21.05.2012 Willkommen in Laos

Wir wurden an der Grenze von einem Mann mit Mundschutz und Thermometer begrüßt. Vogelgrippekontrolle! Alle wurden kontrolliert und für gut befunden. Die Einreise klappte ohne Probleme, nur das für jede Kleinigkeit eine Gebühr erhoben wurde, empfanden wir schon wieder als unnötig. Neben der Visagebühr von 30 US$ mussten wir noch ein Serviceentgelt, Stempelgebühr zahlen und 1 US$ für den Mann mit dem Thermometer. Eine Stunde dauerte die Grenzpassage und dann ging es weiter in Richtung Muang Khua. Die Straße war in einem erstaulich guten Zustand und so kamen wir recht zügig voran. Bereits um 11:15 Uhr erreichten wir unseren vorläufigen Zielort. Hier stellte sich raus, dass es wiedererwartend keinen Geldautomaten gibt und wir mit 12000 Kip ( 1,20 € ) in der Tasche, nun ein Problem hatten. Leicht panisch ging es zu Fuß zum 3 km entfernten Busbahnhof um zu hoffen, dass uns erstmal Jemand auf Pump, in die nächste größere Stadt mitnimmt. Hier in Muang Khua konnten wir jedenfalls nicht bleiben. In der Hektik fiel der Abschied von Silvan etwas kurz aus und so hetzten wir in der Mittagshitze, vollbepackt zum Busbahnhof. Irgendwer meinte es gut mit uns, denn es sprach dort jemand Englisch und man hatte Verständnis für unser Problem. Um 12:00 Uhr saßen wir völlig erledigt, aber glücklich im Bus nach Udomxai. Der Bus wird in der Stadt vor einem Geldautomaten halten und unsere Probleme wären somit gelöst. So einfach ist das. So fuhren wir durch wirklich ärmlichstes Gebiet im Norden von Laos. Die Menschen leben in Bambushütten ohne Strom und fließend Wasser. Viele Reisfelder sehen verwildert aus und auch sonst schließt hier nichts auf ein glückliches Leben. Als wir dann mit dem Bus noch ein kleines Schweinchen überfahren und ich mit ansehen musste, wie ein Laote einen Hund in einen Jutesack steckt, war das kein schöner Anfang in unserem 11. Reiseland. In Udomxai angekommen lief dann aber alles glatt. Wir waren wieder flüssig, konnten was essen gehen und fanden ein nettes Hotel. Beim kurzen Spaziergang durch die Stadt und zur goldenen Buddha Statue, gelegen auf einem Berg, geschah dann doch noch was Erfreuliches. Ein junger Laote sprach uns an und bat um eine kleine Englisch Lektion. Es entstand ein nettes Gespräch und er lud uns sogar in seinen Englischkurs am Abend ein. Wir lehnten aber dankend ab, da wir von dem Tag doch recht geschafft waren und lieber ins Bett gingen.

22.05.2012 Luang Prabang

Der Tag startete früh. Unser Bus sollte bereits um 8:00 Uhr den Busbahnhof von Udomxai verlassen. Die Realität sah anders aus, denn in Laos ticken die Uhren wieder langsamer. Um 9:00 Uhr ging es los bis zur nächsten Tankstelle. Nach 15 Minuten trat der Fahrer dann aber wirklich auf die Tube, um vielleicht die verlorene Zeit wieder herauszuholen. Die rasante Fahrweise, auf der wirklich schlechten Straße, hatte dann zur Folge, dass bei der ersten Pause 2-3 Leute nochmal über ihr Frühstück nachdachten. Da wir von Vietnam allerdings viel Schlimmeres gewohnt waren, waren wir nicht unter den Betroffenen. Uns nervte nur unsere Sitznachbarin auf der Rückbank. Sie hatte dort anscheinend ihr Büro aufgemacht und telefonierte in einer Tour. Da der Auspuff unseres Busses defekt war, musste sie natürlich gegen diesen Krach mit ihrer Stimme ankämpfen. Wir verstanden zwar kein Wort, aber die letzte Stunde telefonierte sie im Stil eines Fischhändlers auf dem Großmarkt mit Anfällen eines Börsenmaklers. Als der Akku ihres Handys endlich den Geist aufgab, dachten wir es kehre nun Ruhe ein. Doch weit gefehlt, denn ihr Akku war noch lange nicht leer. Sie borgte sich von anderen Mitreisenden Handys und weiter ging der Angriff auf unsere Ohren. In Luang Prabang verließen wir fluchtartig den Bus und fielen den Touristenschleppern in die Hände. Sofort merkten wir, dass wir wieder in einer Touristenhochburg gelandet sind. Nicht nur die Taxifahrer sind wieder dreist und verlangen das Doppelte von den Ausländern, die man eigentlich als Gast sehen sollte, sondern auch die Gaststätten langen wieder kräftig zu. Mit unserem Hotel haben wir allerdings Glück gehabt. Für 10 € am Tag haben wir ein schönes, sauberes und ruhiges Zimmer mit freiem Internet, Klimaanlage, Kühlschrank und einen Fernseher mit Deutsche Welle TV. So langsam müssen wir uns ja wieder an die Fratzen im Fernsehen gewöhnen. Wir drehten noch eine Runde durch die Stadt und abends über den Nachmarkt, bevor wir uns Hart aber Fair mit Herrn Plasberg anschauten.

