Neuseeland Südinsel

21.12.2011 Auf geht´s…..

06:00 Uhr hieß es mit den Vögeln aufstehen. Das Zelt war in Windeseile zusammengepackt und schon waren wir auf dem  Weg nach Wellington, zum Fähranleger. Da wir wirklich sehr pünktlich aufgebrochen sind, war noch ein kurzer Stopp bei Mäces drin. Pancakes und frischen Kaffee getankt und E-Mails gecheckt. Von unserem Vermieter fehlte aber auch heute noch die Info über die Details der Schlüsselübergabe. Hoffentlich klappt das alles. Geklappt hat dann aber mit der Fähre auf die Südinsel alles und so fuhren wir um 7:30 Uhr in den Bauch der Fähre. Dreieinhalb Stunden wurden wir gut durchgeschüttelt auf der aber noch ruhigen Cook Straight.  Als wir in die Fjordlandschaft Marlborough Sound der Südinsel einfuhren, beglückte uns auch noch die Sonne und es verhieß ein schöner Tag zu werden. Gegen Mittag verließen wir die Fähre und fuhren auf dem Scenic Highway direkt an der Küste entlang. Herrliche Ausblicke von der Steilküste auf die weißen Strände und das Meer luden des Öfteren zu Fotostopps ein. In Havelock gab es dann im Muschelrestaurant ein leckeres Mittagessen und im Supermarkt noch ein leckeres Eis. Wer soviel essen kann der muss danach auch was tun. Also machten wir einen Verdauungsspaziergang am Pelorus River zur gleichnamigen Hängebrücke. Nach diesem 30 min Spaziergang ging es weiter Richtung Nelson. Den Campground den wir eigentlich geplant hatten anzusteuern, war leider wegen der schweren Überschwemmungen von letzter Woche gesperrt. So landeten wir auf einem hässlichen Zeltplatz in Tahuanui. Für eine Nacht wird es gehen. Morgen geht es in unser Häuschen. Dan, unseren Vermieter hatten wir endlich telefonisch erreicht und alles weitere besprochen. Um 12:00 Uhr können wir anreisen und der Schlüssel liegt im Blumentopf. Wir freuen uns schon so sehr und können es kaum erwarten. Nur noch einmal schlafen…

22.12.2011 – 26.12.2011 Weihnachten 2011

Die nächsten Tage werden wir nun in unserer kleinen Villa verbringen, weshalb wir uns entschieden haben einen Weihnachtsbericht zu verfassen.  Etwa gegen 12:30 Uhr fuhren wir, nachdem wir schon einen riesen Rotkohl gekauft hatten, auf unser Gehöft. Unser Haus mit großer Terrasse und Garten liegt schön ruhig gelegen, inmitten grüner Weinfelder. Ein neues Haus mit allem was man braucht um ein paar schöne Stunden zu verleben. Der Schlüssel lag wie besprochen neben dem Eingang in einem Blumentopf. Drinnen ein Zettel mit weiteren hilfreichen Hinweisen.  Wir haben für die Tage unseres Aufenthaltes die Aufgabe uns, um die 6 Hühner und 2 Katzen zu kümmern. Dafür können wir die Eier essen und alle Produkte aus dem Garten verzehren. Und das ist einiges. Erdbeeren, Himbeeren, Salat, Zwiebeln, Kräuter. Nachdem wir die Internetverbindung getestet haben und für gut befanden, konnten wir uns ganz entspannt zurücklegen und einen Kaffee trinken. Danach kam der Eier - Dieb Teil 1. Nach kurzer Vorstellungsrunde wechselten 4 Eier den Besitzer. Die Katzen bekamen auch gleich noch etwas zu fressen, damit wir erstmal wieder Ruhe hatten. Gegen 15:00 Uhr trudelten dann auch Karin und Patrick ein. Nach kurzem Plausch ging es nochmal in die Stadt zum großen Weihnachtseinkauf. Der Kühlschrank war nun auch gut gefüllt und den entspannten Tagen stand nichts mehr im Weg. Am 23. haben wir Plätzchen gebacken und abends den Weihnachtsbaum aufgebaut und geschmückt.  Die Tage verliefen dann ganz entspannt und unkompliziert. Gutes Essen, gute Gespräche, gutes Wetter. Jeden Morgen frische Eier von unseren Hühnern, frische Erdbeeren am Nachmittag, und frischen Salat zum Abendbrot. Heiligabend gab es dann Lamm mit frischem Rotkohl und Kartoffeln, da keine Ente aufzutreiben war. Der Weihnachtsmann brachte für alle kleine Geschenke und viel Wein. So verbrachten wir einen schönen, stressfreien Weihnachtsabend im fernen Neuseeland. Dank Skype war die Heimat aber nicht so weit weg und ermöglichte noch Gespräche mit den Lieben zu Hause. Um dieses, für uns so besondere, Weihnachtsfest festzuhalten wurden viele Fotos als Erinnerung geschossen. So entstanden schöne Bilder mit kurzer Hose, T-Shirt, Weihnachtsmütze und Weihnachtsbaum am Strand. Halt mal was anderes. Besonders beeindruckend fanden wir auch den Sternenhimmel über unserem Haus der sich in unsere Gedanken eingebrannt hat und dazu beitragen wird, dass dieses Weihnachtsfest unvergessen bleibt. Vielen Lieben Dank für die vielen Weihnachtsgrüße aus der Heimat und natürlich an Karin und Patrick, mit denen es wirklich schön war die Tage zu verbringen. Morgen geht es wieder weiter, wohin ist uns noch nicht klar.

27.12.2011 Abel Tasman Walk

Nach den vergangenen, faulen Tagen fiel uns das Aufstehen um 8:00 Uhr sichtlich schwer. 4 Paar dicke Augen saßen zusammen beim letzten gemeinsamen Frühstück. Heute standen alle Zeichen auf Abschied. Abschied vom Haus, von den Hühnern und natürlich von Karin und Patrick. Jeder würde nach den 4 Tagen, wieder seine eigenen Wege gehen. So verabschiedeten wir uns nach dem Hausputz um 11:00 Uhr mit der Hoffnung auf ein Wiedersehen. Wenn nicht mehr in der großen, weiten Welt, dann in Kölle oder Hamburg. Für uns ging es dann Richtung Abel Tasman N.P. Die angefutterten Kilos sollten das Laufen lernen. Und so fuhren wir mit einem Wassertaxi von Marahau nach Anchorage Bay. Von dort würden wir auf dem Abel Tasman Track, 12 km zurück nach Marahau wandern. Das Wetter war super und so standen wir um 13:30 Uhr an der Taxistation und warteten auf unser Boot. Wir fragten uns noch wie hier ein Boot fahren sollte, denn ein Fluss war nicht zu sehen. Das Rätsels Lösung kam aber sofort um die Ecke gebogen. Ein Traktor mit einem Boot auf dem Anhänger. Dann hieß es, „ Alle einsteigen“ und so fuhren wir mit dem Traktor zum Meer, wo wir rückwärts in die Fluten geschoben wurden. Die Tasman Sea empfing uns mit seichten Wellen, welche aber nach 10 min beträchtlich an Höhe gewannen. Es kamen Erinnerungen an die Busfahrten in Fiji auf. Die Wellen waren auf einmal gute 1 – 2 Meter hoch. Das Bott knallte, kaum das es auf dem Kamm der Welle war, mit voller Wucht ins Wellental zurück. Die gelassene Art des Steuermannes, übertrug sich aber auf alle Fahrgäste und außer einem Hhuuiii war nichts zu hören. Auch der Leichtmatrose Gercke hatte seinen Spaß und konnte 45 min später, lachend von Bord gehen. Dann folgte der etwas anstrengendere Teil des Tages. Gleich zu Beginn mussten wir vom Strandlevel auf gute 200 m in die Berge wandern, um dann einen herrlichen Ausblick auf die Bucht zu haben. So sah dann auch der Rest des Weges aus. Viel Wald, steile Klippen, schmale Wege und immer wieder tolle Ausblicke aufs blaue Meer. Nach der Hälfte des Weges bot sich dann die Möglichkeit eines Bades im kühlen Nass. Und so ließen wir uns unser 1. Bad im Meer nicht entgehen. Herrlich! Erfrischt ging es auf die letzten Kilometer, bis wir gegen 18:30 Uhr wieder an unserem Auto standen. Die Kilometer in den Beinen machten sich dann auch bemerkbar und wir waren froh, als wir wieder in unserm fahrbaren Untersatz saßen. Wir fuhren nun in den Kahurangi N.P. um dort unser Nachtlager aufzuschlagen. Ein kostenloser Campground mitten im Nirgendwo nur umgeben von Wäldern, Bergen und Seen. Die letzten 45 Minuten der 1,5 stündigen Fahrt, führte uns auf einer einsamen, engen und nur auf eigenes Risiko zu befahrenen Schotterpiste entlang. Wir waren froh als wir endlich ankamen, was zu essen kochen konnten und dann müde ins Zelt fielen.

28.12.2011 Kahurangi N.P.

Nicht viele haben sich auf den Campground hier verirrt. Liegt wohl an der etwas beschwerlichen Anfahrt. Nur 4 Autos standen auf dem Platz. Aber wie es immer ist, eines davon gehörte einem deutschen Pärchen. So kam man ins Gespräch und unsere Wandergruppe erhöhte sich um eins. Jana begleitete uns auf dem Lake Sylvester Hut Track. Ihr Freund Robin, blieb am See und war froh, (glauben wir) dass er mal Zeit zum Angeln hatte. So machten wir uns zu dritt auf den Weg des 12 km langen Wanderweges. Heute soll vorerst der letzte trockene Tag sein, bevor es wieder mindestens 3 Tage regnen wird. Also rein in die Natur und frische Luft tanken. Wir wanderten 1,5 Stunden nur bergauf, bewunderten nebenbei verschiedenste Vogelarten und erfreuten uns an herrlichen Ausblicken. Die Wälder sehen hier auf 1000m anders aus als was wir sonst so in Neuseeland gesehen haben. Zum Großteil wanderten wir durch eine Art Birkenwald. Auf dem Boden lagen rot-und gelbgefärbte Blätter, wie wir es aus unserem herbstlichen Deutschland kennen. Eine kuschlig anmutende Wiese lud zu einer kurzen Rast ein, bevor wir an unserem Ziel auf 1310 m ankamen. Der Lake Sylvester, der auf einem Hochplateau gelegen Gletschersee, lag ruhig da. Nur kleine Kräuselwellen trieb der Wind vor sich her, ansonsten Stille. Der gegenüber liegende Berg wies eine ungewöhnliche rote Färbung auf, was unsere Erinnerungen an Australien weckte.  Wolken zogen durch die umliegenden Berge, was eine Wetteränderung ankündigte und Aufbruchsstimmung verbreitete. Die ersten zaghaften Regentropfen ließen auch nicht lange auf sich warten, verschonten uns aber noch mit ihren großen Brüdern. Relativ trocken landeten wir nach diesem schönen Tagesauslug wieder an unserem Campground. Wir gaben Jana wieder bei dem erfolglosen und leicht geknickten Robin ab und kochten uns was zum Abendbrot. Essen mussten wir auf Grund stärker werdenden Regen und den nervenden Sandfliegen dann im Auto. Zwei Runden Schach wurden später noch gespielt (dabei sind wieder neue Fragen aufgetaucht) bis es Zeit fürs Bett war.

29.12.2011 Irrfahrt durch den Regen.

Der Regen hat uns in der Nacht verschont. Um 10:00 Uhr traf uns dann aber das angekündigte Regengebiet. Wir packten alle Sachen und fuhren wieder in die Zivilisation. In Takaka guckten wir uns das Übel dann im Internet nochmal an. Von heute bis einschließlich Sonntag, durchweg Regen. Hatten wir ja lange nicht. Also fuhren wir jedes Hostel an, um uns dort dann bis  Neujahr einzumieten. Aber was sollen wir sagen, irgendwie passte es nicht mit uns und den Herbergen. Neuer Plan, wir fahren zurück nach Motueka. Weiter östlich wird das Wetter etwas früher besser. Doch in Motueka gab es nicht ein freies Bett. Scheiß Wetter, Ferien, Sylvester und noch eine Konzert am Wochenende waren zu viel für die Bettenkapazität im kleinen Urlaubsort. Wir sahen uns schon ins Zelt kriechen, als wir in der allerletzten Möglichkeit, nur auf Grund einer Stornierung noch 2 Betten im netten White Elephant Hostel bekamen. Danke lieber Gott, denn auf Zelten hatten wir echt kein Bock. Jetzt sitzen wir schön im Trockenen, während draußen Petrus wieder alle Hähne geöffnet hat.  Gute Nacht.

30.12.2011 Motueka

Dieses Wetter macht einen noch fertig. Nichts trieb uns heute aus den Federn. Draußen, eine Einheitsbrühe mit dicken nassen Fäden. Aus dem Fenster konnten wir beobachten, wie sich der Garten in einen See verwandelte. Ein trüber Tag, der sich dann nochmal verschlechterte als wir auf dem Flur was von geklauten Sachen hörten. Irgendein Vollpfosten hatte den Kühlschrank der Backpacker teils leer geräumt. Von uns fehlte eine volle Flasche Wein. Oh Gott, wie sollen wir den Tag überstehen. Spaß. Wir rappelten uns also so langsam auf und machten uns nach dem Frühstück auf den Weg in die Stadt. Den 1 km fuhren wir aber lieber mit dem Auto, denn an laufen war nicht zu denken. Schon nach 50 m wären wir durch gewesen. So vertrödelten wir die Zeit im Zentrum von Motueka. Beim Besuch im Visitor – Center buchten wir ab Sonntag eine 4 tägige Kajak-Tour und beten dafür, dass das Wetter wie versprochen besser wird. Das wird mal ein etwas anderer Jahresstart für uns. Danach gab es beim deutschen Bäcker einen leckeren Berliner. Bei der Tasse Kaffee haben wir dann beschlossen, trotz des mäßigen Wetters, unseren Aufenthalt in Neuseeland bis Mitte Februar zu verlängern. Eine entsprechende Mail, sendeten wir dann später im Hostel, an unsere Reiseagentur. Im Supermarkt kauften wir noch Proviant für unsere Seepartie und verkrochen uns wieder in unserer Herberge.  Beim späteren Kochen in der Küche lernten wir Julia und Markus aus Köln kennen. Es entwickelte sich ein nettes Gespräch, welches leider um 22:30 Uhr mit Schließung der Küche endete. Wir verzogen uns dann auch langsam in unseren 6er Dorm, wo alle anderen schon schliefen.

