Australien

20.02.2012 Australien wir kommen

Der Abschied aus Neuseeland wurde nochmal richtig spannend und wir können von Glück sagen, dass wir am heutigen Tag überhaupt in Sydney gelandet sind. Alles begann ganz entspannt mit Frühstück und einem kurzem Walk in die Stadt. Wir waren so gut in der Zeit, dass wir sogar einen Bus früher als geplant zum Airport nehmen konnten. Am Check-in Schalter lagen unsere Rucksäcke schon auf dem Laufband, als die Dame uns fragte, warum wir nicht am 17.01., unserem eigentlichem Flugdatum, geflogen sind. „Weil wir unsere Daten verschoben haben“ war unsere Antwort und wir zeigten unser neues Ticket. Leider hatte unsere Reiseagentur dieses wohl nicht weitergeleitet und unsere ganzen restlichen Flüge waren verfallen. Also Gepäck wieder runter vom Band und abwarten. Die Dame vom Check-in war mindestens genauso genervt wie wir und zeigte das auch deutlich. Dann dampfte sie ab, um zu telefonieren. Nach 5 Minuten durfte ich dann mit der Person am anderen Ende weitersprechen. Mein Englisch reichte aus um zu verstehen, dass sie sich darum kümmert und das wir auf ihren Rückruf warten müssten. Mit langen Gesichtern saßen wir nun in Queenstown, mit dem Wissen fest, dass unser Visum für NZ in 4 Tagen abläuft und wir das Land verlassen müssen. Nach langen 20 Minuten rief die Dame zurück und sagte, dass wir in 15 Minuten einchecken können. Plumps, Plumps… da vielen 2 Steine von unseren Herzen. Was für ein Glück, dass wir so früh am Flughafen waren, die Maschine verspätet war und auch noch 2 Plätze frei hatte, denn kurz nachdem wir eingecheckt waren, schloss der Schalter. Ein Gutes hatte die Sache dann aber doch noch. Durch die ganze Aufregung ist der Abschiedsschmerz fast untergegangen, denn wir waren so froh heute noch in Sydney zu landen. Dieses passierte dann auch, nach Zwischenstopp in Auckland, pünktlich um 17:30 Uhr. Doch was war das? Wir kamen uns vor, wie bei der Rückkehr aus dem Urlaub und landen gerade auf dem Hamburger Airport.  Es regnete und alles sah so trübe aus. Naja, wenigstens war es warm. Die Einreise klappte ohne Probleme und nach einer Stunde waren wir im Hostel. Noch schnell was essen und ab ins Bett.

21.02.2012 Sydney

Guten Morgen Sydney, guten Morgen Australien. Jetzt heißt es erstmal ankommen. Entspannt frühstücken und danach die Brille im Bad auf die Fliesen schmeißen. Schon tausendmal passiert, doch diesmal hat es knack gemacht. Da kann auch Franzi nichts mehr machen. Schei…. Also Kontaktlinsen rein, um nicht als Maulwurf durch die Stadt zu laufen. Sydney, die Metropole in der Botany Bay ist für uns ja keine unbekannte. So kommen beim Spaziergang durch die Stadt ein paar alte Erinnerungen hoch. Was uns noch auffällt,  der krasse Unterschied zum beschaulichen Neuseeland. Es gibt wieder Obdachlose auf der Straße,  die Großstädter hetzen in ihrem Einheits-Business-Outfits, die Herren dunkler Anzug, blaues Hemd und die Damen, hochhackige Schuhe, Rock und Bluse zur Arbeit. Glücklich, sehen die Wenigsten dabei aus. Wir lassen uns einfach mal mit dem Strom treiben und laufen ohne Plan durch die pulsierende Stadt, bis wir vor Max Brenners Chocolateria standen. Sina hatte so geschwärmt von diesem Laden, also schauten wir mal rein. Nach kurzer Zeit hatten wir unsere bestellte Schokoladen-Pizza auf dem Tisch. Sünde, aber lecker! Die aufgenommene Energie brachte uns danach bis ins Herz von Sydney. Circular Quay, Harbour Bridge und die berühmteste Oper der Welt lagen uns zu Füßen und warteten darauf entdeckt zu werden. Genau wie vor 3 Jahren spielte eine Aborigines Combo, auf ihren traditionellen Didgerdos  und sandten somit einen inoffiziellen Gruß, an uns die Neuankömmlinge. Obwohl hier am Hafen, der wohl touristischste Teil Sydneys liegt, hat man nicht unbedingt das Gefühl einer zu sein. Weil der Circular Quay auch ein Hauptverkehrsknotenpunkt der Stadt ist, mischen sich Einheimische, sowie Touristen in ein angenehmes Verhältnis, welches wir noch nirgends an so einer populären Sehenswürdigkeit erleben konnten. So liefen wir bei herrlichem Wetter zur Oper und genossen den Blick auf die massive Harbour Bridge, die das Stadtzentrum mit dem Stadtbezirk Kirribilli verbindet. Wer hier auf der gegenüberliegenden Seite der Oper ein Haus sein Eigen nennen darf, ist nicht unbedingt ein glücklicherer Mensch, aber er darf zu Recht behaupten einen der schönsten  Ausblicke der Welt zu haben. Ja, die Oper in Muscheloptik ist schon was ganz besonderes und zeigte sich wieder von ihrer feinsten Seite. Nachdem wir uns fürs Erste satt gesehen haben, ging es noch ein bisschen durch die Stadt und dann ins traute Heim.

22.02.2012 Sydney und zwei Botschaften

Unser Tag startete heute schon früh. Bereits um 9:00 Uhr standen wir in der thailändischen Botschaft. Unser Plan besagte, dass wir uns schon mal das Visum für Thailand und später noch für China besorgen wollten. Alles lief super, wir hatten alle nötigen Unterlagen beisammen, das Antragsformular ausgefüllt, nur das uns der nette Angestellte mitteilte, dass wir viel zu früh da sind. Wenn er heute das Visum ausstellt, müssten wir spätestens am 21.05.2012 einreisen, denn danach verfällt das Visum wieder. Super, also umsonst hingelaufen. Der Versuch das chinesische Visum zu bekommen, scheiterte genauso kläglich. Wir waren zu früh. Wir werden das Ganze dann in 7 Wochen in Singapore erledigen. Danach hatten wir dann Freizeit. Es ging zum Peddy´s Market, wo man günstig aus China, Taiwan und Vietnam eingeführte Waren oder Kitsch in allen Variationen kaufen kann. Es wurden ein paar Sachen gekauft und bei einem Schlitzauge mit etwas Schlitzohrigkeit ein bisschen Geld gespart.  Im nahegelegenen Darling Harbour, gab es gegen die Wärme ein Eis zum Abkühlen, bevor es dann ins Hostel ging. Hier wurde gekocht und später auf dem Zimmer angefangen die Ukulele zu reparieren. Ob es geglückt ist, werden wir morgen sehen.

23.02.2012 Sydney > Manly

Und schon wieder früh raus. Unser Ziel hieß heute Manly, ein idyllischer Stadtteil Sydneys zu dem man mit einer 30 min Bootsfahrt übersetzten kann. Da wir mal miterleben wollten wie die Stadt erwacht, wenn sie denn überhaupt schläft, standen wir schon um kurz nach 8 Uhr an der Oper. Von Mäces gab es Frühstück und von der Oper aus einen schönen morgendlichen Blick auf den Hafen. Auch um diese Zeit war schon erstaunlich viel los und es wurde minütlich mehr. Die ankommenden Fähren, Busse und U-Bahnen spuckten immer mehr Leute aus und wenig später war es mit der Ruhe vorbei. Wir gingen zum Ticket-Schalter der Oper und kauften 2 Karten für die Abendvorstellung, Mozarts Zauberflöte und machten uns auf den Weg zurück zum Fähranleger. Ja, ihr habt richtig gelesen, wir gehen in die Oper. Wir hatten uns schon darauf eingestellt 105,- AUD p.P. zu bezahlen, als die Dame an der Kasse Stehplätze für 44,- AUD anbot. Da wir eh nichts passendes zum Anziehen haben, macht es dann auch nichts, wenn wir in der Oper stehen. Nun gut, erstmal ging es ja mit der Fähre nach Manly. Hier machten wir einen kurzen Spaziergang und legten uns danach an den Strand. Gegen 16:00 Uhr ging es auf dem Wasserweg wieder zurück, an der Oper vorbei, zum Circular Quay. In der Hunter Street fanden wir einen Optiker, der meine Brille wieder instand setzt und sie dann hoffentlich in die Filiale nach Melbourne zum Abholen schickt. So lange heißt es Kontaktlinsen tragen.  Zwei Straßen weiter, fanden wir noch eine neue Jeans für mich. Das Loch im Oberschenkel der alten, hatte Dimensionen angenommen, die in der Oper vielleicht für Aufsehen gesorgt hätte. Nach dem Umziehen und Frischmachen auf der Toilette des Opernhauses, bezogen wir geschniegelt, nicht gebügelt unsere Stehplätze. Pünktlich um 19:30 Uhr betraten Tamino und Papageno in farbenprächtigen Gewändern die Bühne. Es folgten weitere bunte Kostüme und die bekannteste Arie des Stückes. Dann war 20 min Pause und wir konnten uns setzen. Puuhh. Da noch ein paar Plätze im Rang frei geblieben sind, durften wir das Sitzen dann in der 2. „Halbzeit“ fortsetzen. Nach zwei Stunden war dann Ende gut alles gut. Uns hat es sehr gefallen, sowie allen anderen im Saal auch und so wurden die Akteure mir Bravorufen in den Feierabend geschickt.

