Malaysia

18.06.2012 Georgetown/Pulau Penang

Unser thailändischer Reiseführer (Boonthip), hatte uns gerade verlassen, da sandte uns das Universum einen Neuen. Christian aus Düsseldorf, manchmal auch vom Mars, bestieg genau wie wir den Zug nach Malaysia. Wir kamen schnell ins Gespräch und passierten zusammen und völlig unkompliziert die Grenze des muslimischen Staates. Nicht einmal Geld mussten wir, für das Visum oder irgendwelche Servicegebühren zahlen. Da merkt man schon, dass Malaysia kein armes Land ist. Dem Öl sei Dank. Angekommen in Butterworth ging es mit der Fähre auf die Insel Pulau Penang. Doch was für ein Schock. Mein gedachtes kleines Fischerdorf namens Georgetown entpuppte sich als Großstadt mit über 400 000 Einwohnern. Auf der 285km ² Insel wohnen sogar fast 1,5 Millionen Menschen. Zum Vergleich Rügen mit 977km ² hat nur 76 827 Einwohner. Zum Glück hatten wir ja unseren neuen Tourguide dabei, der schon einmal hier war und sich noch auskannte. Gezielt ging es in das Backpacker-Viertel in China-Town. Ein nettes Guesthouse war schnell gefunden und somit saßen wir wenig später, im benachbarten Little India-Viertel in einem Restaurant und aßen leckeres Curry. Gestärkt ging es danach noch auf Stadtexkursion. Die Strandpromenade war nach langem Weg und 2 Eiskaffees relativ schnell gefunden, aber die Sonne verabschiedete sich nun von uns. Mit dem Bus ging es zurück bis in die Love-Lane, das ehemalige Sündenviertels von Georgetown. Gesündigt wurde allerdings nur mit Alkohol, der uns wenig später dann sanft einschlummern ließ.

19.06.2012 Georgetown/Pulau Penang

Zum Glück hatte ich auf unserer Reise das Mopedfahren ein bisschen üben können, denn heute war Prüfungstag. Gegen 9:00 Uhr waren wir bereit für eine kleine Spritztour über die Insel. Doch vorher mussten wir erstmal aus der Stadt, die schon fast die halbe Insel einnimmt. Christian, der ein halbes Jahr auf dem Motorrad in Indien unterwegs war, immer fleißig vorne weg. Unser erstes Ziel, hieß Penang N.P. im Nord-Westen der Insel. Knappe 2 Stunden liefen wir durch die grüne Vegetation, über Stock und Stein und genossen die Ruhe. Ein paar Warane kreuzten unseren Weg und wir zweimal einen Fluss. Angekommen am Turtle Beach gab es im Ranger-Büro ein paar Infos über die Schildkröten, die hier ihre Eier am Strand ablegen. Das erfrischende Bad im Meer fiel sehr kurz aus, da es leider Quallen gab, die schmerzhafte Striemen auf Christians Oberschenkel hinterließen. Autsch! Kurz darauf meinte es das Schicksal aber wieder gut mit uns. Eine Gruppe junger Malaysierinnen hatten ein Boot gemietet und wollten vom Turtle Beach zum Monkey Beach fahren. Da haben wir uns gleich mit angeschlossen und sind mitgefahren. Wie der Name es verriet, gibt es hier Affe zu sehen. Wenn man etwas zu essen hat, ist man auch gleich der beste Freund der kleinen Akrobaten. So vertrieben wir uns ein bisschen die Zeit, bis wir uns auf den Rückweg zum Parkeingang machten. Da wir uns nun hungrig gelaufen hatten, war es Zeit für eine Mittagspause. Diese wurde irgendwo an der Straße auf dem Weg nach Süden eingelegt. Am Ende des Tages hatten wir die Insel einmal komplett umrundet und waren froh, heile am Hotel wieder angekommen zu sein. Ziemlich geschafft vom Laufen und Fahren, passierte nicht mehr viel.