31.12.2011 Silvester in Motueka

So ganz haben wir es noch nicht realisiert, dass das Jahr heute endet. Wo ist es nur geblieben?  Nur beim Betrachten meiner Haarlänge im Spiegel fällt mir auf, dass der letzte Besuch bei 10ers Schwester in Hamburg, schon etwas her ist.   Über 5 Monate sind wir jetzt schon auf unserer Entdeckungsreise fernab der Heimat. Immer neue Eindrücke und Erkenntnisse haben dazu beigetragen, dass die Zeit wie im Flug vergangen ist. Viele nette Leute kreuzten unseren Weg, manchmal nur kurz, manchmal intensiver aus denen sich vielleicht noch neue Freundschaften entwickeln. Wir sind gespannt was das neue Jahr für uns so bereit hält und sehen voller Vorfreude auf die kommende Zeit. Vielen lieben Dank an alle Daheimgebliebenen die uns, auch jetzt wo wir so weit weg sind, nie vergessen. Die vielen, netten Zeilen im Gästebuch und E – Mails werden uns die Rückkehr nach Deutschland in 2012 sehr erleichtern. Nun aber genug des sentimentalen Krams. Es heißt einen würdigen Abschluss des Jahres 2011 vorzubereiten. Wir bleiben im Hostel und kochen mit den anderen Workern oder Travelern oder Work & Travelern, wie auch immer. Wir wünschen allen einen guten Rutsch ins neue Jahr und somit dann auch einen guten Start in 2012. Sollen all Eure Wünsche, Träume und Hoffnungen in Erfüllung gehen. Wir freuen uns auf unser Wiedersehen. Tschüss 2011 …..

01.01.2012 Neujahr

Die Jahresabschlussparty war fröhlich, aber nicht feucht. Weder der Alkohol floss für uns in Strömen, noch der Regen. Das neue Jahr startete trocken. Da die Betreiber des White Elephant Deutsche sind und auch die Mehrzahl der Gäste gleicher Herkunft waren, wurde halb neuseeländisch, halb deutsch die große Sause zelebriert. Los ging es mit Barbecue auf der alten Holzveranda. Alle hatten was zu essen zubereitet und alles landete auf dem Buffet. Um 22:30 Uhr war dann Zeit fürs „Dinner for one“. Bei jedem „James“  wurde Einer getrunken. Selbst die anwesenden Engländer, die von dem Sketch noch nie was gehört, geschweige denn gesehen hatten, haben sich köstlich amüsiert. Mit Sally und Lucas haben wir uns dann auch so nett unterhalten, dass wir den Sprung ins neue Jahr verpasst haben. Auf einmal riefen alle „ Happy New Year“ und es war geschehen. So mir nichts, dir nichts sind wir in 2012 gewesen. Ohne große Schmerzen und vor allem ohne gute Vorsätze. Es wird auch mal ohne gehen. Für uns war dann nach einer Flasche Sekt und einer Stunde im neuen Jahr schon Schluss. Es ging ab ins Bett, denn um 07:00 Uhr klingelte der Wecker. Was für ein Jahresstart, wo man sonst nur mit einem kräftigen Kater zu kämpfen hat, kämpften wir mit Wind und Wellen. Unser 4 tägiger Kajaktrip startete um 8:30 Uhr mit dem Beladen des Bootes und der Einweisung. Erst um 12:30 saßen wir dann wirklich in unserem Gefährt und kämpften uns durch die Wellen. Wir paddelten gute 1,5 Stunden von Maharau zum Observation Beach. Der Wind gönnte sich und uns keine Pause und so kamen wir doch recht geschafft um 14:30 Uhr an unserem Tages-Endziel an. Wir waren die Ersten und bauten unser Zelt auf dem besten der 6 Plätze auf.  Zu aller Freude strahlte plötzlich die Sonne wie aus dem Nichts vom blauen Himmel und wir glaubten wir sind im selbigen. Wir standen in einer kleinen, aber feiner Bucht, mit herrlichem Sandstrand eingerahmt von grünen Bergen und mit Blick auf Adele Island. So genossen wir das Leben  wie es gerade war, kochten Essen, lasen ein Buch, spielten Schach und gingen dann glücklich ins Bett.

02.01.2011 2. Etappe

Erstmal zur Erklärung wie, was und warum wir das ganze überhaupt machen. Wir befinden uns im Abel Tasman N.P., welcher sich an der Tasman Bay befindet. An der Küste des National Parks befinden sich mehrere Campgrounds, die nur zu Fuß auf dem Abel Tasman Coastal Walk oder eben per Boot zu erreichen ist. Da wir schon viel gewandert sind, wollten wir nun mal was für unsere Arme tun. Also Proviant für 4 Tage eingepackt, Zelt, Schlafsack und Isomatte, sowie 2 Klappstühle hatten auch noch Platz in unserm 2er Kajak gefunden. Die Übernachtungen musste man im Voraus buchen, damit ein Platz garantiert werden konnte. Und so wachten wir mit fantastischem Blick auf die Tasman Sea am 2.Tag gegen 9:00 Uhr auf. Das Frühstück mit Tee und Oatmeal gab Kraft für den härtesten Teil unserer Strecke. Gestern war schon nichts für Weichspüler, doch heute sollte es noch unangenehmer werden. Das Wetter war nicht schlecht, doch die Tasman Sea empfing uns mit Wellen über Wellen. Teilweise sah man nicht mal  mehr den Horizont, wenn man sich im Wellental befand. Die Wasserberge waren somit bis 1 m hoch. Hört sich erstmal nicht so schlimm an. Wenn man dann aber bedenkt in einer Nussschale, mit einer Höhe von 40 cm zu sitzen und diese nur mit Muskelkraft zu manövrieren, wird einem schon etwas mulmig. 2,5 Stunden brauchten wir somit von unserem Startpunkt bis zur Mosquito Bay. Auch dieser Platz, sowie gestern, ein Traum und so vertrieben wir uns dann auch die Zeit, wie gestern mit Essen und Schach.

03.01.2011 3.Etappe

Häää, schon 10:00 Uhr? Nun aber mal raus aus den Federn. Der Parkranger weckte uns und wollte unserer Reservierung sehen. So paddelten wir erst um 12:00 Uhr los. Doch bevor der angenehme Teil auf dem Wasser starten konnte, wurden wir auf Grund unserer langen Nachtruhe vor eine große Kraftanstrengung gestellt. Das Wasser hatte sich wegen der Ebbe aus der Bucht komplett zurückgezogen. Das hieß gut 200 m mit einem 120 kg Kajak bis zum Wasser laufen. Spaß sieht anders aus. Kräftig aus der Puste und mit freundlicher Unterstützung eines anderen Kajakfahrers haben wir es dann aber geschafft und machten uns auf den Weg zur Seehundkolonie auf Tonga Island. Auch 30 m vor der Insel konnten wir noch keine Seehunde sehen, aber riechen. Puhh, stinken die. Erst ein Guide von einer Tour zeigte uns vereinzelte Tiere die sich genauso wie im Zoo  verhielten. Sie machten nämlich gar nichts und lagen faul in der Sonne. Wenig später, ein bisschen weiter südlich auf der Insel konnten wir dann etwas aktivere Tiere beobachten. Nachdem wir ein paar schöne Fotos im Kasten hatten, ging es auf direktem Weg zur Anchorage Bay. Hier war hingegen zu den vorherigen Campgrounds viel mehr los. Tagesausflügler und Tagestouren fanden sich hier genauso ein, wie die Langzeitpaddler und Wanderer. Erst gegen Abend herrschte wieder angenehme Ruhe in der schönen Bucht. Wir aßen Abendbrot am Strand und tranken Wein während sich die Sonne langsam verabschiedete. Auch wir verschwanden dann bald im Zelt und hörten unser Hörbuch „ Der Schwarm“ weiter. Haben wir schon mal erwähnt, dass es in dem Buch um eine außer Kontrolle geratene Meereswelt geht? Wale versenken Schiffe, fressen Menschen und auch andere Meeresbewohner sind nicht mehr ganz so freundlich dem Menschen gegenüber. Da steigt man doch gerne wieder in sein Kajak. Gute Nacht.

04.01.2011 4. und letzte Etappe

Schon um 8:00 Uhr standen wir auf. Frühstück gab es direkt am Strand. Alles war noch recht ruhig, nur ein paar andere Kajakfahrer waren schon am Start.  Das Meer war heute so unglaublich glatt und erinnerte an einen Ententeich. Die Sonne strahlte auch wieder vom blauen Himmel und unterstrich, dass dieser Tag ein perfekter werden sollte. Für uns ging es wieder zurück zu unserem Ausgangspunkt nach Maharau. Um 16:30 würden wir am Landungssteg abgeholt werden. Doch bis dahin war noch viel Zeit das herrliche Wetter zu genießen. Wir fuhren den gleichen Weg wie am 2. Tag, nur rückwärts und mit dem Unterschied, dass nur kleine Kräuselwellen das Meer bevölkerten. Das hätte ich mir nicht vorstellen können, dass das Meer so ruhig sein kann. Wir genossen jeden Paddelschlag der unser Kajak antrieb und uns somit an der schönen Natur vorbei trug. Wir sahen wieder Seehunde in der Sonne liegen, Möwen die im Harakiristil auf Beutejagd gingen und jede Menge Kormorane die auf den Felsen von Adele Island saßen. Die leichte Brise von hinten reichte aus, um uns im Schritttempo an den eleganten Vögeln vorbei gleiten zu lassen. Bei unserer ausgedehnten Pause in der Apple Tree Bay, nutzen wir die Chance auf ein Bad im Meer und in der Sonne. Der mittlerweile aufgefrischte Nord-Ost Wind bringt uns ohne große Anstrengungen zurück nach Maharau. Zur Belohnung gibt es erstmal ein Eis. Nachdem das Boot ausgeräumt und alles im Auto verstaut ist, ging es bis nach Nelson auf einen Zeltplatz mit DUSCHE. Die erste Dusche in diesem Jahr. Herrlich.

05.01.2012 Nelson > Cable Bay

Heute war erste und einzige Priorität das Internet anzuschmeißen. Nachdem wir uns davon überzeugt haben, dass unsere Lieben zu Hause auch gut ins neue Jahr gestartet sind und wir unsere E – Mails gecheckt haben, ging es sehr gemächlich weiter. Wir hatten keine Eile. Ein bisschen einkaufen in Richmond und so langsam in Richtung Osten vorkämpfen. Hatten so halbwegs geplant am Abend in den Marlborough Sounds zu landen. Dann kam es aber anders. Karin und Patrick waren nach ihrer Süd-Tour wieder in der Nelson Region, was wir doch gleich zu einem spontanen Treffen nutzten. So hatte sich die Weihnachtsgruppe, nach 10 Tagen auf dem Cable Bay Campground wieder zusammen gefunden. Es wurde gegrillt und die letzten Tage wurden ausgewertet. Gegen Mitternacht waren die wichtigsten Sachen besprochen und wir verkrochen uns in die Zelte.

06.01.2012 Cable Bay

Da unsere Kölsche Kombo sich gleich für 2 Tage hier eingemietet hat und wir auch nicht wirklich Lust aufs Weiterziehen hatten, blieben wir auch noch einen Tag. So wurde ganz entspannt gegen 10:00 Uhr gefrühstückt. Wirklich viel ist dann auch nicht mehr passiert. Einzige Aktivität des Tages zwischen Kaffeepause und Abendbrot, Frisbee spielen. Davor und danach verstrich die Zeit, mit Gesprächen über Gott und die Welt, in Windeseile. Diese wurden dann bei Bier und Wein bis tief in die Nacht fortgesetzt und fanden erst um 02:00 Uhr morgens ein Ende.

07.01.2012 Die Karawane zieht weiter…..

Heute sollte auch mal wieder was unternommen werden. Wir Vier quälten uns gegen 09:00 Uhr aus dem Bett. 7 Stunden reichen mittlerweile nicht mehr aus um wirklich fit zu sein. Also ab unter die Dusche und Sachen gepackt. Frühstück gab es auf Grund der check out Time 10:00 Uhr dann auswärts. Ein Platz war schnell gefunden und so saßen wir nochmal 2 Stunden in aller Ruhe zusammen. Die Sonne schien, das Radio spielte gute Musik und alles war in bester Ordnung. Der Abschied nahte und diesmal auf alle Fälle für längere Zeit. Wir sprangen in die Autos, doch leider sprang unseres nicht an. Shit! Da haben wir es mit dem Radio wohl etwas übertrieben. Zum Glück zückte Patrick ein Überbrückungskabel hervor und in null Komma nichts lief die Karre wieder. Glück gehabt und los ging es nun Richtung Marlborough Sounds. In Havelock angekommen, wollten wir nochmal Geld für die nächsten Tage besorgen. In unserer Tasche befanden sich noch ganze 2 Dollar was das ganze auch wirklich dringlich machte. Doch was für eine Enttäuschung, es gab nämlich keinen Geldautomaten. Der nächste befindet sich erst im 80 km entfernten Picton. Shit Die 2. Doch wieder Glück gehabt. Der nette Mann in der Tankstelle zahlte uns nach Belastung unserer Kreditkarte wenigstens 50 $ aus. So konnten wir wenigstens die nächste Nacht bezahlen. Somit landeten wir am Anfang der Marboroughs in der …….. Bay. Ganz idyllisch sitzen wir jetzt hier, essen Abendbrot und schreiben mal wieder Tagebuch. Der Plan für die nächsten Tage ist auch geschmiedet, sodass wir jetzt zufrieden ins Bett gehen können. Good night.