24.02.2012 What a wonderful world….. Mit diesem Klassiker von Louis Armstrong wurden wir beim Frühstück unter freiem Himmel beglückt. Die Sonne strahlte vom blauen Himmel und wir starteten ganz entspannt, mal wieder zu Fuß in Richtung Darling Harbour. Dort angekommen, ließen wir die Seele baumeln und relaxten in aufgestellten Liegestühlen. Während wir unsere Seite aktualisierten, konnten wir beobachten wie die gestressten Büroangestellten aus den umliegenden Glastürmen ihre Mittagspause verbrachten. Essen besorgen, grünes Fleckchen suchen, Schuhe aus und Sonne genießen. Manch einer brachte sogar Tischtenniskellen mit und schmetterte ein paar Bälle. Alles ganz entspannt. So vertrödelten wir eine ganze Weile und gingen erst, als schon der Feierabend eingeläutet wurde, in den Botanischen Garten. Hier wurden wir von kreischenden Kakadus, Rainbow Lorikeets, und obszönen Flying Foxes empfangen. Beim Gang durch den Garten konnten wir auf einer langen Reihe von Schautafeln, die bewegende Geschichte Australiens und der Aborigines verfolgen. Was lange Zeit ein Tabuthema war, wird jetzt anscheinend etwas offener angegangen. Es hat zwar über 200 Jahre gedauert und einfach war es bestimmt nicht die gemachten Fehler sich zuzugestehen, aber Ehrlichkeit ist das was zählt, währt bekanntlich am längsten und ist ein Schritt in die richtige Richtung. Für uns ging der Weg dann so langsam in unsere Unterkunft zurück und ab ins Bett.
25.02.2012 it´s Trödeltime ….. So lautet das Motto an einem Samstag, in ganz Sydney. In den verschiedensten Stadtteilen treffen sich Künstler, Handwerker und Antikhändler, um ihre Sachen an den Mann oder die Frau zu bringen. Wir hatten uns zwei dieser Sorte raus gepickt und wollten die Distanzen dazwischen laufen. Somit würden wir nebenbei auch noch ein bisschen mehr von der Metropole sehen, als nur das Zentrum. Gleich um die Ecke unseres Hostels lud der Glebe Market, im selbigen Stadtviertel gelegen, zum Gucken und Kaufen ein. Die Stimmung war zum Wohlfühlen, die Leute sehr nett und es kamen Erinnerungen an Hamburger Tage hoch. Eine Kleinigkeit wechselte dann auch gegen Bares den Besitzer. Und weiter ging das bunte Treiben im Stadtteil Paddington. Dieser Stadtteil mit vielen kleineren Designerlädchen ist etwas exklusiver als Glebe und so war es auch kein Wunder, dass man hier etwas hochwertigere Sachen erstehen konnte. Gekauft haben wir nichts, aber ein paar Ideen für unsere nächste Wohnung gesammelt. Nach kurzer Verschnaufpause liefen wir nach Kings Cross. Die Partymeile für die Jungen und die, die es geblieben sind. Bei einem deutschen Bäcker gab es eine kleine Stärkung für den Weg nach Woolloomooloo. Ja, das ist richtig geschrieben. Außer einem lustigen Namen, gibt es noch eine schön restaurierte Lagerhäuser mit netten Lokalen und Harry´s. Und letzteres ist eine Institution und ein Must Do wenn man in Sydney ist. Harry´s kleiner Imbisswagen steht seit 1945 an der gleichen Stelle und verköstigte schon Stars wie Jerry Lewis, Pamela Anderson und Kevin Costner. Der absolute Kassenschlager ist der Hotdog de Wheels, gefüllt mit Avocado, gemanschte Erbsen und Chili con Carne. Chööön chaaarf. Nach dem Genuss gab es erstmal einen halben Liter Milch zum Löschen. Da die Oper nun nicht mehr weit war, ging es durch den Botanischen Garten bis ins Herz von Sydney, wo wir unsere qualmenden Socken etwas auslüften ließen. Hier sollte es dann auch gut sein mit der Lauferei, denn zurück nahmen wir den Bus. Erkenntnis des Tages: Sydney ist eine schöne Stadt.

26.02.2012 der letzte Tag im Schutz der Großstadt

Wie sich das für uns Wahlhamburger gehört, ging es heute Vormittag auf den Fischmarkt. Nicht zu vergleichen mit unserem, aber auch interessant. Im Vergleich gibt es hier jedenfalls nur Fisch, Fisch oder Fisch. Ein Shop mit frischem, überteuerten Obst und Gemüse bildete da nur eine Ausnahme. Da wir nach dem Pancake Frühstück nicht gerade Lust auf Meeresgetier hatten, beließen wir es somit bei einem frisch gepressten O-Saft. Da es aber keine Zeit zu verlieren galt, an unserem letzten Tag, ging es flotten Schrittes ins Australia Museum. Hier konnten wir die ab morgen auf uns lauernden Gefahren außerhalb der Städte, in ausgestopfter Form in Augenschein nehmen. Ich sage nur „ Spinnen, Schlangen, Quallen, Kraken und Haie. Alles Kleine bis winzige Tierchen die einen in Nullkommanix das Zeitliche segnen lassen können. In Down Under leben 190 verschiedenste Schlangenarten. Das ist schon schlimm genug, aber es kommt noch hinzu, dass unter denen, 20zig der 25zig giftigsten Schlangen der Welt hier leben. Ein bisschen beschwichtigend nahmen wir auf, dass der letzte Mensch in den 80ziger an einem Schlangenbiss gestorben ist. Na dann ist ja gut. Die Statistik über Spinnenbisse fehlte irgendwie, oder haben wir überlesen. Fakt ist aber, dass das gefährlichste Tier immer noch der Hai ist und jährlich ca. 40 Menschen attackiert werden und dann oftmals den Kürzeren ziehen. Eigentlich wollte ich ja surfen lernen... Gibt es das auch als Hallensport? Die ganzen liebreizenden Tierchen aus der Vogelwelt, einen Raum weiter, ließen uns kurz auf andere Gedanken kommen und so beendeten wir unseren Rundgang und legten uns auf eine Wiese vor dem Museum, nachdem wir das Grün ordentlich untersucht hatten. Der Tag war noch nicht so alt, dass man hätte ins Bett gehen müssen, weshalb wir zum Abschluss zu Fuß über die Harbour Bridge liefen. Hoch über dem Hafen genossen wir noch einen tollen Blick auf die Skyline, bevor wir die Fähre am Luna Park zurück in den Darling Harbour nahmen. Komisch, dass keiner für die Fahrt Geld haben wollte. Das war Grund genug nochmal bei McDo einzukehren, um unseren Hunger zu stillen.

27.02.2012 Tschüss Großstadt! Hallo Natur!

Ganz Backpacker - like ging es mit dem Taxi in den Norden der Stadt zu unserer Vermietstation. Heute würden wir unser kleines Gefährt und noch kleinere Wohnung für die nächsten 5 Wochen abholen. Ein Holden Combo, in Deutschland als Opel Combo bekannt, welcher gerne von Malern als Firmenfahrzeug genutzt wird, hat ein schlauer, ausgewanderter Schweizer als Camper umgebaut. Liegefläche bei vorgeklappten Sitzen, komfortable 130 x 200 cm. Größer als unser Zelt und fahren kann man auch noch damit. Die Übergabe klappte reibungslos, das Equipment konnten wir uns selbst zusammensuchen und schon ging es auf zu Aldi. Mit dem bis zum randgefüllten Einkaufswagen standen wir dann vor unserem Auto und fragten uns wo das denn noch reinpassen soll? Alle Ecken wurden ausgenutzt, so dass die Türen auch noch zugingen als wir drinnen saßen. Perfekt! Nun kam der Teil den jeder an einer Großstadt hasst. Durch den Feierabendverkehr in der Stadt. In unserem Fall von Ost nach West. Wir brauchten für 19 km nur schlappe 3 Stunden und waren echt froh den Highway erreicht zu haben. Dann ging es immer Richtung Süden bis es schon dunkel war. Unsere erste Nacht verbrachten wir dann mit unserem Combo in Bombo. Kein Witz, so hieß der Strand an dem wir es uns gemütlich machten. Eine Kleinigkeit von unseren Vorräten wurde noch gegessen und dann ging es ab auf die Liegewiese.

28.02.2012 Guten Morgen Geburtstagskind  - Mia
Guten Morgen Combo, guten Morgen Bombo. Was für ein herrlicher Ausblick. Die Nacht war ruhig und entspannt und so genossen wir das Meerespanorama mit Kaffee und Joghurt. Danach eine Runde Joggen und Schwimmen bevor wir richtig frühstückten. Das heißt Gemüsepfanne mit Brot, es war nämlich schon Mittag. Unsere nachmittägliche Aufgabe bestand darin, System und Ordnung in unser Heim zu bringen. Gestern eher rein geschmissen, bekam jedes Stück seinen Platz um einen reibungslosen Alltag zu garantieren. Klappte perfekt und als wir alles verstaut hatten, begann es zu regnen. Wird hoffentlich nicht für lange sein. Dachten wir dann auch als wir um 20:00 Uhr in Jervis Bay unseren zweiten Punkt zum Übernachten ansteuerten. In der Nacht hörte es auch nicht auf und die dicken Tropfen von den Bäumen auf unserem Dach machten einen Höllenlärm, sodass an schlafen nicht zu denken war.

29.02.2012 Ohh, Schaltjahr
Unser Beileid an alle die heute geboren werden und eine Tüte Mitleid für uns. Die Nacht war schrecklich und es regnete immer noch. Eigentlich haben wir einen schönen Ort zum Campen gehabt, doch das 10 Stunden Getrommel aufs Dach machte leicht agro. So flüchteten wir raus aus dem Wald und zum nächsten General Store. Eine frische Tasse  Kaffee kann ja Wunder bewirken. Leider gab es offiziell keinen, aber wir sahen vermutlich so verpennt aus, dass der nette Betreiber für uns im Hinterzimmer einen kochte. Einen kleinen Plausch über das Wetter gab es auch noch. Auch die Australier beschweren sich über das Wetter, welches eindeutig im Satz  „ Dieses Jahr ist El Nina sowie das Jahr zuvor.“ herausstellte.  „Ach ja, die kleine Schwester von El Nino.“ sagte ich. Seine Antwort darauf: „ Den hatten wir davor“ Dann zeigte er mir das Regenradar über Australien im Internet und sagte, dass es sogar in der Wüste um Alice Springs regnet und die nächsten Tage werden auch nicht besser. Mit Kaffee und mieser Wettervorschau verabschiedeten wir uns. Den Wachmacher tranken wir auf der Fahrt während es draußen weiter regnete und im Radio amerikanische Hits aus den 50zigern liefen. Wo verdammt sind wir hier eigentlich?  Das kann nicht Australien sein. So fuhren wir heute eigentlich nur von einem Dorf durchs nächste und landeten dann irgendwann in Tathra. Im Radio hörten wir eine Unwetterwarnung für Cooma mit dem Hinweis „Schwere Regenfälle in der Nacht“. Wir wünschten uns eine gute Nacht und verkrochen uns unter der Decke.