20.06.2012 Georgetown/Pulau Penang

Heute ging es etwas später los. Wir mussten uns noch um unsere Weiterfahrt in die Camoran Highlands kümmern und Christian sein Moped tauschen. So standen wir erst gegen Mittag an unserem 1. Tagespunkt. Der Kek Lok Si Tempel, erwartete uns schon mit einer riesigen Buddha Statue und Pagode, sowie mit farbenprächtigen Tempeln. Nicht nur das es der größte buddhistische Tempel in Südost-Asien ist beindruckte uns mächtig. Nein, auch die Lage mit Blick über die Stadt war überragend. Von hier oben konnte man vieles entdecken. Hochhäuser im Tal auf der rechten Seite, kleine Bauernhäuser mit Anbauterrassen in den Bergen auf der linken Seite. Ein Bild der Gegensätze. Die Gegenstücke rein religiöser Natur konnten wir auch von hier sehen. Das Kreuz an eine katholischen Kirche, sowie die goldenen Kuppen der State Moschee, von der der Iman gerade sein Gebet aus rief. Und alle leben friedlich miteinander. Nach guten 2 Stunden verließen wir den heiligen Ort und genehmigten uns was zum Mittag. Asam Laksa, eine traditionelle Fischsuppe gab uns Energie für den nächsten Step. Über einen Bergpass fuhren wir von der östlichen Küste zur westlichen, an den herrlichen Strand von Kampung Bakar Kapur. Nur ein paar Leute waren hier anzutreffen. Christian wusste aber noch aus alten Tagen von einem Strand hinter dem Strand. Franzi hatte leider keine Lust auf eine Wandertour und so liefen wir alleine, einen schmalen, eingewucherten Dschungelpfad entlang, bis zu einem komplett menschenleeren Strand. Selbst die Einheimischen scheinen diesen wirklich nicht zu kennen. Große Granitsteine begrenzen den sonst feinen Sandstrand und ein kleiner Fluss fließt hier ins Meer. Ein kleines Paradies auf Erden, nur die lästigen Quallen im Wasser passten nicht ins Bild. Nach einer Stunde ging es zurück zu Franzi, die in der Zwischenzeit mit dem Moped rumgefahren war und was zu Trinken besorgt hatte. Zusammen schauten wir dann der Sonne zu, wie sie sich so langsam verabschiedete. Zurück in Georgetown gab es auf dem Markt an der Promenade gab es dann verschiedene Leckereien, u.a. gebratene Austern mit Ei und Obst mit Tintenfischsoße. Yummie! Im chinesischen Spirituosenladen um die Ecke gab es dann günstiges Bier und wir quatschten mit vier Iranern. Ganz vernünftige Leute, denen wir nur wünschen können, dass die Probleme in ihrem Land bald eine Lösung finden. Leicht angeschwippst ging es ab ins Bett.

21.06.2012 Georgetown/Pulau Penang

Heute war endlich mal Zeit zum Ausschlafen. Wir starteten erst gegen Mittag zu unserem Ausflug in die Stadt. Shopping und ein paar Fotos schießen standen heute auf unserem Zettel. Überall in der Stadt gibt es interessante Sachen zu sehen. Zum Beispiel hängen an verschieden Ecken kleine Kunstwerke aus Stahldrähten, die in einem Bild die Geschichte einer Straße, oder eines Viertels erzählen. So auch in China-Town, als wir zum Komtar Komplex liefen, wo Männer und Frauen beim Shoppen in eisigen Temperaturen, Geld ausgeben können. Nach 2 Stunden waren wir tiefgefroren und mussten zum Auftauen raus in die Sonne. Georgetown besitzt neben den modernen Hochhäusern, auch noch alte aus der Kolonialzeit stammende Häuser, die mal mehr mal weniger hübsch restauriert worden sind. Das beste Beispiel haben wir in der Nagor Lane etwas außerhalb von China-Town gefunden. Ein ganzer Straßenzug empfing uns frisch raus geputzt in leuchtenden Farben. Nach einer Kaffeepause liefen wir weiter, bis zur Kapitan Keling Moschee. Leider zu spät, um sie von innen zu besuchen, da wenig später das allabendliche Gebet begann. Mit dem Gebetsgesang ging es nach Little India, wo auch im Mahamariamman Tempel die Hindus ihre Götter anbeteten. Nur in der St. Georges Church herrschte Ruhe. Vielleicht haben die Christen nicht so viel zu beichten. Grins. So langsam ging es dann zurück in Hotel, wo wir auf Christian trafen. Wir saßen noch eine ganze Weile zusammen und ließen den Tag entspannt ausklingen.

22.06.2012 Cameron Highlands

„Wir haben verschlafen“, dass war der erste Gedanke der uns durch den Kopf schoss, als wir um 10:30 Uhr die Augen öffneten. In einer Stunde würde der Bus vor der Tür stehen um ins in die Highlands zu bringen. Also Katzenwäsche, Rucksack packen und schnell noch was frühstücken. Christian war auch schon da und so fütterten wir ihn mit unserem Frühstücksangebot durch und quatschten noch ne Runde, bis es Abschied nehmen hieß. Super pünktlich um 11:29 Uhr fuhr dann unsere Minibus vor und um 11:31 Uhr waren wir schon unterwegs. Nach 2,5 Stunden machten wir eine Pause auf einem Rastplatz, den man auch so bezeichnen kann. Waren es sonst nur schäbige Straßenrestaurants, an denen wir hielten, erinnerte diese doch ein wenig an Deutschland. Einzig die Toilettenmafia Sanifair fehlte, was jetzt auch nicht schlimm war. So konnten wir unseren getrunkenen Kaffee kostenlose, in den sauberen Sanitäranlagen entsorgen. Gegen 16:00 Uhr landeten wir dann Tanah Rata, dem Hauptort für Touristen in den Highlands. Der Ort liegt auf 1400m Höhe und besticht leider nicht durch seine Schönheit. Betonhäuser im Stil der 60iger, mit Kitsch vollgestopfte Souvenirgeschäfte, Restaurants, Hotels und ein Starbucks. Letzteres passte hier übrigens genauso wenig hin, wie die Freiheitsstatue in den Iran. Wir suchten uns erstmal was zu essen und wunderten uns nicht wirklich über die Touristenpreise. Ein Hotel war danach auch schnell gefunden und somit stand einem Treffen mit unserem alten Bekannten aus Bayern nichts mehr im Wege. Silvan hatte auch den Weg, in die luftigen Höhen gefunden. Er kam mit Robert seinem Zimmernachbarn und so saßen wir zu viert beim Inder, aßen, tranken, erzählten und hatten noch einen schönen Abend.