23.05.2012 Luang Prabang

Unser Culture Hotel ermöglichte es bei geschlossenen Fensterläden, in völliger Ruhe und Dunkelheit, bis weit nach 10:00 Uhr durchzuschlafen. Herrlich. Kein Gehupe auf den Straßen, kein Türengeknalle im Hotel. So soll es ja auch sein. Wir suchten uns ein Restaurant zum Frühstücken, um so langsam in den Tag zu starten. Während wir uns das Omelett schmecken ließen, schloss Buddha das Regentor auf und zwang uns ins Innere des Restaurants zu fliehen. Da er es nicht mehr zuschloss, verkrochen wir uns erstmal wieder ins Hotel. Am späten Nachmittag hörte es endlich wieder auf und ließ noch einen kurzen Spaziergang zu. Es ging von Cafe zu Cafe und dann ins Restaurant. Wobei Restaurant übertrieben ist. Wir haben in der Marktstraße gegessen. Für unglaubliche 1 € konnte man sich den Teller am Vegi-Buffet so voll machen wie es nur geht. Lecker! Der Tag hat gezeigt: Luang Prabang ist eine wirklich nette Stadt. Wie schon geschrieben, läuft das Leben hier etwas langsamer und vor allem ruhiger ab. Niemand hupt mehr, Verkehrsregeln werden scheinbar eingehalten und die Frauen auf dem Markt sind auch recht entspannt. So konnten wir den abendlichen Streifzug über den Markt genießen und noch eine Kleinigkeit kaufen. Mit der Hoffnung, dass das Wetter morgen besser wird, gingen wir ins Bett.

24.05.2012 Luang Prabang

Gestern pfui, heute hui! Die Sonne lachte vom Himmel und lud zu einem Ausflug zum Tat Kuang Si Wasserfall. Da dieser gut 30 km außerhalb der Stadt liegt, mussten wir uns um ein Gefährt kümmern. Eigentlich wollten wir alleine mit dem Moped fahren, um unabhängig zu sein. Die Preise von 19 € schreckten uns aber ab und so setzten wir uns, in ein mit 4 Kanadiern besetztes Tuk Tuk. Und los ging die wilde Fahrt. 45 min später waren wir dort und nahmen ein erfrischendes Bad im kristallklaren Wasser. Zum Aufwärmen ging es danach auf einen Walk zum Top des Wasserfalls. Völlig verschwitzt landeten wir eine Stunde später wieder am Ausgangspunkt und sprangen nochmals in die Fluten. Ich nahm für den Sprung ins Wasser ein Seil, mit dem man von einem Baum aus in die Wellen schwingen konnte. Was für´n Spaß. Nach 3 Stunden war dann gut und es ging wieder zurück in die Stadt. Beim Kaffee in der Stadt wurde etwas gelesen und entspannt bis es nahtlos zum Abendessen überging. Danach ging es ab ins Bett.