01.03.2012 Achtung, Achtung…
Cooma wird evakuiert, war das erste was wir im Radio hörten. Wo liegt dieses Cooma eigentlich? Ein Blick auf die Karte zeigte ungefähr 100 km Luftlinie gen Westen und eigentlich wäre das unser Weg. Ärgerlich, denn somit fällt unsere Planung der nächsten Tage ins Wasser. Also schlugen wir uns Richtung Süden durch. Das war dann auch die richtige Entscheidung, denn keine 10 km weiter, war auch bei uns schon Land unter. Zum Glück nicht so schlimm, dass wir die Straße noch passieren konnten. So fuhren wir den Rest des Tages durch den Regen bis plötzlich ein Baum quer auf der Straße lag. Muss gerade passiert sein, denn vor uns standen nur 2 Autos. Zum Glück erkannte der nachkommende LKW die Situation und kam neben uns und nicht durch uns zum Stehen. Er war es dann auch, der die Straße wieder passierbar machte. Mit einem Strick, befestigt am LKW, zog er den nicht gerade kleinen Baum, halb von der Straße. Und weiter ging die wilde Fahrt. Am Nachmittag erreichten wir Bairnsdale , wo wir uns mal auf einem Campground einmieteten. Mittag wurde gekocht und danach ein Nickerchen gehalten. Dieser wollte irgendwie gar nicht enden, weshalb wir auch nichts mehr unternahmen.

02.03.2012 Wilsons Promontory Nationalpark
Die Sonne ließ sich heute mal wieder blicken, brachte aber auch noch kräftigen Wind mit. So ging es weiter Richtung Melbourne, mit Zwischenstopp am 90 Mile Beach und dem Prom Nationalpark an der Südküste Australiens. Das besondere an diesem Park ist das Wildlife. Hier gibt es Kängurus, Emus, Koalas, und Wombats zu sehen. Letzteres ist wohl das knuffeligste Tier auf Erden. Zu Beginn starteten wir mit dem 7,3 km Lilly Pilly Gully Walk mit einem Abstecher zum Mount Bishop. Hier oben gab es eine tolle Aussicht über einen Teil des Parks und bunte Papageien zu sehen. Ich denke ich brauche nicht erwähnen, dass sich diese im Freien befanden und nicht hinter Gittern. Grins. Auf dem weiteren Weg gab es leider nicht weiteres zu beobachten, außer ein Känguru was uns zu Tode erschreckte, als es aus dem Dickicht sprang und unseren Weg kreuzte. So ging es mit Herzrasen weiter zurück zum Parkplatz. Leicht enttäuscht machten wir uns auf den Weg aus dem Park. Da es mittlerweile schon dämmerte, fuhren wir sehr vorsichtig, um nicht einen kleinen Hüpfer als Kühlerfigur mitzunehmen. Zum Glück, denn nach 10 min lief ein Wombat über die Straße. Wir hatten vorher auch noch keines gesehen und waren über die Größe überrascht. Ich denke, tragen hätte ich es nicht können, diesen flauschig, braunen Schweinchenverschnitt. So schnell wie es gekommen ist, war es auch verschwunden. Wir hatten aber wenig später noch zweimal Glück und konnten ein paar Fotos schießen. Schade, dass sie so groß sind, sonst hätten wir eines mitgenommen. Geschlafen wurde dann auf einem Overnight Parkplatz an der Straße Richtung Melbourne.

03.03.2012 Melbourne

Frühstück wurde heute unterwegs in einem kleinen Kaffee gegessen. Eigentlich wollten wir nur einen Kaffee holen, doch der selbstgebackene Kuchen in der Auslage sah zu verlockend aus. Das keine Preise an den leckeren Stücken ausgewiesen waren, hätte uns stutzig machen müssen. Was soll schon ein Stück Kuchen kosten? Leicht schockiert verließen wir den Laden, ließen uns den Kuchen im Auto schmecken und fuhren dann in die zweitgrößte Stadt Australiens. Wegen dem schlechten Wetter ein paar Tage zu früh, denn eigentlich waren wir noch von Sydney gesättigt, was das Großstadtleben angeht. So quälten wir uns durch den Verkehr Melbournes und steuerten als erstes den Queen Victoria Market im Zentrum an. Dieser Wochenmarkt ist die Adresse, wenn man auf billiges Zeug aus Fern-Ost steht, oder frisches Obst und Gemüse fürs Wochenende kaufen möchte. Somit war auch für jeden von uns zweien was dabei, um sich die Zeit zu vertreiben. Nach 2 Stunden hatten wir genug und wir fuhren nach Richmond, einem angesagtem Shopping-Stadtteil in Melbourne. Aber auch hier gab es nichts Lohnenswertes zu kaufen, weshalb wir relativ schnell wieder ins Zentrum zurückfuhren, wo die Tage ein Food und Weinfestival statt fand. Doch das Wetter, es regnete mal wieder, machte einen Strich durch die Rechnung. Weder an den 3 Ständen noch beim Open Air Kino ließ sich jemand blicken. So reichte uns der halbe Tag in Melbourne und wir verließen die Stadt auf dem Highway Richtung Süden. Auf einem Rastplatz neben der Autobahn fanden wir dann die letzte Ruhe des Tages.

04.03.2012  Geelong

So schlecht war er gar nicht, unser Schlafplatz direkt am Princes-Highway. Aber gefrühstückt wurde im gemütlichen Geelong, nur 25 km weiter. Geelong ist die zweitgrößte Stadt des Bundesstaates Victoria und wenn man von der Industrieansiedlung am Stadteingang absieht, ist es ganz nett. Wir haben Blick auf die Corio Bay und bewundern die Jogger, die alle an uns vorbeiziehen. Morgen legen wir dann richtig los. Die einzige körperliche Aktivität zu der wir uns hinreißen ließen, war ein Sprung ins kühle Nass. Franzi „die Tapfere“ sprang, bzw. ließ sich  als Erste vom 2m Brett fallen. Stephan „der Tollkühne“ machte den Katzensprung und hatte danach noch immer sieben Leben frei. Apropos frei, das war die heiße Dusche im Anschluss. Eigentlich wollten wir nach dem Dinner noch ins Kino, aber die Eintrittspreise ließen uns dann noch einen ausgedehnten Spaziergang an der Promenade machen.

05.03.2012 Surfhauptstadt Torquay Wirklich weit kommen wir auch heute nicht, aber das ist auch gut so. Den Vormittag verbringen wir noch in Geelong und legen uns ein neues Spielzeug zu. Der E-Reader von Kobo ist jetzt unsere Bibliothek, die nur wenig Platz im Rucki einnimmt. Danach nahmen wir endlich Kurs auf Torquay, die Hochburg für alle die surfen oder es lernen wollen, sowie Stephan. Torquay ist nur ein kleiner Ort mit knapp 10000 Einwohnern, aber hier reiht sich ein Surfshop, sowie Surfschule  an die andere. Stephan freut sich schon seit langem auf das Surfmuseum, ich hingegen eher auf die Outlets. Wir nisteten uns  auf einem Campground direkt am Surfstrand ein und beobachteten noch ein Weilchen die Profis. Der eisige Wind pustete uns direkt nach dem Sonnenuntergang in unseren Camper.

06.03.2012 Torquay, und die Suche nach einem Brett

Heute war es nun soweit, es wurde Equipment zum Surfen gekauft. Doch vorher lief ich alle Shops nochmal ab, um Preise zu vergleichen, während Franzi den E-Reader in der Bibo zum Laufen brachte. Ein Brett war aber leider in Torquay nicht zu finden, weshalb wir am Nachmittag in den Nachbarort Anglesea fuhren. Hier gab es dann ein Profibrett für mich, den Anfänger. Normaler Weise sollte man mit einem sogenannten Longboard, was mindestens 2,20m lang ist beginnen. Ich hab nun ein schnittiges 1,80m Brett. Zurück in Torquay ging es noch schnell einen Neopren Anzug und eine Leash (Leine) kaufen, damit heute noch der erste Ausritt starten konnte. Um 17:00 Uhr war es dann soweit. Ich lief stolz wie Bolle im Wetsuit und Surfbrett, aber ohne die Leash am Strand entlang, um mich in die Wellen zu stürzen. Gut das Franzi aufpasst und mich kurz vorher noch stoppen konnte, sonst wäre das Brett nach 5 Minuten weg gewesen. Peinlich, peinlich. Im Wasser wurde es dann auch nicht besser. Ich lag mehr im Wasser, als auf dem Brett. Das Wetter war mir auch nicht gnädig, denn es stürmte kräftig und die Wellen kamen von links und rechts. Dazu, das zu kleine Brett und fertig war die Gaudi. Wohlgemerkt, für diejenigen die zusahen. Nach 40 Minuten hat es dann fürs Erste gereicht. Völlig fertig stiefelte ich wieder aus dem kalten Nass. Spaß hat es trotzdem gemacht und bis zum Surfweltcup sind es noch 4 Wochen. Ab unter die heiße Dusche des Campgrounds und dann einen Schlafplatz außerhalb der Stadt gesucht. Innerhalb, ist hier das Wildcampen nämlich strickt untersagt. Also nächtigten wir am Bells Beach auf einem Parkplatz.

07.03.2012 Die teuerste Nacht unserer Reise

Gegen 8:00 Uhr morgens, klopften 2 Herren des „Ordnungsamt“ bei uns am Auto. Noch im Halbschlaf erklärte er uns, dass auch hier das Wildcampen oder Overnight Parking nicht erlaubt sei und er uns ein Ticket über 125 AUD ausstellt. Das große Schild an der Einfahrt hatten wir wohl im Dunkeln nicht gesehen. Tja, da wurde das lange Schlafen mal bestraft. Aber 125 AUD für eine Nacht auf einem Parkplatz, ohne Toilette und Frühstück ans Bett, empfanden wir als Wucher. Diesen Platz können wir nicht weiterempfehlen. Wenigstens gab es keine Check-Out Time und somit legten wir uns wieder hin und frühstückten erst gegen 10:00 Uhr. Danach ging es zum Abschied von Torquay ins Surfmuseum. Franzi verzichtete und verschwand in der Bibliothek, um noch ein paar Recherchen zu erledigen. Am frühen Nachmittag ging es dann auf die berühmte Great Ocean Road. Die Straße wurde nach dem ersten Weltkrieg, 1919, von den zurückkehrenden Soldaten über mehrere Jahre gebaut und führt von Torquay nach Warrnambool. Auf 250 km führt sie jedes Jahr 1,2 Millionen PKW mal dicht am Meer entlang, mal durch Nationalparks oder durch verschlafene Dörfer. Für uns ging es heute durch Lorne, Apollo Bay und dann in den Otway N.P. Da wir uns nicht noch so eine teure Nacht leisten wollten, ging es auf einen offiziellen, kostenlosen Campground. Auf den letzten Kilometern der Anfahrt merkten wir, dass uns dieser Weg und später auch der Campground sehr vertraut vorkamen. Hier waren wir vor 3 Jahren schon einmal. Da passte es ja auch, dass Franzi in Lorne die gleiche Kapuzenjacke wie vor 3 Jahren gekauft hatte. So fühlten wir uns ein wenig heimisch. Der Campingkocher wurde angeschmissen und Kartoffeln, Möhren und ein Steak zubereitet. Ein kleiner, süßer Kokabarra gesellte sich dazu und beobachtete uns. Als Franzi ihren Platz verließ, um ihn zu fotografieren, setzte er zum Sturzflug an und griff sich das Fleisch von Franzis  Teller. Dann setzte er sich zurück auf seinen Ast, ließ es sich schmecken und lachte uns, in seinem unverkennbaren Ruflaut aus.