23.06.2012 Mount Brinchang und Teeplantage

Der Tag startete für mich das erste Mal um 02:45 Uhr. Deutschland gegen Griechenland oder Bundesadler gegen Pleitegeier im Viertelfinale der EM ist hierfür als Grund anzuführen. So guckte ich wieder auf dem Laptop, doch diesmal einen Livestream des ORF. Herrlich dieser Österreichische Kommentator. 5 Minuten vor Ende der Begegnung beim Stand von 4:1 schaltete ich den Computer aus und mich wieder in den Standby-Modus. Um 07:45 Uhr startete der Tag dann zum 2.Mal. Wir hatten uns zu um 8:15 Uhr mit Silvan und Robert zum Frühstück verabredet und danach zu einer Wanderung zum Mount Brinchang. Also ging es gestärkt nach dem Frühstück zum Taxistand, welches uns zum Startpunkt des Wanderweges Nummer 1 brachte. Hatte ich schon erwähnt, dass Robert uns gestern Abend noch, von Panther und Tiger Sichtungen in der Region erzählt hat? Tja das wilde Malaysia, hier gibt es außerdem noch Schlangen, Spinnen, Tapire, Elefanten, Affen und andere kleine Vierbeiner. So liefen wir alleine durchs Dickicht, mit immer neuen Scherzen über die lauernden Gefahren, bis wir nach 2 Stunden auf dem Gipfel auf 2085m ankamen. Hier trafen wir dann auf Touristenmassen, die den Weg im Jeep auf der Straße zurückgelegt hatten. Weicheier! Der Blick vom Aussichtsturm war leider nur zufriedenstellend, da noch dicke Nebelschwaden in den Bergen hingen. Den Berg hinab, ging es dann auf der Straße, mit einem kleinen Abstecher in den Mossy Forrest. (durch viel Nebel, Bäume und Sträucher vom Moos überwuchert) Auf dem weiteren Weg zu unserer 2. Tagesetappe, wurde klar, warum die Cameron Highlands auch grüne Schüssel genannt werden. Hier befindet sich nämlich das Hauptanbaugebiet für Obst und Gemüse. Es ging vorbei an Tomaten, Kohl, Zucchini und Erdbeerfeldern, bis zu den riesigen Teeplantagen. Die Teepflanzen auf den Feldern, leuchteten in verschiedenen grüntönen, auf sanften Hügeln angelegt und boten herrliche Fotomotive. Bei einer frisch gebrühten Tasse Tee und einem Stück Kuchen, genossen wir noch ein wenig die Atmosphäre und machten uns auf den Rückweg. Da kein Taxi zu finden war, waren wir glücklich über 2 Mitfahrgelegenheiten (einmal Minivan, einmal auf der Ladefläche eines Pick up) bis nach Brinchang. Von dort ging es mit dem Taxi bis nach Tanah Rata zurück. Am Abend ging noch was essen und früh ins Bett.

24.06.2012 Cameron Highlands

Heute ging es auf eine, von uns so unbeliebte, geführte Tour. Uns blieb aber nichts anderes übrig, wenn wir die vielleicht größte Blüte der Welt sehen wollten. Die Rafflesia Blüte, die eigentlich auch irgendwie eine Art Pilz ist, kann im Durchmesser bis zu einem Meter groß und bis zu 7 kg schwer werden. Sie wächst über Monate heran, blüht für genau 5 Tage auf und stirbt. Wenn das mal kein dramatischer Abgang ist. Grund genug also einen 3 Stunden Marsch durch den Dschungel auf uns zu nehmen und dieses kleine Wunder zu suchen. Starter unsere Guide, mit einer Machete bewaffnet, lief vor und hackte alles klein was uns im Weg stand. Zum Glück nur Grünzeug. Nur wenige Meter weiter, bekamen wir heute den Beweis für die Existenz, der gestern noch so belächelten Raubkatzen. 2 guterhaltene Abdrücke von Tigertatzen, auf dem schlammigen Weg sorgten für etwas Unbehagen bei den Touristen. Doch dafür war im Tourprogramm keine Zeit eingeplant und schon ging es weiter über Stock und Stein. Nach 1,5 Stunden war es dann soweit. Die erste Blüte auf dem Waldboden konnte bestaunt werden. Dieses Exemplar stand aber noch kurz vor Ihrer Entfaltung. Also weiter und siehe da, eine Meisterleistung der Natur. Die rote, fleischige Blüte, mit einem geschätzten Durchmesser von 70 cm beeindruckte mehr als erwartet. Die obligatorischen Fotos wurden geschossen und dann ging es den gleichen Weg wieder zurück. Am Ende der Tour durften wir noch in Starters Dorf, mit einem Blasrohr, Pfeile auf Zielscheiben verschießen und schon war der halbe Tag vorbei. Zurück im Hotel, wurde erstmal ein Mittagsschläfchen gehalten und am Abend trafen wir uns noch zum Essen mit Silvan. Nach einer Runde Billard und einem Bierchen hieß es mal wieder Abschied nehmen. Unser kleiner Freund fährt morgen auf die Perhentian Island zum Sonnenbaden und wir nach Kuala Lumpur. Mach´s gut und bis zum nächsten Mal.