25.05.2012 Luang Prabang

6:30 Uhr klingelte der Wecker. Da Luang Prabang über mehrere Tempel, mit den dazu gehörigeren Mönchen verfügt, ist es jeden Morgen Tradition, dass sich die in orangefarben gekleideten Kuttenträger ihre Spenden von den Einheimischen abholen. Das sieht dann folgender Maßen aus. Nach dem Sonnenaufgang und dem Morgengebet, ziehen die meist jungen Mönche mit einem Gefäß durch die Straßen und nehmen ihre Spenden entgegen. Fotos können wir nicht liefern, da wir zu spät gekommen sind und die Mönche schon wieder ins Kloster zurückgekehrt waren. So schlenderten wir ein bisschen über den morgendlichen Markt und ließen uns von einer 5 jährigen unterhalten. Nach dem Frühstück in einem schwedischen Bistro ging auf den Berg zum Phousi Tempel. Hier gab es einen herrlichen Ausblick über die Stadt zu genießen und den Fußabdruck von Buddha zu bestaunen. Da dieses Footprint so ca. 1m x 0,5m groß ist, fragen wir uns wie groß war Buddha in Wirklichkeit? Vielleicht kann das mal jemand googeln. Für uns ging es weiter per Pedes. Eine große Runde durch Luang Prabang und zum Busbahnhof. Doch was für ein Ärger. L.P. hat zwei Bushaltestellen und wir waren natürlich an der falschen. Also vom Norden der Stadt mit dem Fahrrad zum Südbahnhof und dort unsere Bustickets nach Phonsavanh gekauft. Zurück im Zentrum gab es erstmal Kaffee und Kuchen und eine Lesestunde im Cafe bis das Nationalmuseum wieder öffnete. Zu sehen gab es den Wohnpalast des letzten Königs von Laos. Schöne Gebäude, drinnen aber eher langweilig. Schnell ging es weiter und zurück ins Hotel. Für heute reichte es auch.

26.05.2012 auf nach Phonsavanh

Der Tag ist schnell erzählt. Um 8:30 saßen wir im Bus nach Phonsavanh und mit den üblichen 20 Minuten Verspätung, ging es dann auch los. Der Bus alt, die Straßen in einem guten Zustand und fast keine nervigen Leute im Bus. So ging es über tropisch bewachsene Berge bis in die Wolken und wieder zurück. Kurz vor unserer Ankunft in Phonsavanh änderte sich die Landschaft dramatisch. Wir dachten wir sind in Neuseeland. Sanfte grünleuchtende Berge, Nadelbäume und Kühe auf den Weiden. Landwirtschaft wird hier groß geschrieben und scheint rentabel zu sein. Die Bambushütten sind stabilen Steinhäusern gewichen und große SUV´s standen in den Einfahrten. Etwas läuft hier anders als im hohen Norden. Kurz darauf erreichten wir nach 7 Stunden Fahrt unser Ziel. Die Stadt ist nicht wirklich sehenswert. Den Grund für unsere Reise werden wir auch erst morgen besichtigen. Heute ging es nur noch was essen und dann sollte eigentlich Schluss sein. Doch daraus wurde nichts. Wir trafen Silvan wieder, der mit 4 anderen Deutschen in einem Restaurant saßen. So kam es, dass wir wenig später auf einer Art Kirmes unterwegs waren. Es gab Crêpes und wir versuchten Luftballons mit Dartpfeilen zu treffen. Das war aber noch nicht der Höhepunkt des Tages. Ich sage nur Karaoke! 2 Bier reichten aus, dass die Touristen aus Deutschland den lahmen Haufen aufmischten. So amüsierten wir uns noch bis 22:30 Uhr bevor es ins Bett ging.