08.03.2012 Happy Birthday Papa Ingolf Mit dem Gelächter des Kokabarras wurden wir gestern ins Bett geschickt und heute Morgen geweckt. Auf unser Frühstück würden wir aber besonders achtgeben. So saßen wir dann auch wenig später bei der ersten Mahlzeit des Tages und bekamen neben der „diebischen Elster“, auch Besuch von einem kleinen süßen Koala, der auch auf Nahrungssuche war. Eine Zeit lang beobachteten wir ihn, wie er den Busch auseinander nahm und Ast für Ast kahl fraß. Gestern schon hatten wir das große Glück und konnten am Kenneth River so viele Koalas sehen, die allerdings eher schläfrig im Baum saßen. Nach Nachdem wir dann mit dem Frühstück fertig waren ging es weiter auf der Great Ocean Road in Richtung Adelaide. Die über tausende von Jahren entstandenen Gesteinsformationen Twelve Apostel, Loch Arch Gorges und London Bridge begeisterten uns auch beim zweiten Mal und boten wieder gute Fotomotive. Angekommen in Warrnambool war mal wieder Surf-Time. Ich im Wasser und Franzi im Internet. Geburtstagsgrüße wollten noch übermittelt werden. Nach 1,5 Stunden trafen wir, Franzi leicht gerührt und ich gut geschüttelt, uns wieder. In Port Fairy wurde dann Dinniert und auf dem Weg zu unserem Nachtlager die Sonne in den Feierabend geschickt und der Mond willkommen geheißen.

09.03.2012 Ein Tanz auf dem Vulkan

Von unserem Schlafpatz im Wald, ging es zum Frühstück an den Hafen von Portland. Mussten wir gestern noch unsere Leckereien vor Vöglen schützen, so waren es heute dicke Schulkinder, die es fern zu halten gab. Und wenn es um Pancakes geht und Franzi kennt, der weiß, dass sie diese auch bis aufs Blut verteidigt. Der Grund für die Invasion der Schulklassen war mit der Anwesenheit der HMS Endeavour, von James Cook, zu erklären, die in Sichtweite im Hafen lag. Es war natürlich nicht das Original, aber ein Nachbau von 1993 des Schiffes, mit dem der Captain den roten Kontinent entdeckte. Ein wirklich schickes Schiff, aber ganz schön klein, wenn man bedenkt das die Besatzung damit mehrere Monate unterwegs war. Die Besichtigung von innen, war heute bis 13:00 Uhr leider den kleinen Rackern vorbehalten, weshalb wir unseren Weg Richtung Adelaide fortsetzten. In Mount Gambier, einer Stadt auf einem erloschenen Vulkan, machten wir den nächsten Stopp und versorgten uns mit Lebensmitteln und nutzten das Internet in der Bibo. Bei der Gelegenheit verlängerten wir unseren Camper um weitere 5 Tage, um noch etwas mehr Zeit an der Westküste zu haben. Später, in dem kleinen Dörfchen Beachport, kam ich zu meiner 3. Surfstunde und konnte ein Erfolgserlebnis ( zweimal gestanden ) verzeichnen. Zur Belohnung gab es dann auch lecker Fleisch zum Abendbrot, bevor wir unser Nachtlager an einem Rastplatz an der Straße aufschlugen.

10.03.2012 Lobster zum Frühstück

Unter dem Motto:“ Man gönnt sich ja sonst nichts“ gab es heute nach minimalstem 1. Frühstück, zum zweiten einen halben Hummer.  Erster  Grund hierfür war, dass meine ersten Angelversuche nur grünes Seegras und somit Spaß verursachte und der 2. Grund und wichtigere war, die kleine Stadt Kingston, die wir gegen Mittag erreichten. Die Stadt lebt vom Fang und Verkauf der großen Krabbentiere und hat dem Lobster auch ein überdimensionales Denkmal gesetzt. Unser Fazit zum Krustentier war lecker, aber Preis-Leistung steht in keinem Verhältnis. Gut das wir noch Pommes bestellt hatten, sonst wären wir hungrig weitergefahren. So ging es leicht gesättigt weiter Richtung Adelaide. Wie weit ist das noch eigentlich? Wir fahren schon seit einer Woche dem Ziel entgegen, aber irgendwie sind es immer noch gute 300 km. Schon Wahnsinn diese Entfernungen. Nach einem kurzen Abstecher in den Coorong N.P. mit Strandgelage, fuhren wir weiter Richtung Norden zum Lake Albert und hoffen dort noch Pelikane zu sichten. Schade, wir konnten nur einen weit entfernt beobachten, wie er auf dem See landete. Wir landeten auch wenig später auf unserem Campground und konnten den Mond aufgehen sehen. Sieht hier irgendwie anders aus, unser kleiner Nachbar.

11.03.2012 Victor Harbor und Middleton

Auf unserer Fahrt nach Victor Harbor vernebelte sich so nach und nach der klare, blaue Himmel. Wir fuhren hinein und merkten einen kokeligen  Geruch. Hat da wer irgendwo gezündelt? Die Erklärung bekamen wir von einer rüstigen Dame, mit eindeutigem deutschen Akzent, aus dem Radio. Neben der Info, dass 4 Buschfeuer ca. 100 km entfernt von uns lodern, spielte sie einen wilden Musik-Mix, unter anderem auch einen deutschen Schlager. Da mussten wir unwillkürlich an MM denken. Liebe Grüße! Direkt am Meer wurde es durch die kräftige Brise, mit der Luft etwas besser.  Ich schnappte mein Brett und verschwand in den Fluten. Franzi laß auf dem E-Reader und beobachtete das Strandtreiben und mich. Zum Kaffee ging es dann nach Victor Harbor, um danach wieder zurück nach Middleton zu fahren.  Franzi ging die Donuts beim Laufen abtrainieren und ich beim Kampf mit den Wellen. Geduscht wurde heute mit Wasser aus Flaschen, welche wir vorher abgefüllt und in der Sonne aufgewärmt hatten. Praktisch und gut. Zum Abendbrot beim Sonnenuntergang haben wir uns heute mal eingelegte Prawns in Knoblauchsauce gegönnt. Gut, das der Camper 2 Fenster hat.

12.03.2012 Endlich in Adelaide

Bevor wir in Adelaide einfuhren, lagen aber noch 2 Sehenswürdigkeiten auf dem Weg. 1 Stopp: Hahndorf, Australiens ältestes, deutsches Dorf. Gegründet wurde es 1839 von 50 Siedlern, die sich mit Landwirtschaft über Wasser hielten. Heute lebt das Dorf nur vom Tourismus. Neben dem Verkauf von Kuckucksuhren und Bierhumpen, kann man auch deftig in der Bierstube, Kasseler und Sauerkraut essen gehen. Wir kauften nur in der German Bakery ein original Schwarzbrot und im Deliladen 2 leckere Bockwürste. Dann ging es auch schon weiter auf den Mount Lofty. 710m hoch über Adelaide liegt der Gipfel und beschert einem, einen herrlichen Ausblick über die Stadt bis hin zum Meer. Der Aufbau der Stadt stellt sich folgender Maßen da. Eigentlich besteht die Stadt zu 90 Prozent aus eingeschossigen Einfamilienhäusern und Grünflächen, nur im CBD türmen sich die Wolkenkratzer und wollen so einen Großstadtcharakter vermitteln. Mal sehen was der Tag heute noch bringt, denn es ist eigentlich Feiertag. Wir bezogen Stellung auf einem Campground etwas außerhalb der Stadt in einem Nationalpark. Das Schwarzbrot mit Leberwurst und die Bockwurst schmeckten zum Mittag fast wie daheim. Nach der kurzen Mittagspause ging es dann in das Getümmel der Großstadt. So wie sich das gehört, waren die Geschäfte geöffnet. Zusätzlich fanden noch verschiedene Festivals statt und ließ die im Schatten der großen Metropolen, Sydney und Melbourne, liegende Stadt aufleben. Wir stellten das Auto ab und liefen durch die Straßen, bis zur Einkaufsmeile der Rundle Mall. Ein bisschen bummeln und meine Brille vom Optiker abholen stand dann auf dem Plan. Am Abend hatten wir dann noch einen netten Abend mit Niklas und Lea aus Deutschland, die heute unsere Camp-Nachbarn waren.

13.03.2012 Adelaide nach Port Augusta

Man hätte bestimmt noch ein paar schöne Tage in Adelaide verbringen können, doch es zog uns weiter Richtung Norden. Port Augusta, gelegen am nördlichen Zipfel des Spencer Golf, sollte unser Endziel werden. Wird nicht so weit sein, sind ja nur 10 cm auf der Karte. So fuhren wir, bevor es auf den Stuart Highway ging nach Glenelg, einem Stadtteil direkt am Meer. Ein Bummel an der Promenade, weckte zum letzten Mal Erinnerungen an unseren letzten Aufenthalt in Down Under. Alles was jetzt folgen würde, wären neue Eindrücke. Nach dem kurzen Stopp im Outlet Centre ging es dann auf die besagten 10 cm, die sich dann aber als fast 300 km rausstellten. Das sich die Maßstäbe der Karte, aber auch immer ändern müssen. Das Thermometer im Auto zeigte stolze 37 Grad als wir vom Hof fuhren, kühlte sich dann aber schnell auf 36 Grad ab. Außer der Bullenhitze gab es nur noch folgendes zu berichten. In Port Germein, einem 279 Seelen Dorf, wurden wir etwas ungläubig beäugt, was wir denn hier wollten. Eigentlich nur mal das Meer sehen, doch selbst damit konnte man uns in dem Hafen Dorf nicht helfen. Da gerade Ebbe war, lag es nämlich auf dem Trockenen. Also ging es weiter zu unserem Übernachtungsplatz, wo es nur noch Abendbrot gab und mit Einbruch der Dämmerung, 16 Mückenstiche für Franzi. Aua.