25.06.2012 Kuala Lumpur oder einfach nur KL

Der Bus nach KL fuhr relativ pünktlich, was für uns auch sehr wichtig war. Wir hatten heute noch eine Mission. Das Visum für das letzte Reiseland China wollten wir beantragen. So bretterten wir im Bus, mit Luxussitzen, über die teilweise 6-spurige Autobahn in die Hauptstadt Malaysias. Bis kurz vor der Stadt deutete nichts auf eine große Ansammlung menschlichen Lebens hin, bis wir durch eine Bergspalte fuhren. Dahinter dann eine Mautstation, die ersten 40zig-Geschosser, riesige Werbetafeln und Stau. Gegen 12:30 Uhr waren wir dann im Zentrum angekommen und liefen schnell ins Hostel, um das Gepäck wegzubringen. Noch gut im Zeitplan bestiegen wir die S-Bahn und fuhren direkt zur chinesischen Botschaft. Nach kurzem Verlaufen haben wir es aber noch pünktlich geschafft, um unsere Unterlagen abzugeben. Yippie! Trotzdem verließen wir mit ungutem Gefühl die Visastelle. Ganz nebenbei sagte die Bearbeiterin, wir sollen morgen früh um 09:00 Uhr zu einem Interview erscheinen. Ganz perplex wegen dieser Aufforderung, waren wir nicht mehr in der Lage die großen W´s (Wieso? Weshalb? Warum?) zu klären und so türmten sich Fragen über Fragen auf, als wir bei Mc Donalds saßen. Mal nebenbei, hier kostet ein Big Mäc Menu 2,25€. Wir müssen auf alle Fälle eine Reiseroute für China festlegen, lautete die Erkenntnis und somit unsere Hausaufgabe für später. Es kommt sicherlich nicht so gut, wenn wir sagen:“ Wir haben keinen Plan und wollen einfach nur so durch ihr Land reisen und Mao Zedon besuchen“ Ich machte mir da irgendwie mehr Sorgen als Franzi und sah uns schon in Malaysia bleiben. Wie es ausgeht werden wir morgen dann sehen. Erstmal ging es durch KL. Ziemlich planlos liefen wir durch die Straßen und ließen alles auf uns wirken. Wir können zu Protokoll geben, die Stadt ist recht sauber, modern, aber unübersichtlich. Die Petronas Tower drängeln sich immer irgendwie mit ins Bild und auch hier stehen Kirchen, Moscheen und Tempel nebeneinander. Nach kurzem Einkaufsbummel ging es zurück ins Hotel und ab ins World Wide Web. China hat einiges zu bieten…

26.06.2012 Das Interview

15 Minuten vor der Zeit betraten wir das Gebäude der chinesischen Visastelle mit flauem Gefühl im Bauch. Gestern ist uns noch eingefallen, dass wir vielleicht schon einen Fehler im Antragsformular gemacht haben. „Waren Sie schon mal in China?“, wurde da gefragt. Nein, hatten wir angekreuzt, aber was ist mit Hongkong? Gehört das nicht irgendwie auch dazu? Oh mein Gott, jetzt kommt gleich die Nummer mit dem dunklen Verhörraum und dem grellen Licht ins Gesicht. Frau Buchholz, Herr Gercke, warum versuchen Sie sich ein Visum zu erschleichen? Ein bisschen Entspannung kam in die Situation, als wir den Wartesaal betraten. Dort saßen nämlich noch ca. 10 andere Personen, die darauf warteten an den Interview-Schalter vortreten zu dürfen. Um kurz nach 09:00 Uhr wurde dieser gestürmt und jeder vor uns wurde schnell abgefertigt. Uns stellte man auch nur 2 knappe Fragen und legte uns nahe, dass wir das nächste Mal das Visum in unserem Heimatland beantragen sollten. Das war´s. Jetzt können wir am Donnerstag die Einreiseerlaubnis abholen. Zur Entspannung gab es erstmal einen Kaffee auf dem Chow Kit Markt. Wir ließen das bunte Markttreiben auf uns wirken und hatten ein nettes Gespräch mit einem Singapurer. Später ging es dann mit der Bahn ins Golden Triangle, dem modernen Geschäftsviertel KLs, wo wir uns auf die Suche nach dem Handwerksmarkt Kompleks Budaya Kraf machten. Nach vielem Hin und Her fanden wir die messeähnlichen Hallen endlich und stellten fest, dass dort eine Hochzeitsausstellung stattfand. Da wir ja schon in Vegas geheiratet haben, kam das leider zu spät... Spaß!!! Wir schauten uns ein bisschen um und konnten eine Liveübertragung ins Fernsehen mitverfolgen. Genug von Hochzeit. Weiter ging es mit den wirklich wichtigen Dingen im Leben. Shoppen! Glück für Franzi, dass sie ein paar schicke und günstige Teile fand und somit ihre Shoppinglust befriedigen konnte. Bei so viel Rennerei und den daraus resultierenden qualmenden Füßen, gab es zum Abend für unsere treuen Begleiter eine entspannende Massage. Nach diesem Verwöhnprogramm lief es sich fast wie von alleine zurück nach Chinatown. Dort gab es dann Verwöhnprogramm Nummer 2 für unsere geschundenen Füße. Für nur 1,25 € durften wir 10 Min. lang mit unserer Hornhaut kleine Doktorfische füttern. Man das kitzelt aber. Zurück im Hostel, fielen wir völlig fertig ins Bett.