27.05.2012 Phonsavanh

Die Truppe von gestern Abend traf sich in gleicher Anzahl, um 8:00 Uhr zum Frühstück. Die erste Mahlzeit des Tages bei Nisha, einem indischen Restaurant, wurde unfreiwillig weit ausgedehnt. Es dauerte 1 Stunde bis wir unsere georderten Speisen, Omelette und Baguette bekamen. Nicht nur wir empfanden das als frech, sondern auch das australische Paar, welches sogar noch länger warten musste. Leicht genervt ging es dann zurück ins Hotel, wo wir uns Mopeds für den heutigen Ausflug ausleihen wollten. Nach der Probefahrt mit einer halbautomatischen Maschine, sagte der Vermieter wir sollten doch lieber einen Minivan mit Fahrer anheuern. So blöd hab ich mich doch gar nicht angestellt!? Naja, gegen 10:30 Uhr saßen wir dann endlich im Bus und los ging es zu den Plain of Jars. Dieses sind riesige Steinkrüge, dessen Herkunft und Bedeutung noch ungeklärt sind. Sie liegen einfach so in der Landschaft rum und geben ganz nette Fotomotive ab. Das wir heute diese sonderbaren Töpfe besuchen können, ist gar nicht so selbstverständlich. Man muss wissen, dass Laos eines der am stärksten bombardierten Länder der Erde ist. Die USA haben sich leider auch hier, während des Vietnamkrieges nicht zurückhalten können und über 2 Millionen Tonnen Bomben auf ein Land geworfen, was sich eigentlich als neutral erklärt hatte. Grund hierfür war, dass der Ho Chi Minh Versorgungspfad der Vietkong hier durchführte, um die Truppen im Süden von Vietnam zu versorgen. So ist es Tatsache, dass heute noch über 80 Millionen unexplodierte Sprengsätze im schlammigen Boden von Laos vor sich hin gammeln und nur mühselig von der Organisation, MAG entsorgt werden. Durch diese Blindgänger sterben auch fast 40 Jahre nach Kriegsende immer noch Menschen. Die letzten gerade im April 2012. Traurig, traurig. So bewegten wir uns ausschließlich auf einem Weg, zwischen weißen Markierungen, um heile zu den Gefäßen zu gelangen und auch unversehrt zurückzukommen. Die Gefäße waren dann leider nicht so spannend, wie die Geschichte und so ging es gegen 16:00 Uhr zurück in die Stadt. Das verspätete Mittag haben wir dann noch in der Gruppe genossen, bevor sich ein Teil nach Vang Vieng absetzte und wir den Tag entspannt ausklingen ließen. Morgen früh werden wir ihnen dann folgen.

 

28.05.2012 Vang Vieng

Und wieder mal hieß es, mit dem Bus zu fahren. Die 234 km von Phongsavanh nach VV, führten uns durch wirklich sehenswerte Landschaften, die an die peruanischen Anden, Neuseeland und Vietnam in Miniformat erinnerten. Nach 7 Stunden hatten wir dann unser Ziel erreicht. Und auch hier staunten wir nicht schlecht über die Natur. Der Nam Song Fluss fließt durch den Ort und dahinter erstrecken sich mehrere, vielleicht 200 m Hohe Berge, in denen gerne mal ein paar Wolken hängen. Vang Vieng selber ist nicht besonders sehenswert und als Party und Aussteigerdorf verschrieen. Da wundert es nicht, dass ständig betrunkene, meist jugendliche Leute an einem vorbeilaufen. Obwohl strickt verboten, wird einem auch der Einstieg in die Drogenwelt sehr leicht gemacht. Jedes Restaurant hat eine sogenannte „ Happy-Karte“ auf der man Space-Pizzen, Happy-Shakes oder Mushroom-Tee findet. Da wir so etwas schon über 30 Jahre nicht nötig hatten, werden wir damit jetzt auch nicht mehr anfangen. Ein Hotel wurde gesucht und schnell, etwas außerhalb des Party-Ortskerns gefunden. Somit werden wir morgens mit herrlichem Blick auf den Fluss und die Landschaft wach und nicht mit dem Anblick, bekiffter oder betrunkener Individuen. Am Abend trafen wir uns mit der Phonsavanh Truppe, in kleinerer Ausführung in der Stadt zum Abendbrot und zum Billard. Ein paar weichere Drogen, Bier/Spirituosen wurden konsumiert, bevor es ins Bett ging.

