns wartete noch die „Stadt“ Field, Natural Bridge und der Emerald Lake. Field ist in Wirklichkeit ein Mini-Dorf mit Mini-Geschäften aber mit riesigen Preisen. Auf Nachfrage nach einem größeren Supermarkt in der Nähe, gab uns die Touristeninfo den Hinweis 50 km nach Westen oder 50 km nach Osten zu fahren. Also die großen Preise im kleinen Laden bezahlt. Die Natural Bridge ist wie der Name schon sagt, eine Naturbrücke die durch Kraft des Wassers über Jahrtausende entstanden ist. Sehr eindrucksvoll wie sich die Wassermassen durch eine Spalte von ca. 2 Metern durchs Gestein pressen. Zum Emerald Lake braucht man gar nicht viel schreiben, außer wunderschön. Nach dem Abendbrot mit leckeren Sandwiches spielten wir mit unseren Nachbarn, Stefan und Ben noch ne Runde Monopoli in der Reiseedition. Franzi hat einen Rekord erzielt und wirklich aus lauter Pech nur eine einzige Straße erworben.  Erst gegen 1:00 Uhr trieb uns dann die Kälte ins Bett.

28.08.2011 Twin Falls und Yoho Gletscher

Spätes ins Bett, verlangt nach spätem Aufstehen. 9:45 Uhr quälen wir uns aus dem Bett bzw. Zelt und Schlafsack. Die Sonne schielt gerade über die Berge. Es sollte wieder ein schöner Tag werden. Um 11:00 Uhr machten wir uns auf den Wanderweg zum 10,6 km entfernten Yoho Glacier und den Twin Falls. Herrliches Wetter, herrlicher Weg und keine Bärenwarnung. Die lachenden Wasserfälle, die auf dem Weg liegen sind schnell erreicht und es wird die erste Pause eingeläutet. Wir sitzen auf einem umgekippten Baum, der über den Yoho River liegt und genießen unsere Sandwiches. Nach der kleinen Stärkung machen wir uns wieder auf den Weg zum Gletscher, der aber irgendwie nicht auftauchen will. Leicht frustriert lassen wir nach gefühlten 12 km eine Münze entscheiden. Ohne den Eisklotz gesehen zu haben  drehen wir um und nehmen den Abzweig zu den Twin Falls. Hoffentlich sind die wenigstens da und auch eine Gastwirtschaft mit kühlen Getränken und Eis. Nach einem mühsamen Aufstieg konnten wir die Wasserspiele erst hören und dann in voller Größe auch sehen. Nur das kühle Nass für die Kehle fehlte gänzlich. Hier hatte alles geschlossen. Schlecht für uns, denn wir hatten die 1,5 l Wasser bereits ausgetrunken. Kann es was Besseres geben als frisch gezapftes Gletscherwasser aus einem Wasserfall? Wir hofften nicht und begaben uns nach kurzer Pause auf den Rückweg. Um 18:30 Uhr waren wir  nach guten 22 km echt geschafft an unserem Zeltplatz zurück. Unser „ Hauswasserfall“ empfing uns mit einem schönen Regenbogen der in der Gischt des tobenden Wassers entstanden war. Das entschädigte für den harten Weg nicht vollends und so fuhren wir nach Field und belohnten uns mit Eis und Cola, welches uns ja vorher verwehrt wurde. Abendessen dann vor dem Zelt und ab ins Traumland, wo wir ja aber auch tagsüber sind.

29.08.2011 Glacier N.P. & Golden

Erste Priorität heute, Lebensmittel bunkern und danach in den Glacier Nationalpark. Recht spät kommen wir in die  Gänge. Der gestrige Tag hat doch sehr geschlaucht. Das Wetter sieht nicht so toll aus. Für morgen sind Regen und 15 Grad angesagt. Übermorgen Regen bei nur noch 7 Grad. Es wird Winter.  Auf Grund der Wetter-, Dusch- und Wäschesituation haben wir schon jetzt beschlossen mal wieder ein Hostel aufzusuchen. Dieses haben wir dann auch nach erfolgreicher Befüllung unseres  Autos mit Lebensmittel, durch Hilfe des  Gratis Wifi von  Mc Donnalds in Jasper reserviert. Supi, morgen mal wieder ein Bett, eine warme Dusche und frische Klamotten. Heute heißt es Planänderung. Glacier ade, wir fahren dem schlechten Wetter in nördlicher Richtung davon. Liegen jetzt auf einem Campground direkt an einem Fluss in unserem Zelt. Links der Highway 1, rechts eine Eisenbahnstrecke und von oben Wasser. Ja, es gibt auch nicht ganz so schöne Tage im Paradies. Computer aus, Ohrstöpsel rein, Augen zu, Gute Nacht.