27.06.2012 Kuala Lumpur das volle Programm

Endlich konnten wir mal wieder ausschlafen. So fuhren wir erst gegen Mittag und nach einem Besuch im Postamt, mit dem Zug zur Batu Cave. Dieser heilige Ort der Hindus, liegt 14 km außerhalb der Stadt und wie der Name schon verrät in einer Höhle. Zum heiligen Thaipusam Fest im Januar/Februar, pilgern hier über eine Millionen Gläubige her und unterziehen sich teilweise masochistischen Torturen zu Ehren des Sohnes von Shiva. Dieser trägt den Namen Murugan und steht in Form einer riesige 42,7 m Statue am Eingang und wacht über die Höhle. Für uns lief es, mal abgesehen von den 272 Treppenstufen bis zum Portal, ganz entspannt und die kleinen Äffchen auf dem Weg, die mal mit Verspieltheit, mal mit Frechheit oder in obszönen Posen die Blicke auf sich zogen, sorgten nicht nur bei uns für einige Lacher. In der Höhle herrschte dann aber Ruhe. Nur ein monotonklingendes, indisches Lied begleitete uns durch den heiligen Ort. Sehr beeindruckend. Nach einer Stunde ging es dann wieder zurück in die Stadt und ab ins älteste Viertel KL. Rund um den Merdeka Square stehen noch aus der Gründungszeit, Mitte des 19. Jh., stammende altehrwürdige Gebäude. In der KL City Gallery gab es noch zusätzlich ein paar interessante Informationen über die Entstehung der Stadt. Einst nur ein kleines Zinnstädtchen wuchs es stätig, bis zur heutigen Hauptstadt heran. Nach diesen Einblicken in die Vergangenheit ging es zurück ins Hotel um uns für das neue, moderne Stadtleben frisch zu machen. Nachdem wir bei einem Inder wirklich super lecker gegessen hatten, ging es mit der Metro zu den Petronas Towers. Gegen über diesem beeindruckenden 452m hohen Gebäude, haben wir in der Sky-Bar im 33. Stock des Traders Hotel den Abend ausklingen lassen. Die Preise waren zwar höher als die Türme aber der Ausblick glich das ganze wieder aus. Nach dem Schlummertrunk und der Lightshow im „Innenhof“ ging es zurück in unser kleines Zimmer mit Doppelstockbett.

28.06.2012 KL und noch kein Ende

Nach dem Aufstehen ging es durch die grüne Lunge KLs. Hier könnte man sich schon alleine den ganzen Tag aufhalten, ohne das es langweilig wird. In der Grünanlage steht die Nationale Moschee, das Observatorium, das Nationalmuseum, einen Orchideen Park, Bird Park, Schmetterling Park, Botanischer Garten und einen See mit Bootsverleih runden das Angebot ab. Wir liefen einmal von Süd nach Nord und mussten uns dann leider auf den Weg zur chinesischen Botschaft machen, um unsere Pässe mit der hoffentlich erteilten Aufenthaltsgenehmigung abzuholen. Nach der Zahlung von 158 RM pro Visa konnten wir das Thema endlich abhaken und bis zum 09.07.12 zu den Akten legen. Wo wir heute bei Tagesfüllenden Aktivitäten in KL sind, hätten wir noch einen Vorschlag zu unterbreiten. Das Berjaya Time Square Shoppingcentre hat Ausmaße aus den schlimmsten Alpträumen eines jeden Mannes. Damit die Herren der Schöpfung nicht gleich in Tränen ausbrechen, wenn Sie den Konsumtempel betreten, hat sich das Management was einfallen lassen. Im 5. Stock, ich muss es nochmal schreiben, 5.Stock, gibt es einen vollwertigen Freizeitpark. Eine Achterbahn, wie im Hansapark, mit Looping und Schraube zieht sich durch die noch höher gelegenen Stockwerke des Centers und donnern über die Köpfe der Shoppaholics. Wem das nicht reicht, kann auch noch alle anderen Attraktionen ausprobieren, während sich die Frau von den Sonderangeboten berauschen lassen. Wenn dann die Durchsage kommt “der kleine Stephan soll bitte zum Hauptausgang kommen“ weiß man(n), jetzt geht’s nach Hause. Noch eine Info an die kleinen Kinder, die in jedem Mann stecken. In KL kann man erleben wie sich ein Lockführer, Eisenbahnfahrer oder U-Bahnfahrer bei der Ausübung seines Jobs fühlt. Die Rote Linie der LRT von KL Sentral nach Ampang Park fährt vollautomatisch. Das heißt, alle die schon mal im Führerstand eines Schienenfahrzeugs sitzen wollten, können dieses in KL, in abgespeckter Version miterleben. Der Platz, wo normaler Weise die Führerkabine ist, steht den Fahrgästen zur Verfügung. Freie Sicht für zahlende Gäste. Super!!!! Nun gut mit der Spielerei. Wir liefen zurück ins Hostel und bereiteten uns mit Vorschlafen auf das entscheidende Fußballspiel vor. Um 02:45 Uhr etwas verpennt, aber aufgeregt saßen wir dann wieder vor dem Fernseher. Nach dem Schlusspfiff hieß es mal wieder, Nudel und Pizzaverbot für die nächsten 2 Jahre. Schei…