14.03.2012 Planänderung, Flinders Ranges

Gestern Abend wussten wir noch nicht was wir heute machen würden. Entweder durchstarten Richtung Westen oder nochmal einen Umweg machen und in die Flinders Ranges fahren. Die Ausführungen im Reiseführer klangen aber so verlockend, dass wir uns auf den Weg in den Nationalpark machten. Um 9:00 Uhr ging es los, die Temperatur zeigte angenehme 26 Grad und als wir zu unserem Walk auf den Mount Ohlssen Bagge starteten, waren es kuschlige 33 Grad. So quälten wir uns auf den 923m hohen Berg. Belohnt wurde die Anstrengung zum ersten Mal nach 1,5 Stunden, mit einem herrlichen Blick über den N.P. und zum zweiten, nach dem Abstieg mit einer kalten Dusche. Wir waren aber so geschafft, dass am heutigen Tag nichts mehr unternommen wurde. Die einzige Aktivität die es noch zu verzeichnen gab, war das Fotografieren einer Gruppe von Emus, die über die weiten Ebenen des N.P. liefen. Ach und bevor ich es vergesse, Franzi hat heute ihre erste Schlange gesehen, die eigentlich nur eine Wurzel war. Hi Hi. Brille… Fielmann. Übrigends gibt es davon mehrere Beispiele… Nun gut, genug gelacht. Wir fuhren zu unserem Campground, wo wir den Rest des Tages verbrachten. Gerade als wir uns ins Bett verzogen, kamen über uns dunkle Wolken auf, die weit draußen am Horizont von Lichtblitzen durchzogen wurden. Ein spannendes Schauspiel wurde uns nun geboten. Die Gewitterfront zog von links nach rechts und nach gut 1 Stunde schien es so, dass wir mitten drinnen saßen. Es blitzte und donnerte nun überall und erhellte die sonst stockfinstere Nacht. Der Regen trommelte auf unser Dach und es fehlte nur noch der Mann im Regenmantel auf dem einsamen Campground und wir hätten uns nass gemacht. Irgendwann in der Nacht hörte es auf zu regnen und ein unvergesslicher Sommerregenduft zog durch unseren Camper. Erst jetzt wurde es endlich eine gute Nacht.

15.03.2012 auf nach Westen

Der Regen der Nacht hatte die Hitze der letzten beiden Tage weggespült und so frühstückten wir bei angenehmen 19 Grad in der aufgehenden Sonne. Leider machte der Regen es uns aber auch unmöglich unsere Tagesplanung in Angriff zu nehmen. Die Scenic-Route auf der Schotterpiste, quer durch den Park, war so aufgeweicht, dass wir mit unserem Camper keine Chance gehabt hätten und so fuhren wir den gestrigen Weg wieder zurück bis nach Port Augusta. Dort angekommen wurde nochmal getankt, alle Vorräte aufgefüllt. Ein Beispiel für „ Wie klein die Welt doch ist“ gab es gratis im Supermarkt. Wir trafen  2 Weltenbummler, die wir schon vor 3 Monaten in Neuseeland getroffen hatten, wieder. Nach kurzem Plausch auf dem Parkplatz ging es nun wirklich los in Richtung Perth. Die 2318 km bis ans andere Ende Australiens wurden uns die  ersten Kilometer mit einem 2 Liter Eiskaffee Kanister versüßt. Danach mit einer grandiosen Fahrt auf dem Eyre Highway. Manch einer findet es langweilig, 10 km schnurgeradeaus zu fahren, um dann in eine sanfte Linkskurve oder Rechtskurve zu lenken und dann wieder mehrere Kilometer das Lenkrad nicht mehr großartig zu bewegen, aber wir finden es unglaublich. Diese Weiten, bewachsen mit kleinen Bäumen und Sträuchern und einer Straße die im Himmel zu verschwinden scheint, muss man einfach mal erlebt haben. Es ging vorbei an Rinderfarmen, kleinen Örtchen wie Kimba, Koongawa und Poochera bis nach Streaky Bay. Hier schlugen wir unser Nachtlager am Flinders Highway auf und kochten noch ein leckeres Abendbrot.

16.03.2012 Streaky Bay > Penong, Cactus Beach

Die Nacht am Highway war so ruhig, wie irgendwo in einem abgelegenen N.P. Dies lässt schon darauf schließen, dass wir nicht wirklich in der Zivilisation sind, wenn auf einer Hauptverkehrsstraße nur noch 2 Autos pro Stunde fahren. Nach dem Aufstehen bemerkten wir dann aber, dass wir an einem historischen Platz  geschlafen haben. 1840 rastete der Entdecker John Eyre mit seinem Trupp an dieser Stelle, um an dem 100m entfernten Waterhole die Wasservorräte aufzufüllen. Von hier aus machte er sich dann, zu Fuß wohlgemerkt, auf den Weg nach Westen und kam nach Monaten im 1800 km Albany an. Eine beachtliche Leistung, weshalb nach ihm auch der Highway nach Westen benannt wurde. So machten wir uns dann auf die Spuren John Eyres, zogen es aber vor mit dem Auto zu fahren. In Ceduna, dem wirklich letzten Außenposten mit 2500 Ew. wurden die letzten Vorkehrungen zur Durchquerung der Nullarbor Plain (dazu morgen mehr) getroffen. Sämtliche Wasservorräte aufgefüllt, Öl, Reifendruck und Kühlwasser wurden geprüft und natürlich getankt. Nachdem wir die Stadtgrenze passierten lagen 1205 km Leere vor uns.  Eukalyptusbäume, kleine Sträucher, Road Trains (bis zu 53m lange LKW) und dadurch viele tote Tiere am Fahrbahnrand würden jetzt das Bild bestimmen. Für etwas Abwechslung würden die kleinen Roadhäuser und Tankstellen alle 200 km sorgen oder wahlweise staubige Schotterpisten, die einen Abstecher zum Meer erlauben. Diesen Joker zogen wir dann auch schon nach lumpigen 80 km in Penong und fuhren 20 km südwärts zum Cactus Beach. Kakteen sucht man hier vergebens, dafür gibt es riesige, weiße Sanddünen, heideähnliche Wiesen und in rosé  leuchtende Salzseen. Nicht zu vergessen natürlich den blauen Ozean, in dem ich meine Surflust befriedigte. Am Abend wurde dann noch erfolglos die Angel ins Meer geschmissen und mit Thomas und René aus Aachen der Abend verbracht.

17.03.2012 und wir fahr´n weider….

Die Sonne stieg friedlich, in einem intensiv, rotleuchtenden Zustand und in völliger Ruhe hinter den Sanddünen auf und versprach uns schon jetzt, um 07:15 Uhr einen schönen Tag. Die ersten Surfer fuhren vor und sprangen in die Wellen, als wir glücklich und zufrieden beim Frühstück saßen. Der perfekte Tagesstart wurde  mit Lesen, Surfer beobachten und über die Sanddünen spazieren, weit ausgedehnt, bevor wir um 12 Uhr den Combo bestiegen und zurück auf den Highway fuhren. Es ging wieder schnurgeradeaus, ein bisschen bergauf, bergab bis zu einem Punkt auf der Karte namens Nullarbor.  Nullarbor (kein Baum!) aus der Aboriginie Sprache, bestätigte sich dann auch. Nichts als kleine Büsche bedeckten die Ebene soweit das Auge reichte. Und hier nun der kleine Nachtrag von gestern zum großen Nichts in dem wir uns befinden. Die Ausmaße sind so gewaltig, dass die Schweiz und Österreich locker darin Platz finden, aber kaum besiedelt ist. Was den Landkartenpunkt Nullarbor betrifft, handelt es sich um ein Roadhouse mit Tankstelle und Dusche. Für nur einen Dollar haben wir uns den Dreck der letzten Tage mit aufbereitetem Salzwasser abgespült. Dass der spätere Kaffee dann auch etwas salzig schmeckte, hätte uns nicht wundern dürfen. Aber wir beschweren uns mal nicht. Herr Eyre hätte sich über so eine Köstlichkeit einen Ast gefreut. Wir stiegen wieder in unseren klimatisierten Untersatz und fuhren weiter Richtung westaustralische Grenze. Und wenn wir Grenze schreiben, meinen wir auch Grenze. Wir und auch alle anderen wurden gefilzt. Nicht nach Drogen oder Waffen, sondern nach Obst und Gemüse. Unsere letzten frischen Sachen durften also nicht die Grenze passieren, mussten verzehrt, gekocht oder vernichtet werden. Mit dieser Maßnahme möchte man verhindern, dass irgendeine Lebensmittelseuche mit dem Auto über die natürliche Grenze der Nullarbor Plain transportiert wird und somit die einzigartige Flora und Fauna Westaustraliens in Gefahr bringt. Wegschmeißen kommt nicht in die Tüte, also zurück auf den Rastplatz und gekocht. Mit gegartem Gemüse im heißen Topf standen wir dann 20 min später beim Grenzbeamten, der nicht schlecht guckte. Trotzdem oder gerade deswegen wurde unser Auto gründlich inspiziert und nach 5 Minuten für in Ordnung befunden. Nun ging es nur noch 80 km weiter auf unseren Rastplatz, wo wir dann aßen und uns auf die Nacht vorbereiteten. 

18.03.2012  Norseman

Heute ging es auf die letzten rund 650 km bis zum Dorf Norseman, mit 600 Einwohnern. Ab hier haben sich die Menschen wieder etwas breiter angesiedelt und wir würden hier einen Waschnachmittag einlegen. Das Wetter war nicht perfekt dafür, es regnete nämlich, aber fürs monotone Fahren war das kein Problem. So ging es vorbei an Madura, Cocklebiddy, Caiguna, Baladonia allesamt nur Roadhäuser, bis nach Norseman. Das einzig nennenswerte war die Strecke zwischen den letzten beiden Raststätten. Der 183 km gerade Highway wurde nur durch eine Rechtskurve unterbrochen. Da ist man schon mal versucht, sich hinten ins Bett zu legen und einfach laufen zu lassen. Ansonsten das gleiche Bild wie die letzten Tage, Asphalt, Bäume, Sträucher und Roadtrains, die halbe Ozeanfrachter, Hubschrauber oder riesige Kunststoffpools transportieren. Ohne Kollisionen mit Tier und Mensch, landeten wir am frühen Nahmittag in Norseman. Das Nachmittagsprogramm wurde mit Bravour erledigt. Erst die Wäsche gewaschen, dann das Auto geputzt und zu guter letzt wurde gekocht. Wieder einen arbeitsreichen Tag hinter uns gebracht. Grins.