30.08.2011 Jasper N.P.

Sitzen gerade im Hi – Hostel in Jasper. Das Internet ist ein Witz, alle 2 Minuten bricht es zusammen. Werden später, wenn die Wäsche fertig ist, mal in die Stadt fahren und dort ein Internetcafe suchen.  Von unserem heutigen Plan konnten wir bis jetzt nur das Duschen umsetzen. Mal sehen wie es weiter geht. Die letzte Nacht war leider nicht sehr erholsam. Die gestern erwähnte Bahnstrecke war die ganze Nacht in Benutzung. Da die Züge in Kanada länger als 1 km sind, haben sie viele Achsen mit noch mehr Rädern die schön quietschend um die Kurve fahren.  Damit aber noch nicht Ende im Gelände. Unser Schlafplatz lag mitten im Tal, so dass wir durch die umliegenden Berge einen perfekten Surround-Sound  besser als im Cinemaxx hatten. Glücklicher Weise ließ wenigstens der Regen nach bzw. fing gar nicht erst richtig an. Der Morgen konnte im wahrsten Sinne leicht gerädert, aber trocken und warm beginnen. Wir ließen uns  Blaubeer-Muffins mit Nutella und Bananenscheiben und heißen Tee schmecken. Die Sonne bügelte dann aus unseren Gesichtern  die letzten Schlaffalten weg. Rein ins Auto und 250 km ab auf den Highway 1 Richtung Jasper. Das Wetter ist nicht gut, also genau richtig für eine lange Autofahrt. Die ganzen Highlights an denen wir jetzt vorbei gefahren sind machen wir dann auf dem Rückweg. Die Wäsche ist gewaschen und muss noch in den Trockner. Danach geht’s in die Stadt. Daumen drücken….Der erste Trockengang erzielte nicht den gewünschten Trockenheitsgrad weshalb wir immer noch hier sitzen. Internet läuft jetzt aber besser, wie ihr ja lesen und auch sehen könnt. Jetzt reicht es aber dann auch. Gute Nacht.   

 

31.08.2011 Jasper und Umgebung

8:00 Uhr und die Nachtruhe die keine war ist vorbei. Franzi kommt frisch geduscht und gut gelaunt aus dem Frauenschlafraum. Da war es wohl etwas ruhiger als bei den Männern. Mein Schlafräuber liegt noch immer auf dem Rücken, seine Arme verschränkt auf dem Bauch. Legen wir noch eine Blume dazu, dann sieht es aus wie bei einer Beerdigung. Tot wäre er mir auch lieber gewesen. Ich also noch schlaftrunken und Franzi wie das blühende Leben aus dem Kellergeschoss in den Frühstücksraum. Beim Blick aus dem Fenster hätten wir uns aber freiwillig wieder zum Schnarcher gelegt. Trübe Suppe, kalt und Regen. Eigentlich sollte es heute schon besser werden. Das schreit nach Stadtbummel und baden in einer heißen Quelle. Mit Bagels und Kaffee intus, machten wir uns auf den Weg in Stadtzentrum nach Jasper. Kleine süße Stadt mit vielen hübschen Holzhäuschen in denen sich aber zu 90 Prozent nur Souvenirgeschäfte befinden. Einzig erwähnenswerte Errungenschaft gab es im hiesigen Supermarkt. Fleisch, Kartoffelsalat und Popcorn. Die Zigaretten für 12,25 CAD ( 8,75 € )ohne Steuern für EINE Schachtel haben wir aus gesundheitlichen Gründen liegen lassen. Danach ging es ca. 30 km weiter zu unserem Campground Snaring River. Die Auswahl war schwierig, da noch fast alle Plätze frei waren. Wir entschieden uns nach der 3 Runde für B7 in bester Lage. Kurz die Übernachtungsgebühr bezahlt und weiter gefahren nach Miette. Dort gibt es eine Heiße Quelle. 75 Grad heißes Wasser strömt durch Rohre den Berg hinab, wird aufbereitet und mit 40 Grad in ein Freiluft-Schwimmbad geleitet. Nach kurzer Überlegung, bei 8 Grad Außentemperatur in ein Freibad zu gehen, lagen wir wenig später wie zwei Würstchen im Kochtopf. Während die Lifeguards mit dicken Klamotten, Pudelmütze und Socken in ihren Badelatschen froren, mussten wir alle 10 Minuten aus dem heißen Wasser raus um nicht zu kollabieren. Entspannung pur. Die Röte stieg uns ins Gesicht und plötzlich sah ich vom Pool aus unseren ersten Bären. Oder doch nicht? Franzi sagte ich solle meine Brille aufsetzen. Bei genauerem hinschauen war es doch nur ein korpulenter Herr mit Komplettbehaarung. Extra Pfui.  Nach 1 Stunden waren wir gar und machten uns nach einem Stück Kuchen und Kaffee auf den Rückweg zu unserem Zeltplatz. Dort sollte dann der Tag einen Krönenden Abschluss finden. Wir haben heute einen Stellplatz mit Feuerstelle an der MANN sich austoben und auch grillen kann. Das in Jasper gekaufte Fleisch lag dann auch bald auf dem lodernden Feuer und später in unseren Mägen. Das war das leckerste Essen und erste Fleisch seit langem. Zum Nachtisch noch gegrillte Marshmallows und wir fielen glücklich ins Bett. 