29.05.2012 Vang Vieng

Vang Vieng ist nicht nur Partydorf, sondern auch ein Fleckchen Erde, auf dem man vielen Aktivitäten nachgehen kann. Neben Wandern, Kanufahren, Moutainbiking kann man auch Rockclimbing und Tubing betreiben. Für uns stand heute Rockclimbing auf dem Plan. Zusammen mit Felix, Silvan und Anastasia ging es gegen 9:00 Uhr auf zum Red Rock. Schon der Weg zum Karstfelsen war eine kleine Klettertour, die wir aber alle bravurös meisterten. Dann standen 4 richtige, bis zu 22m hohe Kletterwände vor uns. Jeder gab das, was er konnte. Nach 4 Stunden waren wir dann alle verschwitzt und geschafft, sodass wir froh waren, wieder ins Hotel zurück zu dürfen. Das Tubing, welches wir eigentlich für den Nachmittag geplant hatten, fiel wegen Erschöpfung aus. Dafür trafen wir uns in einem Restaurant und saßen dort bis 18:00 Uhr, und die Lebensgeister wieder mehr zuließen. Für mehr als Karten und Würfelspiele reichte es jedoch nicht. Um nicht ganz als uncool durchzugehen, wagten wir uns dann gegen 23:00 Uhr auf die im Fluss gelagerte Partyinsel, wo sich alle Sauf/Drogentouristen treffen. Ich glaube, ich brauche es nicht zu beschreiben wie es dort aussah, denn jeder hat schon jetzt ein Bild im Kopf. Selbst der schlechteste DJ aller Zeiten schaffte es nicht, dass die Leute aufhörten zu tanzen. Wir kauften uns 2 Eimerchen mit Wodka-Cola Mix und beobachteten das Geschehen. Ein Typ mit Dauergrinsen blieb uns nicht verborgen, der ständig über sich selbst lachte. Der hatte auf alle Fälle das gute Zeug konsumiert. Gegen 1:00 Uhr verließen wir die Party und liefen zurück im strömenden Regen.

30.05.2012 Happy Birthday Mutti,Marion

Keine Lust aufzustehen, auch wenn der Tag sehr sanft begann. So quälten wir uns gegen 9:00 Uhr, bereits wieder aus dem Bett. Nach dem Frühstück ging es mit dem Fahrrad zur Blue Lagoon. Ca. 5 km ging es über Stock und Stein bis zur Blauen Lagune. Angekommen stellten wir fest, dass es weder eine Lagune gab, noch das diese blau war. Eigentlich ist es nur ein Fluss, der hier fließt und der in etwa so viel blau besitzt, wie ein rotes Moped. Einzig die riesige Höhle, die auch noch zu besuchen war, stimmte uns etwas gnädig. Nach kurzer Verschnaufpause ging es wieder zurück in die Stadt, denn um 13.00 Uhr hatten wir uns schon mit Silvan zum Tubing verabredet. Was ist Tubing? Das haben wir uns auch lange gefragt. Im eigentlichen Sinn ist damit gemeint, mit einem Traktorreifen ein fließendes Gewässer zu befahren. Hier in VV sieht das Tubing aber hauptsächlich vor, mit seinem Reifen von einer Bar, direkt in die nächste zu fahren. So standen wir dann gegen 14 Uhr vor dem Eintritt der ersten Bar, als uns der Typ von gestern Abend wieder ins Auge fiel. Dasselbe Grinsen, dieselbe Hose, nur ein anderer Tag. Halt… same same, but different! Wir wurden freundlich von 2 Mädels empfangen, die uns gleich mit Hochprozentigem versorgen wollten. Wir lehnten dankend ab und tranken ein Bierchen. Wir wollen ja noch auf einem Ring den Fluss befahren. Alle anderen sehen das nicht ganz so eng und bechern was die Bar so hergibt. Kein Wunder, dass hier jedes Jahr mehrere Menschen sterben. Prost! Die Geschichte von einem Holländer, den wir im Bus von Vietnam nach Laos kennengelernt hatten und uns Silvan heute Mittag erzählte, ließ noch mehr Vorsicht walten. Die Kurzform: tuben gewesen, was ins Getränk gemischt bekommen, sich mit der Polizei angelegt, die Nacht im Knast verbracht und 500 $ ärmer, sonst aber gesund. Anders als die Leute gestern auf der Partyinsel, viele haben Verbände, aufgeschürfte Knie und Arme oder gebrochene Knochen. Diese rühren jetzt nicht unbedingt vom Tuben, sondern von Allem, was man im betrunkenen Zustand, eben nicht machen sollte. Nun gut, nach der kleinen Erfrischung ging es ca. 500m weiter, an sieben anderen Bars vorbei, bis zur 9. Bar. Hier lief alles etwas entspannter. Wenig Leute, angenehme Stimmung und ein kühles Getränk. Hier konnte man sich mit einem Seil in den kühlen Fluss schwingen und danach wieder in die Sonne legen. Nächster und letzter Halt an Bar Nummer ???? keine Ahnung! Noch ein kühles Blondes und wir hörten die Vögel sprechen. Nein, wir waren wirklich nicht betrunken. Der Vogel vom Wirt konnte sprechen und sagte mit kräftiger Stimme „Sabaidee“. Da die Uhr schon kurz nach 17:00 Uhr zeigte, ging es schnell weiter. Nun folgte das eigentliche Tubing. Wir trieben auf dem Nam Song Fluss durch die ruhige, traumhafte Landschaft bis zum Endziel. Ohne Blessuren, abgesehen von schrumpeligen Händen und vom Paddeln angeschürfte Oberarme, entstiegen wir dem Wasser. Abendbrot und ab ins Bett.