08.01.2012 Kaikoura

Über Nacht ist es stürmisch geworden. So stürmisch, dass der Schlaf etwas zu kurz kam. Bei der morgendlichen Tasse Kaffee hatten wir eine kurze Unterhaltung mit einer älteren Neuseeländerin. Sie wohnt eigentlich in Christchurch, ist aber nach dem letzten Erdbeben zu ihrem Bruder in den Norden gezogen. Sie wird wohl aus Angst nicht mehr zurückkehren in ihre Heimat. Da können wir in Deutschland glücklich sein, nicht solchen Katastrophen ausgesetzt zu sein. Wir packten nun unsere sieben Sachen und fuhren erstmal nach Picton. Geldbesorgung stand ganz oben auf unserer Tagesliste. Unterwegs nahm der Wind noch etwas zu und es begann zu regnen. Perfektes Autofahrwetter. Nach kurzem Zwischenstopp in Picton und Blenheim landeten wir bei strömenden Regen in Kaikoura. Die Landschaft hat mal wieder eine andere Form angenommen. Schroffe Küste, mit schwarzen Stränden und schneebedeckte Berge prägen jetzt das Bild. Das saftige Grün aus dem hohen Norden, ist einem vertrockneten Gelb gewichen. Wir fragen uns auf Grund der Wassermassen vom Himmel nur „ Wieso?“ Also ging es heute mal wieder ins Hostel. 2 Betten im 6er Zimmer waren schnell gefunden und so konnten wir uns nochmal in die Stadt begeben. Oder besser gesagt zur Whaleway Station. Das ist nämlich der hauptsächliche Grund unseres Besuches in Kaikoura. Hier ist die einzige Company ansässig, die Walbeobachtungen per Schiff anbietet. Also buchten wir uns für Übermorgen, um 7:45 Uhr eine 3,5 Stunden Fahrt und hoffen, dass dann auch ein paar Giganten der Meere auftauchen. Zum Abendbrot saßen wir dann wieder in unserer Unterkunft, skypten mit den Lieben zu Hause und ließen den Abend ruhig ausklingen.

09.01.2012 Kaikoura und Dr.Chris bitte ins Behandlungszimmer

So schlecht das Wetter gestern war, so schön wurde es heute. Der Wind hatte die Wolken über alle Berge gepustet und die Sonne lachte vom Himmel. Zum Lachen war Franzi allerdings heute nicht zu Mute. Bereits auf unserer Kajaktour hatte eine fiese Mücke, eine damals noch kleine Erinnerung in Franzis linker Achselhöhle hinterlassen. Seit 4 Tagen wuchs diese kleine Stelle aber ständig und fing an zu schmerzen. Heute gab es dann kein Zurück mehr. Dr. Chris bitte ins Behandlungszimmer. Um 13:00 Uhr saßen wir im Medical Center von Kaikoura. Eine Krankenschwester guckte sich das mittlerweile wachteleigroße Etwas an, maß Fieber und Blutdruck und kam zur Erkenntnis, dass sie da nicht helfen kann. Also betrat Dr. Chris die Bühne. Ganz cool sagte er uns „ Da ist eine Entzündung drin. Wir frosten das ein und schneiden es auf.“  Schluck! Eh wir uns, bzw. Franzi sich versah, war der Behandlungsraum gewechselt und sie lag auf einer Pritsche auf dem Rücken. Das Spray zischte, Franzi biss die Zähne zusammen und quetschte meine Hand. Das Messer war schnell angesetzt und den Rest ersparen wir mal unseren Lesern. Ganz tapfer und ohne Tränen hatte sie den schweren Eingriff überstanden und konnte wenig später, wie die Sonne, auch wieder lachen.  Ein kleiner Verband und 3 Tage Antibiotika werden sie nun noch begleiten. Zur Ablenkung fuhren wir danach auf die Halbinsel vor Kaikoura. Hier gibt es eine Seehund-Kolonie und einen herrlichen Blick über die Küste und die in Wolken gehüllten Berge. Zum Schlafen ging es heute auf einen nahegelegenen Campground, damit wir morgen dann um 7:45 Uhr pünktlich zu unserer Wal-Tour starten können.

10.01.2012 Kaikoura, Whale Watch

Wie habe ich es früher geschafft, um 4:50 Uhr aufzustehen, um zur Frühschicht zu fahren? Diese Frage geisterte mir im Kopf herum, als um 6:45 Uhr das Handy klingelte und wir aus dem Schlafsack krochen. Alle anderen lagen noch friedlich in ihren  Zelten oder Campervans. Möglichst leise packten wir die Sachen und machten uns vom Hof. Um viertel nach sieben standen wir dann in der Whale Station und hielten unsere Tickets in der Hand. Alles schien Bestens, die See lag ruhig da und die Sonne strahlte vom blauen Himmel. Wir tranken Kaffee und warteten auf den Bus, der uns zum Hafen bringen würde. Eine Durchsage ließ uns dann aber aufhorchen. Wegen unvorhersehbaren Maschinenproblemen, wurde unsere Tour gestrichen. Der Blick auf den Monitor bestätigte unsere Übersetzung ins deutsche. Och nöööö! Wir, wieder zum Schalter, denn außerdem hatten wir etwas von Umbuchungen auf spätere Touren gehört. So kam es, dass wir auf eine Tour um 13:45 Uhr gebucht wurden. Besser als gar nicht, dachten wir und vertrieben uns die Zeit bis dahin auf dem Costalwalk. Wir liefen vorbei an kreischenden Möwen, die Ihre Nester verteidigten und an Seehunden, die in der Sonne schliefen. Weil diese faulen Tiere so reglos auf den Steinen liegen, wäre ich auch fast auf einen draufgetreten. So schnell wie er dann aber in Verteidigungsposition war und brüllte, bin auch in andere Richtung abgehauen. Nur schade, dass Franzi jetzt auch noch an ihm vorbei musste, was ihm gar nicht gefiel. Alles gut gegangen, sonst hätten wir Dr. Chris wohl nochmal guten Tag gesagt. Auf den Schreck gab es dann erstmal Mittag und kurz darauf war es dann endlich Zeit für die großen Meeresbewohner. Wir fuhren mit dem Jetboot ungefähr 10 min die Küste entlang, als wir einen feinen Sprühnebel kurz oberhalb des Meeresspiegels wahrnehmen konnten. Das Boot hielt direkt drauf zu und stoppte dann. Ein Spermwal (für mich ein Pottwal) von ca. 9 m Länge, lag ganz ruhig da und stieß alle 20 Sekunden ein Wasser-Luftgemisch aus seinem Blowhole. Die Fotoapparate klickten im Sekundentakt, bis er nach 3 Minuten mit dem Kopf als Erstes im Wasser verschwand. Dann sah man noch kurz ein Teil vom hinteren Rücken, der immer schmaler wurde und in den Schwanz überging. Dann der Höhepunkt, die riesige Schwanzflosse stieg zum Abschied einen guten Meter aus dem Wasser und verschwand im türkisfarbenen Meer. Ein Raunen und leichter Applaus ging durch die Anwesenden und dann war es vorbei. Jetzt hieß es mit Unterwassermikrofonen dem Meeressäuger auf der Spur bleiben und abzuwarten. Normaler Weise taucht er für ca. 45 Minuten in die Tiefe und kommt dann wieder an die Oberfläche um Luft zu holen. So war es dann auch. Prustend tauchte er nach einer Weile wieder auf und das Spiel begann von vorne. Lungen Befüllen und zum Abschied winken. Der Riese war so interessant, dass alle anderen Tierchen in seinem Schatten standen. Albatrosse, Seehunde und Delphine gaben alles, aber gegen das grazile Abtauchen eines Wales konnten sie nur verlieren. Nicht verloren, aber vergangen war unsere Zeit auf dem Wasser und wir fuhren zufrieden zurück in den Hafen. Jetzt ging es auf dem Highway weiter Richtung Süden nach Christchurch und wir hofften, dass wir für heute genug erlebt hatten.

11.01.2012 Christchurch

Mit einem etwas mulmigen Gefühl fuhren wir gestern über die Stadtgrenze von Christchurch. Wir gingen aber kein unnötiges Risiko ein und blieben weit entfernt von großen Häusern und vom Meer, auf einem Campground. So erwachten wir um 9:00 Uhr, im schon viel zu warmen Zelt. Das wiederum verhieß auch was Gutes. Richtig, die Sonne schien völlig unerwartet vom Himmel. Eigentlich waren uns Wolken und späterer Regen vorhergesagt. Ganz entspannt ließen wir den Tag an uns vorbeiziehen, bis wir gegen Mittag in die Stadt fuhren. Eigentlich sah hier alles ganz normal aus. Als wir dann unser Auto am Botanischen Garten parkten und in die City liefen, änderte sich leider das Bild. Die ersten eingefallenen Steinmauern lagen auf Rasenflächen. Dahinter abgesperrte, intakt aussehende Häuser, die aber nicht mehr bewohnt waren. Je näher wir der Haupteinkaufsmeile kamen, um so schwerer wurden die Zerstörungen. Von einer Kirche standen nur noch die Grundmauern, die durch Stahlträger gehalten wurden und das Dach ragte in der Mitte aus den Trümmern. Aber nicht nur alte Gebäude sind betroffen, sondern auch Hochhäuser aus der jüngeren Vergangenheit. Diese stehen zwar noch, werden aber auch wegen Statik-Problemen leergeräumt und abgerissen. So ziemlich jedes Haus im inneren Zentrum von Christchurch stehen leer. An den Türen oder Fenstern, Signaturen und Daten mit Graffiti von den Suchtrupps. Cafés in denen die Zeit, seit fast einem Jahr, stehengeblieben ist rücken jetzt ins Bild. Zerbrochene Tassen und Teller auf dem Boden, gleich neben der Tabasco Sauce. Eine Mütze liegt noch auf dem Tisch, so, wie der Besitzer sie hat liegen gelassen. Bedächtige Stille auch außerhalb. Wir befinden uns in einer Großstadt mit einst 370 000 Einwohnern, doch von Jubel und Trubel ist nichts zu sehen. Das änderte sich dann etwas in der Wourchester Street, wo wir sahen, dass die Stadt noch einen Puls hat. Sie kämpft und lebt in Form einer Containerstadt. Einige Geschäfte und Cafés sind in bunte, stylische Hochseecontainer gezogen und haben ihre Pforten geöffnet. Hier herrschte ein wenig Normalität und man zeigt, dass man bleiben will. Und deshalb ist es wichtig, dass auch die Touristen nicht ausbleiben. Wir konsumierten ein paar Leckereien und fuhren danach mit dem Auto in den Victoria Park, hoch über die Stadt. Bei verschiedenen Ausblicken auf die Metropole und die Küste war dann nichts mehr von der Zerstörung zu sehen und wir genossen die letzten Sonnenstrahlen des Tages, bevor wir wieder auf den Campground fuhren. Ein bewegender Tag ging zu Ende. Morgen geht’s dann weiter und vielleicht treffen wir Markus und Julia aus Köln wieder.

12.01.2011 Lake Tekapo

Wir wurden von einem kurzen Regenschauer geweckt und krabbelten danach aus dem Zelt. Zum Frühstück gab es  Pancakes und Kaffee. Der letzte Wettercheck von gestern Abend trieb uns dann in Richtung Südwesten. Für die Region waren nur kurze Schauer vorhergesagt und nicht starker Regen, wie auf dem Rest der Insel. Auf dem Weg gabelten wir dann das erste Mal einen Anhalter auf. Timon aus Deutschland wollte auch nach Lake Tekapo, welches auf unserem Weg lag und so quetschte er sich hinten zwischen unsere Schlafsäcke, Isomatten und dem ganzen anderen Gedöns. An der Touristeninfo im Zielort trennten sich dann unsere Wege. Bei einem Gespräch mit einer netten Mitarbeiterin des Earth and Sky Observatorium bekamen wir den Tipp auf einen schönen Campground und Lookout direkt ums Eck. Da das Wetter noch sehr schön war, entschlossen wir heute nicht mehr weiter zu fahren und in Lake Tekapo zu bleiben. Das Treffen mit den beiden Kölnern wird dann heute nicht mehr zu Stande kommen. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben und vielleicht klappt es ja morgen am Mount Cook. Nach einer kurzen Fahrt auf den Mount John konnten wir bei einer Tasse Kaffee und leckeren Quiche die grandiose Aussicht genießen. Direkt vor uns der türkisfarbenen, spiegelglatte See. Zur linken Hand der Lake Alexandria und dahinter die schneebedeckten, südlichen Alpen Neuseelands. Der mit weißen Wolken gespickte, blaue Himmel und die Kuppeln des Mount John Observatorium, welche sich ebenfalls links von uns befanden, gaben dem Ganzen etwas ganz Besonderes. Durch die später heranziehenden, dunklen Regenwolken änderte sich die ganze Szenerie. Der See verlor seine Farbe und sein Strahlen. Der Wind wurde kräftiger und trieb kleine Wellen vor sich her. Die Berge verschwanden in einer Wand aus Nebel und die ersten Tropfen klopften an unsere Autoscheibe. Wir standen mittlerweile nicht mehr oben auf dem Berg, sondern ein Stück weiter unten am See. Nach dem kurzen Schauer fuhren wir zu unserem Schlafplatz, spielten eine Partie Schach, bauten das Zelt auf und verschwanden darin.

13.01.2012 in Zeltgefangenschaft

Der Regen trommelte in der Nacht unerlässlich auf unser Zeltdach. Eine kurze Regenpause am frühen Morgen, erlaubte wenigstens einen Toilettengang und die Frühstücks – Utensilien trockenen Fußes aus dem Auto ins Zelt zu verfrachten. Platz ist in der kleinsten Hütte und somit gab es die erste Mahlzeit des Tages im Zelt. Der Plan war so lange zu warten, bis der Regen nachließ, um dann das Zelt abzubauen. Es sollte bis 12:00 Uhr dauern. Als der Regen nicht aufhörte, aber zumindest so gering war, dass ein Abbauen möglich wurde, legten wir los. Zwischenzeitlich klopfte schon ein etwas besorgter Dauercamper bei uns, um sich zu vergewissern, dass es uns gut geht. „Ja uns geht es gut“ antworteten wir und verkrochen uns wieder in die Schlafsäcke. Nun da wir der Zeltgefangenschaft entkommen sind, machten wir uns auf den Weg zur Touristeninformation. Die Tour zum Mount Cook hatten wir jedenfalls wieder verschoben und suchten nun ein Hostel in Lake Tekapo. Doch weit gefehlt, keine günstigen Betten mehr frei. Das YHA Hostel im Ort machte uns den Vorschlag im Garten zu zelten, aber auch alle Räumlichkeiten nutzen zu dürfen. So gingen wir freiwillig wieder in die Zeltgefangenschaft mit Freigang im Hostel. Es wurde geduscht, Wäsche gewaschen, im Internet gesurft, Kaffee gekocht und das Zelt im Garten mit direktem Blick auf den See aufgebaut. Gegen 18:30 Uhr standen dann Julia und Markus plötzlich im Hostel und befreiten uns vor einem trostlosen Abend im Hostel. Es ging mit ihrem Camper zu einem abgelegenen Parkplatz am See. Hier machten wir gemeinsam Abendbrot und saßen noch bis 1:00 Uhr zusammen und plauschten über Dies und Das. Dann hieß es Abschied nehmen und wieder zurück in unser Zelt.