 

 

 

01.09.2011 Maligne Lake

Guten Morgen. Wir schliefen unter Sternenklarem Himmel bei -1 Grad. War aber gar nicht so schlimm, denn wir hatten heiße Steine vom Feuer mit in den Schlafsack genommen. Franzi stand heute mal als erstes auf und machte Frühstück. Es gab sogar ein Frühstücksei, da unser Auto auch gleichzeitig bei diesen Temperaturen ein Kühlschrank ist. Nach dieser leckeren Stärkung, hieß es „ Maligne Lake wir kommen“. Wanderlaune wollte vor Ort bei schlechtem Herbstwetter nicht aufkommen. Der See sah auch so gar nicht, wie auf den ganzen, tollen Postkarten aus. Was Sonne so alles ausmachen kann. Auf der 2,9 km Alibiwanderung sahen wir dann noch wenigstens ein Reh im Wald grasen. Bei unserer Mittagsrast am Maligne River, gingen uns die kleinen, süßen und diesmal frechen Chipmunks kräftig auf die Nerven. Unser Erbseneintopf wäre fast mit Fleischbeilage gewesen. Kurzes Nickerchen und Fotostopp am Maligne Canyon bevor es zurück nach Jasper ging. Ein paar Schokonaschereien gekauft und auf den Waipiti Zeltplatz gefahren. Hier sitzen wir jetzt bei 8 Grad in einer Schutzhütte und haben Abendbrot gegessen. Kartoffeln, Mischgemüse und Ei. Noch ein paar Schritte zum Aufwärmen und dann geht’s in die Eisfalle.     

    

02.09.2011 Cavell Glacier und leise rieselt der Schnee

Gestern gab´s noch ganz spontan eine Abendplanänderung. Wir sind nochmal nach dem leckeren Essen auf einen Cocktail in die Stadt gefahren. Dieser wurde uns in der Nacht zum Verhängnis. Verhängnis: da wir nur 0°C hatten, es stockfinster war, freilaufende, wilde Tiere  um uns herum und die nächste Toilette zu weit weg war. Nach dieser unruhigen Nacht packten wir um 10Uhr unser nasses Zelt ein und freuten uns auf die Dusche. Wieder frisch riechend fuhren wir zu unserem heutigen Ausflugziel „Cavell Glacier“. Während Stephan Spaß dabei hatte die kurvenreiche Strecke zu fahren, fönte ich mir meine Haare mit  Stufe 4 der Lüftungsanlage. Praktisch! Wir liefen einen ca. 6km langen und auch steilen Rundwanderweg, der uns zu verschiedenen Ausblickpunkten  führte. Gut dass es heute so kalt war, dadurch wandelte sich der Regen hier oben auf 2219m Höhe in Schnee. Das veranlasste uns Weihnachtslieder anzustimmen und einen Schneemann zu bauen. Auf dem Rückweg plätscherten wir noch ein paar Steine auf dem Gletschersee und waren beeindruckt von den Eismassen, die im Berg hingen. Nach kurzer Fahrt landeten wir an unserem heutigen Schlafplatz Wabasso Campground. Wir erhielten einen ganz lauschigen Platz am Waldesrand, wie sich später rausstelle zu lauschig. Während unseres 4* Deluxe Nudelgerichts tauchte aus dem Hinterhalt ein Black Bear auf. Ich bekam so große Augen das Stephan sich umdrehte und gleich fragte: „ Ist da ein Zaun? „ Nein, realisierten wir beide und sprangen auf um zum Auto zu laufen. Der Bär war aber nicht wirklich an uns interessiert, kam nur 2 Schritte in unsere Richtung und drehte dann ab um weiter an seine Beeren zu lutschen. Es gelang uns noch ein Foto von hinten zu schießen und dann war er auch schon weg. Leicht mulmig zu Mute bauten wir unser Zelt auf und fuhren auf einen Cafe in die Stadt. Wie es der Zufall wollte trafen wir Karin und Patrick aus Köln, die wir in Vancouver kennengelernt haben, wieder. Die beiden sind ebenfalls auf Weltreise und starteten, wie wir am 10.07.2011 ihre Tour. Nach netter Unterhaltung im Waschsalon, verabschiedeten wir uns auf ein Wiedersehen zu Weihnachten in Neuseeland. Für uns ging es zurück in den Streichelzoo. Jetzt liegen wir in unserem Panikzelt und hoffen der Bär findet den Reißverschluss nicht. Gute Nacht.   