31.05.2012 Vientiane

Mit einem Minibus ging es heute zu unserem letzten Ziel in Laos. Vientiane, die Hauptstadt des Landes erreichten wir gegen Mittag. Da die Stadt für uns eigentlich nur als Durchreisestation zählt, haben wir keine großen Erwartungen und Pläne. Wir nutzen die Zeit im Hotel für das Buchen unseres Zuges nach Bangkok und liefen danach noch durch die Stadt und über den Morning Markt, der bis 17 Uhr geöffnet hat. Unsere wenigen Erwartungen wurden dann auch nicht übertroffen, sodass unsere einzige Freude aus dem Treffen mit Silvan zum Abendbrot bestand und eine Runde über den Nachtmarkt zu schlendern. Ab 22:00 Uhr wurde dann noch mit den Lieben daheim geskypt und so ging der Tag dann schnell vorbei.

01.06.2012 Vientiane

Was hier auffällt, es gibt viel mehr Autos auf den Straßen und auf den Gehwegen. So quälen wir uns auf den vollgeparkten Gehsteigen zum Busbahnhof. Mit dem lokalen Minibus, gefüllt mit über 60 Personen ging es zum 25 km entfernten Buddha Park. Dies ist eine kleine, eingezäunte Grünfläche mit vielen verschiedenen Stauen, die schöne Fotomotive abgeben und einen Besuch lohnen. Wieder zurück in der Stadt, stiegen wir noch auf den laotischen Arc de Triumph in Vientiane und liefen zurück ins Hotel. Als schönen Abschluss für Laos gönnten wir uns am Abend noch eine traditionelle laotische Massage. Wobei unsere Masseure eher als Knochenbrecher zu bezeichnen sind. Wir wurden gebogen und gezogen was die Sehnen und Muskeln hergaben. Ein kleines „Aua“ oder „Autsch“ welches uns über die Lippen kam, wurde belächelt und dann weitergemacht. Franzi wollte die Beiden verkloppen als wir fertig waren. Ganz so schlimm war es dann am Ende doch nicht, denn wir fühlten uns auch etwas befreit, wenn man das so sagen kann.

02.06.2012 Bye, bye und Koptschai Lailai

Heute heißt es Abschied nehmen. Mit dem Friendship Bus wird es bis über die Grenze nach Thailand gehen und von dort mit dem Nachtzug nach Bangkok. Wir haben es nicht bereut nach Laos gegangen zu sein. Diese übermächtige Begeisterung derer, die Laos besucht haben, können wir aber nicht teilen. Vielleicht sind wir einfach etwas reisemüde, haben schon zu viel gesehen oder waren an den falschen Ecken. Die Landschaft ist wirklich schön, aber nicht einzigartig. Die Leute sind nett, aber nicht überdurchschnittlich. Das Essen ist gut, aber nicht besonders. Irgendwie ist alles… same same, but not different. Für die Menschen in Laos hoffen wir, dass es mit ihrem Land weiter bergauf geht und vielleicht sieht man sich mal wieder.