14.01.2012 Mount Cook

Halb acht und die Sonne lacht. Also aus dem Wetter werden wir nicht schlau. Egal, Sachen gepackt und auf zum Mount Cook. Haben ihn ja nun schon 2 Tage warten lassen. Wir fuhren ungefähr 1,5 Stunden bis ins Mount Cook Village. Unterwegs hatten wir schon spektakuläre Ausblicke auf die Southern Alps und den Lake Pukaki. Auf dem Hooker Valley Parkplatz startete dann der 2 Stunden Walk zum Hooker Lake. Es ging vorbei am Mueller Glacier und See, über 2 Hängebrücken, bis zum Hooker Lake. Von hier hatten wir einen schönen Blick auf den größten Berg (über 3700 m) Neuseelands, den Mount Cook. Sein schneebedeckter Gipfel war anfangs etwas in Wolken gehüllt, welche aber immer mehr zunahmen. Der Wind blies in Teilen mit kräftigen Böen erst weiße, dann immer dunklere Wolken in unsere Richtung und kurz nach unserer Ankunft war von dem großen Berg und der kompletten Umgebung nicht mehr viel zu sehen. Da wunderte es nicht, als es wieder anfing zu regnen. Also ging es den ganzen Weg im Regen zurück. Super! Somit fiel die restliche Tagesplanung ins Wasser und wir mussten wieder umdenken. Also ging es, nachdem um 17:00 Uhr der Regen immer noch nicht aufgehört hatte, ins Hostel. Heute hatten wir Glück und bekamen zwei Betten im 8er Zimmer. Sogar eine Sauna gab es hier, die wir natürlich gleich ausprobiert haben. Danach Abendbrot (Blumenkohl, Kartoffeln, Bratwurst), Berichte geschrieben, Buch gelesen (Franzi hat ihr Buch endlich geschafft) und dann sind wir tot ins Bett gefallen.

15.01.2012 Mount Cook Village

Heute ist Sonntag, doch von Sonne nichts zu sehen. Noch genau so trübe wie gestern. Wir wollten heute eigentlich zum Tasman Gletscher. Gut, dass es hier das Sir Edmond Hillary Museum gibt. Nach dem Frühstück beschlossen wir noch einen Tag im Hostel zu verlängern und uns etwas weiterzubilden. Wusste gar nicht, dass Mr. Hillary ein Neuseeländer war. Guck an, aber nicht nur um diese Information sind wir reicher geworden. Es gab jede Menge über ihn und sein Leben zu sehen. In erster Linie natürlich die Besteigung des Mount Everest. Zusätzlich gab es Filme über den Mount Cook in 3D, die Entstehung des Universums und „Was sind eigentlich schwarze Löcher?“ zu sehen. Nach so viel Input ließen wir den Hauptfilm über den Bergbesteiger für heute sausen. Wir guckten mal was die Wetterfront macht….. nicht der Rede wert! Wir verkrochen uns ins Hostel, sendeten eine Geburtstagsmail, tranken Kaffee und sahen einen Teil von „ Der Herr der Ringe“. Da der Film ja in Neuseeland gedreht wurde, ist er also Pflichtprogramm. Danach ging es wieder in die Sauna. Ich denke wir haben das Beste aus dem Tag gemacht und entspannt. Bei der abendlichen Partie Schach, habe ich den Kürzeren gezogen. Dann ging es ab in die Federn.

16.01.2012 Nu aber. Der Berg ruft!

Um 05:30 Uhr machte ich die Augen das erste Mal auf und konnte vom Bett aus etwas sehen, was ich nicht glauben konnte. Blitzblanker, blauer Himmel mit rotem Streif über den Bergen. Irgendwie ließ mich das nicht mehr los. Unruhig wälzte ich mich im Bett und in meinen Gedanken, bis ich schließlich 5:50 Uhr entschloss aufzustehen. Noch kurz Franzi gefragt ob sie Lust hätte mitzukommen, doch der erste ungläubige Blick verriet mehr als 1000 Worte. Also rein in die Klamotten und raus in die Natur. Stille und Kälte umgaben mich sofort, als ich vor die Tür trat. Alles so friedlich und irgendwie weißer als vor 2 Tagen!? Die uns umgebenen Berge hatten allesamt noch größere Schneemützen auf, als beim Tag unserer Ankunft. Dazu im Kontrast der klare, blaue Himmel und die grüne Ebene des Mount Cook Village. Die aufgehende Sonne ließ nach und nach alle Berge in einem satten Rot erstrahlen. Schöner geht´s ja schon fast nicht mehr. Nur ein paar Hasen mit weißen Poschies und ein paar frühe Vögel wollten sich dieses Schauspiel auch nicht entgehen lassen. So verging die Zeit mit Staunen und Fotografieren, bis ich Franzi um 07:30 Uhr aus dem Bett holte und Frühstück machte. Um 9:00 Uhr erlebte sie dann auch das herrliche Wetter auf dem Weg zum Kea Point. Von hier hat man nochmal einen fantastischen Blick auf den Mueller Gletscher, sowie See und natürlich den auf Mount Cook. Um 10:30 Uhr ging es dann für eine Stunde ins Kino, der Hillary Film wollte noch gesehen werden. Ein schöner Film über einen Gutmenschen, der viel für die Leute in der Region um den Mount Everest getan hat. Für uns hieß es im wahrsten Sinne, weiterwandern. Diesmal zu Neuseelands größtem Gletscher. Der Tasman Gletscher war nach einer halben Stunde erreichet und sah beeindruckend, aber dreckig aus. Ein Großteil seiner 27 km langen Zunge bestand aus einer Mischung aus Eis und Schutt. Auf dem in Front liegende Gletscher See trieben eine paar riesige Eisberge, um die kleine Boote mit Touristen fuhren. Das Geld für diese Tour sparten wir uns und fuhren nach Lake Tekapo zurück. Ihr erinnert Euch an das Mount John Observatorium? Hier können auch Touristen, das der Universität of Canterbury gehörende Observatorium, bei gutem Wetter nutzen und den Sternenhimmel der südlichen Hemisphäre beobachten. Erst um 23.30 Uhr trafen wir uns im Office in der Stadt. Von dort begann eine abenteuerliche Fahrt den Berg hinauf zur Sternenwarte. Da die Wissenschaftler natürlich auch arbeiten, hieß es ab einem bestimmten Punkt, alle Lichter ausschalten. So fuhren wir einen guten Kilometer mit dem Bus, im Dunkeln den Rest des steilen Berges hinauf, um die Forschungsarbeiten nicht zu stören. Zu Beginn wurde uns dann mit bloßem Auge der sternenklare Himmel erklärt. Mit Hilfe von Laserpointgeräten (die Dinger funktionieren wie die Laserschwerter von Star Wars) zeigte uns der Guide das Kreuz des Südens, den Jupiter und den Mars. Damit aber nicht genug, jetzt kamen die Teleskope zum Einsatz. Von klein, bis groß, zu riesig war alles dabei. Wir sahen den Jupiter mit seinen Monden, den Mars rot leuchtend und irgendwelche Klustersterne Lichtjahre entfernt. Jetzt darf man sich aber nicht zu viel vorstellen. Aus kleinen Lichtpunkten am Himmel wurden etwas größere, die wahlweise blau, weiß oder gelb leuchteten. Der Jupiter war zwar als rundes Objekt zu erkennen, aber mit einem Durchmesser von 5 Millimeter sehr klein. Das Highlight war dann aber der gute, alte Mond. Hier wiederum konnten wir die Krater und Berge so gut erkennen, dass man ihn hätte ewig beobachten wollen. Doch irgendwann ist die Zeit um und so landeten wir dann um 02:30 Uhr im Zelt. Was für ein Tag.

 

17.01.2012 Und wir fahr´n weiter…

Liebes Tagebuch, heute sind wir fast ausschließlich Auto gefahren. Über 300km hatten wir am Ende auf der Uhr. Hört sich für deutsche Straßenverhältnisse nicht viel an, aber für Neuseeland ist das ein riesen Ritt. Von Lake Tekapo auf dem Highway 72 und 73. über den Arthurs Pass zum Lake Brunner. Unterwegs gab es eine Pause an den Castle Hill Rocks und im Arthurs Village. Hier konnten wir ein paar freche Keas (Bergpapageien) beobachten. Zum Schlafen haben wir das erste Mal, schwarz gezeltet. Der Lake Brunner war prädestiniert dafür. Kleine Schotterpiste direkt am See mit kleinen Buchten. Perfekt! Gestört hat es niemanden, nimmt man die neugierigen Weka. aus. Da gestern die Nachtruhe nicht sehr lange anhielt, ging es früh ins Bett.

18.01.2012 Greymouth und Pancakes Rocks

Guten Morgen liebe Wekas. Ihr seid ja immer noch da. Nach dem Frühstück ging es nach Greymouth. Die größte Stadt (ca. 13000 Einwohner) an der Westküste der Südinsel. Hier hieß es mal wieder einkaufen gehen. Haben übrigens weitere verloren gegangene Artikel auf unserer Reise zu beklagen. Ein ganzer Beutel mit Frühstücksutensilien (Kaffee, Nutella) und meine Mütze sind weg. Schluchts! Danach ging es weiter zu den Pancake Rocks. Das sind Steinformationen, die wie der Name verrät, aussehen wie gestapelte Pfannkuchen. Ganz nett, aber nicht das absolute Muss von Neuseeland. Nach ca.20 min ging es schon wieder weiter ins benachbarte Punakaiki Village. Hier haben wir uns auf einem kleinen, lokalen Campground eingemietet und den Rest des Tages verbracht. Nach dem Strandspaziergang und Sonnenuntergang an den Pfannkuchenfelsen, ging es ab in die Falle.

19.01.2012 Punakaiki, wir bleiben.

Wir hatten uns fest vorgenommen früh morgens, am schönen Strand vor der Tür, laufen und danach baden zu gehen. Leider fing es direkt nach dem Aufstehen, um 09:00 Uhr an zu regnen und wir beschlossen erstmal zu frühstücken. Dieses zog sich so lange, dass es zwar nicht mehr regnete, aber die Bäuche so voll waren, dass an körperlich anstrengende Tätigkeiten nicht zu denken war. So entschlossen wir uns für eine Wanderung durchs Hinterland. Die Landschaft an der Westküste hat sich mal wieder gewandelt und wollte entdeckt werden. Innerhalb von 30 km erheben sich vom Meer, in Richtung Inland viele 2000 – 3000 Meter hohe Berge. Dementsprechend steil ging es bergauf, durch Urwald, Schluchten und über kleinere und größere Flüsse. Mit einer 5 – 10 fach höheren Niederschlagsmenge gegenüber Europas ist es dann auch kein Wunder, dass alles grünt und blüht. Nach 10 km hatten wir dann genug und das Frühstück wohl verdaut, so dass wieder Platz für ein paar Pancakes mit Kirschen war. Zurück „ zu Hause“ wurde relaxt, Wäsche gewaschen und Berichte geschrieben. Jetzt wird Salat geschnippelt und ein Wein kredenzt. Prost.

20.01.2012 Ein Stück für die Nachwelt

Das war wieder eine Nacht, wie man sie nicht braucht. Es regnete aus Eimern, unsere Isomatten lassen seit neustem Luft bzw. behalten keine mehr drin und kalt war´s auch. Mau! Das Frühstücksei hat uns dann wieder versöhnt. Heute haben wir keine Zeit zu verlieren, denn Stephan hat einen Termin. Uns fiel zufällig ein Flyer in die Hände, mit den Worten: „Make your own knife“ Das ist doch mal was und noch nützlich dazu. Um 9.30 Uhr ging es los und alle bekamen Arbeiterhemden, Handschuhe, Schutzbrillen und natürlich einen Stahlrohling in einer Halterung in die Hand. Steven, ein bereits in die Jahre gekommener Mann, war für den handwerklichen Teil da und hatte ständig einen lustigen Spruch auf den Lippen und alle im Auge. Die ersten Stähle verschwanden in der Glut, um dann in Form gehämmert zu werden. Nachdem Stephan seinen abgekühlt hatte, wurde er auf Länge gesägt und dann wurde die Klinge von grob bis fein geschliffen. Die nächsten Schritte waren die Messingbeschläge und Holzteile für den Griff anbringen und kleben. Das Holz für den Griff stammt übrigens von einem alten Hospital, welches abgerissen wurde. Jetzt noch der Feinschliff, um alles in Form zu bringen und schleifen, schleifen, schleifen und polieren. Wir nähern uns der Zielgeraden, dem wichtigsten bei einem Messer, das Schärfen. Dieses übernahm der Meister selbst und nach ca. 6 Stunden hielten alle 12 Teilnehmer stolz ihre Messer bei einem Gruppenfoto in die Kamera. Zur Belohnung gab es noch selbstgemachten Sekt und Honig ums Maul geschmiert. Leicht beschwipst, nur ich, fuhren wir nach Hokitika, der Jade-Hauptstadt Neuseelands und genossen einen spektakulären Sonnenuntergang. Nach einem kleinen, ungewollten Umweg, landeten wir im Dunkeln auf dem Campground am Lake Kaniere und verkrochen uns nach so einem spannenden Tag in unser Zelt.