03.09.2011 Athabasca Falls und Athabasca Glacier

Ein Wunder das wir nicht erfroren sind, bei der Eisschicht auf unserem Zelt! Auch wenn es nur Null Grad sind als wir um 9 Uhr wegfahren, scheint in voller Schönheit unsere liebe Sonne. Angeblich sollen die Athabasca Wasserfälle vor 10 Uhr ein besonders gutes Fotomotiv abgeben, aber  irgendwie kann ich das nicht finden. Nachdem der dritte Bus voll mit Japanern hält, verdrücken wir uns. Unsere Suche nach einem geeigneten Frühstücksplatz sollte noch bis zum Athabasca Gletscher andauern. Bei einem herrlichen Blick auf schneebedeckte Berge schaufelten wir genüsslich Cornflakes und Nutellabagels in uns rein. Es besteht die Möglichkeit für nur 99,-CAD p.P. mit einem Monsterbus auf den Gletscher zu fahren. Wir ziehen es vor und laufen gratis bis zum Fuße der Gletscherzunge. Auf der Weiterfahrt, inzwischen wieder im Banff NP, halten immer mal wieder Autos am Straßenrand. Jedes Mal die Frage welches Tier gibt es diesmal zu sehen. Beim ersten Stopp ist es eine Herde Bergziegen, die über die Leitplanke luken. Der zweite Stopp lohnt umso mehr. Ein kleiner Black Baer der direkt am Straßenrand grast und sich nicht von dem Getümmel um ihn herum stören lässt. Knuffig! Wir vertreten uns bei einem kleinen Walk entlang des Mistaya Canyon die Füße, bevor wir auf unserem heutigen Schlafplatz am Waterfowl CP landen. Hier haben wir natürlich wieder den besten Platz mit Feuerstelle ausgesucht. Jetzt sitzen wir vor unserem Feuer und wärmen uns für die Nacht auf.

 

04.09.2011 Golden die Zweite

Der Morgen beginnt mit Frühstück im „Bett“. Heute lassen wir es mal richtig entspannt angehen. Kein Wasserfall, Canyon oder See treibt uns aus den Federn. So fahren wir auch erst um 11:30 Uhr ohne wirkliches Ziel los. Ersten Halt machen wir mit 2 Busladungen Japanern am Pyto Lake. Herrlicher Ausblick auf den See und lustig zu beobachten wie unsere Freunde aus dem Land des Lächelns, ihrem Ruf alle Ehre machen und die Zähne zeigen. Doch wie geht’s für uns jetzt weiter? Wir einigen uns dann die letzten 2 Nächte in Banff zu verbringen und werden dann aber wiedermal in Golden landen. Beim Zwischenstopp in Lake Louise haben wir noch eine Rafting Tour, auf dem Kicking Horse River für morgen gebucht. Das Wetter soll gut werden und wir wollten schon immer mal auf einem Schlauchboot durch sehr kaltes Wasser geschossen werden. So liegen wir jetzt in der uns schon bekannten Stadt auf dem Campground und lauschen der Party Musik unserer Nachbarn. Morgen ist hier Labour Day ( Tag der Arbeit ) und wie sich das gehört, wird auch hier dann nicht gearbeitet. Um unseren Tag noch was Sinnvolles zu verleihen, waren wir heute mal wieder duschen, haben Wäsche gewaschen und Mc Donalds einen Besuch abgestattet.  Good night falls die Partycrowd uns lässt.PS: Ich fress nen Besen. Wir haben Wifi im Zelt.