29.06.2012 Tschüß KL, Hallo Melaka

Wir pennten so lange wie möglich und checkten dann gegen 12:00 Uhr aus unserem Reggea Hostel 2 aus. Mit der Bahn ging es erst zum Busbahnhof und dann weiter mit dem Bus nach Melaka. Die 2 Stunden vergingen wie im Flug und so standen wir bereits um 15:00 Uhr in einer neuen Stadt. Melaka die Hafenstadt wurde einst von Chinesen, Portugiesen, Holländern und Briten regiert und hat somit eine interessante Geschichte, sowie auch abwechslungsreiche Architektur zu bieten. Wir bezogen Quartier in Chinatown und wurden von unserem Hostelvater herzlich willkommen geheißen. So freundlich, dass bei uns Erinnerungen an Ernesto aus Spanien wach wurden. Uns wurde ein Getränk gereicht und ein bisschen was über die Stadt erzählt. Perfekt! Mehrere Empfehlungen für Restaurants gab es natürlich auch, welche wir auch gleich ausprobierten. Im Jonker 88 gab es traditionelles, leckeres Essen aus Melaka zu günstigen Preisen. Nachdem wir uns die Bäuche vollgeschlagen hatten und ein bisschen durch die Altstadt gelaufen sind, hatten wir uns auch schon in die Stadt verliebt und fühlten uns pudelwohl. Abends ging es dann noch auf den Nachtmarkt, wo geschäftiges Treiben herrschte. Auffällig viele Künstler haben kleine Ateliers und runden das Angebot auf angenehme Weise ab. An den ganzen kleinen und feinen Leckereien, für die Melaka berühmt ist, liefen wir nur schweren Herzens vorbei, denn wir waren immer noch gut gesättigt von unserem späten Mittag. Aber morgen ist ja auch noch ein Tag. Fassen wir mal zusammen. Nette Hostelbetreiber (Rooftop Hostel), leckeres Essen, schöne Altstadt, ruhige Atmosphäre. Was fehlt denn jetzt noch? Natürlich unsere Liebsten und Karaoke. Doch was hören da unsere Ohren von weit entfernt? Richtig, die piepsig, schrägen Töne der asiatischen Touristen, die sich die Klinke in Form des Mikros im 3 Minuten Takt in die Hand gaben. Dazu tanzte ein asiatischer John Travolta im goldenen Outfit. Was für ein Brüller. Wir kugelten uns vor Lachen nach Hause.

30.06.2012 Melaka

„Good Morning“ sagten wir, beim Betreten des Schweizer Frühstückscafé. Ein freundliches „Good Afternoon“ kam zurück. Haben wir wohl wieder etwas länger geschlafen. Jedenfalls startete der Tag mit leckeren Croissants und Kaffee. Kurz darauf liefen wir auch schon durch Little India, wobei das Wort „Little“ völlig übertrieben ist. Es gab nichts zu sehen und so landeten wir schnell im neueren Teil von Melaka. Außer den riesigen Einkaufscentern gab es aber auch hier nichts zu sehen. So waren wir froh, als wir wieder in unserem Unesco World Heritage geschützten Viertel angekommen waren. Genau wie gestern, gab es in ruhiger Atmosphäre einen leckeren Eiskaffee in unserem Stammlokal (Little Momma) mit Blick auf den Melaka River. Um 19:00 Uhr haben wir uns dann ein Fahrrad geliehen und sind zum ca. 3 km entfernten Portugiesen Viertel geradelt. Hier gibt es die frischesten Fischgerichte der Stadt und obendrein war auch noch San Pedro Festival. Doch es kam mal wieder etwas anders. Ich fragte einen anderen Fahrradfahrer nochmal nach dem Weg und schwupps waren wir zu dritt. Rajah, ein Malaysier auf Heimaturlaub, sollte uns die nächsten 2 Stunden begleiten. So aßen wir nicht wie geplant im Portugiesen Viertel, da unser Begleiter sagte „to expensive there“. Er zeigte uns einen Foodmarket mit den leckersten Sachen zu günstigen Preisen. Da er Koch im Ramada Inn auf Pulau Langkawi ist, hatte er Ahnung von der Materie und wir wurden nicht enttäuscht. Voll bis Oberkante Unterlippe strampelten wir uns dann ein paar aufgenommene Kalorien auf dem Weg zum eigentlichen Ziel wieder ab. So richtig war die Party um 21:00 Uhr noch nicht in Gange, sodass wir uns relativ schnell wieder verzogen. Nicht erst auf dem Weg zurück merkten wir, dass wir mit einem bunten Hund unterwegs waren, denn Rajah wurde des Öfteren von allen möglichen Leuten gegrüßt. Trotz seiner Wärme die er versprühte, hat er angeblich Frau und Kinder zu Hause. Zurück in China-Town, verabschiedeten wir uns von unserem Guide und versprachen mal wieder, die geschossenen Fotos als Dankeschön per Post nach Hause zu schicken. Noch eine kleine Leckerei vom Markt und dann ab…