21.01.2012 der unbezwungene Mount Tahua

Welch ein schöner Morgen! Wir genießen unser Frühstück mit Blick auf den See. Der Plan für heute war gemacht. Wir sahen gestern in einer Karte einen Track, mit der Bemerkung: „Hard & Steep (7 Std.), panoramic views… must be fit!“ Das schaffen wir, auf geht’s! Nach den ersten 500m war es schon so steil, dass wir hofften, dass es nicht schlimmer wird. Wurde es aber! Ich pumpte wie ein Maikäfer und wir waren beide froh, nach gut 1 Std. den ersten Lookout erreicht zu haben. Wir kamen uns ein bisschen vor wie Hillary auf dem Mt.Everest, nur ohne Schnee und ohne den Everest. Weitere 1 ½ Stunden später erreichten wir die Spitze des Berges und plötzlich ging es nur noch bergab. In der Ferne konnten zeigte sich  ein weiterer Berggipfel, welcher erst das Endziel markierte. Glücklicher Weise lag dieser im Nebel und wir beschlossen umzudrehen. Wir machten noch eine deftige Brotzeit in ca. 350m Höhe und blickten über den See, zu den Bergen, bis hin zum Meer. Der Abstieg war dann mindestens genauso kräftezerrend und lang, wie der Aufstieg. Nach guten 5 Std. waren wir wieder unten angelangt und genossen ein Bad im See. Grrrr! Viel ist dann nicht mehr passiert und der Tag neigte sich dem Ende. PS: Hab ich schon erwähnt, dass Stephans Ukulele kaputt ist. Hurra!!!!! Ähhhh, Schnief!

22.01.2012 Captain, wir sinken!

Alle Mann von Bord, Frauen und Kinder zu erst. Unser Zelt, das etwas in Hanglage stand, lief nach und nach von unten voll. Also mussten wir früher als uns lieb war raus aus den Federn. Ohne was im Magen, aber mit dem Plan im Kopf, fuhren wir um 8:00 Uhr nach Hokitika. Die Stadt schlief natürlich noch, an einem Sonntagmorgen und somit nutzen wir die Zeit uns auf einem öffentlichen WC den Schlafsand aus den Augen und den Belag von den Zähnen zu putzen. Frisch geschniegelt, saßen wir dann gegen 9:00 Uhr in einem Cafe und ließen es uns schmecken. Die Zeitung wurde gelesen und wir fühlten uns ein bisschen wie in der Heimat beim Sonntagsbrunch. Nur die guten Freunde fehlten. Gestärkt ging es eine Runde durch die Jadehauptstadt, die zu 50 % auch nur aus Jadegeschäften besteht. Logisch, dass da etwas für Franzi gekauft wurde. Mit neuer Halskette ging es dann auf den Weg Richtung Süden. Der Franz Josef Gletscher, benannt nach einem österreichischen Kaiser, war nun unser Tagesendziel. Da wir mal wieder eine Dusche genießen wollten, ging es auf den Top 10 Campground, kurz vor den Toren der Stadt. Die 20,- $ p.P. zahlten wir ungerne, wurden aber mit einem tollen Blick auf den Gletscher, Mount Tasman und unseren alten Kumpel, Mount Cook belohnt. Diesmal sahen wir aber seine andere Seite. Der Tag ging nach leckerem Abendbrot, Internetrecherchen und skypen erst um 3:00 Uhr morgens zu Ende.

23.01.2012 Franz und Sissi

Bereits nach 6 Stunden war die Nacht zu Ende. Die Check-Out Time war aber trotzdem nicht mehr einzuhalten. Wenn schon überziehen, dann richtig. So wurde in Ruhe geduscht, gefrühstückt und nochmals geskypt bis weit nach Mittag. Wir denken für den Preis kann man das ruhig mal machen. Also ging es erst recht spät zum alten Franz. Wir waren uns außerdem auch sicher, dass er auf seine Sissi warten würde. Wir liefen den Sentinel Rock Walk und den Valley Walk um den Kaiser in Gletschergestalt zu begutachten. Man könnte sagen: „Wir waren entzückt“. Warum er dann aber beim Anblick von Sissi nicht komplett dahin geschmolzen ist, ist mir ein Rätsel? Ist wohl ein Eisklotz der werte Herr. Auf die geführten Touren auf dem Gletscher hatten wir beide nicht so richtig Lust und somit bevorzugten wir es weiterzuziehen. Nächster Halt der Fox Gletscher. Für heute hatten wir aber genug gesehen und machten nur ein paar Besorgungen fürs Abendbrot im winzigen Stadtzentrum. Beim Besuch im Infozentrum nannte man uns einen ca. 20 km entfernten, kostenlosen Campground, den wir dann ansteuerten. Nach 5 km machten wir eigentlich nur einen kurzen Stopp, um den herrlichen Gebirgszug der südlichen Alpen zu bestaunen. Es gefiel uns aber so gut, dass wir entschieden, erlaubt oder nicht, zu bleiben. Stühle raus, Tagebuch und Karten geschrieben und später dann Essen gekocht. Beim Anblick der rot leuchtenden Berge, im Licht der untergehenden Sonne, wurde mir erstmals klar, was Heino´s „Alpenglühen“ zu bedeuten hat. Ich dachte immer die hauen sich ein hinter die Binde und dann geht’s rund. Nun gut, man lernt ja nie aus.

24.01.2012 Der frühe Vogel, macht die schönsten Fotos

Es war ja abgesprochen, dass wir schon um 6:30 Uhr aufstehen wollten um zum Lake Matheson zu fahren. Doch statt Putz und Munter, war nur Putz ( ich ) bereit zum Aufbruch. Munter ( Franzi ) lag noch in den Federn und konnte nicht zum Aufstehen bewegt werden. Erst als ich anfing, das Zelt abzubauen, kroch sie aus dem Zelt. So zogen jetzt Putz und Muffel durch die morgendliche Stimmung, um den Lake Matheson. Das besondere an diesem See ist, dass man  traumhafte, gespiegelte Bilder* von dem Gebirgszug der südlichen Alpen knipsen kann. Das Sternchen * im Anhang besagt, dass man aber nur in den frühen Stunden des Tages, am Besten vor Sonnenaufgang vor Ort sein muss. Wir waren der festen Überzeugung, dass wir so ziemlich die Einzigen bekloppten sind, die sich das antun, aber weit gefehlt. Der Parkplatz war mit Campervans überfüllt und sogar ein Reisebus stand schon da. Nun aber schnell, denn die Sonne kroch schon so langsam über die Berge und erleuchtete den See. Noch rechtzeitig erreichten wir die Stelle, wo die Spiegelung der Berge im See perfekt war. Keine einzige Welle zerstörte das Bild. Nur ein leichter Nebel zog über den See und verlieh der ganzen Szenerie das i-Tüpfelchen. Wir genossen eine ganze Weile die Stille und Ruhe, denn von den Massen auf dem Parkplatz war nicht viel zu sehen. Beim anschließenden Kaffee Latte im naheliegenden Shop, verwandelte sich dann endgültig der Muffel in Munter, bis hin zu Franzi. Nun war der Weg frei für die restliche Tagesplanung. Der Fox Gletscher wartete ja auch noch auf uns. Also ging es ganz schnell zum Parkplatz des Chalet Lookout Walk. 1,5 Stunden hin und zurück, welchen wir aber in 1 Stunde schon erledigt hatten. Zu empfehlen ist dieser Aussichtspunkt aber nicht, da man nur den unteren Teil des Gletschers sehen kann. Ein bisschen enttäuscht kamen wir wieder am Parkplatz an und fuhren 250 km nach Wanaka. Hier sitzen wir nun und entspannen vom anstrengenden Tag. Vielleicht gehen wir jetzt noch baden. Haben ja auch etwas geschwitzt und Duschen gibt es mal wieder keine.

25.01.2012 Mount Aspiring N.P. 

Die Hitze trieb uns aus dem Bett. Heute hatten wir das erste Mal das Gefühl, Hochsommer zu haben. Sowieso können wir uns über das Wetter der letzten Tage nicht beschweren und gingen somit mal wieder auf Wanderschaft. Alle guten Dinge sind ja bekanntlich Drei und deswegen machten wir  uns auf den Weg zum Rob Roy Gletscher im Mount Aspiring N.P.. Hätten wir uns besser informiert, hätten wir gewusst, dass der Track noch 50 km von Wanaka entfernt und nur über eine 30 km lange Schotterpiste zu erreichen ist. Ärgerlich, das arme Auto. Die „Straße“ führte durch ein Tal, über eine Schaf- und Kuhweide und endete dann irgendwann im Niemandsland. Irgendwie ja auch schön, wenn man sich den beschwerlichen Weg über Hoppelpiste und Bachläufe wegdenkt. So starteten wir logischer Weise erst in der prallen Mittagssonne auf unseren 4 Stunden Walk. Es ging vorbei an noch mehr Schafen, über eine Schwingbrücke und zum Glück in einen Wald. Hier überwanden wir in 1 Stunde die 300 Höhenmeter und standen dann vor einer Kulisse aus einem Fantasia Film. Begrüntes Tal mit einem Gletscherflusslauf, eingerahmt von kargen, grauen Bergen. Im saftigen Gras stand leuchtender Löwenzahn und zauberte unzählige gelbe Punkte ins Grün. Ein Kea flog über unsere Köpfe und stieß immer wieder seinen unverkennbaren Schrei aus. Hoch oben thronte dann aber der Star des Ensembles, der Rob Roy Gletscher. Strahlend weiß oder blau leuchtend schossen aus ihm mehrere Wasserfälle ins Tal. Der höchste Wasserfall maß gute 200m und verwandelte sich auf dem Weg nach unten in Sprühnebel. Ein perfektes Bühnenbild. Wir machten unsere Brotzeit auf einem Stein und genossen es, ein kleiner Teil des Ganzen zu sein. Vergesst den Franz und den Fox. Rob ist der Star. Glücklich und zufrieden wanderten wir zurück zum Auto und entdeckten immer wieder neue Ausblicke ins Tal. Den restlichen Tag verbrachten wir dann auf der Straße im Auto. Wir fuhren über den Lindis Pass bis nach Omarama. Hässlichster Campground bislang und direkt an der Straße. Da bestätigte sich mal wieder, „Was nichts kostet, ist auch nichts“.

26.01.2012 Omarama nach Oamaru

Auch was viel kostet ist manchmal nichts! Zum Frühstück fuhren wir, auf Grund der Ungemütlichkeit des Zeltplatzes, ins Dorf zum Frühstück. Pancakes für 15,50 $ sollten lecker sein und vor allem satt machen. Beides leider weit gefehlt. 3 Mini Pfannkuchen aus dem Supermarkt, in der Mikrowelle aufgewärmt, empfanden wir als Frechheit. Da half auch die Sprühsahne als Verzierung nicht. Nun gut, wir sind ja voll entspannt und ließen uns nicht den Tag vermiesen. Weiter ging die Fahrt Richtung Osten nach Oamaru. Ein kleines, niedliches Städtchen mit viktorianischen Häusern und vielen Künstlern. In unserem Reiseführer gar nicht erwähnt, lohnte sich aber allemal der Besuch. Wir bekamen bei einem holländischen Bäcker ein richtig leckeres Brot und Franzi aus einem Stöberladen, zwei neue Röcke! Wo das Brot verschwindet ist klar, in welchem Rucksack die Röcke, ist noch offen. Am Ende des Tages landeten wir noch ein paar Kilometer weiter in Moeraki bei einem schweizer Ehepaar auf dem Campground. Mal wieder duschen und Wäsche waschen stand auf dem Plan. Beim Abendbrot lernten wir dann noch ein Paar aus Stuttgart kennen. Beide über 60zig und mit einem kleinen Camper unterwegs. Die Zwei haben schon viel gesehen und erlebt und dementsprechend viel zu erzählen gehabt. Als wir noch gar nicht auf der Welt waren, fuhren sie schon im VW T2 durch Alaska und bekamen Besuch von einem Grizzly. Mit spannenden Geschichten aus der Vergangenheit und der Neuzeit hatten wir einen unterhaltsamen Abend.

27.01.2012 Steinkugeln am Strand, Dunedin und 4 Fracks

Frühstück mit Schwaben und selbstgemachten Pancakes. Danach ging es zu den Moeraki Boulders, riesige Steingugeln, die wie aus dem Nichts am Strand liegen und zur Ebbe am besten zu sehen sind. Geformt vor 60 Millionen Jahren am Meeresgrund und durch Erdhebungen an Land „gekugelt“.  Mit etwas Kreativität ließen sich richtig schöne oder lustige Bilder schießen. Ungefähr eine Stunde dauerte das Shooting bis es weiter nach Dunedin ging. Das an der Otago Halbinsel gelegenen Dunedin, vermittelte mal wieder ein bisschen Großstadtflair. Nette Einkaufsmeile, mit schönen Cafés und Leuten im Businessdress stellten ein Gegensatz zu unserem Camperleben ( Foodstore, Campingkocher und Leuten in Adiletten ) da. Da wir in ca. 2 Wochen für einen längeren Aufenthalt nochmal wiederkommen werden, ging es relativ schnell weiter Richtung Süden. Wir hatten noch einen offiziellen Termin mit Frackträgern. Yellow eyed Pinguine kommen gegen Abend an den Strand von Nugget Point. Aus einer extra angelegten Schutzhütte  konnten wir 4 Exemplare beobachten, die gerade vom Fischen kamen und sich am Strand putzten. Tapsig wie man es kennt, verschwanden sie danach in ihrem Bau, vermutlich auf ein Feierabendbier. Wir genossen unseren Feierabend dann auf einem DOC Campground direkt am Meer mit lecker Stullen und Tee.

28.01.2012 Die Catlins

Nach dem Aufwachen sahen wir erstmal die volle Schönheit der Bucht in der wir genächtigt haben. So ließen wir es auch ganz entspannt angehen mit dem Frühstück und dem Strandspaziergang. Nach den Besuchen  von Jacks Blowhole, der nicht lohnte und den Purakaunui Wasserfällen, zeigte meine Uhr erst kurz nach 12:00Uhr. Also ab zur Cathedral Cave, einer weiteren Sehenswürdigkeit in den Catlins. Leider ging meine Uhr irgendwie völlig falsch und es war schon kurz nach 14:00 Uhr als wir dort ankamen. Da die Cave nur bei Ebbe zu besichtigen ist, schloss diese schon um 15:00 Uhr seine Pforten. Zu wenig Zeit um entspannt das Ganze anzugehen, weshalb wir den Besuch auf Morgen verschieben mussten. Nicht schlimm, wir bezogen schon unser Nachtlager und entspannten den Rest des Tages. 