19.03.2012 Kalgoorlie, die Mienenstadt

Da es die Nacht durchgeregnet hat und auch immer noch regnete, waren wir froh, dass wir heute ins  Outback nach Kalgoorlie fahren würden. Hier, laut Reiseführer, ist es immer heiß und trocken. So ging es schon um 8:00 Uhr 200 km ins Landesinnere und siehe da, wir hatten statt 18 Grad und Regen, 19,5 Grad und Nieselregen. Also irgendwas läuft hier falsch. Auch die Nullarbor sollte man auf Grund des heißen Wetters, nur am besten mit 5 Fantastillarden Liter Wasser pro Person durchqueren. Unsere Schweißdrüsen waren aber sowas von auf Diät, dass wir die Dusche in Norseman nur brauchten, um die letzte Salzwasserdusche abzuspülen. Sei es drum, wir standen nun in der Mienenstadt in der seit 1890 Gold gesucht und gefunden wird. Zum Beispiel 1931 den „Golden Eagle“, einen 35,5 kg schweren Goldklumpen, der an 9. Stelle der Weltrangliste, der jemals größten gefunden Goldnuggets rangiert. Wir hätten gerne an einer Tour durch eine der zahlreichen noch in betrieblich befindlichen Mienen unternommen, um selber beim Schürfen in den berühmten Goldrausch zu verfallen. Leider hatte irgendwer was dagegen, denn wegen dem vielen Regen wurden alle Touren abgesagt. Also blieb uns nur das Museum übrig, um in den Rausch des Goldes zu verfallen. Das Western Australia Museum hat uns dann auch nicht enttäuscht und uns alles über das begehrenswerteste  Metall auf Erden gezeigt. Danach ging es dann zu einem Lookout, der einem einen Einblick in die Tagebaustelle der KCGM gewährt. Wir sprechen hier über ein Loch von gewaltigen 3,4km x 1,5km x 0,5km Ausmaßen in dem überdimensionale Bagger und LKWs werkeln und nicht nur noch Gold abbauen. Da nun alles möglich Sehenswerte gesehen war, fuhren wir im Regen wieder zurück nach Norseman und plädieren an alle was gegen den Klimawandel zu tun.

20.03.2012  Cape Le Grand N.P.

Beginn einer lustigen Geschichte. Australien ist so groß, das es mehrere Zeitzonen besitzt. Die letzte Zeitumstellung trat beim Überqueren der Grenze nach W.A. in Kraft. Wir wussten aber nicht genau wie viele Stunden wir die Uhr zurückstellen sollten. Aufgefallen ist es erst gestern bei Mäces als wir das Mittagsmenü, welches erst ab 12 Uhr günstiger angeboten wird, bestellten. Die Dame sagte es sei erst 11:10 Uhr und wir seien zu früh. Die Gedanken kreisten und überlegten????? Scheiß auf das Angebot, wann sind wir bitte aufgestanden? Die kurze Recherche ergab 5:45 Uhr.
Auch heute standen wir wieder mit den Vöglen auf, weil wir noch in der alten Zeit hängen. Es ging in den Le Grand N.P. zum Wandern. Beim kurzen Zwischenstopp in Esperance trafen wir auf Sabine und Maddy. Die beiden hatten wir schon mal kurz in den Flinders getroffen und nun bei dem Wiedersehen beschlossen, den weiteren Tag gemeinsam zu verbringen. So ging es in den Park und auf den Frenchman Peak. Pünktlich auf dem Gipfel grüßte mal kurz die Sonne vom Himmel und ließ den Ausblick noch grandioser wirken. Das Nachtlager konnten wir auch schon von hier oben sehen. Die Lucky Bay lag nur noch 10 km entfernt in einer Bucht mit dem weißesten Strand Australiens. Und sowas weißes haben wir noch nicht gesehen. Auch bei bedecktem Himmel leuchtete der Strand wie von Meister Proper gewaschen und das Meer strahlte auch ohne Sonne türkis. Nur die zweimalige Sichtung einer giftigen, schwarzen Tiger Snake, trübte etwas die Stimmung. So ging es dann auch relativ zeitig, nach Einbruch der Dunkelheit ins Bett.

21.03.2012 Esperance

„Coffee-Time“, so wurden wir von Maddy um 6:00 Uhr aus den Federn geholt. Wir hatten uns zum Sonnenaufgang verabredet und wollten eine Runde mit Maddy´s 4-Wheel-Drive auf dem Strand drehen. Die Sonne ließ sich leider nicht blicken, (große Scheißerei) gefahren wurde trotzdem. Nach dem gemeinsamen Frühstück verabschiedeten wir uns und fuhren nach Esperance. Bevor wir dort aber ankamen, gab es noch einen ausgedehnten Spaziergang am Cape Le Grand Beach. Eine unerwartete Mail aus Deutschland musste besprochen werden. In der Stadt haben wir dann Lea und Niklas wiedergetroffen und einen Plausch gehalten. Die Vorräte wurden mal wieder aufgefüllt, um uns dann auf einen Scenic-Loop-Drive an der Küste entlang zu begeben. Viele schöne Strände und Ausblicke auf das Meer luden zum verweilen ein. Diesem Angebot sind wir doch gerne nachgekommen und haben lecker gekocht. Da die Sonne jetzt morgens zwar früh aufgeht, geht sie auch umso früher unter. Das letzte Tageslicht verschwand gegen 19:00 Uhr und wir steuerten unseren Rastplatz an.

22.03.2012 Albany

Diese Woche wurde die Woche des Wiedersehens. Nach den anderen beiden Pärchen, standen auf einmal Renée und Thomas an einer Baustelle auf dem Highway hinter uns. Unser Weg sollte der gleiche werden obwohl wir uns kurz danach verloren hatten. Albany hat jetzt nicht außergewöhnlich viel zu bieten, aber Mann und auch Frau sollen hier gut fischen können. Franzi war eher die treibende Kraft und war heiß aufs Angeln. Ein geeigneter Spot war schnell gefunden, Köder wurden auch noch besorgt und los ging das lustige Fischefüttern. Es hatte den Anschein, dass alle um uns herum ständig was an der Angel hatten, nur bei uns zuckte diese zwar, aber nach dem rausziehen war der Haken blank. Renée und Thomas, die uns wiedergefunden hatten, standen nun auch mit Angel neben uns, als ich ( Stephan ) den ersten an Land zog. Ihm wurde aber auf Grund zu geringer Größe, das Leben geschenkt. Den Zweiten hatte Franzi dann an der Angel. Wer macht ihn jetzt tot? Schweren Herzens überwand ich mich und gab ihm einen auf den Kopf. Am Ende des Tages wurde das noch 5-mal wiederholt, sodass alle 4 was zu essen hatten. Renée, Medizinstudentin im 8. Semester, hatte richtig Spaß beim Ausnehmen der Fische, sodass alle was zum leckeren Abendbrot dazu steuerten. So lagen in der Dämmerung, die 5 Fischchen auf dem BBQ der angrenzenden Rest-Area, wo wir uns die kleinen schmecken ließen. Gemeinsam ging es dann auf einen Parkplatz außerhalb der Stadt zum Schlafen.

23.03.2012 Albany und Rock-Fishing

Da es gestern so gut mit dem Fischen geklappt hat und wir noch Köder übrig hatten, ging es heute nach dem Aufstehen und Frühstück zum Little Beach. Ein herrlich gelegener Strand an dem wir von Steinen aus angeln konnten. Doch wenn neben dem Unvermögen  auch noch Glück fehlt, kommt ja oft genug noch Pech dazu. Zum Ersten war es heute recht windig, die Ausrüstung auch nur bedingt geeignet, so kam es, dass der Haken mehrmals in den Steinen hängen blieb. Beim letzten Mal so blöd, dass ich beim Befreiungsversuch ausrutschte und ins Wasser gefallen bin. Das Wasser war aber eigentlich ganz angenehm. Ein einziger Fisch hing bei Renée am Haken, wurde aber wieder in die Freiheit entlassen. Ohne Fische ging es dann nach Albany zum Duschen. Während das wirklich gut klappte, verzweifelten wir mal wieder beim Versuch unsere Seite zu aktualisieren. Mit dem Internet ist das hier so eine Sache, und zwar keine gute. Gegen Nachmittag kam die Sonne mal wieder raus, was unsere Laune etwas aufbesserte. Wie schon in Esperance, gibt es hier einen Tourist Drive nahe der Stadt, an dem wir uns mehrere schöne Buchten, eine Nature Bridge, ein Blowhole und eine Windfarm anschauten. Beim ersten Gedanken an die Windfarm, kamen Bilder von alten, hölzernen Windrädern die als Wasserpumpen eingesetzte werden in den Sinn. Als wir dann sahen, dass es wirklich eine Windfarm ist, wie es sie zu hunderten in Deutschland gibt, wussten wir nicht was wir davon halten sollten. Nun gut, es werden auch Steinhäuser aus dem frühen 20.Jhr. als Touristenattraktionen ausgelobt, dass diese dann aber auch nicht älter sind als unser Wohnhaus in Hamburg, vergessen wir mal. Für uns vier ging es dann weiter zu unserem Rastplatz. Diesmal nicht am Highway, sondern ganz idyllisch am Meer gelegen. Hier trafen wir auf Lea und Niklas und verbrachten noch einen lustigen Abend zu sechst.

24.03.2012 Denmark

Der Morgen begann für mich mit einer Runde laufen am Strand. Franzi war um kurz nach 7:00 Uhr noch nicht dafür zu begeistern und blieb im Bett. Später saß die Runde von gestern Abend wieder zusammen und es wurde ganz entspannt gefrühstückt. Das Wetter war perfekt für einen Strandtag und so fuhren wir kurz darauf nach Denmark. Hier am Surfstrand sprang ich mit Thomas gleich in die Fluten, während Franzi und Renèe etwas für die Körperbräune taten. Am Nachmittag dann Rollentausch. Die Mädels sprangen in die Fluten und die Herren der Schöpfung, ruhten sich am Strand aus. So ging ein entspannter Tag dann auch bald zu Ende. Auf einem Rastplatz am Highway wurde gekocht und später dann auch geschlafen.

25.03.2012 Denmark und noch ´ne Runde

Weil es so schön war, noch einmal. Ein Strandtag wurde angesetzt. Heute waren wir schon gegen 09:30 Uhr am Strand. Die Wellen waren gut und luden zum Surfen ein. Lea und Niklas, die die Nacht auf dem Campground in Denmark verbracht hatten, waren heute auch mit von der Partie. So waren wir anfangs wieder zu sechst. Gegen Mittag, dann leider nur noch zu fünft und am Abend nur noch zu viert. Nein, es wurde niemand vom Hai gefressen. Den Nachmittag vertrieben wir uns in der Stadt, bevor wir mit Niklas und Lea einen freien Stellplatz am Highway anfuhren. Leider war unsere Info, über das freie Campen nicht mehr aktuell, weshalb wir in einem Nationalpark mal wieder „ schwarz“ zelteten. Es wurde noch gekocht und viel erzählt. Dabei lernten wir, die beiden Teenager aus Köln, besser kennen und müssen sagen, gar nicht mehr so grün hinter den Ohren. Respekt!