01.07.2012 Melaka – Tour de Religon

Mann o Mann, heute ist ganz schön viel passiert. Ich versuche es mal kurz zu fassen. Mit dem Fahrrad ging es auf eine kleine vorgelagerte Insel zur Selat Melaka Moschee. Diese ist auf Stelzen direkt ins Meer gebaut und ist auch für Touristen zugängig. Ich wagte einmal ein Blick hinter die Kulissen und bekam nichts Spektakuläres zu sehen, außer den tollen Ausblick vom Gebetsraum, direkt aufs Meer. Hier geht man bestimmt gerne zu Alah beten. Wenig später standen wir dann schon bei Herrn Jesu vor der Tür, oder besser vor den Ruinen der St. Paul´s Church. Hier ist es interessant zu sehen, dass die Grabsteine aus dem 14. Jh. noch von den Portugiesen stammen und ab dem 15. Jh. nur noch holländische Inschriften zu finden sind. Die ehemalige Kirche ist auf einem kleinen Hügel gelegen und bietet einen schönen Ausblick auf die Stadt und unser nächstes Ziel. Der Sultanspalast von Melaka. Heute leider nur noch eine Kopie, da er im 14. Jh. durch einen Brand zerstört wurde. Das besondere zur damaligen Zeit, dieser riesige Holzpalast wurde ohne einen einzigen Nagel errichtet und hat Wind und Wetter standgehalten. Einen kleinen Einblick in das Leben vom Sultan von Melaka und eine kurze Audienz gab es natürlich auch noch. Da soviel Radeln hungrig macht, ging es auf direktem Weg zu unserer Essensempfehlung Nummer 2. In Nancy´s Kitchen gibt es Nonya Food. Ähh, wat dat denn? Eine Verschmelzung chinesischer/malaysischer Küche. Der Oberknaller ist Popiah. Frühlingsrollen mit Fleisch, Tofu, Chili, Schalotten und Knoblauch. Haben versucht das Rezept zu bekommen, leider ohne Erfolg. Was fehlt denn nun noch auf unserer Tour de Religon. Unser Freund Buddha natürlich. Im chinesischen Cheng Hoon Teng Tempel erschienen wir gerade rechtzeitig zur Gebetsstunde. Zwei Mönche trommelten monoton auf irgendwelchen Schlaginstrumenten und Klangschalen und Räucherstäbchen machten die Luft zum Schneiden dick. Durch diese Ruhe schallte plötzlich der Imam, der, in der nur 100m weiter entfernten King Moschee die Moslems zum Beten auf aufrief. Weitere 50 m die Straße hinunter, war bei den Hindus die Party schon voll am Laufen. Trommeln wurden schnell geschlagen und die Blasinstrumente spielten für unsere Ohren ein Kauderwelsch, welcher aber sehr erheiternd klang. So friedlich, freundliche und respektvoll geht es hier jeden Tag zu. Warum funktioniert das nur hier? Der Tag neigte sich dem Ende und wir fuhren noch eine kleine Runde durch die nun bunt beleuchtete Innenstadt und besuchten noch ein paar kleine Kunstateliers.

02.07.2012 Reif für die Insel

Um 06:30 Uhr startete der Tag, damit wir rechtzeitig den Busbahnhof erreichten, um den Bus um 08:00 Uhr nach Mersing zu erwischen. Klappte alles perfekt und entspannt, nur kämpften wir im Bus mit unserer Müdigkeit. Ein kleines Nickerchen konnte nicht schaden, auf der 4,5 Stunden Fahrt, von der Westküste zur Ostküste. Zu Sehen gab es ohnehin nicht viel, außer Palmenplantagen. Kurze Aufregung dann kurz vor Ankunft in Mersing. Polizeikontrolle und irgendwas mir den Papieren stimmte nicht. So standen wir gute 15 Minuten und hofften, wir kommen noch pünktlich, um unsere Fähre ans eigentliche Tagesendziel Pulau Tioman nicht zu verpassen. Rechtzeitig erreichten wir den Fähranleger, doch was hörten unsere Ohren da? Die Fähre geht heute wegen Ebbe erst um 17:00 Uhr. Irgendwer wollte wohl nicht, dass wir ins Paradies übersetzen. Super, dann müssen wir uns jetzt 4 Stunden die Zeit vertreiben. Essen geht immer und Fußballgucken auch. Das Endspiel der EM hatten wir uns letzte Nacht nicht mehr angetan, also konnten wir das jetzt nachholen. Da ich das Ergebnis noch nicht wusste, freute mich der Untergang der Tifosi natürlich umso mehr. So verging die Zeit recht schnell und wir setzten am frühen Abend unsere Reise fort. Die rappelvolle Fähre legte dann zum Sonnenuntergang am ABC Beach von Tioman an und spuckte jede Menge urlaubsreife Touristen aus. Nach ca. 30 Minuten hatten wir aber schon genug gesehen und wären am liebsten mit der nächsten Fähre zurück gefahren. Der Grund, zu hohe Erwartungen und die noch frischen Erinnerungen von Koh Phangan im Kopf. Fortsetzung folgt….