29.01.2012 Wer hat denn da die Hosen nass gemacht?

Wieder so ein regnerischer Morgen, den man sich aber ganz gut gefallen lassen kann, wenn man wie ich, im Zelt bleiben kann. Es gab Frühstück am bzw. im Bett. Supi. Pünktlich zur low tide standen wir dann wieder auf dem Parkplatz der Cathedral Caves. Eine nette Dame ging plötzlich von Auto zu Auto und erklärte, dass aufgrund der Wetterbedingungen die Caves geschlossen bleiben. Sollte wohl nicht sein! Nicht wirklich traurig fuhren wir nur ein paar Minuten weiter zu den hübsch anzusehenden  McLean Falls. Wieder unterwegs, verlassen wir die Scenic Route und landen in der wildtobenden Curio Bay. Jetzt ist uns auch klar, warum die Caves geschlossen blieben. Curio Bay hat eine tolle Steilküste, wovon man das peitschende Meer beobachten konnte. Stephan freut sich wie ein kleiner Junge und konnte gar nicht genug gucken. Ein paar Meter weiter führte ein Weg hinunter zu einem im Meer versteinerten Wald, sowie einem Pinguinplatz. Wir haben Glück und konnten einer Mutter, mit ihrem Kind im Gebüsch, beim Putzen und Füttern zusehen. Letzter Stopp für heute war der Slope Point. Eigentlich hielten wir hier, um die total windschiefen Bäume zu sehen. Viel spannender ist es aber, dass hier der südlichste Punkt der Südinsel ist und von hier aus sind es nur noch 4803 km bis zum Südpol. Falls das jemanden interessiert!? Die Wellen schlugen gegen die ca. 40m hohe Küste und die entstehende Gischt überstiegen diese bei weitem. Da der Wind so stark war und wir im falschen Moment unser Foto am Slope Point Schild machen wollten, kassierten wir eine kräftige Dusche. Unsere Rückseite war komplett nass, lustig fanden wir es trotzdem. Die Catlins ließen wir dann am Abend hinter uns und schlugen unser Nachtlager, nach dem 3. Anlauf*, in Tuatapere auf. Wir kochten wieder was Feines und verschwanden auch bald im Bett. *ein guter Zeltplatz inkl. guter Lage und Ausstattung ist schwer zu finden.

30.01.12 Clifden Caves und Milford Sounds

Den Tipp von Markus und Julia hatten wir nicht vergessen, weshalb wir heute nach dem Aufstehen vor den Höhlen in Clifden standen. Das Wetter war eigentlich viel zu schön um in die Unterwelt abzutauchen, aber 40 Min. werden wir entbehren können. So stiegen wir mit Stirnlampe alleine ins kalte, feuchte Dunkel und kletterten durch Ritzen und über Felsen. Teilweise ganz schön eng und anstrengend. Richtig spannend wurde es aber als wir vor einem größeren Wasserloch standen und auf der anderen Seite unser Weg weiterging. „Wie tief wird das wohl sein?“ fragten wir uns besorgt. Der Grund war jedenfalls nicht zu sehen. Zum Nachmessen hatten wir nichts dabei, weshalb wir uns für am Rand langbalancieren entschieden. Wer hier abrutscht wird zu erst nass und dann kalt. Mit vereinten Kräften schafften wir es und weiter ging es über Leitern und noch engere Passagen wieder ans Tageslicht. Erstmal aufwärmen und an die Helligkeit gewöhnen, bevor es nach Ta Anau weiterging. Hier verbrachten wir den Nachmittag am See und buchten für Morgen eine Bootstour im Milford Sound. Um 18:00 Uhr bezogen wir dann Stellung auf dem Lake Gunn Campground, damit wir pünktlich zu unserem Ausflug starten können. Jetzt kochen wir gleich noch lecker und dann geht’s ab ins Bett.

31.01.2012 Milford Sound

Eine Tour durch den Milford Sound gehört zu den absoluten „must-do´s“ während eines Neuseelandbesuches. Der Fjord, der streng genommen, wegen seiner Entstehungsgeschichte keiner ist, begeistert jedes Jahr Millionen von Touristen. So wurden auch wir von diesen Aussagen verführt und saßen, bei typischem Wetter, um 8:55 Uhr auf einem kleinen Boot der Mitre Peak Company. Typisches Wetter soll heißen Sturm, Regen und Nebel. Da hier an über 200 Tagen so ein Wetter herrscht überraschte uns das aber nicht wirklich. Unser 70zig Personen Boot, welches nur mit 15 Gästen gefüllt war, verließ also pünktlich den Hafen. Wir wurden gleich nach dem Ablegen vom Kapitän freundlich und vom Sound stürmisch begrüßt. Der Regen klopfte verhalten gegen die Fenster und bat um Einlass, während die Wellen hingegen schon etwas kräftiger gegen die Bordwand schlugen. Wir genossen trotz der vorherrschenden Witterung die Fahrt und die mystisch anmutende Landschaft. Der Fjord lag sprichwörtlichen in einen Schleier gehüllt und von den Bergen waren nur Umrisse zu erkennen. Besonders lang ist der Milford Sound nicht, dafür aber umso tiefer. Den höchsten Punkt markiert der Footstull ( 1835m ) und der Mitre Peak ( 1683m ). Zwischen den Riesen aus Gestein wirkte das Kreuzfahrtschiff Seven Seas Voyager auf dem Wasser wie Spielzeug und machte die Dimensionen erst richtig klar. Beim kurzen Stopp an dem Bowen Falls  wurden obligatorische Fotos geschossen und dann ging es auch schon wieder zurück in den sicheren Hafen. Auf den 120 km zurück nach Te Anau verbesserte sich dann das Wetter mit jedem Kilometer und wir konnten noch ein paar schöne Eindrücke aus dem durchquerenden Eglington Valley mitnehmen. Als kleines Fazit können wir festhalten, das sich eine Tour in den Milford Sound durchaus lohnt und die vorangegangen Versprechungen erfüllt wurden. Ob man unbedingt eine Bootstour machen muss, könnte man bestreiten da man den kleinen Star, den Mitre Peak auch von Land aus sehen kann. Falls mal gutes Wetter ist.

01.02.2012 Abschiedsschmerz

Gestern Abend hatten wir noch unser kleines zu Hause aufgeräumt und alle Sachen für den Auszug vorbereitet. Heute traten wir dann unsere letzte gemeinsame Reise an. Es ging nach Queenstown um unser Baby beim Vermieter abzugeben, um dann morgen nach Te Anau mit dem Bus zurückzukehren. Franzi hatte die glorreiche Idee unser komplettes Gepäck doch schon mal im Hostel zu lassen, welches auch ohne Probleme geklappt hatte. So fuhren wir nur mit einem Mini Rucksack im Gepäck in Neuseelands Partyhauptstadt. Als letzte Tat brachte uns unser treues Gefährt auf den Coronet Peak hoch über der Stadt. Normaler Weise im Winter ein Skigebiet, bietet es im Sommer perfekte Voraussetzungen fürs Paragliding. So guckten wir nur zu, wie sich mutige Touristen zusammen mit ihrem Lehrer über die Kante des Abhanges liefen, um dann in Richtung Tal zu gleiten. Sowas müssen wir auch mal machen, aber nicht mehr heute. Um 17:00 Uhr stellten wir unseren geliehenen Wagen bei seinem rechtmäßigen Besitzer ab und betäubten den Abschiedsschmerz mit ein bisschen Shopping. Eine Angel, ein mini Kamera-Stativ und zwei Regenponchos nennen wir nun unser eigen. Bei Mustafa gab es dann einen leckeren Döner und im Hostel den Beweis, dass wir keine 18 mehr sind. Wir hatten uns für eine Nacht im zentralgelegenen Base Hostel eingemietet. Für eine Nacht wird das schon gehen, dachten wir noch bei der Buchung. Das es nicht gehen würde, war uns schon nach 10 Minuten klar. In unserem 8er Zimmer machten sich die Mädels für den Abend fertig und tranken Alkohol. Hört sich noch nicht schlimm an. Als dann nach 22:00 Uhr in unserm Zimmer plötzlich 15 Partypeople saßen fanden wir das nicht mehr so lustig. Wir waren zu diesem Zeitpunkt schon auf Schlafmodus gestellt, als dann gegen 23:00 Uhr sich das ganze lichtete. Der letzte Outfit Check der Mädels endete so, wie es überall auf der Welt endet. Es wurde sich nochmal umgezogen. Die Begründung hierfür lag darin, dass man angeblich zu viel von ihren Boobs sah. Konnte ich nicht bestätigen. Grins. Im Zimmer brannte zwar noch überall Licht, aber es war dann Ruhe. Dafür hämmerten dann von draußen die Bässe bis tief in die Nacht. Mit Ohropax schliefen wir dann irgendwann ein und wurden erst wieder von einem gefühlten Erdbeben wach. Unsere korpulenten Untermieter brachten bei jeder Bewegung das Bett ins Schwanken das man hätte Seekrank werden können. So waren nicht nur wir wach, sondern auch die Erkenntnis des Tages. Wir sind zu alt für so´n Scheiß.

02.02.12 Das Leben und die Reise gehen weiter…

…und das bereits um 6:15 Uhr. Die Buscompany hatte natürlich kein Verständnis für unsere kurze Nacht und fuhr trotzdem pünktlich um 07:05 Uhr vom Hof. Dem Kaffee aus dem Automaten sei Dank, dass wir trotz kleinsten Augenschlitzen den Weg zur Haltestelle fanden und uns auf den Weg nach Te Anau machten. Ein bisschen im Bus genickert und nach 2,5 Stunden in unserer neuen Heimat, für die nächsten 4 Tage, ausgestiegen. Da unsere Tage in Neuseeland so langsam gezählt sind, haben wir uns vorgenommen die nächsten Tage mit Recherchen über Australien zu verbringen. Ein geeigneter Ort war uns schon bekannt. Die Bibliothek bietet kostenloses Internet und nebenbei natürlich auch Lektüre in Form von Büchern bzw. Reiseführern. Nach 4 Stunden haben wir die Arbeit beendet. Die Ernüchterung fiel leider sehr groß aus. Im Gegensatz zu unserem letzten Besuch vor 4 Jahren, ist alles teurer geworden. Was ist eigentlich mit unserem Euro los? Der Wechselkurs ist ja eine Katastrophe. Nun gut, auch wenn wir den Euro in den Sand setzten werden, ist es kein Grund das gleiche mit dem Kopf zu tun. Für heute ist genug getan und es hieß einchecken und Mittag kochen. Mit ein bisschen lesen und Berichte schreiben haben wir uns den restlichen Tag vertrieben.

03.02.2012 Bürotag

Zum Glück arbeiten wir in Gleitzeit in unserem Job, deshalb war es kein Problem als wir erst gegen 11:30 Uhr im Büro erschienen. Die Queenstown-Nacht forderte noch etwas Schlaf nach und ließ uns erst um 10:00 Uhr von den Schlafenden erwachen. Die Bibliothek war schon wieder gut gefüllt das wir noch gerade einen Platz ergattern konnten. Heute wurden verschiedenste Varianten des Australien-Aufenthaltes durchgespielt und durchgerechnet. Zu einem abschließenden Ergebnis ist unsere AG* noch nicht gekommen. Die Kaffeezeit läutete auch gleichzeitig den Feierabend ein. Ganz schön anstrengend so ein Arbeitstag. Zur Belohnung gab es leckere Tim Tams. Eigentlich eine australische Kaffee Brauch, findet es aber auch in Neuseeland leckeren Anklang. Zur Erklärung: Man nehme besagten Tim Tam Schokokeks, beiße zwei gegenüberliegende Seiten des rechteckigen Keks ab und sauge den Kaffee hindurch. Nun heißt es sich beeilen und den gesamten, mit Kaffee vollgesogenem Keks, in einem Stück im Mund zu versenken und zu genießen. Beim späteren Brainstorming nahmen wir nochmals das Australien Thema auf und konnten es etwas konkretisieren. Wir werden wohl einen Camper mieten und nicht mit dem Bus, wie eigentlich geplant, durch den roten Kontinent fahren. Ein paar entsprechende E – Mails wurden noch an verschiedenen Camperfirmen geschickt und dann ging es ab in den Ruhemodus. *Arbeitsgemeinschaft

04.02.2012 Home-Office

Heute gehen wir mal nicht ins Büro. Wir haben eine 24 Stunden Internetkarte von unseren Geldgebern finanziert bekommen und dürfen heute von zu Hause arbeiten. Yippie! Wichtigste Auslandsgespräche lassen sich sowieso besser in ruhiger Atmosphäre führen. So wurde mit der Heimatbasis geskypt und weitere Recherchen im Thema Aussi-Land unternommen. So gegen Eins macht jeder seins, dieses Motto gilt auch am Ende der Welt an einem Freitag. Also vertraten wir uns die Füße und starteten ins wohlverdiente Wochenende. Dabei konnten wir schon, das zweite Mal, folgende Szene beobachten, die ich vorurteilshafter Weise in die USA gesteckt hätte. Auf einer weitläufigen Grünanlage kam uns ein Auto entgegen. Das Auto hielt und die Tür ging auf. Heraus sprang ein Hund. Die Tür schloss sich und das Auto fuhr wieder los. Der Vierbeiner fleißig hinterher. Nach 5 Min. stoppte das Auto, hupte und öffnete die Tür. Das „Gassifahren“ war wohl beendet. Als wenn das nicht schon genug wäre, fuhr die Person zurück zu ihrem Haus, welches knappe 200m entfernt lag. Nun könnte man verschiedene Diskussionen vom Zaun brechen über das Wie und Warum. Meine Theorie war, die Frau war schwerbehindert und ihr liebender Ehemann hat sie wenig später aus dem Auto ins Haus getragen. Und wahrscheinlich leidete das dicke Kind auf dem Beifahrersitz an dem gleichen Schicksal. Seufz! Wenig später im Hostel mussten wir zum wiederholten Mal feststellen das Japaner Probleme haben ein Tür zu öffnen, wenn diese nur eine Drehknauf zum öffnen besitzt. Ganz lustig mit anzusehen. Ist halt keine Papp-Schiebetür. So ging auch dieser Tag zu Ende und wir entschwanden ins Reich der Träume.