26.03.2012 Tree Top Walk

Die Nacht war ruhig, der Morgen auch. Wir sind nicht erwischt worden. Die Jugend schläft ja gerne etwas länger und da zähl ich Franzi, jetzt auch mal mit dazu. Deshalb ging ich alleine nach dem Erwachen eine Runde durch den Wald spazieren. Herrlich diese von Vogelgeräuschen begleitete Ruhe. Nach meiner Rückkehr, war schon etwas Leben in unserem Camp zu verzeichnen, sodass wir nahtlos zum Frühstück übergehen konnten. Gestärkt fuhren wir die knapp 10 km bis zum Highlight des Tages. Auf dem Tree Top Walk läuft man auf einem schmalen, schwankenden Metallsteg 40 Meter über dem Boden zwischen den Baumkronen entlang und kann die Umgebung aus der Vogelperspektive beobachten. Die Bäume sind hier ca. 400 Jahre alt, bis zu 60 Meter hoch und haben schon 2 große Waldbrände überlebt. Da wir in den USA schon einen ähnlichen Park, mit gewaltigeren Bäumen besucht hatten, blieb dieses Highlight leider hinter unseren Erwartungen. Trotzdem wurden ein paar lustige Erinnerungsfotos geschossen, bevor es weiter ging.  Der Rest des Tages ist schnell erzählt, da es nichts Sehenswertes auf der Strecke gab, fuhren wir noch ein ganzes Stück Richtung Westen und hielten kurz vor den Toren Augustas.

27.03.2012 Hurra, Hurra das Internet ist da

Man höre und staune, unser heutiges Highlight war ein funktionierendes Internet in Augusta. Bill Bryson hat mal in seinem Buch „Frühstück mit Kängurus“ geschrieben, dass man nie Nachrichten aus Australien hört. Seine Erklärung hierfür sah er darin, dass die Australier ein angenehmes Völkchen sind und nie Skandale produzieren. Diese Tatsache stimmt, erklärt aber nicht zu 100 Prozent die dürftige Nachrichtenverbreitung. Ich sage es liegt auch zu einem großen Teil an dem beschissenem und viel zu teurem Internet. Da sollte sich mal jemand ernsthafte Gedanken machen. Jedenfalls saßen wir nach Ankunft in Augusta gute 3 Stunden in einem Cafe, verköstigten Kaffee, Cola, Kuchen und nutzten das freie Internet. Und siehe da, es kann auch wieder Spaß machen Berichte zu aktualisieren. Selbst das Skypen klappte perfekt und so verließen wir glücklich und zufrieden Augusta in Richtung Leeuwin N.P. Hier verbrachten wir noch ein bisschen Zeit am Strand und kochten lecker Spaghetti Bolo. Alles im Übrigen immer noch zu viert. Teenies und die jungen Erwachsenen vertragen sich noch, obwohl immer mehr Sticheleien von der unter zwanzig Fraktion zu verzeichnen sind.

28.03.2012 Margret River

Heute sind wir endlich im gelobten Land angekommen. Von allen Seiten hörten wir schon, dass es in Margret River sooooo schön sein soll. Na mal sehen, was ein Dorf mit guten 1200 Ew. so zu bieten hat. In erster Linie nichts anderes, was wir nicht schon kennen. Zugegeben die Region, die vom Weinanbau lebt, hat schon was Ansehnliches. Weingüter, wohin man auch schaut, plus die Nähe zum Meer sind für Touristen sehr einladend, aber nicht einzigartig. So fuhren wir nach dem Stadtbummel und Einkauf weiter zu unserem Campground. Auf dem Weg gab es bei Millers noch ein wirklich leckeres, hausgemachtes Eis und dazu einmal Kuhmelken gratis. Aus dem gemeinsamen Wellenreiten mit Niklas wurde nichts, da das Wetter heute eher was für die Profi Kitesurfer war. So lagen wir nur am Strand und relaxten. Unsere selbstgemachten Burger ließen wir uns dann nach einer herrlichen Dusche auf dem Zeltplatz schmecken.

29.03.2012 Yallingup

Und wieder ein vergammelter Tag. Außer das wir nach Surfstränden gesucht, und dabei Thomas und Renée wiedergetroffen haben, ist nichts passiert. Die Wellen ließen dem blutigen Anfänger mal wieder keine Chance. Zu groß und respekteinflößend, weshalb ich entschied, ein auf Zuschauer zu machen. Aktiv wurden wir allerdings gegen Abend beim Angeln. Wir hätten fast eine 100 Kilo Pelzrobbe geangelt, ansonsten blieb der Haken leer und der Bauch auch.

30.03.2012 Busselton

Was beim Surfen wirklich nervt ist, dass man so abhängig vom Wetter ist. Über Nacht hat der Wind so aufgedreht, dass selbst keine Profis im Wasser vor Yallingup zu sehen waren. Also würde das Surfbrett wieder trocken bleiben. Die letzte Hoffnung setzten wir auf den Strand in Dunsborough. Hier gibt es eine geschützte Bucht mit einem Beachbreak. Doch dort sah das Bild ganz anders aus. Ich sage nur Ententeich. Und trotzdem drängten sich 4 Surfer auf einem 20 m Streifen, wo sich alle 5 Minuten eine surfbare Welle zeigte.  Etwas frustriert setzten wir uns noch eine Weile zu den 4 Surfern und guckten zu. Danach ging es nach Busselton, wo wir nochmal unsere E-Mails checkten. Gute Nachricht von Gaby und Heino aus Perth. Wir werden sie morgen Nachmittag auf ein Bierchen und zum BBQ treffen. So machten wir uns dann schon mal auf den Weg zu den beiden Auswanderer. Es lagen nämlich noch knappe 300 km zwischen uns. Auf dem nächtlichen Stellplatz, mal wieder direkt am Highway, trafen wir uns mit den beiden Kölnern und verbrachten noch einen netten Abend.

31.03.2012 Perth

Los ging es mit Lea und Niklas im Schlepptau, um kurz nach 8:00 Uhr,  in Richtung Perth. Wir staunten nicht schlecht, als um 9:00 Uhr in Fremantle, einem Stadtteil von Perth, die Cafes und Straßen schon rappelvoll waren. Da sieht man mal wieder das die Tage hier früh beginnen, auch an einem Samstag. Zu viert schlenderten wir über den Wochenendmarkt und schlürften Kaffee. Um 12:00 Uhr hieß es dann Abschied nehmen von unseren „ Kindern“. Die Beiden versuchen ab jetzt ihren Camper in Perth zu verkaufen und wir treffen uns ja heute noch mit Gaby und Heino. Doch vorher, weil wir ja Bombenwetter hatten, ging es ins Outlet Centre nach Perth. Ein bisschen fraglich, fand ich die Preisgestaltung im Outlet. Wenn ich in den USA ein T-Shirt einer australischen Firma kaufe, kostet es mich 15 $. Hier in Australien muss man locker das Doppelte zahlen. Da sieht man, dass es den Aussi´s gut geht und sie zu viel Geld verdienen. Dieses bestätigten dann auch unsere zwei Deutschen im Exil. Grins. Die Preise sind  in den letzten 5 Jahren fast explodiert. Wir landeten mit guter Laune und Fleischpaket bei Gaby und Heino gegen 17:00 Uhr und wurden herzlich empfangen, der BBQ kurze Zeit später angeschmissen und ein paar Bierchen gezischt. Es wurde ein lustiger Abend mit aufschlussreichen Gesprächen über australische Gewohnheiten und dem Gucken eines von Heino gedrehten Homevideos. Irgendwann ging es ab ins BETT. Wie schön sich das anfühlt, hatten wir schon fast vergessen. Eine frische Bettdecke, die nach Weichspüler roch, ließ uns dann schnell in Reich der Träume fallen.

01.04.2012 Perth

Nach dem Ausschlafen wurde erstmal gefrühstückt. Frische Brötchen vom Bäcker und leckeren Aufschnitt vom deutschen Fleischer waren für uns ja schon was Besonderes, deshalb muss es hier auch erwähnt werden. Was unbedingt noch erwähnt werden muss, ist die Tatsache, dass es nach 3 Monaten Trockenheit in Perth, anfing zu regnen. Ich denke wir sind nun offizielle und anerkannte Regenmacher. Falls uns jemand buchen möchte. Tel: 0190/Regen. Das Honorar beläuft sich auf 100 € / Std. Mit vollem Magen starteten wir dann zu einer kleinen Sightseeingtour durch die Gegend. Beim kurzen Spaziergang am Swan River zeigte sich die Sonne wieder und erlaubte ein paar schöne Fotos. Zum Mittag ging es ganz “Aussi Like“ zum BBQ im nahegelegenen Serpentine Nationalpark. Neben den Würstchen auf dem Grill, gab es noch Kängurus zum Streicheln und einen kleinen Wasserfall zu bestaunen. Der Nachtisch wurde bei Mäces serviert. Zum Abschluss der Rundfahrt ging es zum „Hausstrand“ der beiden, nach Fremantle. Nach dem traditionellen, um 18:00 Uhr mit Stullen und Aufschnitt gereichten deutschen Abendbrot, guckten wir noch ein paar Fotos von unserer Reise und gingen dann ins Bett.  Morgen ist Montag und da wird auch in Australien gearbeitet. Meistens jedenfalls….

02.04.2012 Pinnacles

Wir standen zusammen mit dem gemeinen Arbeitsvolk um 6:00 Uhr auf und machten uns startklar. Nach einem heißen Kaffee verabschiedeten wir uns von den perfekten Gastgebern und sagen nochmal Danke. Danke für ein schönes Wochenende und für ein Geschenk, das einen besonderen Platz in unserer neuen Wohnung erhält. Für uns ging es in den Norden von Perth zu unserem Autovermieter. Wir wollten unsere Mietverlängerung bezahlen und alles für die Rückgabe am Ostersonntag besprechen. Klappte auch, Dank an die TCC Mitarbeiterin, alles perfekt und reibungslos. Zum Mittagsschläfchen ging es nach Lancelin an den Strand. War wohl doch etwas früh heute morgen. So vergammelten wir die Zeit und fuhren zum Sonnenuntergang nochmal 80 km bis zu den Pinnacles. Diese Felsnadeln überziehen einen Art Sandwüste und geben bei Dämmerung ein schönes Fotomotiv ab. Also liefen wir auf dem großzügigen Areal herum und genossen den Moment, als das Licht der untergehenden Sonne eine bizarre, aber warme Umgebung zauberte. Weil es so schön hier war, packten  wir die Kochsachen aus und schlemmten unser Abendbrot, bestehend aus Kartoffeln, Bohnen und Känguru  zwischen den Pinnacles. Im Dunkeln fuhren wir nach Cervantes auf einen Campground und spülten uns den Sand vom Strandnachmittag ab, um dann auf den Sandmann zu warten. 