03.07.2012 – 05.07.2012 Tioman Island

Der erste Eindruck der Insel hat uns schon sehr enttäuscht. Wir wurden gestern Abend von zerfallenen Gebäuden und jeder Menge Bauschutt, sowie Baumaterial verteilt über den ganzen Strandabschnitt empfangen. Hinzu kam ein Preis/Leistungsverhältnis für die Unterkünfte, die so gut zusammen passen, wie der Schneemann im Sommer an den Strand. Haben wir für die Nächte in Melaka, im schönen Guesthouse 50 RM gezahlt, bekommt man auf Tioman fürs gleiche Geld eine dreckige Bretterbude mit Schlafgelegenheit. Das teuerste Angebot bekamen wir von einem Hostel mit angeschlossener Tauchschule für 250 RM die Nacht. OK, das wäre ein Steinhaus gewesen mit Klimaanlage, aber definitiv nicht das Geld wert. Die spinnen total! Was blieb uns übrig, gefangen auf der Insel? Nach langem Suchen, im South Pacific Chalet, einer Bretterbude für 45 RM die Nacht, hieß es erstmal die Nacht überstehen. Am nächsten Morgen beschlossen wir nicht aufzugeben und nicht zurückzufahren, sondern irgendwo was Angenehmeres finden. So liefen wir nochmal alle Unterkünfte am ABC Beach ab und weiteten unsere Bemühungen auch auf den Nachbarstrand Tekek Beach aus. Das Ergebnis war ernüchternd. Grundlegend bestehen fast alle Resorts, Hotels, Hostels, Guesthäuser aus Basic Bretterbuden. Die einen etwas hübscher als die anderen. Findet man mal etwas netteres, ist es logischer Weise ausgebucht oder zu teuer. Also sind die Unterkünfte zu 80 Prozent schon mal Asche. Wie sieht es wohl mit den Stränden aus? An ABC und Tekek gibt es leider nur sehr begrenzte Möglichkeiten den Strand zu nutzen, da es zu steinig ist. Warum fahren hier nur so viele Leute hin? Für uns hieß es also wieder zurück in unsere Behausung und noch eine Nacht überstehen. Den Tag darauf werden wir in den Luxus Bungalow für 120 RM umziehen, den uns unser Herbergsvater angeboten hat. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Am 2. Tag stören der Bagger am Strand und die Baumaterialien nicht mehr so sehr. Wir entspannen die meiste Zeit auf unserer Terrasse mit Blick aufs Meer und lesen ein wenig. Der 3. Tag wird ähnlich ablaufen mit dem Unterschied, dass wir einen netten Abend mit Paula in der Sunset Bar verbrachten.

06.07.2012 Abreise und auf nach Singapur

Einen Tag früher als geplant verließen wir Tioman. Uns reichte es und wir machten uns morgens auf den Weg nach Singapur. Als hätten wir uns die Tage nicht schon genug geärgert, hatte es heute die Fährgesellschaft Blue Water, übrigens die einzige Company, auf uns abgesehen. Die Verspätung von einer halben Stunde haben wir noch mit einem Lächeln hingenommen. Als wir dann nochmal 20 Minuten am Tekek Beach auf andere Touristen warten mussten, war es dann langsam nicht mehr so toll. Irgendwann war die Fähre dann voll, weiter ging es trotzdem nicht. Warum, blieb ein Rätsel bis Fragen laut wurden. Von der Crew gab es keine Antworten, nur dummes Grinsen. Ein einheimischer Passagier übersetzte irgendwann für die Touristen. Es seien 15 Personen zu viel an Bord, lautet der Grund für unser Warten. Wer die Fähre verlassen soll, wurde nicht gesagt und bleib den Passagieren überlassen. Der Kapitän machte lieber die Augen zu und hielt ein Schläfchen und die Crew Mitglieder machten Späße. So nach und nach fanden sich ein paar Leute, die wieder das Festland betraten und so konnten wir dann gegen 11:00 Uhr endlich losfahren. Die Notausgänge waren mit Taschen vollgestellt und der Kapitän rauchte trotz großer Verbotsschilder. Was für ein Chaosverein. 2 Stunden zu spät erreichten wir wieder das Festland von Malaysia und erwischten gerade noch unseren Anschlussbus nach Singapur. Glück gehabt. Der restliche Tag lief dann wieder mit malaysischer Zuverlässigkeit und Ordnung. Die Grenze passierten wir ohne Probleme und landeten sicher in unserem Hostel....

Fazit Malaysia:

Das Land, von dem wir am wenigsten erwartet haben, hat uns völlig begeistert. Freundliche, offene Menschen, schöne Landschaften und eine interessante Kultur. Die großen Weltreligionen leben hier Tür an Tür, friedlich miteinander und nicht in Argwohn und Missgunst. Die malaysische Küche, speziell die Nonya Gerichte waren für uns das Leckerste in Südostasien. Der kleine Ausrutscher mit der Insel Tioman schmälert unser Urteil nicht wirklich. Wer an den Strand möchte hat noch andere Möglichkeiten sich den Pelz zu verbrennen. Zu nennen wären da die Perhentians oder Langkawi, die auf Touristen besser eingestellt sein sollten. Dieses werden wir dann beim nächsten Mal prüfen. Wir kommen gerne wieder.