05.02.2012 Sonntag

Der heutige Tag wurde schon der Vorbereitung auf unseren Track gewidmet. Da wir uns die nächsten 4 Tage selbst versorgen werden, musste  das natürlich gut durchdacht sein. So wurden die Rucksäcke mit dem nötigsten gepackt (1xWechselsachen, Hygieneartikel, Geschirr, Kocher, Lebensmittel) und alle anderen Sachen in Schließfächern verstaut. Da wir nach der Wanderung wieder hier ins Hostel zurückkehren werden, eine praktische und kostengünstige Lösung. Am Nachmittag wurden die letzten Besorgungen im Supermarkt gemacht. Nudeln, Reis und Müsliriegel werden also unsere Hauptnahrungsmittel die nächsten Tage werden. Kein kulinarischer Hochgenuss, aber es wird die verlorengegangene Energie wieder auffrischen. Beim Abstecher ins Cafe „The Fat Duck“ mit kostenlosem Internet, konnten wir bei Sonnenschein und Cafe Latte noch unsere Seite aktualisieren und die E – Mails checken. Leider noch keine Info von einer der angeschriebenen Camper-Vermietungen aus Australien. Hoffen wir mal, dass wir nach den 4 Tagen eine Antwort haben. Am Abend wurden dann die letzten, noch vorrätigen Lebensmittel vernichtet und nochmal ausgiebig geduscht. Dann ab ins Bett, denn Morgen ist nichts mit Ausschlafen.

06.02.2012 Kepler Track 1. Etappe

Um 7:30 Uhr schlichen wir uns mit unseren Rucksäcken aus dem Zimmer. Nach einem reichhaltigen Frühstück ging es kurz vor 9:00 Uhr los. Das Wetter war perfekt zum Wandern, leicht bewölkt und angenehm warm. Zum Glück bemerkten wir noch in der Stadt, dass ich mein lebenswichtiges Wasser in der Küche hab stehen lassen. Was man nicht im Kopf hat…. kauft man in der Tankstelle neu. Das geht ja gut los. Weiter ging es eine gute Stunde am Lake Te Anau lang, bis wir nach ca. 5 km am eigentlichen Anfang des Kepler Tracks standen. Jetzt würde also unsere Tagesetappe von 13,8 km zur Luxmore Hut erst beginnen. Nach dem obligatorischen Startfoto ging es los. Der Weg führte anfangs 5,6 km flach am See entlang, bis wir dann die restlichen 8,2 km nur noch bergauf wandern durften. Es mussten schließlich knappe 1000 Höhenmeter bewältigt werden. Der Weg war gut ausgebaut und ohne Stolperfallen, aber steil. Unsere Körper wurden also kräftig gefordert. Zur Belohnung durften sie sich an unserer hauseigenen Fett-Bar kostenlos bedienen. „All you can eat“ hieß das Motto. Franzi hatte wohl Besonderheiten am Buffet zu bieten, denn ihre Beine rannten heute die Berge  hoch. Ich hatte echt Probleme mitzuhalten. So beendeten wir dann auch schon nach 5 Stunden, anstatt der veranschlagten 6 Stunden unsere Etappe. Unterwegs hatten wir noch Sina aus Norddeutschland getroffen und kamen mit ihr gemeinsam gegen 15:30 Uhr an der Luxmore Hut an. Unsere Wanderstöcke Wilson der 4. und Sushi die 2. wurden in die Ecke gestellt, die Schuhe ausgezogen und Quartier bezogen. Wir waren erstaunt, wie gut die Herberge auf 1085m Höhe ausgestattet war. Neben einem fantastischen Blick über das Fjordland, gab es sogar fließendes Wasser, Gaskocher und richtige Toiletten. Nur die Dusche fehlte zur Verwunderung zweier belgischer Mädchen. Für 52,- $ p.P. die Nacht hätte man das doch erwarten können. Wir schnappten unsere Bücher und genossen die Zeit auf der Terrasse. Zum Abendbrot gab es dann leckere Pasta und wenig später ging es mit Schmerzen und Erinnerungen an den Jakobsweg ins Bett.

07.02.2012 Kepler Track 2. Etappe

Nach einer unruhigen Nacht, (Schnarcher aus Fern-Ost) begann der Morgen mit einem fantastischen Sonnenaufgang. Über uns die rot leuchtenden Wolken und unter uns Te Anau und das Tal eingehüllt in einer Decke aus Nebel. Dazwischen lugten die strahlenden Berggipfel der  Murchinson Mountains hindurch. Dieses Bild veränderte sich ständig, sodass wir hätten ewig zugucken können. Auf uns wartete heute aber die zweite und spektakulärste Etappe des Kepler Tracks. Es ging zur 14,6 km entfernten Iris Burn Hütte. In freudiger Erwartung zogen wir nach dem Frühstück los und wurden nach einer guten Stunde vom nun hochziehenden Nebel überrascht. Ergebnis: Sicht gering, aber irgendwie geheimnisvoll. Zum Glück klarte es gegen 13:00 Uhr wieder auf. Gerade rechtzeitig, zum wohl schönsten Streckenabschnitt des Weges. Wir liefen nun mehrere Kilometer direkt auf dem Grat des Bergrückens. Der Weg war ca. 2 Meter breit. Rechts und links konnten wir bis weit ins Tal hinab gucken. Traumhaft schön. Bei unserer Mittagspause an einer Schutzhütte tankten wir Energie und Sonne und bereiteten uns auf den Abstieg vor. So schnell es gestern mit dem Aufstieg klappte, so zog es sich heute beim Bergab laufen. Weiß der Teufel warum, aber insbesondere ich, hasse das Absteigen. Die Hüfte, Schultern und Füße schmerzten und die Hütte wollte nicht in Sicht kommen. Irgendwann gegen vier Uhr hatten wir es dann geschafft und freuten uns über eine Tasse Cappuccino und ein paar Kekse. Viel passierte dann nicht mehr an diesem Tag. Völlig erledigt gingen wir heute mit schmerzhaften Gedanken an den Inka Trail ins Bett.

08.02.2012 Kepler Track 3. Etappe

So erledigt wie wir waren, wunderten wir uns nicht, dass wir einen ruhigen Schlaf hatten. Wir starteten gegen 9:00 Uhr und Sina sollte uns heute den ganzen Tag begleiten. Es war sehr unterhaltsam, da wir viele Gemeinsamkeiten entdeckten. Sie lebte die letzten Jahre in Hamburg und ist ebenfalls den Jakobsweg gelaufen. Durch die Gespräche bewältigten wir die 16,2 km Strecke zur Moturau Hut recht zügig. Wir liefen anfangs durch ein mäßig bewachsenes Tal und vorbei am Rocky Point. Hier zeichnete 1984 ein gewaltiger Bergrutsch die Umgebung. Die Narbe im Fels ist auch heute noch gut zu erkennen. Im mit Moos und Farn überwucherten Waldabschnitt machten wir unsere Mittagspause. Der Kocher wurde ausgepackt und lecker gespeist. Nun war es nicht mehr weit zu unserem Ziel. Die Hütte lag wieder sehr idyllisch gelegen, diesmal direkt am Lake Manapouri. Das Wetter war so gut, dass wir noch ein Bad im selbigen, vor fantastischer Kulisse genossen. Das Planschen war sehr erfrischend und auch nötig, nach 2 Tagen ohne Dusche. Franzi war etwas gehandikapt, da wir an Badesachen nicht gedacht hatten. So wird sie Morgen, nicht ganz so frisch, auf die letzte Etappe gehen müssen und zwar 5 Meter hinter mir. Bei dem abendlichen Rangertalk war unsere Gruppe leicht amüsiert über die verwirrte Vortragshalterin. Sina fand es nicht so lustig, da sie mit ihrem kräftigen Muskelkater in den Beinen, in das Obergeschoss laufen musste, um dann außen über die Feuerleiter wieder abzusteigen. Dann erzählte sie ohne Punkt und Komma über Bats ( Fledermäuse ). Wir verstanden auf Grund fortgeschrittener Zeit immer nur Beds ( Betten ) und hofften nur, schnell darin verschwinden zu können.

09.02.2012 Kepler Track, letzte Etappe

Für heute wurde uns kräftiger Regen vorhergesagt. Na prima, dann werden wir auf den letzten 15,5 km zurück zum Startpunkt noch richtig nass. Wir erwachten auch tatsächlich bei Regen und präparierten uns klamottentechnisch schon mal auf das Schmuddelwetter. Als es dann losging, tröpfelte es nur noch ein bisschen und wenig später kam die Sonne raus. Schande den Meteorologen und ein Hoch auf den Wettergott. So liefen wir recht flott durch ein Waldstück, immer dem Waiau River folgend. Ein paar Brücken wurden überquert und schon standen wir wieder am Lake Te Anau und dem Control Gate. Geschafft! Die Sonne strahlte, genauso wie unsere Gesichter. Leonie aus Holland, Sina aus Norddeutschland und zwei Mecklenburger stellten sich zum Abschlussfoto auf, um das Geleistete für die Nachwelt festzuhalten. Nun standen noch die lästigen Kilometer zurück in die Stadt auf dem Weg. Aber auch dieses wurde mit Bravour bewältigt und so gab es als zusätzlichen Beweis noch ein Zertifikat im DOC. Hätte ich vorher gewusst, dass jeder die Urkunde für 2,60 € kaufen kann, wär ich allerdings nicht gelaufen. Spaß! Zurück im Hostel ging es erstmal ab unter die Dusche. Das haben wir uns verdient und mehr als nötig. Später am Abend trafen wir uns nochmal mit Sina in unserer Herberge, um den Abschluss des Keplertracks zu feiern. Es gab leckere, aber keine sündhaften Speisen und ein wenig Wein. Wir wollten unsere Fett-Bar ja nicht gleich wieder auffüllen. Es war nicht allzu spät, als wir uns verabschiedeten und auf ein Wiedersehen in Dunedin verabredeten.

10.02.2012 Te Anau, Recreation 

Recreation, zu Deutsch: Erholung, Entspannung, Freizeit oder Wiederherstellung. So lautete heute unser Motto. Es wurde ausgeschlafen und in Ruhe gefrühstückt. Ein Blick in unseren Posteingang verriet, dass wir ein neues und super tolles Angebot von einer Camperfirma bekommen haben. Haben sich unsere Recherchen im Büro wohl ausgezahlt. Der Vertrag wurde ausgefüllt und weggefaxt. Eine Sorge weniger. Ein paar andere Sachen wurden noch erledigt, bis wir am Nachmittag und Abend mit Jonas und Matze zusammensaßen. Die beiden sind auch den Track gelaufen und so tauschten wir uns noch ein bisschen aus. Da wir in Zukunft ein wenig auf unsere Ernährung achten wollen, gab es heute mal Fisch zum Abendbrot, dazu Kartoffeln und Blumenkohl. In Dunedin wird dann auch mir dem Sportprogramm angefangen, damit wir in Australien die Berechtigung zum Sonnenbaden bekommen.

11.02.2012 Dunedin

Und wieder hieß es mal früh raus. Unser Bus nach Dunedin fuhr um 8:00 Uhr ab. 4,5 Stunden fuhren wir von West nach Ost einmal quer über die Insel. Wenn wir nicht im Buch lasen, ließen wir unsere Blicke, über die uns schon so vertraute Landschaft schweifen. Die Zeit war somit schnell überbrückt und wir landeten gegen Mittag direkt vor der riesigen Schokoladenfabrik in Dunedin. Nein, wir sind nicht reingegangen. Noch nicht! Bepackt wir die Lumpensammler zogen wir durch die Stadt, um unseren Linienbus nach St. Kilda zu finden. Da gerade heute ein Stadtfest gefeiert wurde, war das Octagon-Viertel, von dem normalerweise die Busse abfahren, gesperrt. Planänderung! Ich setzte mich mit Sack und Pack ins Cafe und Franzi durfte ein bisschen Bummeln und ein paar frische Sachen aus dem Supermarkt besorgen. Während ich unsere Seite mal auf den neuesten Stand brachte, war Franzi also als Sammlerin unterwegs. Mit 3 Plastikbeutel und 2 Paar Ohrringen (nur 1 Paar für sie) stand sie dann freudestrahlend nach einer Stunde wieder im Cafe. Noch schwerer bepackt, hatten wir jetzt aber auch keine Lust mehr auf blödes Busfahren und schleppten uns in Richtung Bahnhof. Dort riefen wir uns ein Taxi und fuhren die letzten 6 km bis zum Holidaypark. Hier bezogen wir unsere 6m² Luxusherberge. Eine günstige Cabin wird für die nächsten 6 Tage unser zu Hause sein. Wir richteten uns ein und gingen noch eine Runde am nahegelegenen Strand spazieren. Zum Abendbrot gab es eine leckere Pilzpfanne und Brot mit Avocadoaufstrich. Danach ging es ab in unser kleines, alleiniges Reich zurück. Keine Schnarcher, Frühaufsteher, Partypeople. Herrlich!

12.02.2012 Dunedin, ein Streifzug

Wie schön, dass uns Nichts und Niemand aus dem Schlaf und aus dem Bett holte. Ganz ungezwungen schlenderten wir gegen 10:30 Uhr zum Frühstücksraum. Der wurde aber zwischen 10:00 und 11:00 Uhr gereinigt und war eigentlich gesperrt. Merke, morgen etwas länger schlafen!!! Der freundliche Herr der Putztruppe schickte uns in die nächste Küche und ging dann erstmal selber einen Kaffee trinken bis wir fertig waren. Hallo liebe Arbeitsgeber in Deutschland: „So geht’s natürlich  auch“. Nach ausgiebigem Frühstück war noch Zeit für E-Mails und Bankgeschäfte bevor wir zu einem Streifzug durch die neue Umgebung aufbrachen. Es ging am Strand entlang bis wir an der Esplanade von  St. Clair standen. Hier gab es Käffchen und die Möglichkeit, Surfern beim Reiten auf den Wellen zu beobachten. Auf dem Rückweg gingen wir durch ganz typisch neuseeländisch aussehende Straßen im Stadtteil St. Kilda. Holzstrommasten säumen breite Straßen und vor den meist eingeschossigen Holzhäusern mit Erkern oder Veranden liegen winzige Vorgärten. In mehrere der kleinen, süßen Häuschen, hätten wir uns vorstellen können einzuziehen. Genug der Träumerei, weiter ging es die Straßen entlang bis zum Supermarkt. Ein paar frische Sachen ( Lachs und Möhren ) wurden gekauft und diese dann in der Holidaypark-Küche zubereitet. Lecker, gesund und so einfach.