 

05.09.2011 Rafting auf dem Kicking Horse / Banff

Die Nacht verlief sehr ruhig. Die letzten Party-People gingen um 0:00 Uhr ins Zelt. Der Morgen begann also ausgeruht und entspannt. Um 12:30 Uhr standen wir dann beim Veranstalter Wet´n Wild in sexy Neoprenanzügen auf dem Hof und wurden mit einem originalen Schulbus 10 km weiter zum Kicking Horse River gebracht. Durch die ganzen Sicherheitshinweise vorab, ist uns kurz bevor wir die 8er Schlauchboote besetzen, doch ganz schön mulmig zu Mute. Im schlimmsten Fall kentert das Boot und wir müssen zu sehen wie wir aus dem 7 Grad kalten Wasser rauskommen. Ein guter Hinweis war noch, immer mit den Beinen vorwärts treiben lassen, damit wir unseren Kopf schützen. Ob diese Tour die richtige Wahl war? Und los ging es nach nochmaliger Prüfung der Helme und Rettungswesten mit 3 weiteren Booten auf den noch ruhigen Fluss. Nach knapp 5 Minuten wurde es dann ernst. Die erste Stromschnelle kam und wir saßen in der Mitte des  reißenden Stroms auf einem Stein fest. Der Tour-Guide schrie irgendwas von “Move to the front, everybody move to the front”. Hääää????  Diese Anweisung hörten wir das erste Mal. Das Wasser schoss  ziemlich schnell über Steuerbord ins Boot und ich sah uns schon schwimmen. Als wir alle endlich begriffen hatten wo wir hin sollten, kam das letzte Boot, stieß uns an und saß auch fest. Der Supergau war wohl eingetreten. Wir saufen ab. Gute Nacht Marie. Schluss im Bus. Schicht im Schacht. Ende im Gelände.  Der letzte macht das Licht aus. Ein bisschen ruhiger wurden wir als der Guide dem anderen zurief “Das ist doch mal ein Foto wert.“ Nach kurzem, gemeinsamen hin und her ruckeln, kamen wir frei und allen fiel die Anspannung aus dem Gesicht und lachten. Der Rest der Tour wurde dann aber entspannter und sollte an eine Kaffeefahrt  auf der Elbe erinnern. Leicht nass, aber nicht durchgefroren verließen wir nach 1,5 Stunden unser Gummiboot und traten die Reise nach kurzem Besuch bei Ronald nach Banff an. Hier sollten wir unsere letzte Nacht in der Wildnis verbringen bevor es morgen nach Calgary geht. Mit einem Bierchen und einem Mixgetränk verabschiedeten wir uns schon mal von den Kanadischen Rockies.

 

06.09.2011 Good bye wildlife, Calgary wir kommen…

Nach einer sehr milden Nacht  erwachten wir im Tunnel Village 1 bei Banff. Heute ist Abreisetag, d.h. wir müssen das Auto ausräumen und nach Möglichkeit alles wieder in unseren Rucksäcken verstauen. Das gelang uns aber ganz gut und so fuhren wir um 10Uhr vom Hof. Noch ein kleines Foto vor dem Ortseingangsschild und schon hatte uns der Highway wieder. 120km trennten uns nun noch vom flachen Land und dem Getümmel der Stadt. Am Flughafen angekommen lief mit der Abgabe alles reibungslos  und wir waren wieder autolos. Aber wir sind inzwischen geübte Bahn-und Busfahrer, daher recht schnell wieder in unserem Hostel eingeckeckt. Es gibt nicht mehr viel zu berichten, außer einem McDonalds Aufenthalt, Stadtspaziergang und Dusche. Wir freuen uns nun auf Las Vegas  und unsere  Suite im 4*Hotel. Freu Freu!  Good bye canada!

Es hat uns sehr gut bei dir gefallen. Was lernen wir aus den 3 Wochen zwischen Bergen, Seen, Wälder und Wildlife? Der Mensch ist doch sooooo klein.