03.04.2012 Zurück nach Lancelin

Willkommen bei Aufgepasst. Das Wissenschaftsmagazin mit Stephan und ohne Franzi. Bevor wir zurück nach Lancelin fuhren, lag gleich um die Ecke eine Weltsensation. Wer kennt Sie nicht? Lebende Stromaliten! Unglaublich! Fantastisch! Einzigartig!  Diese kleinen Organismen sind mit Abstand die ältesten Lebensformen auf unserer Erde. Stolze 3500 Millionen Jahre alt, haben sie einen großen Einfluss auf die Entwicklung allen Lebens auf dieser Welt gehabt. Sie waren die ersten Organismen, die für nachfolgende Lebensformen, also auch den Menschen, den lebensnotwenigen Sauerstoff produzierten und anfingen unsere Erdatmosphäre zu schaffen.  Franzi konnte dem, so wörtlich „ Steinklumpen“ nicht wirklich was abgewinnen und machte sich lustig. Ich muss ja zugeben, dass man mit dem bloßen Auge, wirklich nur eine Art  Steinklumpen betrachten kann, aber dieses Gebilde ist voll mit Leben und verdient ein bisschen mehr Respekt. 6! Setzen! Auf der Fahrt nach Lancelin machten wir halt an einer der vielen und riesigen, weißen Sanddünen, die hier die Landschaft prägen. Keine Frage, dass wir diese auch besteigen wollten. Und so fanden wir uns schon bald auf einem S.A.N.D. Gipfel und beratschlagten über die besten Fotomotive. Mehrere Vorschläge wurden angenommen, umgesetzt und sind im Bild festgehalten. Der Nachmittag und Abend gestaltete sich dann ruhig und gemütlich auf dem Campingplatz.

04.04.2012 Lancelin and back to the Roots

Mittwoch - Ruhetag, so lautete heute das Motto. Das Auto wurde heute kein Stück bewegt, denn wir blieben in Lancelin. Mich trieb es trotzdem wieder früh aus den Federn und an den Strand, um die Wellen zu checken. Die Ernüchterung folgte aber sofort. Wellen ja, zum Surfen aber nichts. Die zwei Rückenflossen, die ich erst als Haie identifizierte, stellten sich dann doch als Delfine heraus und ich war versucht doch hinein zu springen. Die Schlagzeile vom Sonntag allerdings, von einer Haiattacke an der Westküste, die noch immer in meinen Hirnwindungen geisterte, ließ mich dann doch am Strand bleiben. Da bewahrheitet sich mal wieder die Tatsache, dass der Hai das totbringendste Tier und nicht die Schlange oder Spinne in Australien ist. Der sechste Tote in sechs Monaten! So gegen 9:00 Uhr wurde es dann Zeit Franzi aus den Federn zu holen und mit leckerem French-Toast auf den Tag vorzubereiten. Am Nachmittag wagten wir uns dann mal ins „Zentrum“ von Lancelin. 10 min Internet für 2 € haben wir uns zum Abrufen der E-Mails mal geleistet, bevor wir ganz Old School in die Bibo gingen und uns einen Reiseführer für Asien ausliehen. Das wiederum kostete für 4 Stunden nullkommanichts. So blickten wir schon mal auf das, was uns in naher Zukunft erwarten würde. Mit vielen, bunten Eindrucken ging es zurück zum Camper und dann doch noch kurz ins Wasser. Abends noch eine Runde Schach und ab ins Bett.

05.04.2012 Perth und ein bisschen Nervenkitzel

Irgendwann gegen Mittag landeten wir wieder in Perth/Freo. Erste und auch traurige Amtshandlung war mein Surfboard zum Pfandleiher zu bringen. Schnief! Mit ein bisschen Verhandlungsgeschick habe ich noch 60 $ rausschlagen können. Danach musste unsere Seite mal wieder aktualisiert und ein paar E-Mails verschickt werden. Und da es gut funktionierendes und kostenloses Internet in der Innenstadt gab, wurde das schmarotzermäßig ausgenutzt. Es wurde schon leicht dunkel, als wir uns auf den Weg zu Coles, dem hiesigen Supermarkt, machten und noch was fürs Abendbrot kauften. Dann begann der aufregende Teil des Tages. Es ist Ostern und es galt einen freien, bezahlbaren Stellplatz für die Nacht zu finden und das am besten in Perth. Wenig später wussten wir, dass 40 $ um für 12 Stunden auf einem Platz zu stehen nicht nur frech, sondern auch pure Abzocke sind, weshalb wir mal wieder „Russisch Roulette“ spielten. In einem Naturreservoir, nahe der Stadt wurde erst gekocht und bis 22:30 Uhr gewartet bis das Bett gebaut wurde.  Der Wecker wurde auf 6:30 Uhr gestellt, um zeitig von Hof zu kommen.

06.04.2012 Good Friday = Karfreitag

Der Gute Freitag war heute Programm. Nicht nur das wir nicht erwischt worden sind, sondern auch das Wetter sah verheißungsvoll aus. Das Benzin an der Tankstelle war heute komischer Weise für nur 1,36 $ zu haben. Das sind ganze 14 Cent pro Liter günstiger als durchschnittlich. Kaffee gab es auch für nur 2 $. Das schwarze Gold vertrieb dann auch die letzte Müdigkeit und machte uns fit für einen Bürovormittag. Die neugewonnen Erkenntnisse über Asien, aus dem altertümlichen Medium Buch, wurden heute mit Hilfe der neuen Macht des Internets, zu Brauchbarem gemacht. Soll heißen, wir buchten ein Hostel in Singapur und einen Weiterflug von Singapur nach Siem Reap in Kambodscha. Die Vorfreude auf was Neues ist bei uns schon jetzt merkbar und muss auch dringend folgen. Nach der Pflicht folgt ja bekanntlich die Kür. So drehten wir ein paar Pirouetten durch Perth´s Innenstadt und durch den Kingspark. Da heute ja Feiertag ist, blieben die Geschäfte alle geschlossen und die Stadt wirkte wie ausgestorben. Ich schätze mal, dass wir mehr Bronze-Statuen, die an jeder Ecke stehen, gesehen haben als Menschen. Weiter auffällig in der westaustralischen Metropole, neue Glastürme und moderne Häuser, stehen Seite an Seite mit vielen alten, aus der Gründungszeit stammenden Gebäuden. Und dieser Mix sieht sogar richtig gut aus. Dass in Perth auch Menschen leben, konnten wir dann im Kingspark sehen. Hier saßen sie alle in großen Grüppchen zusammen und picknickten. Das können wir auch und so wurde ein bisschen entspannt. Zum Schlafen ging es heute in den Beelu N.P. etwas außerhalb der Stadt.

07.04.2012 Beelu N.P.

Da wir ja einen offiziellen Stellplatz für die Nacht hatten, blieben wir heute bis 9:00 Uhr im Bett. Erst ganz langsam rafften wir uns auf begannen den Tag. Das Wetter war herrlich, das Frühstück schmeckte und so starteten wir gegen Mittag auf einen Walk durch den N.P. Es war kein besonderer Weg und wirklich Lust hatten wir auch nicht, weshalb es dann auch nicht überraschend war, dass wir eher zufällig eine Abkürzung gegangen sind. Trotzdem gab es zur Belohnung der Anstrengung ein Eis und Kaffee. Später wurde dann unsere morgige Abreise wieder einmal präsent. Wir schafften nämlich schon mal Ordnung im Combo. Die Rucksäcke wurden gepackt und der Innerraum gereinigt. Die letzten Lebensmittel wurden dann zum Abendbrot verzehrt und dann ging es in Bett.

08.04.2012 der letzte Tag

Heute zeigte sich Australien nochmal von seiner schönsten Seite und bereitete uns einen schönen Abschied. Wenn ich ehrlich bin, hatten wir die ganzen 8 Wochen nicht so ein schönes  Wetter gehabt. Unser Tagesplan stand jedenfalls fest und wurde ab 9:00 Uhr in die Tat umgesetzt. Es ging zurück nach Perth und zum ersten Tagesordnungspunkt. Am Airport checkten wir vorsichtshalber nochmal unseren Flug und ob wir auch gebucht waren. Vorsichtig ist die Mutter der Porzellankiste geworden, nachdem wir in Neuseeland ja fast nicht mitgeflogen wären. Nach kurzem Telefonat, da das Office der Singapur Airlines nicht geöffnet hatte, war aber klar wir dürfen um 01:10 Uhr in den Flieger steigen. Supi, das läuft ja! 2. Punkt, Autoreinigung von außen. Also ab in die Kärcher Anlage und geschrubbt. Dieses funktionierte in Australien auch am  Ostersonntag ausgezeichnet. Nun stand der wichtigste Teil auf dem Plan. –ENTSPANNUNG- So ging es an den Stadtstrand von Perth. Hatte ich schon das tolle Wetter erwähnt? Nicht mal windig war es heute, sodass wir ohne eingesandet und erfroren zu sein, den ersten schönen Sonnenuntergang genießen konnten. Das Auto haben wir dann, um 21:00 Uhr beim Vermieter vor die Tür gestellt und sind mit dem Taxi zum Flughafen gefahren.

Unser Fazit

Schön war´s mal wieder im Land welches ein Kontinent ist. Schon alleine die Tatsache, dass wir in 8 Wochen 8441 km gefahren sind und nur einen Bruchteil des Landes gesehen haben, ist beeindruckend.  Nehmen wir neben der Größe noch die vielfältige Flora und Fauna und addieren die Freundlichkeit und Offenheit der Aussi´s dazu, dann denke ich sind es genug Gründe, um auch ein drittes Mal hier vorbei zu schauen. Wenn man uns denn rein lässt (haben unseren Strafzettel nicht mehr bezahlt) , und wenn es nicht noch teurer wird. Neben dem diesjährigen untypisch wechselhaften Wetter, sind uns auch die Preissteigerungen der letzten Jahre nicht auf den Magen, aber auf den Geldbeutel geschlagen.