13.02.2012 Dunedin, einmal Stadt und zurück

Mit dem länger schlafen hat es nicht geklappt, kürzer aber auch nicht. So saßen wir wieder in der Reinigungszeit im Frühstücksraum. Da gestern noch soviel Kartoffeln übrig geblieben sind, hat es mit der gesunden Ernährung auch nicht so geklappt. Leckere Bratkartoffeln und Rührei standen auf dem Tisch. Vom abgesagten Sportprogramm wollen wir mal erst gar nicht reden. Um unser schlechtes Gewissen etwas zu beruhigen, entschlossen wir die guten 5 km zu Fuß in die Stadt zu laufen. Was für ein Glück, denn wir trafen zufällig Sina, die schon versucht hatte uns per E-Mail zu erreichen mitten im Industriegebiet auf einer Brücke. Gemeinsam ging es nun auf einen Plausch in die City. In einem Cafe vertrödelten wir ein bisschen Zeit, bis wir Sina mal wieder verabschiedeten. Wir machten uns dann auf den Weg zur Cadbury Schokoladenfabrik. Wer mich kennt weiß, dass es mir ziemlich schwer gefallen ist, es nur bei einer einzigen 200g Tafel zu belassen . Auf Empfehlung von Sina ließ ich mich mal zu einer typisch neuseeländisch/australischen Sorte verleiten. Die Variante Rocky Road, mit Marshmallows-Kirschjellies-Peanut-Coconutfüllung war jetzt nicht der Knaller, aber am Ende des Tages war nur noch ein Streifen übrig. Uuupppss! Franzi begnügte sich übrigens mit einem kleinen Luftschokoladen.Riegel. Das nenn ich mal Disziplin. Beim Spaziergang über das Uni-Gelände und durch den Botanischen Garten liefen wir uns zum Teil die aufgenommene Energie wieder ab. Später dann in der Stadt, wurde uns der Beweis geliefert, dass der Valentinstag, was ja schon öfter vermutet worden ist, eine Erfindung der deutschen Blumenhändler ist. Hier in Neuseeland wird jedenfalls dem Tag der Verliebten eine nicht so große Beachtung geschenkt. So SUCHTEN wir nach einer passenden Karte für den anderen und fuhren dann gegen Abend zurück in unser Loft.

14.02.2012 Valentinstag

„Let me be your Valentine“ so wurde ich von meiner Liebsten geweckt. Trotz verquollener Augen, struppigen Haaren und ungeputzten Zähnen. Tja, was soll ich sagen…. Ähhh…., ich bin wohl´n ganz dufter Typ! Ich nahm natürlich an und freute mich, dass auch ich Franzis Liebster sein durfte. Und das nun schon zum 9ten Mal. Ach is dat schön. Nun dem Austausch verbaler Zärtlichkeiten ging es… zum FRÜHSTÜCK! Mal wieder zu spät, denn auch heute kam der Reinigungsmann während unserer Nahrungsaufnahme in die Küche. Wir glauben aber, er sieht das ganz entspannt. Ganz entspannt liefen wir dann auch wenig später am Strand entlang. Dick eingepackt trotzten wir  2,5 Stunden Wind und Wetter und ließen uns richtig durchpusten. Wir sahen den jungen, wilden Möwen beim Flug über das Meer zu und den alten, grauen Herrschaften beim Golfen auf dem Grün. Zurück in unseren 4 Wänden gab es zum Aufwärmen eine Tasse Kaffee und gegen den kleinen Hunger eine Papaya. Dann ein paar E-Mails verschickt (W. H. ist tot? Ich hoffe nicht nur ein PR-Gag, weil man dann ihren größten Hit, I´ll always love you, am Valentinstag öfter spielen kann) und uns fertig gemacht fürs Kerzenlicht-Abendbrot. In St. Clair fanden wir ein nettes italienisches Restaurant mit Blick auf das Meer. Unseren Diätplan haben wir ausgesetzt und schlemmten uns durch die Karte. Nach 2 Stunden rollten wir aus dem Lokal und waren froh, dass noch ein 2 km Fußmarsch vor uns lag. Dann ging es ab ins Bett.

15.02.2012 Otago Peninsula und ein Albatros

Bereits um 8:45 Uhr standen wir an der Portobello Road, Ecke Shore Street und warteten auf den Bus, der uns zum Albatros Center auf der Otago Halbinsel bringen sollte. Laut Fahrplan sollte hier eine Haltestelle sein, doch nichts deutete darauf hin. Kein Haltestellenschild, keine Fahrpläne und erst recht kein Bushäuschen gaben die Sicherheit, dass wir wirklich richtig stehen. Als 10 Minuten nach der planmäßigen Ankunft immer noch kein Bus in Sicht war, überkamen uns ernste Zweifel. Doch nach weiteren 5 Minuten, näherte sich ein Bus mit der richtigen Nummer und wir fingen an zu winken, wie zwei Gestrandete auf einer einsamen Insel, welche von einem Flugzeug überflogen wurden. Das Signalfeuer ließen wir mal weg, sonst hätte uns der Fahrer für völlig bekloppt gehalten und wäre weiter gefahren. So stiegen wir ein und fuhren bis zum Endpunkt, Taiaroa Head. Von hier aus ging es nochmal 20 min zu Fuß, bis zum Albatros-Zentrum. Hier, nahe Dunedin, befindet sich weltweit die einzige Kolonie der königlichen Vögel auf dem Festland und dazu noch so nah an einer Großstadt. Während Franzi sich einer geführten Tour anschloss, setzte ich mich mit einem Tee ins Cafe und laß ein Buch. Der Albatros ist schon ein erstaunlicher Vogel. Er kann mit seinen 3m Flügelspannweite, seinen bis zu 9 kg schweren Körper, 120 km/h schnell durch die Lüfte tragen. Da gerade im Januar der Nachwuchs geschlüpft ist, konnte Franzi einen Papa mit seinem Kleinen beobachten. „Ganz schön süß“, sagte Franzi als sie nach 45 min wieder zurück kam. Mit dem Bus ging es dann wieder den gleichen Weg zurück nach Dunedin zu Mc Donalds. Hier trafen wir uns mit den Rostockern Sven und seinem Bruder Lars. Die letzten Wochen wurden ausgewertet und beschlossen unser Diät-Programm um einen weiteren Tag auszusetzten. Der Wunsch von Sven, mal wieder Knüppelteig über dem Feuer zu brutzeln, ließ sich auf Grund fehlenden Lagerfeuers nicht umsetzen. Dafür wurde deftig auf einer Edelstahlplatte gegrillt. Es wurde ein lustiger Abend, bis wir uns auf ein Wiedersehen in Rostock, zur Hansesail 2012 verabschiedeten.

16.02.2012 Dunedin, letzter Tag

Kurz und knapp, es war ein …… , ein Tag, über den es nicht viel zu berichten gibt. Lange geschlafen, gefrühstückt und in die Stadt gefahren. Unsere Seite aktualisiert, ein bisschen gebummelt und Kaffee getrunken. Ärgerlich, dass meine zur Reparatur gegebene Ukulele nicht fertig war und wir sie mit hängenden Köpfen bzw. Saiten wieder mitgenommen haben. Muss ich wohl selber ran. Wenn jemand Tipps hat, kann er gerne was auf unserer E-Mail Adresse zum Besten geben. Am Abend wurden noch unsere Rucksäcke gepackt und alles zur Abreise nach Queenstown vorbereitet. Essen und ins Bett.

17.02.2012 auf nach Queenstown

Wir waren ja gut vorbereitet und somit verlief der Tag anfangs entspannt. Wäre unser Busunternehmen auch so gut vorbereitet gewesen, dann wäre er es auch geblieben. Die letzten Male sehr zuverlässig, ging wohl heute einiges schief. Erst hatten wir gute 40 min Verspätung, wegen unerklärlichen und unverständlichen ( der Fahrer nuschelte irgendwas ) Gründen. Damit nicht genug, denn nach einer halben Stunde wollte der Bus nicht mehr. Also musste ein Neuer her. So warteten wir wieder 20 min an einer Straße auf einen Ersatzbus. Um die verloren gegangene Zeit etwas aufzuholen, drückte der Fahrer dann etwas aufs Gas. Für mindestens einen Fahrgast war das zu viel. Da er sich dann nochmal was durch den Kopf gehen lassen wollte, gab es den nächsten unplanmäßigen Stopp. Mit einer guten Stunde Verspätung landeten wir dann endlich um 19:00 Uhr in Queenstown. Da wir außer Frühstück nichts weiteres gegessen hatten, konnte das Abendbrot etwas größer ausfallen. Also auf zu Fergburger. Diese einmalige Burger Bude ist über die Grenzen Queenstowns bekannt und hat den Ruf, die besten Burger der Welt zu brutzeln. Nicht nur wir haben davon gehört, denn der Laden platzte aus allen Nähten. Es dauerte eine halbe Stunde, bis wir unsere riesigen mit Fleisch und frischem Salat gefüllten Brötchen in den Händen hielten. Wer Bambi mag, wird mich jetzt hassen. Ich mochte es auch, aber nicht als Trickfilm, sondern gehackt und gebraten zwischen meinen Brötchen-Hälften. Franzi hingegen begnügte sich mich „sweet Julie“. Einem Chicken – Burger mit Soya und Ingwersauce.  Mal was anderes als Mäces und wirklich lecker. Glücklich und satt, ging es dann ab ins YHA – Hostel.

18.02.2012 Queenstown, ich hab es getan.

Wer mehrmals am Tag einen Adrenalin-Kick braucht, ist in Queenstown genau richtig. Eigentlich eine  kleine, ( 13 000 Ew ) ansehnliche Stadt, die sich aber voll und ganz dem Tourismus und den abenteuerlustigen, verrückten Adrenalin-Junkies verschrieben hat. Hier gibt es alles was man braucht, um sein Herz auf 180zig zu bringen, oder seinem Magen dreimal umzudrehen. Du kannst aus Flugzeugen springen, mit Mountain-Bikes die Berge runter rasen, mit Powerbooten übers Wasser schießen, Paragliden, Wildwasser-Rafting, Bungee Jumping oder einfach nur Party machen. Wir ließen es aber ganz entspannt angehen, da es heute mal wieder regnete. So saßen wir eigentlich den halben Tag im Hostel und wagten uns erst gegen 16:00 Uhr vor die Tür. Auf mich wartete noch ein ganz besonderer Kick. Es ging zum extreme, crazy,…….. Haircutting. Ich war schon total aufgeregt, als der kleine, glatzköpfige Ire das Messer ansetzte und es meiner 7 Monatsmäcke an den Kragen ging. Zipp & Zapp, Haare ab. Ohne Adrenalin im Blut, aber glücklich und befreit verließ ich den Frisierladen. Franzi freute sich mindestens genauso wie ich über meine neue, alte Haarpracht. Das nächste Highlight ließ nicht lange auf sich warten. Es ging zum abgefahrenen und durchgeknallten  extreme Wiegen in die nächste Apotheke. Genau wie Herr Klitschko gestern, wollten wir mal unser aktuelles Kampfgewicht feststellen. Aber auch ohne Kopfnuss und Backpfeife bekamen wir lange Gesichter. 6X und 6X Kilo zeigte die Waage!  Den Abend verbrachten wir dann in Harrys Bar, um zu vergessen. Wir versenkten ein paar Kugeln beim Billard und ein paar Getränke ins uns. Prost! Leicht bis mittelschwer betrunken, liefen wir zurück ins Hostel. Was für ein aufregender Tag.

19.02.2012 Queenstown

Aufgestanden!!!! Marsch, Marsch!!! Drillinstructor Gercke hatte nichts vergessen. Also hieß es 100 Situp´s und 50 Liegestütze. Dem Fett wurde der Kampf angesagt. Mit Muskelkater saßen wir nach dem Duschen beim Frühstück. Aua! Doch keine Zeit für Müdigkeit. Heute ist unser letzter Tag in Neuseeland und wir wollten noch was sehen. Also ging es zu Fuß auf den Hausberg von Queenstown. Oben angekommen gab es nach vielem Betteln und Flehen ein Eis. Ach ja, diese Reh-Augen!  Dafür ging es nicht mit der Gondel runter, sondern zu Fuß. Unten angekommen tranken wir zum Abschied auf Neuseeland ein kühles Blondes und einen Weißwein. Bei herrlichem Sonnenschein liefen wir noch eine Runde am See und durch die Stadt, bis wir plötzlich und zufällig vor Fergburger standen. Diese leckeren Burger werden wir vermutlich nie wieder essen können. Also haben wir ein little Lamb und ein Bun Laden bestellt. Einen weiteren Eiswunsch von Franzi wurde nicht stattgegeben und wir gingen zurück ins Hostel. Tasche packen und auf den Abschied vorbereiten. Schnief!

20.02.2012  auf ein Wiedersehen

Nun ist der Tag gekommen, wo es Abschied nehmen heißt. Abschied von einem so grünen, hügeligen, bergigen, mit Schafen, -Pinguinen, -Delphinen, lustigen Vögeln vollbepacktes, beeindruckendes Land. Du hast uns fasziniert mit deinen blauen und grünen Seen, klaren Flüssen, schneebedeckten Bergen, brodelnden Vulkanlandschaften, weißen Stränden, steile Küsten,  Urwäldern und Steppenlandschaften. Auf unseren 7749 gefahrenen und ein paar weniger gewanderten Kilometern hast du uns die ganze Vielfalt der Natur gezeigt. So abwechslungsreich die Natur, so wechselhaft die Laune deines Wetters. Du hast es uns nicht immer leicht gemacht, aber wir sind dankbar für einen Bruchteil deiner Geschichte dabei gewesen zu sein.  In Hamburg sacht man Tschüss, zur dir sagen wir aber „auf Wiedersehen“!